wolfi
Doktor/rix*
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beitrag auf ö1
jetzt würde mich nur interessieren, wie das bei den katholen, evangelen, usw ... ausschaut
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27.01.2009 14:28 |
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Pirat Vogel
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Dass hier aufgewachsene Katholische Religionslehrer gleich gegen die Demokratie an sich sind, glaub ich kaum. Allein schon die Existenz der Partei "Die Christen" zeigt, dass christlicher Konservativismus mit Demokratie grundsätzlich kompatibel ist.
Ich finde, man sollte diese Studie zum Anlass nehmen, ein wenig Druck auf die Islamische Glaubensgemeinschaft zu machen. Wer als politischer Ansprechpartner ernst genommen werden will, muss sich auch zu den demokratischen Spielregeln bekennen.
__________________ Einladung zum Biervulkan: http://einladungzumbiervulkan.at
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27.01.2009 15:31 |
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atlana
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nun, von der christenpartei auf eine grundsätzliche demokratiebejahung im sinne der menschenrechte zu schließen, finde ich gewagt.
siehe nazis.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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27.01.2009 15:47 |
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Ramon
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In einer freiheitlichen Demokratie kann ich mich natürlich auch gegen die Demokratie aussprechen. Meine politischen und religiösen Ansichten gehen den Staat nichts an.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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27.01.2009 16:20 |
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atlana
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die demokratische durchsetzung antidemokratischer vorhaben trifft einfach den wunden punkt jeder demokratie.
man muß wohl, um in diese paradoxe situation erst gar nicht zu tappen, die demokratie als axiomatisch begreifen.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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27.01.2009 18:56 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von atlana
die demokratische durchsetzung antidemokratischer vorhaben trifft einfach den wunden punkt jeder demokratie.
man muß wohl, um in diese paradoxe situation erst gar nicht zu tappen, die demokratie als axiomatisch begreifen. |
Du hast aber schon erkannt, daß du den vermeintlich gleichen Fehler machst wie die Anhänger des Kategorischen Imperativs? Wer in einer Demokratie antidemokratische Vorhaben durchsetzen will, dem ist eine axiomatische Behandlung der Demokratie vollkommen egal. Den Mitgliedern der NPD kann es nur recht sein, wenn ihre Ansichten zum allgemeingültigen Gesetz werden.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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27.01.2009 19:38 |
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atlana
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Ich habe eher den verdacht, wir meinen dasselbe und drücken es anders aus.
Wenn ich dich richtig verstehe, mit "Meine politischen und religiösen Ansichten gehen den Staat nichts an" dann siehst du deine bzw. die meinung des bürgers unabhängig vom staat als solchen?
__________________ ubi dubium ibi libertas
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27.01.2009 22:22 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von atlana
Ich habe eher den verdacht, wir meinen dasselbe und drücken es anders aus.
Wenn ich dich richtig verstehe, mit "Meine politischen und religiösen Ansichten gehen den Staat nichts an" dann siehst du deine bzw. die meinung des bürgers unabhängig vom staat als solchen? |
Vollkommen richtig!!
Ich denke, daß es so auch sein muß. Der freiheitliche und demokratische Rechtsstaat, der natürlich für Glaubens-und Meinungsfreiheit steht, muß mir meine freie Meinungsbildung erhalten und garantieren, auch wenn meine religiösen und weltlichen Ansichten der der Demokratie und ihren Grundlagen zuwider laufen.
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29.01.2009 16:27 |
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atlana
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Hab ich's mir gedacht
, wir meinen dasselbe, ich hab es nur unglücklich ausgedrückt und den zweifel am prinzip wohl zu gut im "wohl" versteckt.
Allerdings stellt sich hier doch die frage, ob bzw. inwiefern man hier von staatlichen interessen spricht und nicht von pädagogischen und kinderrechtlichen? So ähnlich, wie zb dawkins von kindesmißbrauch durch den religionsunterricht spricht, könnte man doch argumentieren, man mißbraucht die kinder mit antidemokratischem unterricht, weil man ihnen damit potentiell das leben schwermacht?
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29.01.2009 16:55 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von atlana
Hab ich's mir gedacht
, wir meinen dasselbe, ich hab es nur unglücklich ausgedrückt und den zweifel am prinzip wohl zu gut im "wohl" versteckt.
Allerdings stellt sich hier doch die frage, ob bzw. inwiefern man hier von staatlichen interessen spricht und nicht von pädagogischen und kinderrechtlichen? So ähnlich, wie zb dawkins von kindesmißbrauch durch den religionsunterricht spricht, könnte man doch argumentieren, man mißbraucht die kinder mit antidemokratischem unterricht, weil man ihnen damit potentiell das leben schwermacht? |
Da sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an. Ich will mal den vermeintlichen Kindesmißbrauch beiseite lassen und auf den Aspekt kommen, der mir hier wichtig scheint. Ich bin der felsenfesten Ansicht, daß der in religiösen und weltanschaulichen Dingen neutrale Staat, in staatlichen Schulen keinen konfessionellen Religionsunterricht durchführen darf. Die Religionen und ihre Geschichte(n) sollen behandelt werden, aber dafür sind die Fächer Geschichte, Geographie und Sozialkunde da. Wem das nicht reicht, der kann ja später Theologie studieren oder ins Kloster gehen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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29.01.2009 17:40 |
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atlana
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und damit wäre man fließend bei der frage, warum man theologie als wissenschaft durchgehen läßt.
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29.01.2009 18:24 |
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wgroiss
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Es gibt auch antike Numismatik.
Man kann nicht immer den Sinn einzelner Fächer auf der Uni hinterfragen. Über 1500 Jahre hat die katholische Kirche in Europa das Leben der Europäer bestimmt. In dieser Zeit würden viele Überlegungen angestellt. Verstehe schon, dass man das studieren will.
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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30.01.2009 06:42 |
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atlana
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ähem... antike numismatik beschäftigt sich mit etwas, was wirklich war, greifbar an münzen, die von echten königen oder herrschern geprägt wurden, aus echtem metall. die münzen sagen über echte handelsbeziehungen ebenso etwas aus wie über echte herrscher, ihre selbstdarstellung, ihre reale reichweite usw. ohne die numismatik sähen die historiker manchmal ziemlich alt aus.
wohingegen theologie als prämisse einen unbeweisbaren gott hat, der sich ebenso prämissenhaft über obskure schriftliche zeugnisse äußert.
wenn ich sage, die thora und das nt sind menschengeschrieben, nur ein zeugnis antiker und späterer religionsvorstellung und mich weder um den gott kümmere, ist das schon keine theologie mehr. wie kann man einen aufsatz über zb engel als wissenschaft bezeichnen, wenn man empirisch nicht nachweisen kann, daß es je engel gab?
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30.01.2009 08:31 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von atlana
und damit wäre man fließend bei der frage, warum man theologie als wissenschaft durchgehen läßt. |
Als Wissenschaft würde ich die Theologie auch nicht bezeichnen.
Wer sich "wissenschaftlich" mit den verschiedenen Religionen befassen will, der sollte doch wohl eher Religionswissenschaft studieren. Das würde dann auch besser zu der von wgroiss angesprochenen Numismatik passen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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30.01.2009 08:46 |
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wolfi
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nur reiligionswissenschaft per se scheint es nicht zu geben, anscheinend ist es immer ein lehrstuhl auf einer theologischen fakultät.
meines erachtens ist eine sogenannte religionswissenschaft überflüssig, da der erkenntnisgewinn durch eine solche gleich null wäre.
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30.01.2009 12:42 |
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atlana
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Du lieber schwan, ich hoffe schon auf erkenntnisgewinn. Sonst hätte ich fünf semester umsonst dazu studiert. Btw als teil des althistorischen studiums, nicht des theologischen und die lehrveranstaltungen wurdne ausschließlich althistorikern gehalten, die zu achtzig prozent indifferent in ihrem persönlichen glauben, zu zehn prozent christlich gläubig, aber nicht fanatisch und zu zehn prozent massiv antichristlich und atheistisch sind.
Wir hatten lehrveranstaltungen über die historischen grundlagen des islam, über die ausbreitung des christentums in der römischen welt, über göttervorstellungen im altorientalischen raum, über märtyrer in diversen religionen, über seelenvorstellungen in verschiedenen gesellschaften, über apokalypse.vorstellungen in verschiedenen religionen und gesellschaften, über die bedeutung von himmelsphänomenen im grabkult durch die zeiten, über begräbnissitten als spiegel von religionsvorstellungen, über magie in ihren verschiedenen erscheinungsformen (inklusive zauberspruchverfassen
) uswusf. Es wäre peinlich, wenn das dreieinhalb verschwendete Jahre gewesen wären, einmal abgesehen von den studiengebühren, die ich dafür bezahlt hab…
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30.01.2009 16:16 |
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wolfi
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dann muss ich in dieser hinsicht abbitte leisten, ich kannte nur die sogenannten religionswissenschaften auf theologischen fakultäten, die halte ich jedoch noch immer für überflüssig.
wenn's um die historische entwicklung geht, ist es was anderes.
in diesem zusammenhang (leicht OT, aber doch) möchte ich auch auf die ausbildung für die lebenskundeunterricht-lehrer in berlin hinweisen, die als teil ihrer ausbildung z.b. in "zauberei" ausgebildet werden. die lernen also jeden taschenspieler-trick, den sie dann natürlich den kindern beibringen können, und so den glauben an irgendwelche "übernatürlichen" dinge beträchtlich reduzieren...
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30.01.2009 16:50 |
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atlana
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ich würde sogar noch weiter gehen udn die gesamte theologische fakultät für überflüssig halten.
in den letzten tagen war ich zweimal in der bibliothek auf der hiesigen theologischen fakultät, etwas, worum ich mich erfolgreich jahrelang gedrückt habe. aber jetzt war es unvermeidlich und ich war völlig hin und weg. neben durchaus honorigen zeitschriften wie psychologie heute oder der tübinger atlas der altertumswissenschaften findet sich kommentarlos die kathpress mit artikeln wie "kampf der homo-unzucht". zum kotzen.
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30.01.2009 17:08 |
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wolfi
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was erwartest du dir auch von den jesuiten?
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30.01.2009 17:22 |
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atlana
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das war nicht die jeuitische hausbibliothek, sondern die theologische.
aber im nebenhaus bieten die jesuiten nachmittagsbetreuung für schulkinder plus lernhilfe an. das macht mir eher angst.
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30.01.2009 17:46 |
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