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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land
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wenn man al bundy glauben schenken darf, gibts auch genug männer, die auf lesben stehen... und frauen auf schwule, wie schon der ausdruck "schwulenmutti" belegt. zudem gibts noch die berühmten lavender marriages zwischen schwulen und lesben, mittelalterliche "schwurbruderschaften" und das klassische modell der tarnfamilie (untertags papi, nachts cruising). addiert man dazu die energischen forderungen nach künstlicher befruchtung, ist das bild "homosexuell = vermehrt sich nicht so effizient" einfach nicht haltbar.
diese idee hängt wahrscheinlich mit de umständen in christlichen gesellschaften zusammen (zölibat als pfarrer, mönch oder nonne) bzw. ironischerweise mit der idee der romantischen liebe (man hat nur kinder mit dem menschen, den man liebt).
in gesellschaften, in denen man kinder aus "praktischen" und sozialen gründen hat (also im bäuerlichen umfeld, kinder als lebensversicherung, kinder als erben des vermögens, kinder als einsatz in heiratspolitik), vermehren sich homosexuelle unter dem deckmantel der traditionellen familie völlig "durchschnittlich".
das wird wahrscheinlich für den größeren teil der vergangenheit gelten. und in kulturen, die homosexuellen spirituelle rollen zuweisen (ob jetzt besagte zölibatäre katholischen würdenträger oder zb die hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Two-Spirit *), stellt sich eine ganz andere frage:
ist spiritualität evolutionär "sinnvoll" für eine gruppe?
*mir ist klar, daß es sich bei two-spirit people um transgender bzw. zumindest genderqueers handelt und daß nach moderner auffassung die sexuelle orientierung nichts damit zutun hat.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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27.08.2012 08:06 |
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Efeu
Professor/in
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Zitat: |
Original von atlana
ist spiritualität evolutionär "sinnvoll" für eine gruppe?
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Diese Frage ist schon oft behandelt worden. Irrtümlicherweise wird oft argumentiert, dass die Religion und Spiritualität sich nur herausbildeten, weil sie Vorteile verschafften.
Leider wird dabei gerade bei kleinen Populationen die genetische Drift vernachlässigt. Irgendwo hatte ich das schon mal gepostet. Vereinfacht gesagt können sich in einer Population mit wenigen Individuen zufällige Merkmale durchsetzen.
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/bierol...nd-die-religion
__________________ Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.
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27.08.2012 08:30 |
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marven
Forscher/in
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Themenstarter
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Das gilt dann aber erst ab dem Zeitpunkt der Entwicklung von Kultur.
Wie ist das bei Steinzeitmenschen?
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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05.09.2012 07:13 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
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steinzeitmenschen haben keine kultur...?
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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05.09.2012 08:15 |
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peter mitterstöger
Superintelligenz
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Kultur hat jede Zivilisation, auch die Höhlenmenschen. Was mich nur stört, dass heute viele Anfangszivilisationen (wie ich sie gerne nennen möchte), als Hochkulturen firmieren. Genug Beispiele.
__________________ veni, vidi, witzig
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06.09.2012 17:28 |
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peter mitterstöger
Superintelligenz
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Zitat: |
Original von marven
Es gibt genug Männer, die auf Rothaarige stehen.
Auf den rotblonden keltischen Typ natürlich ganz besonders. |
Das ist wohl richtig, meine Tochter profitiert davon. Aber meine 2 Buben haben genau wie ich und mein Vater darunter gelitten. Da sind wir noch nicht emanzipiert.
Aber egal, ich begrüsse die Vielfalt, ich hätte auch nichts gegen blau- oder grünhaarige.
__________________ veni, vidi, witzig
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27.08.2012 13:43 |
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atlana
Weiser/Weise
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"nutzen" ist in dem fall nicht "nutzen", wie wir es im alltag gebrauchen.
ich möchte gern ramon zitieren: "Wenn die Selektion am Individuum, an der Gruppe und auch an den Gameten ansetzt, und ihr Ziel ist, die Überlebenschancen zu erhöhen, dann erübrigt sich Deine ganze Fragestellung."
meine gedanken haben jetzt an der gruppe angesetzt, und das hauptsächlich, weil ich eben gerade das buch lese (und ich es übrigens relativ schlecht finde). aber grundsätzlich ist es so, daß ein selektionsvorteil NICHT ident ist mit "designerlogik".
und deine kernthese krankt - wie bereits erwähnt - daran, daß menschen in verwandtschaftsgruppen leben und die selektion eben AUCH bei der gruppe ansetzen kann und nicht nur beim individuum oder dessen eiern und samenzellen. und an der annahme, daß vormoderne homosexuelle menschen sich nicht fortpflanzen würden. du postulierst das einfach nur, aber beweise dafür hast du keine.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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06.08.2012 08:15 |
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peter mitterstöger
Superintelligenz
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Das versteh sogar ich. "Nützlich" kann utilitaristisch-teleologisch-designerlogisch-schöpfergottmässig gemeint sein oder "vorteilsbehaftet" und damit evolutionseffektiv. Letzteres ist richtig hier (nicht nur hier bei diesem Thema).
__________________ veni, vidi, witzig
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06.08.2012 08:32 |
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