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Zum Ende der Seite springen Jesus hat nie existiert
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Jesus hat nie existiert emporda 16.07.2008 12:49
 RE: Jesus hat nie existiert darkness 17.07.2008 21:34
 Märchen vom friedlichen Jesus demophilo 17.07.2008 21:55
 RE: Jesus hat nie existiert demophilo 22.07.2008 21:56
 RE: Jesus hat nie existiert Vampire 23.07.2008 21:33
 RE: Jesus hat nie existiert ANN-INCOGNITO-NA 26.07.2008 03:07

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emporda emporda ist männlich
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Der Mönch Dionysius Exiguus legte 533 n.C. Christi Geburt im damals üblichen Julianischen Kalender fest ohne das Jahr NULL zu berücksichtigen und verrechnete sich außerdem erheblich. Dabei blieb seine Arbeit gut 700 Jahre unbeachtet, bis der Mönch Regino von Prüm seine Chronik darauf aufbaute. Der Julianische Kalender ersetzt 45 v.C. den griechischen Mondkalender. Das Jahr 46 v.C. hat durch diese Umstellung 15 Monate und 445 Tage. Danach kamen viele unregelmäßige Schaltjahre, eine kalendarische Rückrechnung wird damit unmöglich. Kirchenväter wie St. Irenäus und Tertullian legten Jesu Geburt noch auf das Jahr 3 v.C. Die Zahl NULL war noch lange unbekannt, erst ab 1200 n.C. wurde die Zeitenwende langsam publik.

Die Konsequenzen werden gerne ignoriert. Die Menschen lebten zeitlich gesehen z.B. im x.ten Regierungsjahr von König Dingsda. Im Buch der Könige des AT ist das üblich und viele Papyri aus der Zeit datieren entsprechend. Stirbt König Dingsda beginnt die Rechnung neu mit dem 1.ten Regierungsjahr von Sohndingsda, da weder NULL noch ein Dezimalsystem existiert. Zeitliche Abstände zu berechnen oder Kalender zu definieren ist damit unmöglich, zumal Regierungszeiten von Herrschern verschiedener Kulturen fast immer unkoordiniert sind. Was vor x Generationen in einem fernen Land geschah, dass die Schreiber weder kannten noch Unterlagen darüber hatten, das wurde phantasiert.

König Herodes (basileus) stirbt gemäß Flavius Josephus (Ant. XVII, 8:1) nach 34 Jahren als König im April 4 v.C. und wird von Archelaus in Herodium begraben. Antipater als Sohn und Nachfolger wird bereits 5 v.C. hingerichtet wie auch die Söhne Aristobulus and Alexander. Josephus berichtet (Ant. 17.6.5 174) über Massenverhaftungen in diesem Jahr und geplante Hinrichtungen, ein Motiv für die Kindstötung aber die Unstimmigkeiten sind riesig. Der Lukas-Schreiber verfügte offenbar nur über eine Kurzfassung der Antiques.

Nach dem Tod des Herodes kommt es zu Aufständen, von den Römern werden mit 2 Legionen 2.000 Auständige gefangen und gehängt. Johannes der Täufer erst tritt erst Jahre nach dem fiktiven biblischen Tod Jesus auf und nicht wie in den Evangelien im Zwist mit Königin Herodias. Der Lukas-Schreiber nennt zur Volkszählung zwar Quirinius als Gouverneur in Syrien, das war aber erst 10 Jahre nach Herodes oder 6 n.C. der Fall bei der Auflösung des Reiches von Archelaus.

Kaiser Augustus sagte über Herodes (73 – 4 v.C.) „es wäre besser Herodes Schwein zu sein denn sein Sohn“. Der Sohn Antipas (20 v.C. - 40 n.C.) wird Regionalherrscher (tetrarch) von Gallilea und Perea (Westbank) und wird 39 n.C. nach Lyon verbannt. Er heiratet 34 n.C. seine Schwägerin Herodias. Der Sohn Antipas (20 v.C - 40 n.C.) existiert in der Bibel nicht, dafür regiert ein ominöser Herodes 80 Jahre lang bei nur 69 Jahren Lebenszeit. Der Sohn Archelaus (45 v.C. – 18 n.C.) wird unter Kaiser Augustus nur nationaler Führer (ethnarch) von Samaria, Idumäa, Judäa und wegen Unfähigkeit 6 n.C. nach Vienne in Gallien verbannt. Während Archelaus nach Rom reist, kommt es unter Führung von Judas, Simon und Athronges zu Aufständen, die 4 Legionen unter Publius Quinctilius Varus niederschlagen. Danach werden Judäa, Samaria und Idumea römische Provinzen regiert in Folge von 14 römischen Provinzgouverneuren wie Felix (52 – 60 n.C.), Festus (60 – 62 n.C.), Albinus (62 – 64 n.C.) und Florus (64 – 66 n.C.), die sich ab 54 n.C. unter Neros Regentschaft kräftig bereichern.
(http://www.newadvent.org/cathen/07289c.htm)

Der letzte Herodes Sohn Philippos (20 v.C. – 34 n.C.) wird Regionalkönig (tetrarch) von Itureäa und Trachonitis. Kaiser Tiberius Caesar Augustus (42 v.C. – 37 n.C.) überträgt 37 n.C.dem Herodes Enkel Agrippa I die Regentschaft des Philippos, unter Kaiser Gaius Caesar Augustus Germanicus (12 n.C. – 41 n.C.) kommen die Gebiete des Antipas und unter Kaiser Tiberius Claudius Nero Germanicus (10 n.C. – 54 n.C.) die des Archelaus dazu. Der römische Proconsul in Syrien hält 6 n.C. in Judäa und Samaria eine Volkszählung ab wie bereits 14 Jahre vorher in den Provinzen Syrien und Judäa. Im Land Galiläa gibt es in römischer Zeit nie eine Volkszählung.

1961 n.C. wird am Toten Meer ein Steuerformular aus 127 n.C. gefunden, Volkszählungen zur Steuerschätzung sind in Ägypten und Babylon seit 3050 v.C. bekannt. Als römische Bürger wären Josef und Maria nach Bethlehm gereist um eventuellen Besitz zu reklamieren. Die jüdische Führung verfügt über kein Recht auf kapitale Gerichtsbarkeit, ein römischer Bürger kann nur Publius Sulpicius Quirinius verurteilen. Das Verfahren der Bibel widerspricht damaligem Recht. Da der Stiefvater Pappos Ben Yehudah zusammen mit Rabbi Akiva von römischen Soldaten gefangen und getötet wird, hatte die Familie kein römisches Bürgerrecht.

In der Bibel stirbt Herodes Mt 2:15 als der Romanheld Jesus in Ägypten ist, Archelaus wird König in Judäa (Mt 2:22), der bereits tote Herodes regiert trotzdem 42 Jahre lustig weiter. Das Lustmädchen Maria gebar nach Origenes Adamantius (Contra Celsum 1:32) den unehelichen Bastard des Soldaten Panthera. Der Grieche Celsus (178 n.C.) berichtet in Buch 1, Kap.28 Jesus gibt sich als Sohn einer Jungfrau und armen Handarbeiterin aus. Dabei wurde sie von ihrem Mann wegen Ehebruch verstoßen und hat heimlich einen Bastard geboren. Der ist als Tagelöhner nach Ägypten gegangen. Zurückgekehrt bildet er sich viel auf Zauberkräfte ein, die nicht besser als die der Gaukler auf dem Markt sind und erklärt sich als Gott. Die Genesis bezeichnet er als Märchen für alte Weiber.
(http://www.angelfire.com/mt/talmud/jesusnarr.html)

Flavius Josephus nennt über 20 Personen mit Namen Jesus wie Jesus Ben Phiabi, Jesus ben Sec, Jesus ben Damneus, Jesus ben Gamaliel, Jesus Ben Sirach, Jesus Ben Phandira, Jesus Ben Ananias, Jesus Ben Spahat, Jesus Ben Gamals, Jesus Ben Thebuth usw. Der christliche Jesus wird nur als Bruder eines Verbrechers erwähnt. Josephus Nennung von Jesus als Messias wäre für gläubige Juden eine Gotteslästerung und wurde später eingefügt, ein Beweis ist die typisch christliche Wortwahl in diesem speziellen Textteil. Simeon ben Azzai berichtet um 100 n.C., von einer Aufzeichnung in Jerusalem, in der ein „so-und-so“ als Bastard einer verheirateten Frau geboren wurde.
(http://ccat.sas.upenn.edu/~humm/Topics/J...ebamoth49a.html)

Ein Jesus (Yeishu) Ben Stada oder Ben Pandira, Sohn der Friseuse Miriam Bat Bilgah und des Stiefvaters Pappos Ben Yehudah, war ein Agitator und beherrschte nach dem Talmud die schwarze Magie. Römische Soldaten steinigten und hängten ihn in Lydda 15 km vor Jerusalem, was religiöse Phantasten zur Legendenbildung nutzten. Nur die schandhafte Herkunft als Sohn einer Soldatenhure war zu verschleiern. Nach Flavius Josephus kam 52 n.C. ein ägyptischer Prophet Joshua nach Jerusalem, überzeugte die Menschen ihm auf den Ölberg zu folgen um durch Wunder die Mauern Jerusalems zu zerstören. Der Procurator entsendet umgehend Truppen, die 400 Mann erschlagen und 200 arrestieren. Mangels Fakten hat man weit ab vom Ort der Handlung die wenigen Tatsachen mit den Inhalten bekannter religiöser Kulte wie Herakles und Mithras wortgetreu vermischt und daraus den biblischen Mythos der ersten 4 biblischen Evangelien gezaubert, die Übereinstimmungen sind zu groß um als zufällig eingestuft werden zu können.

Erstmalig nennt Irenäus von Lyon nach 180 n.C. die 4 zentralen Evangelien des Neuen Testaments, das älteste Markus-Evangelium existierte da noch keine 90 Jahre. Es entstand somit 3 Generationen nach der Handlung aus reinem Hörensagen. Neben peinlicher Unkenntnis in der Geographie Palästinas lässt Markus den Romanhelden Jesus in Kapitel 7 aus der Septuaginta Dinge zitieren, die nicht drin stehen. Nazareth nahe Jerusalem existiert zur Jahrtausendwende noch nicht einmal, der Talmud und Flavius Josephus listen in Galiläa 63 Orte auf etwa 2.500 km² Fläche mit Yafa Japhia nur 1 km südlich Nazareths bestätigt durch neuzeitliche Gräberfunden. Es gab nie eine Volkszählung in Galiläa, Jesus ben Stada stammte nicht von Josef und Maria ab und war ganz sicher kein Nachkomme Davids, die jungfräuliche Geburt kopiert die Kirche 431 n.C. aus Heidenkulten wie auch alle anderen wesentlichen Punkte der Jesusgeschichte. In der Liste des Irenäus von Lyon über die frühen Bischöfe Roms taucht der Name Petrus nicht auf, eine Autorenerfindung..

Die Herodes-Stadt Cäsarea ist römische Provinzhauptstadt mit multi-ethnischer Bevölkerung aus Griechisch und Lateinisch sprechenden Siedlern, was große Spannungen mit Aramäisch sprechenden Hebräern bringt. Das führt 66 n.C. zum Aufstand gegen die Römer, der nach ersten Erfolgen brutal niedergeschlagen wird. Qumram fällt 68 n.C., der Tempel in Jerusalem 70 n.C. und die Bergfeste Massada 73 n.C. Als Folge wird das Land total säkularisiert, Tempel und Priester existierten nur noch im Untergrund. Die religiösen Phantasten der hebräischen Tempelkultur fliehen in die Welt um die eigene Haut zu retten, auf keinen Fall um das noch nicht existierende Christentum zu verkünden.
(http://www.kchanson.com/PTJ/politics.html#tet)

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Wer das wahre Wort Gottes akzeptiert, der leidet durch religiöse Gehirnwäsche verursacht am paranoiden Wahn
16.07.2008 12:49 Offline | Homepage | suchen | Freundesliste | YIM | Portal
darkness darkness ist weiblich
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RE: Jesus hat nie existiert antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Kann sein, dass Jesus nie existiert hat, jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass er in keinerlei Hinsicht übermenschlich war. Aber was real ist, dass eine Geschichte überliefert wird - von einem Jesus. Und für viele beinhaltet diese Geschichte alles, was edel und gut ist. Die Frage, ob Jesus wirklich gelebt hat, ist für mich nicht so wichtig, wie das Bemühen um eine Erkenntnis, was uns mit dieser Geschichte (die irgendein Mensch unbestritten irgendwann einmal in die Welt gebracht hat, warum auch immer?) überliefert werden soll. Welchen Nutzen wir aus dieser Geschichte ziehen könnten!
17.07.2008 21:34 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Märchen vom friedlichen Jesus antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von darkness
Kann sein, dass Jesus nie existiert hat, jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass er in keinerlei Hinsicht übermenschlich war. Aber was real ist, dass eine Geschichte überliefert wird - von einem Jesus. Und für viele beinhaltet diese Geschichte alles, was edel und gut ist.


Jesus wird von vielen Menschen als moralische Größe anerkannt. Selbst deklarierte und leidenschaftliche Atheisten erkennen in ihm einen durch und durch guten Menschen und verteidigen ihn gegen die Vereinnahmung der Amtskirche. Z. B. findet Karlheinz DESCHNER viele Argumente, warum die Rechtfertigung von Kriegen nicht von Jesus ausgehen kann. Alle kritischen Stellen werden von den Jesusfans uminterpretiert und der martialische Charakter der Aussagen marginalisiert. Es ist Zeit, dass der Meister für sich selbst spricht:
„Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist mein nicht wert. Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird’s ver-lieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ Matthäus 10,34-39
Von Feindesliebe ist keine Rede mehr. Auch die Familie ist hier nicht als christlicher Wert wieder zu erken-nen, vielmehr entsprechen sowohl Inhalt als auch Ton den Aussagen von Jugendsekten. Allgemein muss die Zeit des Urchristentums vor allem unter dem Sektenaspekt gesehen werden. Die krankhafte Sammlung von Jüngern, die totale Abkopplung von der Familie, die völlige Aufgabe des Eigentums, die Verweigerung von Diskursen mit Andersdenkenden und die Vergottung des Meisters sind alles zentrale Sektenelemente. Dies wurde nicht nur in der Bibel gefordert, sondern es wurde auch so im Urchristentum gelebt. Man isolierte sich von den anderen Bürgern und verweigerte die allermeisten Diskussionen mit gebildeten Bürgern. Schon damals war Wissen verpönt.„Prüfe nicht, Sondern Glaube! Dein Glaube wird dich retten. Ein Übel ist die Weisheit in der Welt, ein Gut aber ist die Torheit.“
Durch die Drohung „Wer sein Leben findet, der wird´s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird´s finden“ wird eindeutig zum Heiligen Krieg aufgerufen. Es wird die Selbstaufgabe der eigenen Existenz gefordert. Dafür winkt ein Platz im Himmelreich. Das ist kein Opfer im übertragenen Sinn. Der gesamte Absatz ist in eindeutiger Sprache gehalten. Angefangen vom Schwert bis hin zum Opfer des eigenen Lebens wird die materielle Seite betont.
Ebenso wie im Islam will man die Passagen um die kriegerische Seite der Schrift verharmlosen. Man solle diese Zeilen so verstehen, dass man den Widerspruch und den Anfeindungen innerhalb der Familie aushalten muss. Im Islam sprechen liberale Moslems man davon, dass unter Dschihad nur eifrige Rede gemeint sei, jedoch nicht Heiliger Krieg. Wenn diese Behauptungen in den beiden Religionen tatsächlich war sind, dann zeigen die Gemäßigten in der jeweiligen Religion wenig Eifer die Fanatiker von ihrem falschen Tun abzuhalten. Im Zweifelsfall lässt man eben doch lieber Andersdenkende massakrieren, als sich durch Eifriger Rede in einen innerkonfessionellen Diskurs einzubringen.
Außerdem reduziert sich durch die Aussicht „sein Leben zu finden” der religiöse Altruismus zum Egoismus. Wenn sich ein Christ auf sein Christsein beruft beim Helfen, so hat er nicht das innere Bedürfnis zu helfen (zumindest nicht nur), sondern er handelt, um in den ‚Himmel‘ zu kommen und der ‚Hölle‘ zu entgehen. Wer im Namen Gottes hilft, hilft zuerst sich selbst. Nächstenliebe wird zum religiösen Sozialversicherungsbeitrag.
Die anderen Evangelisten kennen diese Rede des Meisters auch. Sie scheint damit nicht von marginaler Bedeutung zu sein, sondern von zentraler Wichtigkeit. Zum Vergleich, die hochgelobte Bergpredigt ist nur bei Matthäus und Lukas (und hier nur verkürzt) zu finden. Die anderen fanden es wohl nicht Wert, sie zu erwähnen.
Von Christen wird eingewandt, dass Jesus damit prophezeit, dass man innerhalb der Familie Streit aushalten muss, wenn man sich zu ihm bekennt. Der Wortlaut ist jedoch viel zu kriegerisch, als dass dies die alleinige Botschaft darstellt. Jesus verlangt Krieg und erweitert ihn bis in den Bereich der Familie hinein. Die Aussage ist, dass sogar in der Familie Kampf gefordert wird und nicht, wie es die Christen gerne darstellen, nur in der Familie Streit auszuhalten ist. Explizit wird zum Opfertod aufgefordert. Wer das ignoriert, interpretiert tendenziös aus seiner eigenen Weltsicht heraus, um diese zu schützen.
Die Worte „...ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen, sondern das Schwert“ waren nicht in den Wind gereimt. Sie wurden von Jesus und den Aposteln in Taten umgesetzt. Die Jünger waren bewaffnet und keine Gruppe von Pazifisten, die kein Mordwerkzeug anrührten. So deuten einige Apostelnamen an, dass sie Zeloten waren. Eine kriegerische Widerstandsgruppe gegen die römische Herrschaft. Jesus stürmt mit seiner Einheit den Jerusalemer Tempel, was wohl nicht als gewaltloser Akt angesehen werden kann. Jesus benutzt eine selbstgemachte Geißel (Johannes 2,15). Geißeln sind keine ungefährlichen Waffen. Es war damals üblich Eisendornen mit Widerhaken in Geißeln einzuflechten, so dass das Fleisch von den Knochen gerissen wurde. Dies sieht man auch noch auf mittelalterlichen Darstellungen, bei denen Jesus selbst gegeißelt wird. Auch wenn über dieses Detail in der Bibel geschwiegen wird, kann man zumindest sagen, dass Jesus zur Waffe griff.
Als Jesus gefangen genommen wird, schlägt Petrus mit seinem Schwert dem Knecht des Hohepriesters – Malchus – das rechte Ohr ab. Ein Pazifist, der nur den Frieden unter allen Völkern will, hat keine Waffe. Jesus hat das Schwert geduldet, denn er ist nicht gekommen Frieden zu bringen...

Zitat:
Original von darkness
Die Frage, ob Jesus wirklich gelebt hat, ist für mich nicht so wichtig, wie das Bemühen um eine Erkenntnis, was uns mit dieser Geschichte (die irgendein Mensch unbestritten irgendwann einmal in die Welt gebracht hat, warum auch immer?) überliefert werden soll. Welchen Nutzen wir aus dieser Geschichte ziehen könnten!


Der Nutzen? Ich würde sagen: Laßt niemals zu, dass ein Jesus sich in eurem Kopf festsetzt.

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17.07.2008 21:55 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Ich habe das Buch "Jakobus, der Bruder von Jesus" gelesen. Darin wird eindeutig dargelegt, dass alles historische was man heute Jesus zuspricht, Jakobus geleistet hat. Wenn man überhaupt Jesus eine Historizität einräumen kann, dann als unbedeutender Bruder von Jakobus.

Paulus hat sich deswegen auf Jesus bezogen und ihn zum Gott gemacht, damit er die Macht Jakobus bei den jüdischen Gemeinden im Römischen Reich brechen konnte. Schließlich hatte er mehr Erfolg bei den Griechen als bei den Juden. Kein Wunder. Schließlich hatte er den jüdischen Glauben derart hellenisiert, dass die Juden abwechselnd Verwunderung, Abscheu und Belustigung verspührten.

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22.07.2008 21:56 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Jesus hat existiert und er existiert immer noch - zumindest in den Köpfen zahlreicher Menschen. Und es begleiten diese Figur zahlreiche Lehrsätze, deren unsere Gesellschaft dringend bedarf.
Das sollten wir nicht abstreiten. Vieles steht geschrieben, aber eben nicht nur lauter unverwertbarer Blödsinn.
Hätte Hitler im Buch "Mein Kampf" auf Seite 327 behauptet, dass die Deutschen eine hellere Haut haben als die Afrikaner, dann gäbe es bestimmt Experten, die dies abstreiten würden. Denn gerne werfen wir von einer Sache alles in den gleichen Topf. Warum trennen wir nicht. Hat jemand den Status des Guten, ist nicht zwangsläufig alles gut an ihm. Und wenn jemand zu den Bösen gerechnet wird, dann kann auch nicht ein Haar an ihm gut gewesen sein!
23.07.2008 21:33 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ANN-INCOGNITO-NA
Magister/ra


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Dabei seit: 07.05.2008
Beiträge: 236

RE: Jesus hat nie existiert antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Nein, ein "Jesus" (d.h. Yoshua), so wie sich ihn die Christen aller Gattungen vorstelen wollen oder sollten, hat in der Tat nie existiert.

Die christliche Lehre basiert auf Plagiat und manipulatorische aber auch verwirrende Dichtung.
Immer wieder hört man: "Gott hat gesagt..." oder "Jesus sagt..." und man wundert sich über die Irrationalität solcher Äusserungen, denn schliesslich hatte niemand eine Audienz mit dem Gott und auch nicht mit jener fiktiven Person genannt Jesus. Also, ich weiss nicht was Gott oder Jesus gesagt haben mag - ich war schliesslich nicht dabei.

Zitat:
Original von darkness:
Aber was real ist, dass eine Geschichte überliefert wird - von einem Jesus. Und für viele beinhaltet diese Geschichte alles, was edel und gut ist. Die Frage, ob Jesus wirklich gelebt hat, ist für mich nicht so wichtig, wie das Bemühen um eine Erkenntnis, was uns mit dieser Geschichte (die irgendein Mensch unbestritten irgendwann einmal in die Welt gebracht hat, warum auch immer?) überliefert werden soll. Welchen Nutzen wir aus dieser Geschichte ziehen könnten!


Wenn der letzte Satz eine Frage sein soll, meine Meinung ist: KEINEN!
Das, was manchen als "edel und gut" in der Jesus-Story zu erkennen glauben ist eine Manipulation die darauf zielt, den Menschen demütig, genugsam, duldsam, willenlos und unfähig selbstständig zu denken zu machen. "Leiden ist eine christliche Tugend!..." Dies gilt naturlich für Otto Normalverbraucher (der Religion), nicht aber für die Priesterkaste.
Das Leiden ist das Lieblingsthema der Christen (s. die Inszenierung der Kreuzigug Christi f. den Papstbesuch in Australien).

Nach dem, was ich so alles zum Thema Jesus gelesen habe, kann ich mich nur dem demophilo anschliessen.

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Etiam ille est fur qui hominum fiducia rapit
26.07.2008 03:07 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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