Freidenker Community
Homepage Zur Startseite Zum Portal Registrierung Suche Mitgliederliste Teammitglieder Häufig gestellte Fragen Dateiablage Linkliste
Freidenker Community » Freidenkerthemen » News und Diskussion » „Gegossenes Blei" » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema | Antworten
Zum Ende der Seite springen „Gegossenes Blei"
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 „Gegossenes Blei" wgroiss 10.01.2009 18:55
 RE: „Gegossenes Blei" atlana 10.01.2009 20:11
 RE: „Gegossenes Blei" EternalSkeptic 10.01.2009 20:37
 RE: „Gegossenes Blei" wgroiss 11.01.2009 06:45
 RE: „Gegossenes Blei" demophilo 11.01.2009 17:36
 RE: „Gegossenes Blei" wgroiss 11.01.2009 18:20
 RE: „Gegossenes Blei" wolfi 11.01.2009 18:44
 RE: „Gegossenes Blei" wgroiss 11.01.2009 19:33
 RE: „Gegossenes Blei" demophilo 11.01.2009 18:47
 RE: „Gegossenes Blei" Ramon 13.01.2009 21:29
 RE: „Gegossenes Blei" Hypathia 14.01.2009 00:09
 RE: „Gegossenes Blei" myself 14.01.2009 10:40
 RE: „Gegossenes Blei" Hypathia 20.01.2009 00:33

Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
wgroiss wgroiss ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-135.jpg

Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich

„Gegossenes Blei" antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

So nennt die israelische Armee ihren Krieg, der am 28.12.2008 begonnen hat, und in dem mittlerweile bald 800 Palästinenser getötet wurden.

Zitat:
http://www.orf.at/090109-33658/index.html
Israelische Soldaten beschossen am Donnerstag im nördlichen Gazastreifen einen Konvoi des UNO-Hilfswerks und töteten dabei zwei Helfer. Einer der Helfer, ein Fahrer, starb auf der Stelle, der zweite erlag wenig später seinen Verletzungen.

"Das ist ein schockierender Vorfall", sagte Pierre Wettach, Chef der IKRK-Delegation in Israel und den besetzten Palästinensergebieten. Die israelische Armee habe ihre völkerrechtliche Verpflichtung nicht eingehalten, Verwundete bergen und versorgen zu lassen, kritisierte das IKRK.

Ein Beamter des israelischen Verteidigungsministeriums zeigte sich unbeeindruckt. "Es ist Krieg, und unser Hauptanliegen sind die eigenen Soldaten und nicht in jedem Fall die (palästinensischen) Zivilisten", sagte er.


Wann greift die internationale Gemeinschaft endlich ein, um diese Verbrechen zu stoppen?

__________________
Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
10.01.2009 18:55 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
Weiser/Weise


images/avatars/avatar-106.jpg

Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land

RE: „Gegossenes Blei" antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

sobald sie die hamas-raketen gestoppt hat. in der zib gerade gehört, daß sie einen schulhof getroffen haben. vor einigen tagen war es ein (leerer) kindergarten.
aber das sind natürlich gerechtfertigte raketen.

__________________
ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
10.01.2009 20:11 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
EternalSkeptic EternalSkeptic ist männlich
Gymnasiast/in


Dabei seit: 24.10.2008
Beiträge: 42
Herkunft: Wien

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Lasst es mich einmal so sagen: Wenn ich in einem Lokal bin und der Mann neben mir stänkert unentwegt und rempelt mich an und verletzt mich dabei, dann nehme ich irgendwann eine (möglichst volle) Dopelliter - Flasche und ziehe sie ihm über die Rübe. Und dann ist es mir völlig egal wie es ihm nachher geht.

Wenn er sich dabei hinter jemand Anderem versteck dann tue ich mein Möglichstes um den Anderen nicht zu verletzen. Garantie dafür aber übernehme ich keine, besonders dann nicht wenn es sich um einen Freund des Angreifers handelt, der nicht versucht hat, den Angreifer zu stoppen.

IMHO hat der Angegriffene immer alle Rechte und der Angreifer keine.

Siehe WW2
10.01.2009 20:37 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
wgroiss wgroiss ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-135.jpg

Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich

Themenstarter Thema begonnen von wgroiss
antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von EternalSkeptic
Wenn ich in einem Lokal bin und der Mann neben mir stänkert unentwegt und rempelt mich an und verletzt mich dabei, dann nehme ich irgendwann eine (möglichst volle) Dopelliter - Flasche und ziehe sie ihm über die Rübe. Und dann ist es mir völlig egal wie es ihm nachher geht.

Ja aber du gehst nicht zu ihm nach Hauise und verprügelst dafür seine Frau und Kinder. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass du die herbeigerufene Rettung mit einer Doppelliterflasche attackierst.
Die Israelis bekämpfen doch nicht die Hamas. Sie bringen wahllos unbeteiligte Personen um.

__________________
Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
11.01.2009 06:45 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-76.jpg

Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von wgroiss
Die Israelis bekämpfen doch nicht die Hamas. Sie bringen wahllos unbeteiligte Personen um.


Um den Vorwurf des Antisemitismus nicht aufkommen zu lassen, wären hier weitere Ausführungen und eine eindeutige Stellungnahme notwendig.

__________________
Es gibt ein Leben vor dem Tod.
11.01.2009 17:36 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
wgroiss wgroiss ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-135.jpg

Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich

Themenstarter Thema begonnen von wgroiss
antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich habe eingangs die Quelle der Information genannt: die ORF-Nachrichten.

Antisemitismus ist hier nicht das Thema. Schliesslich sind ja auch die Palästinense Semiten. Diese Art der Kriegsführung, die Zivilbevölkerung umzubringen, ist verabscheuenswürdig, egal ob das Amerikaner oder Israelis praktizieren.

Man stelle sich das einmal vor: da ermordete vor Jahren die RAF einige politische Persönlichkeiten. Die RAF wurde in der Fichardstrasse in Frankfurt gegründet. Darauf bombadiert die bayrisch-konservative Armee ganz Frankfurt und tötet pro Tag 100 Zivilisten.

Ich halte eine solche Vorgangsweise für Mord. Mit Krieg hat das nichts mehr zu tun.

__________________
Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
11.01.2009 18:20 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
wolfi wolfi ist männlich
Doktor/rix*


images/avatars/avatar-74.gif

Dabei seit: 30.04.2007
Beiträge: 434

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Du hast behauptet, dass Israel "wahllos unbeteiligte Personen" umbringt, ohne für Deine Behauptung Beweise zu erbringen. Im ORF wurden solche Vorwürfe nicht erhoben.
Desgleichen fehlt mir ein entsprechender Vorwurf gegenüber der Hamas, die mit ihren Raketen nachweislich nur auf zivile Einrichtungen zielt.
11.01.2009 18:44 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
wgroiss wgroiss ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-135.jpg

Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich

Themenstarter Thema begonnen von wgroiss
antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ja die Behauptung war ungenau. Aufgrund der aktuellen Berichterstattung habe ich diese Schlussfolgerung gezogen. Richtig ist vielmehr, das sie täglich eine grössere Anzahl Menschen töten. Das mag teilweise unbeabsicht passieren. Denn so punktgenau sind diese modernen Wunderwaffen ja nicht, wie uns die Amerikaner wissen lassen wollten. Ändert aber nichts daran, dass täglich Unbeteiligte sterben.

Die Hamas ist sicherlich eine Terror-Organisation. Jetzt aber das restliche Volk mitzubestrafen, nur weil es unter ihnen einige Terroristen gibt, ist verabscheuenswürdig und daher auch völlig menschenrechtswidrig.

Für den Obama könnte das natürlich positiv sein: er könnte dann gleich Frieden stiften, in 10 Tagen, wenn er dann endlich Präsident ist.

__________________
Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
11.01.2009 19:33 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-76.jpg

Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ist alles ok, aber du wirst auch verstehen, dass ich als Kümmerer lieber einmal zu oft eine Klarstellung verlange, als dass das Forum in Verruf zu kommt. Andere lesen deine Beiträge nicht und beurteilen vorschnell, dann haben wir das Problem. Also danke für die Klarstellung.

lg,
demophilo

__________________
Es gibt ein Leben vor dem Tod.
11.01.2009 18:47 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
Normaler Mensch


images/avatars/avatar-103.jpeg

Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.451
Herkunft: Niederbayern

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Erbstreit im Hause Abraham.
Die Israelis sind immer noch so blöd, daß sie glauben, sie würden mit ihren Militäreinsätzen etwas erreichen, was die Sicherheit der israelischen Bevölkerung erhöht. Davon abgesehen, stinkt mir die ganze Sache zu sehr nach Wahlkampf und einer Stärkung des militärischen Selbstwertgefühls nach der Schlappe im Libanon.

__________________
"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
13.01.2009 21:29 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Hypathia Hypathia ist weiblich
Volksschüler/in+


Dabei seit: 16.07.2007
Beiträge: 5
Herkunft: Südeuropa

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Stellt euch vor, von Italien aus wuerden die letzten 8 Jahre 8000 Raketen wahllos in besiedeltes Tiroler Gebiet geschossen. Im Laufe der Zeit werden die Raketen immer wirksamer und weitreichender.
Duerfte Tirol sich nicht auch wehren ?

Wenn die Juden nicht sogar auf jedem Spielplatz Bunker gebaut haetten, waere ihre Opferzahl groesser. Die Hamas macht es genau umgekehrt, sie bringt sogar Frauen und Kinder in jene Haeuser, die Waffenlager und Abschussorte fuer Raketen sind. Wenn nun die Juden nicht schiessen, koennen sie jahrelang weiter Raketen abfeuern, wenn sie schiessen, kann die Hamas der Weltoeffentlichkeit die toten Kinder zeigen. Sie gehen ueber die Leichen ihrer eigenen Kinder. Theologisch ist das fuer sie begruendbar, indem sie ihre Kinder fuer ihren Gott Allah opfern. Dazu eine Stellungnahme:


Edward N. Lutwak erklärt dazu: "Muslimen ist Darfur gleichgültig, weil ihre Wut nicht Humanitär, sondern theologisch ist - dem Koran zufolge sind die Juden angeblich schwach und feige, sodass Israels militärische Überlegenheit grässliche Zweifel an der Wahrhaftigkeit der islamischen Religion selbst schürt. Zwar sind die Opfer in Darfur auch Muslime, das gleiche jedoch gilt für ihre Mörder, folglich wurde von muslimischer Seite nie protestiert."
http://www.welt.de/welt_print/article300...nruf-Krieg.html

Viele Liberale und Linke weigern sich beharrlich diese theologische Seite des Problems zur Kenntnis zu nehmen. Wer trotzdem solche Gedanken ausspricht, der bekommt zu hören, dass doch die Juden aus ihrer Verfolgung hätten lernen müssen und oft genug wird die Lage in Gaza mit dem Warschauer Ghetto verglichen. Woher kommt dieser Drang so vieler, das israelische Vorgehen mit dem der Wehrmacht und der Waffen SS gleichzusetzen?.

Ob dieses tiefe psychologische Bedürfnis entstanden ist, weil man weiß, dass die Juden als sie vollkommen schutzlos waren, in der Regel im Stich gelassen wurden, dass man sie nicht verteidigt hat und man es ihnen jetzt übel nimmt, dass der jüdische Staat sich verteidigt?

Wie heuchlerisch, wie falsch klingen die Behauptungen, man müsse eben wegen des Holocausts solidarisch sein mit den Palästinensern (die jetzt wegen der Hamas in Gaza leiden). Während der nationalsozialistischen Herrschaft konnte Solidarität mit Juden das Leben kosten oder die Verschickung in ein KZ bedeuten.

Heute ist die lautstarke "Solidarität" eine Geste, die nichts kostet und noch dazu das gute Gefühl vermittelt, jetzt könne man – wenn man nur anstatt dem Wort Jude, das Wort Zionist oder Israeli benützt – den Vorhalt machen, die Palästinenser würden das gleiche Schicksal erleiden wie die Juden unter den Nationalsozialisten.

Und wenn schon von Verhältnismäßigkeit die Rede ist, dann frage ich, weshalb die österreichische Demokratie 64 Jahre nach dem Krieg es nicht fertig bringt, den slowenischen Österreichern ihre Rechte zu gewähren, weshalb gibt es im von so vielen verteufelten Israel zwei und dreisprachige Orts- und Straßentafeln und weshalb ist das in Kärnten, wo seit vielen Jahrzehnten tiefer Frieden herrscht, nicht möglich?

(In Israel sind alle Ortstafeln in hebraeisch, arabisch und englisch).

"die jüdische" 13.01.2009 17:10

__________________
Da ich eine Vorliebe für kultivierte Streitgespräche habe, wäre mir ein harmonisches Paradies ohnehin zu langweilig.
14.01.2009 00:09 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
myself
Dozent/in+


Dabei seit: 04.07.2007
Beiträge: 746
Herkunft: von Daheim

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich habe früher immer gedacht dass das was Israel macht einem Apartheid-Staat gleicht dass die Palästinenser unterdrückt werden, aber heute verstehe ich das diese Politik richtig ist, genauso wie die Angriffe auf die Hamasverbrecher im Gazastreifen.
300 Millionen arabischer Muslime haben nichts besseres zu tun als sich darüber aufzuregen dass es da einen winzigen jüdischen Staat gibt, anstatt ihre primitive, antidemokratische und menschenverachtede Kultur zu reformieren.

__________________
"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
14.01.2009 10:40 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Hypathia Hypathia ist weiblich
Volksschüler/in+


Dabei seit: 16.07.2007
Beiträge: 5
Herkunft: Südeuropa

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Die Mehrheit der Jurnalisten, wie Ernst Trost und der gesamte ORF nehmen die Gelegenheit einer Selbstverteidigung Israels wahr, ihre Judaophobie ueppig zu fuettern.
Es gibt aber doch einzelne Journalisten, die den Vorwurf, "Verschwoerungstheoretiker" zu sein, in Kauf nehmen um wenigstens einmal kurz die Vernunft aufblitzen zu lassen:

Holocaust 2.0, ein utopisches Projekt
CHRISTIAN ORTNER (Die Presse)
Frage an Radio Hamas: Wie schließt man Frieden mit jemandem, der einen umbringen will?
Kein vernünftiger Mensch würde wohl auf die krause Idee kommen, die USA oder der Westen müsse eine „politische Einigung“ mit al-Qaida und Osama bin Laden erzielen, um deren Terror zu beenden. Zahllose vernünftige Menschen in Europa vertreten hingegen derzeit die Meinung, Israel müsse eine Art politischer Einigung mit der Hamas herbeiführen, um deren Raketenterror ein Ende zu setzen.

Nicht, dass das nicht in gewisser Weise wünschenswert wäre. Das Problem dabei ist nur, dass die Annahme, mit der Hamas könne Israel einen politischen Ausgleich zum Nutzen aller Streitparteien finden, ein bisschen euro-naiv ist. Denn was die Hamas mit al-Qaida verbindet, ist (unter anderem) das tief sitzende Bedürfnis, Israel und die Israelis auszulöschen, das heißt, physisch zu vernichten. Jener politische Ausgleich, der von Israel eingemahnt wird, ist deshalb das Allerletzte, was die Hamas erreichen will.

Viele Europäer wollen oder können das nicht zur Kenntnis nehmen und interpretieren den Konflikt zwischen Israel und Hamas daher wie eine Art Streit zwischen zwei Nachbarn, die jeder ihre mehr oder weniger legitimen Interessen verfolgen.

Wäre es so, wäre tatsächlich die Forderung nach einer „politischen Lösung“ gerechtfertigt. Nur: Wie einigt man sich bitte „politisch“ mit einem Nachbarn, dessen öffentlich erklärtes Ziel ist, einen selbst und seine Familie auszurotten – und der immer wieder, um die Ernsthaftigkeit seiner Absichten zu untermauern, vom Nachbargrundstück ins Kinderzimmer schießt?

Selbst in Österreich ist in diesen Tagen zu spüren, dass nicht nur ein paar verrückte militante Extremisten Israel und die dort lebenden Menschen vernichten wollen. Wenn etwa in einem Wiener islamischen Gebetsraum der Prediger (ein Herr Adnan Ibrahim) Israel „…die eigentliche Bestie“ nennt (wie verfährt man mit einer Bestie? – eben) oder auch der Präsident der hiesigen Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, die Vernichtung Israels „eine Utopie“ nennt (also offenkundig einen eher wünschenswerten, wenn auch nicht machbaren Zustand) – dann kann man sich ziemlich gut vorstellen, was die Hamas für ihre jüdischen Mitbürger empfindet.

Dazu kommt, dass im Verständnis des radikalen Islam (nicht nur der Hamas) „Friede“ bloß dann wünschenswert ist, wenn man als Muslim gerade zu schwach ist, um weiterzukämpfen – und diese Zeit nutzt, um sich auf den nächsten Angriff vorzubereiten. Islamistischen Terrorgruppen eine politische Lösung anzubieten, heißt in deren Gedankenwelt daher, die eigene Schwäche einzugestehen und sie einzuladen, sich für den nächsten Waffengang zu rüsten.

Mit solchen Gegnern ist ein tatsächlicher „Friede“ im uns geläufigen Sinn leider aus logischen Gründen nicht möglich; ein derartiger Gegner ist bestenfalls mit massiver Gewalt dazu zu bewegen, nicht weiter anzugreifen. Für die meisten Europäer ist das ein völlig unnachvollziehbarer Gedanke – für Israel ist er alltägliche Realität.

Christian Ortner ist Journalist in Wien.
xxxxx
(”Die Presse”, Print-Ausgabe, 16.01.2009)

Edit: Bitte keine Emailadressen veröffentlichen.
Danke und lg,
demophilo


__________________
Da ich eine Vorliebe für kultivierte Streitgespräche habe, wäre mir ein harmonisches Paradies ohnehin zu langweilig.
20.01.2009 00:33 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema | Antworten
Freidenker Community » Freidenkerthemen » News und Diskussion » „Gegossenes Blei"

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH | Impressum