Friedrich Maximillian 
Dozent/in+
Dabei seit: 02.12.2007
Beiträge: 717
Herkunft: HAPLO L1>L3>N>R>HV>H>Asten
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Zitat Ö1 Moment Leben heute
Christine Scheucher erhielt von ihrem Mann Wilhelm ein einzigartiges Geschenk. Er hatte eine für sie passende Niere und stellte sie ihr im Rahmen einer Transplantation zur Verfügung. |
Im Verlauf dieser Sendung ging es natürlich um das Verhältnis der beiden zueinander. Aber 2 Aspekte machten mich hellhörig. Der erste war, wie Hr. Scheucher erzählte, daß im Verlauf eines Gesprächs mit einer Psychologin, er nannte dies wortwörtlich ein "Verhör" ausgelotet wurde ob irgendein finanzieller Hintergrund oder Sachwert im Zusammenhang mit dieser Lebendspende bestand, ansonsten die Transplantation nicht durchgeführt worden wäre.
Der Sinn dieses Österreichischen Gesetzes ist die Verhinderung von Organhandel.
Hr. Scheucher fand aber, warum sollte ein Spendewilliger kein Schmerzensgeld oder Ähnliches erhalten.
Was meint ihr dazu?
Die zweite Info war, dass in Amerika eine Spende ohne zu wissen, wer das Organ bekommt möglich ist. Eine Empfängerin, der Autorin des Buches "Leben spenden" Slavenka Drakulic, berichtete von den Selbstlosen Beweggründen blind eine Niere zu spenden. Bei ihren Recherchen kamen Aussagen wie von einer Frau, Mutter von 2 Kindern: " Als, ich erfuhr, das so etwas möglch ist, dachte ich nur daran, einen Menschen zu retten".
Nun die zweite Frage: Wie findet ihr dieses Verhalten?
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15.12.2008 20:14 |
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hanse
Bakkalaureus
Dabei seit: 21.09.2008
Beiträge: 136
Herkunft: Österreich
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| Zitat: |
Original von friedrichm
Im Verlauf dieser Sendung ging es natürlich um das Verhältnis der beiden zueinander. Aber 2 Aspekte machten mich hellhörig. Der erste war, wie Hr. Scheucher erzählte, daß im Verlauf eines Gesprächs mit einer Psychologin, er nannte dies wortwörtlich ein "Verhör" ausgelotet wurde ob irgendein finanzieller Hintergrund oder Sachwert im Zusammenhang mit dieser Lebendspende bestand, ansonsten die Transplantation nicht durchgeführt worden wäre.
Der Sinn dieses Österreichischen Gesetzes ist die Verhinderung von Organhandel.
Hr. Scheucher fand aber, warum sollte ein Spendewilliger kein Schmerzensgeld oder Ähnliches erhalten. |
Die Gefahr ist eben Organhandel. Ich glaube nicht, dass es so toll wäre wenn arme Menschen ihre Organe abgeben müssen um an Geld zu bekommen. Noch schlimmer ist es wenn Menschen dazu gezwungen werden ihre Organe abzugeben. Natürlich könnte man kontrollierte Schmerzensgelder erlauben, aber das könnte unter Umständen ausgenützt werden. Deshalb finde ich das "ganz oder gar nicht" Konzept eigentlich nicht so schlecht.
| Zitat: |
| Die zweite Info war, dass in Amerika eine Spende ohne zu wissen, wer das Organ bekommt möglich ist. Eine Empfängerin, der Autorin des Buches "Leben spenden" Slavenka Drakulic, berichtete von den Selbstlosen Beweggründen blind eine Niere zu spenden. Bei ihren Recherchen kamen Aussagen wie von einer Frau, Mutter von 2 Kindern: " Als, ich erfuhr, das so etwas möglch ist, dachte ich nur daran, einen Menschen zu retten". |
Ich verstehe nicht wieso Spenden immer komplett selbstlos sein sollen. Zumindest gut fühlen oder eine Freundschaft mit dem Geretteten aufbauen kann doch möglich sein. Insofern íst es auch nicht besonders selbstlos ein Buch darüber zu schreiben wie selbstlos man ist.
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Analogien schwammen Fettaugen gleich an der Oberfläche der mentalen Suppe. - Terry Pratchett Voll im Bilde S.216
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15.12.2008 22:50 |
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Skeptiker
Professor/in+
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Eigenartig ist das schon. Wir sind für einen freien Handel, aber dann schränken wir ihn ein. Ich erkenne keinen Grund den Organhandel einzuschränken. Ich bin eher dafür ihn sehr lukrativ für die Spender zu machen. Wenn schon jemand eine Niere aus Not hergibt, sollten seine Probleme damit gelöst sein. Das soll auch für die Organe Verstorbener gelten. Immerhin gibt es Erben.
Moralisch sehe ich jedenfalls kein Hindernis. Warum soll man eine Operation über sich ergehen lassen und nichts davon haben. Man gibt ja mit Arbeit auch seine Lebenskraft her - oder macht Arbeit gesund? Also, wenn wir schon eine kapitalistische Gesellschaft haben, dann soll sie nicht plötzlich einen Heiligenschein entdecken, wenn es ihr so in den Kram passt. Entweder ist Kapitalismus immer unmoralisch oder nie. Bei einem Zwischending müssen jetzt die Verteidiger gut argumentieren. Ich bitte darum.
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Zweifel schützt vor Lügen
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15.12.2008 20:43 |
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wolfi
Doktor/rix*
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wenn die spende freiwillig, also ohne zwang, erfolgt, sehe ich auch keinen grund, hier einzugreifen.
solange gewährleistet ist, dass leute, die ein neues organ (niere) brauchen, es auch unabhängig von ihrer finanzkraft bekommen,
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16.12.2008 13:05 |
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Skeptiker
Professor/in+
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Ja, das ist das größte Problem.
Das wohl bekannteste englsiche Wort in Indien ist kidney - Niere. Viele Menschen sehen ihre einzige Chance auf ein erträgliches Leben im Verkauf einer Niere. Nur werden sie oft unter unzureichenden hygienischen Bedingungen opperiert und sterben an Infektionen oder haben ein Leben lang Schmerzen. Es wäre ein Fortschritt, wenn nicht skrupellose Geschäftemacher die Leute aufschneiden, sondern wenn es unter Qualitätsbedingungen passiert.
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Zweifel schützt vor Lügen
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17.12.2008 12:47 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Ich muß zugeben, daß ich kein großer Freund von sogenannten Lebendspenden bin. Es ist ja nicht so, daß in unserem Körper eine Art Überfluss an Organen herrschen würde. Man mag auch ganz gut mit nur einer Niere leben können, aber eine gesundheitliche Einschränkung und ein gewisses Risiko ist damit immer verbunden. Der "freie" Organhandel, wie er teilweise schon in Indien und manchen afrikanischen Ländern praktiziert wird, hat mit Freiheit nichts zu tun. Wenn arme Menschen, denen nicht anderes mehr übrig bleibt, als ihren Körper zu Markte zu tragen und Teile ihres Körpers zu verkaufen, dann muß man kein großer Moralist sein, um zu erkennen wie menschenverachtend so ein freier Organmarkt wäre.
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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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16.12.2008 15:52 |
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