Vampire
Bakkalaureus
Dabei seit: 21.02.2008
Beiträge: 131
Herkunft: Enns
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Haben alle Lebensformen Gemüt? Eine Maschine hat kein Gemüt, sie ist keinen Stimmungen unterworfen. Welchen Stellenwert hat das Gemüt in der Betrachtung des Menschen? Wohlbefinden, Grant, Depression? Wenn die Säfte und Impulse durch unseren Körper und unser Gehirn strömen, wird unser Gemüt geprägt. Was prägt unser Gemüt. Ist die Basis eines Gemüts einem Menschen teilweise bereits aufgrund der Hardware von Geburt an mitgegeben. Wird nicht der Begriff Gemüt gerne mit Seele bezeichnet. Das, was einen Menschen von einer Maschine unterscheidet.
Gut. Worauf ich hinaus will ist folgendes: Wenn du Hunger hast, sehr hungrig und durstig bist, dann bist zu nicht mehr derselbe wie im satten Zustand. Dein Gemüt verändert sich. Also meine ich, ist es eine Frage der Versorgung. Versorgung mit Eindrücken, Nahrung, zwischenmenschlichen Kontakten und Erfahrungen.
Seele können wir als Bezeichnung vergessen, weil damit ein Leben nach dem Tod verknüpft wird. Aber Gemüt ist doch vorhanden! Und dieses Gemüt erscheint mir einer genaueren Untersuchung wert zu sein. Weil es im harmonischen Miteinander von Gruppen nicht nur auf Denken ankommt, sonder eben darüber hinaus auch auf Stimmungen.
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05.10.2008 08:53 |
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Friedrich Maximillian 
Dozent/in+
Dabei seit: 02.12.2007
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| Zitat: |
Zitat Vampire
Haben alle Lebensformen Gemüt? |
Alle Lebensformen denke ich nicht. Zumindest kann ich mir den Gemütszustand einer Mikrobe nicht vorstellen. Auch kann ich bei meinen Fischen keine Gemütszustände erkennen.
Ganz sicher kann ich aber bei meinen Katzen (4 Stück) grundsätzlich verschiedene Charaktere feststellen. Das die Pelzigen verschiedene Gemütszustände haben, kann ich auch bestätigen. Die gehen von Fress.- und Schlafgrant bis zu Kuschelbedürfnis. Auch Antipathie und Neid sind sichtbar. Depressionen habe ich bisher nicht bemerkt, aber Angst ganz sicher.
Fritz
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05.10.2008 09:58 |
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Skeptiker
Professor/in+
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Herkunft: Wen interessiert´s?
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Zunächst begrüße ich die Terminologie. Reden wir von Gemüt, reden wir von Charakter, von Gefühlen, etc. Aber lassen wir den Begriff Seele, der erstens von jedem anders verstanden wird und der zweitens religiös verbrämt ist, aus dem Spiel. Schon lässt sich ungezwungener diskutieren.
Ich denke, dass unser Gemüt einerseits genetisch und andererseits durch unsere Biografie beinflusst ist. Je nachdem, ob mehr oder weniger Serotinin und wie die Glücklichmacher im Gehirn heißen, haben wir eine glückliche, eine nachdenkliche, eine depressive, eine optimistische, etc. Grundstimmung. Wen wundert es jedoch, wenn diese Grundstimmung total in den Hintergrund tritt, wenn die Kindheit ein Martyrium war.
Zum Mensch-Maschine Problem (super Thema!): Wir erzeugen Maschinen, die kein Gemüt kennen - das ist richtig. Aber die Frage geht weiter: Könnten wir Maschinen herstellen, die ein Gemüt haben? Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn jedesmal, wenn wir eine Maschine herstellen, die Gemüt hat, werden die Skeptiker (!) sagen, dass ist ja nur vorgetäuscht, da wir Menschen den Computer so programmiert haben. Aber was ist, wenn wir eine primitive Maschine bauen, welche sich selber repliziert und welche mit einem gewissen Zufall den Bauplan ändert. Ja, was ist wenn wir Leben schaffen, das es vorher noch nicht gegeben hat. Nun hat man das Problem, wie man es vom existierenden Leben unterscheidet. Irgendwann wird ein Skeptiker kommen und sagen, dass wir vielleicht nur eine mit Bakterien kontaminierte "Wiege" benutz hätten und das Experiment wäre fehlgeschlagen. Daher - zumindest als Gedankenexperiment: Wir (und damit zu hundert % Roboter) machen eine Zelle, in der die DNA und alle anderen Substanzen spiegelbildlich zu unseren sind (sie kommen nämlich 1. fast alle als Spiegelbilder vor und 2. nur in einer Form). Diese Zelle lassen wir vermehren und teilen sie in verschiedene Kulturen auf. Wir setzen diese Kulturen verschiedenen Umgebungen aus und schauen einfach nur zu. Wer würde nicht davon ausgehen, dass die Zelle mit der Zeit evolviert? Wer würde der Zelle die Fähigkeit absprechen, vielzellig zu werden und komplexe Lebewesen zu bilden? Wer würde nicht daran denken, dass daraus auch intelligentes Leben entsteht? Und wer würde es nicht für plausibel halten, wenn die Einzelindividuen sich durch eine Persönlichkeit unterscheiden?
Nur ein Gedankenexperiment. Und damit klar ist, worauf ich hinaus will: Wir haben das Problem zurückgeführt auf die überschaubareren Fragen 1. konnte Leben von selbst entstehen, 2. vermochte die Evolution uns erzeugen, 3. können wir Leben aus den chemsichen Elementen machen und 4. könnte auch daraus intelligentes Leben mit Charakter entstehen. Wenn alle 4 Fragen mit Ja beantwortet werden können, dann ist der Unterschied zwischen einem Roboter und einem Menschen nicht mehr gegeben. Anders gesagt, wir wären Roboter. Und meine Überzeugung: Wir sind Roboter, wenn auch ganz besondere.
Und um gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich lehen es ab zu sagen wir sind "nur" oder "nichts andere" als Roboter. Wir sind Roboter mit Gefühlen, mit Persönlichkeit, mit Würde, mit Zielen, mit Wünschen, mit Ideen. Wir sind was besonderes - jeder einzelne von uns. Mord bleibt Mord, auch wenn wir Roboter sind.
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Zweifel schützt vor Lügen
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05.10.2008 12:56 |
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Friedrich Maximillian
Dozent/in+
Dabei seit: 02.12.2007
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Herkunft: HAPLO L1>L3>N>R>HV>H>Asten
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| Zitat: |
Zitat Demophilo
Könnten wir Maschinen herstellen, die ein Gemüt haben? |
Derzeit noch nicht, da die Rechenleistung nicht ausreicht um ein komplexes (menschliches) Gehirn darzustellen. Grundsätzlich liegt es an der Signalverarbeitung, parallel im menschlichen Gehirn, seriell, wenn auch schnell, im Rechner.
Ich bin aber überzegt dass wir, wenn die nötige Hardware vorhanden ist, Roboter Gemüt und Kreativität haben werden. Ob und wie wir mit einer zweiten intelligenten Rasse auf unserem Planeten zurechtkommen werden, kann ich mir nicht vorstellen.
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05.10.2008 15:10 |
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Skeptiker
Professor/in+
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Herkunft: Wen interessiert´s?
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| Zitat: |
Original von friedrichm
Ob und wie wir mit einer zweiten intelligenten Rasse auf unserem Planeten zurechtkommen werden, kann ich mir nicht vorstellen. |
Naja, hast recht, arbeiten wir mal an der einer ersten Intelligenten Spezie. 
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Zweifel schützt vor Lügen
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05.10.2008 15:25 |
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Friedrich Maximillian
Dozent/in+
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| Zitat: |
Zitat Demophilo
Naja, hast recht, arbeiten wir mal an der einer ersten Intelligenten Spezie. |
Wenn ich mir die letzte Wahl anschaue, und sehe das fast 50% der unter 30jährigen Rechts gewählt haben, würde ich den Evolutionsversuch intelligente Spezie Nr. 1 als gescheitert ansehen. 
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05.10.2008 15:38 |
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wgroiss
Dozent/in
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| Zitat: |
Original von friedrichm
Wenn ich mir die letzte Wahl anschaue, und sehe das fast 50% der unter 30jährigen Rechts gewählt haben, würde ich den Evolutionsversuch intelligente Spezie Nr. 1 als gescheitert ansehen.( |
Wenn es nur 50% sind, besteht ja wohl noch Hoffnung. Ausserdem sind es ja nicht 50% der Weltbevölkerung sondern nur 50% der österreichischen Unter-30-Wählen.
Bei der österreichischen geistigen Führung, diese besteht ja ua. wohl aus dem Grafen Schönborn, der an ein intelligentes Design glaubt, wahrscheinlich meint er damit Dollfuss und Schüssel, ist es ja kein Wunder, dass die Hälfte der jungen Leute verblöden.
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Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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05.10.2008 17:47 |
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Skeptiker
Professor/in+
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Herkunft: Wen interessiert´s?
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| Zitat: |
Original von wgroiss
[...] dem Grafen Schönborn, der an ein intelligentes Design glaubt, [...] |
Schönborn ist der Beweis, dass es kein intelligentes Design gibt. 
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Zweifel schützt vor Lügen
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05.10.2008 18:41 |
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simplicius
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Schön blöd, dieser Schönborn.
Allerdings glaube ich nicht, dass dieser verstaubte Kirchenfürst von vielen unter 30-jährigen als geistiger Führer anerkannt wird.
Ich glaube eher, dass diese sich ohnehin nicht mit Politik beschäftigen und erstens Protestwähler sind. Dass mit ÖVP & SPÖ was nicht stimmt haben sie doch noch mitgekriegt. Wobei sie mit einer konservativen ÖVP schon gar nichts anfangen können.
Zweitens wählen sie die Parteien, wo die meiste "Action" ist. Das wurde ihnen ja eingetrichtert. Es muss immer was los sein. Volle Kanne Disco, PC-Game, Videos...Je brutaler, desto besser. Selbst Einkaufen wird zum Event hochstilisiert. Und bei den beiden rechtsrechten Parteien werden die markigsten Sprüche geklopft. Die machen vor nichts halt, brechen gesellschaftliche & moralische Regeln. "Mia san mia"(wir sind wir), das kommt an.
Die Grünen sind für viele Junge keine Alternative. Da sitzt ein, für sie alter Mann in Front (den ich übrigens sehr schätze) und erzählt Sachen, die viele nicht verstehen. Van der Bellen verkörpert eine gewisse Vaterfigur, die viele Jugendliche einfach grundsätzlich ablehnen.
Ich denke bzw. hoffe, dass diese Tendenz bei vielen mit fortgeschrittenem Alter nachlassen wird.
Ein Buchtipp zu diesem Thema: Der Klassiker von Neil Postman - Wir amüsieren uns zu Tode
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Religion ist heilbar.
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07.10.2008 12:32 |
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hanse
Bakkalaureus
Dabei seit: 21.09.2008
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| Zitat: |
Original von simplicius
Zweitens wählen sie die Parteien, wo die meiste "Action" ist. Das wurde ihnen ja eingetrichtert. Es muss immer was los sein. Volle Kanne Disco, PC-Game, Videos...Je brutaler, desto besser.
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Action ja, ich glaube aber nicht das Brutalität wichtig ist. Vielmehr ist der Bruch von Normen und das Provozieren wichtig und leider eignet sich heutzutage fast nur noch Brutalität dazu.
| Zitat: |
Selbst Einkaufen wird zum Event hochstilisiert. Und bei den beiden rechtsrechten Parteien werden die markigsten Sprüche geklopft. Die machen vor nichts halt, brechen gesellschaftliche & moralische Regeln. "Mia san mia"(wir sind wir), das kommt an. |
leider ja...
| Zitat: |
Die Grünen sind für viele Junge keine Alternative. Da sitzt ein, für sie alter Mann in Front (den ich übrigens sehr schätze) und erzählt Sachen, die viele nicht verstehen. Van der Bellen verkörpert eine gewisse Vaterfigur, die viele Jugendliche einfach grundsätzlich ablehnen.
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Ich glaube die meisten nehmen ihre Wahl auch nicht als Protestwahl wahr. Sie wählen vielmehr "ihre" Partei. Die Grünen hätten hier imho sehr viel Potential vertun das aber leider viel zu leicht.
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Analogien schwammen Fettaugen gleich an der Oberfläche der mentalen Suppe. - Terry Pratchett Voll im Bilde S.216
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07.10.2008 15:12 |
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Fusel
Gymnasiast/in
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Kwabena Boahen: Making a computer that works like the brain
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Jeff Hawkins: Brain science is about to fundamentally change computing
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und über Roboter, die ja eng damit zusammenhängen:
Rodney Brooks: How robots will invade our lives
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....und es drängt sich die "Erkenntnis" auf, dass wir den Zustand, von Maschinen beeinflusst bis beherrscht zu werden, eigentlich schon teilweise erreicht haben, wie es ziemlich brutal in der Terminator-Reihe (Arnold Schwarzenegger) dargestellt wird.
Die Beherrschung durch Computer muss ja nicht gleich wie in diesen Filmen in einen Atomkrieg ausarten.
Auch die Filmreihe Matrix behandelt dieses Thema.
Was ist denn das, wenn du vor dieser Kiste (=Maschine=Computer) sitzt? Oder du die Maschine Fernseher aufdrehst oder dich mit der Maschine Auto fortbewegst?
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07.10.2008 16:52 |
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Gemüt-Gefühle des Computers?