atlana
Weiser/Weise
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ich habe ein älteres national-geographic-heft in die hand bekommen, in dem es um die beziehung wolf-hund-mensch ging. da gab es ein lustiges ausklappbild mit hunderassen, vom chihuahua bis zur deutschen dogge und vorne drauf am heft ist ein kleiner wuschelhund neben einem wolf abgebildet. dabei ist mir eingefallen:
wie erklären sich evolutionsgegner züchterische leistungen (wenn man das erzeugen von viechern mit gesundheitlichen problemen zugunsten absurder schönheitsideale als leistung bezeichnen will) des menschen?
es mag zwar hunderassen geben, deren "erfindung" einige jahrhunderte zurückliegt oder aus sonst welchen gründen nicht faßbar ist, aber wie erklärt sich ein evolutionsgegner züchtungen, die etwa erst im neunzehnten/zwanzigsten jahrhundert begonnen haben und wo es aufzeichnungen der züchter gibt, zb bei bull terriern, deren eiförmiger, zu groß ausschauender kopf heute als zuchtziel gilt, was ursprünglich aber nicht der fall war und den bemühungen eines einzigen züchters (raymond oppenheimer) entsprungen ist ("römische nase")?
und wie erklären sie sich hybride aus wölfen und hunden, wie zb beim tschechoslowakischen wolfshund oder bei huskies? definiert man art als biologische einheit, innerhalb derer erfolgreiche fortpflanzung möglich ist, hat gott so zum beispiel die schimpansen und die menschen gemacht, die sich offensichtlich nicht fortpflanzen können, sich aber doch ziemlich ähnlich sehen. aber warum sollte gott die wölfe und die hunde gemacht haben, die sich dann doch wieder untereinander fortpflanzen können und auch fruchtbare nachkommen haben (im gegensatz zu mulis oder ligern)?
hat gott also den wolf und den pudel erschaffen und bei der fortpflanzungsgrenze geschlampt?
oder ist die tierzucht satanisch, weil sie in gottes domäne eingreift? channeln züchter etwa gott?
die fragen mögen trivial klingen, aber ich habe noch keine antwort dazu gefunden. evolutionsgegner haben theoretische ansätze (oder eher sehr hypothetische), aber praktische antworten scheinen mir mangelware zu sein.
__________________ ubi dubium ibi libertas
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22.12.2009 20:52 |
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wgroiss
Dozent/in
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Also ehrlicherweise muss man feststellen, schon zur Zeit Darwins bestand der Hauptkritikpunkt an seinen Theorien darin, dass andere Wissenschaftler feststellten, seine - Darwins - Erkenntnissse stammten aus der Tier- und Pflanzenzucht.
Darwins Evolutionstheorie ist eine naturwissenschaftliche Theorie von der ich auch nicht restlos überzeugt bin. Ich liebäugle ja eher mit Lamarck. Dessen Evolutionstheorie bekommt ja im Zusammenhang mit dem neuen Wissenschaftszweig Epigenetik wieder Auftrieb.
Jedenfalls ist jeder Evolutionstheorie gemeinsam, die Erkenntnis Lamarck's, dass sich während ungeheuer langer Zeiträume langsam etwas ändert. Was nun daran schuld ist, dass neue Tierarten entstehen, nun ja, da gibt es eben Meinungsverschiedenheiten.
Eigentlich kann es ja einem Gläubigen völlig egal sein, unter welchen Umständen sein Gott einen Pudel geschaffen hat. Da ja dieser Gott in seiner allgemeinen Unendlichkeit ohnehin nicht verstanden werden kann, wen stört es da schon, ob er einen Pudel aus einem Wolf oder einer Maus züchten liess? Ausserdem ist es ja wohl auch sein Wille, dass Naturwissenschaftler seine göttliche Schöpfung analysieren.
Wen stört also die Evolutionstheorie?
Am ehesten doch wohl höchstens den Pudel, der viel lieber ein Wolf geworden wäre.
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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23.12.2009 09:00 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Ich denke nicht, dass Deine Evolutionsgegner wirklich etwas gegen die Tier-und Pflanzenzucht einzuwenden haben.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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23.12.2009 09:30 |
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atlana
Weiser/Weise
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an darwin habe ich bisher gar nicht gedacht, danke.
aber dennoch, wie erklärt man als anhänger der unveränderlichkeit der arten zucht?
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23.12.2009 10:04 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von atlana
aber dennoch, wie erklärt man als anhänger der unveränderlichkeit der arten zucht? |
Da musst Du aber nun Parmenides, oder wohl besser noch, seine Schüler oder Anhänger fragen.
Womöglich gibt es ja noch ein paar Eleaten unter den Christen.
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24.12.2009 11:03 |
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atlana
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ich habe die antwort in answers in genesis gefunden - sogar in einem artikel mit dem namen "hat gott die pudel erschaffen". offenbar wohnt es dem pudel inne, als perfektes beispiel für einen schrägen hund zu gelten
wie auch immer:
http://www.answersingenesis.org/creation/v25/i4/poodles.asp
pudel sind degenerierte mutanten und wenn ich das richtig verstehe, ist jeder züchterische eingriff von vornherein schlecht und jedes züchterisch "veränderte" tier degeneriert.
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12.01.2010 15:31 |
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landlerin
Forscher/in
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Ich glaube dass ich was die Rinderzucht betrifft, kein totaler Trottel bin.........und dass so manche Verbesserung, aber auch manches Problem aus Kreuzungen innerhalb von Rassen kommt....um aber wieder auf den Pudel zu kommmen....aus irgendeinem Grund werden sie wohl schon vor dem Beginn jeder grösseren Rinderzuchtveranstaltung eine Messe lesen.
landlerin
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27.12.2009 15:45 |
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