Skeptiker
Professor/in+
Dabei seit: 27.09.2007
Beiträge: 1.137
Herkunft: Wen interessiert´s?
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Könnt ihr einem völlig Ahnungslosen (mir) erklären, was es mit dieser Liturgie vor und nach dem 2. Vatikanum auf sich hat? Ok, das eine ist lateinisch und der Pfarrer zeigt dem Publikum den Rücken zu und das andere ist in der Landessprache und der Pfarrer zeigt den Arsch der Gottesstatue zu, aber warum streiten sich die Katholen deswegen? Ist doch egal, wem der Arsch den Arsch zeigt.
Bitte um Aufklärung!
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__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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13.09.2008 00:16 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
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Herkunft: heiliges land
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Hm, das soweit ich mich aus dem Handgelenk an den Religionsunterricht erinnern kann...
Die Liturgie ist wohl nur die Oberfläche, auf der man den Kampf austrägt. Auch wenn Marcel Lefebvre und seine Internationale Priesterbruderschaft des heiligen Pius X sich auf die Liturgie versteifen, geht es eher um den Inhalt des Zweiten Vatikanums; dabei hat die Kirche sich aus dem Jahr 1000 immerhin schon ins 18 Jhd vorkatapultiert (Antisemitismus ist schlecht, die Armen sind auch Kinder Gottes) und hat angefangen, sich etwas liberaler mit Ehe, Familie, sozialem und wirtschaftlichem Leben zu beschäftigen, nebenbei gab es natürlich auch neue Exegeseansätze und so weiter. Aber was meiner Theorie nach so wirklich schrecklich für die Traditionalisten war, war die Betonung der dienenden Rolle, die Priester und Bischof innerhalb der Gemeinde einnehmen.
Allerdings ist diese Geschichte mit der alten Liturgie wieder auf dem Vormarsch, da man als einzelner Priester sehr wohl an den augenblicklichen Papst schreiben kann und dann wieder auf Latein und arschlings zelebrieren darf (wie z.B. ein Pfarrer im tirolerischen Imst, der mir weniger Kopfzerbrechen macht als die Leute, die seine Messen besuchen) und der letzte Papst stillschweigend wieder die ökumenischen Meßfeiern mit Evangelischen verboten hat. Daran hat sich aber nichteinmal die Chefin vom Kloster meiner Schule gehalten.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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13.09.2008 17:41 |
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