darkness
Magister/ra
Dabei seit: 23.02.2008
Beiträge: 300
Herkunft: Sankt Pölten
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Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile?
Auch das fein angerichtete 3-Gänge-Menü in stimmungsvoller Umgebung ist mehr, als alles zusammen püriert in einem Plastikbecher auf der Straße überreicht zu bekommen - vielleicht mit den Worten - "Da! Friss das!"
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12.10.2008 11:01 |
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Friedrich Maximillian
Dozent/in+
Dabei seit: 02.12.2007
Beiträge: 717
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Zitat: |
Auch das fein angerichtete 3-Gänge-Menü in stimmungsvoller Umgebung ist mehr, als alles zusammen püriert in einem Plastikbecher auf der Straße überreicht zu bekommen - vielleicht mit den Worten - "Da! Friss das!" |
Wenn ich am Verhungern bin (und das sind viele Menschen auf unserem Globus), dann kann der zu mir sagen was er will, Hauptsache ich kriege den Becher.
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12.10.2008 11:41 |
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Skeptiker
Professor/in+
Dabei seit: 27.09.2007
Beiträge: 1.137
Herkunft: Wen interessiert´s?
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Zitat: |
Original von darkness
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile?
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Wenn ich das höre stellen sich meine Nackenhaare auf. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass das Ganze mehr ist als die algebraische Summe seiner Teile. Aber was sagt das aus? Und was soll dieses "mehr" sein? Worauf will der Sprecher dieser Worte hinaus?
In der Wissenschaft ist es viel länger bekannt, als dieser Satz alt ist, dass es neben der Adition auch noch andere Funktionen gibt. Man will mit dieser Aussage die Wissenschaft für dumm hinstellen. Gleichzeitig will man den Leuten Religion in der Form der Esoterik schmackhaft machen, indem man sie als logisch hinstellt. Und plötzlich ist das "mehr" etwas Numinoses, das Konturen zeigt, bis schließlich ein alter Mann mit Bart zu erkennen ist.
Aber da ist weder ein alter Mann mit Bart, noch eine wohlwollende Frau namens Natur und auch keine Gaia, keine Geister, kein Schicksal und keine Vorsehung. Wir sind da - wir ganz allein.
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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12.10.2008 12:04 |
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wgroiss
Dozent/in
Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich
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Nun sind wir ja noch weit entfernt vom Verhungern.
Nein, ich finde den Satz schön, nämlich richtig menschlich. Genau das ist es nämlich, was den Menschen von den Tieren unterscheidet – das Schöpferische. Der Mensch will ständig aus vielen verschieden Teilen etwas Neues schaffen, das mehr ist, als die Summe eben dieser Teile. Darüber bin ich auch recht froh, wenn ich in das Innere meines Radios blicke. Das Ganze ist ja mehr, als die Summe seiner Einzelteile: es steckt eine Idee dahinter. In meiner Hand allerdings, wären diese Summe an Einzelteile nicht mehr wert, weil ich daraus keinen Radio machen könnte. Ebenso ist es beim Essen. Bin ich am Verhungern, habe ich tatsächlich keine Zeit mir zu Überlegen, ob ich jetzt aus einer Anzahl Äpfel, Zucker, Eiern und Mehl einen Apfelstrudel machen soll. Sobald ich aber als Mensch nicht am Verhungern bin, werde ich schon beginnen zu überlegen: Apfelstrudel, Apfelspalten, Apfelkuchen ...
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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12.10.2008 20:55 |
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