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Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 meinungsfreiheit und gewalt atlana 17.09.2010 09:31
 RE: meinungsfreiheit und gewalt Ramon 17.09.2010 10:11
 RE: meinungsfreiheit und gewalt atlana 17.09.2010 14:12
 RE: meinungsfreiheit und gewalt Ramon 17.09.2010 18:24
 RE: meinungsfreiheit und gewalt nicolai 18.09.2010 08:33
 RE: meinungsfreiheit und gewalt atlana 18.09.2010 09:48

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atlana
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http://diestandard.at/1284594425927/Schw...walt-in-der-Ehe

das gericht meint, das fiele unter meinungsfreiheit. nicht wenige poster darunter meinen dasselbe.

wo endet die meinungsfreiheit?

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The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
17.09.2010 09:31 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
Normaler Mensch


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Immer ausreden lassen. Einen größeren Gefallen kann man der Menschheit nicht tun, als wenn man solchen Leuten die volle Meinungsfreiheit zugesteht.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud


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17.09.2010 10:11 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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tendenziell würde ich zustimmen, aber laß mich mal den advocatus diaboli spielen: besteht da nicht die gefahr, daß leute damit ihre frauen vergewaltigen gehen, im rechtschaffenen vertrauen, das richtige zutun, und frauen sich nicht wehren, weil ja offenbar schon das gericht sagt, es wäre okay, was der herr von sich gibt?

was ist mit dem alten demoslogan "faschismus ist keine meinung, faschismus ist ein verbrechen?" tauschen wir doch faschismus gegen "gewalt" aus, und wo stehen wir da?

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17.09.2010 14:12 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
Normaler Mensch


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Ich finde, dass die Meinungsfreiheit ein so hohes Gut ist, dass eine Demokratie, die sich zu ihr bekennt, schon einiges aushalten muss. Wer aber zu Gewalttaten aufruft, der muss ohnehin damit rechnen, mit dem Strafgesetzbuch Bekanntschaft zu machen.

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17.09.2010 18:24 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
Superintelligenz


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Naja, dann bin ich eben der Meinung und äußere diese, ganz im Sinne der "demokratischen Meinungsfreiheit", daß diesem Herrn der Schwanz abgehackt gehört, und zwar ohne lokale Anästhesie...

Natürlich, wenn man dazu bedenkt, daß in der Schweiz Frauen das Wahl- und Stimmrecht ohnehin erst 1971 zuerkannt bekamen (in Liechtenstein gar erst 1984), dann verwundert diese richterliche Entscheidung wohl kaum mehr, drückt sie doch möglicherweise eine weitverbreitete Ansicht der männlichen "Eidgenossen" aus.

Allein schon die Ansicht, der Beischlaf sei quasi ein "verbrieftes Recht" der Ehepartner, auf den ein Rechtsanspruch bestehe, anstatt persönliche frei zugestandene Entscheidung, beruhend auf "Sympathie" und "Bedürfnis" beider Teile ist unhaltbar und beruht auf patriarchalen Strukturen und Wünschen; aus diesem Blickwinkel ist meiner Meinung nach die gesamte Institution der "Ehe" zu betrachten, die keinesfalls eine tatsächliche Gleichstellung der Ehepartner beinhaltet, vielmehr eine Art "mehr oder weniger freiwilligen Sklavenvertrag" darstellt und einer "wahren" Demokratie unwürdig ist.
Erwachsene und freie Menschen nämlich gestehen dem jeweiligen Partner das Recht zu, über sich, seinen Körper und sein Leben selbst frei bestimmen zu können (übrigens meines Wissens auch einer der Grundsätze der modernen Demokratie, wenngleich gerade dieser ständig mit Füßen getreten wird); die Tendenz zur Diktatur zeigt sich gerade im kleinen und persönlichen Bereich, wer also sich "zur Demokratie bekennt" und zuhause seine Frau schlägt oder unterdrückt ist nichts anderes als ein Heuchler, und, wie ich nicht versäumen möchte anzumerken, kein Mann, sondern ein Würschtel und soll das Maul halten, wenn Männer reden !
Was uns zweifelsfrei eine Menge Geschwätz sogenannter "echter" Männer ersparen würde !

Möglicherweise verkraften echte und starke Demokratien jegliche freie "Meinungsäußerung", da diese allerdings in der Realität sehr spärlich gesäät sind (mir etwa ist eigentlich keine einzige bekannt), so sollten die "Papierdemokratien" zumindest so etwas wie einen "Minimalschutz" für ihre Angehörigen bereithalten, der etwa derartige "Meinungsäußerungen" unterbindet; daß derartige Ansichten auch noch unter dem Deckmantel von "Religionsfreiheit" und "freier Meinungsäußerung" verbreitet werden können (dürfen), zeigt auf, wie schwach das Verständnis von Freiheit und demokratischen Grundsätzen eigentlich ist (übrigens auch, wieviel von Lippenbekenntnissen von Geschlechtergleichstellung und Menschenrechten zu halten ist), denn sonst wäre dieser Herr spätestens nach seinem Freispruch von einer aufgebrachten Menschenmenge erschlagen worden, die diese Gefahr für ihre "demokratische Freiheit" eliminiert hätte; offenbar aber sind wir alle bereits so zivilisiert und wohlstandsverweichlicht, daß der (ebenfalls Demo-)Slogan "Wehret den Anfängen" wohl nicht einmal mehr das Transparent wert ist, auf den ihn irgend ein "Gutmensch, weil´s gerade Mode ist" gepinselt hat...
Denn "Freiheit, Gleichheit, Brüder/Schwesterlichkeit" will täglich erkämpft und verteidigt werden, auch oder vielmehr vor allem gegen solche Leute, und zwar von jedem/jeder, der/die sich dazu bekennt !
(...und nicht mit dem Verweis auf irgend ein Strafgesetzbuch und der Hoffnung, andere mögen verteidigen, was man selbst in gewissem Maße genießt, abgetan werden; die Verantwortung des Einzelnen kann und darf nicht auf ein ohnehin, wie dieser Fall beweist, sehr löchriges und dehnbares Rechtssystem abgeschoben werden, nach der Devise "der Papa wird´s scho richten"...)

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...natürlich hab´ ich leider recht !
18.09.2010 08:33 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
Weiser/Weise


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Themenstarter Thema begonnen von atlana
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Zitat:
Original von nicolai
Allein schon die Ansicht, der Beischlaf sei quasi ein "verbrieftes Recht" der Ehepartner, auf den ein Rechtsanspruch bestehe, anstatt persönliche frei zugestandene Entscheidung, beruhend auf "Sympathie" und "Bedürfnis" beider Teile ist unhaltbar und beruht auf patriarchalen Strukturen und Wünschen; aus diesem Blickwinkel ist meiner Meinung nach die gesamte Institution der "Ehe" zu betrachten, die keinesfalls eine tatsächliche Gleichstellung der Ehepartner beinhaltet, vielmehr eine Art "mehr oder weniger freiwilligen Sklavenvertrag" darstellt und einer "wahren" Demokratie unwürdig ist.
Erwachsene und freie Menschen nämlich gestehen dem jeweiligen Partner das Recht zu, über sich, seinen Körper und sein Leben selbst frei bestimmen zu können (übrigens meines Wissens auch einer der Grundsätze der modernen Demokratie, wenngleich gerade dieser ständig mit Füßen getreten wird); die Tendenz zur Diktatur zeigt sich gerade im kleinen und persönlichen Bereich, wer also sich "zur Demokratie bekennt" und zuhause seine Frau schlägt oder unterdrückt ist nichts anderes als ein Heuchler, und, wie ich nicht versäumen möchte anzumerken, kein Mann, sondern ein Würschtel und soll das Maul halten, wenn Männer reden !
Was uns zweifelsfrei eine Menge Geschwätz sogenannter "echter" Männer ersparen würde !


wie schon einmal muß ich sagen: erfrischend, sowas von einem mann zu hören!

der kirchenvater augustinus über seine mutter (bekenntnisse IX, 9):

"Wenn endlich viele Frauen, trotzdem sie sanftere Männer hatten, doch Spuren von Schlägen im entstellten Gesichte aufwiesen und im Gespräche mit den Freundinnen ihren Männern die Schuld gaben, so gab sie [also augustinus unbefleckte mutti] die Schuld ihrer Zunge und erinnerte sie, gleichsam scherzend, doch mit ernsten Worten: Seit dem Augenblicke der Vorlesung des Ehekontraktes hätten sie darauf achten müssen, daß sie gewissermaßen Dienerinnen geworden seien; eingedenk ihres Standes hätten sie also nicht gegen ihre Herren übermütig werden sollen."

messerscharf kombiniert – die schweiz befindet sich also im vierten jahrhundert. und wenn sie fortschrittlich gelaunt ist, anfang fünftes.

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18.09.2010 09:48 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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