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Zum Ende der Seite springen Gibt es ein Religionsgen?
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Gibt es ein Religionsgen? Pallas Athene 22.02.2009 15:58
 RE: Gibt es ein Religionsgen? wgroiss 22.02.2009 17:07
 RE: Gibt es ein Religionsgen? atlana 25.02.2009 10:47
 RE: Gibt es ein Religionsgen? atlana 25.02.2009 14:17
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 RE: Gibt es ein Religionsgen? Ramon 26.02.2009 20:30
 RE: Gibt es ein Religionsgen? wgroiss 26.02.2009 21:11
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Skeptiker 01.03.2009 12:35
 RE: Gibt es ein Religionsgen? cubic_globe 25.02.2009 01:57
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Ramon 25.02.2009 09:39
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Pallas Athene 25.02.2009 11:10
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Ramon 02.03.2009 16:14
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Pallas Athene 02.03.2009 21:36
 RE: Gibt es ein Religionsgen? Ramon 08.03.2009 09:17

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Pallas Athene Pallas Athene ist weiblich
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http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...aid_373238.html

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Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
22.02.2009 15:58 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
wgroiss wgroiss ist männlich
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RE: Gibt es ein Religionsgen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat aus dem Artikel:
Dass Glaube und Spiritualität genetisch bedingt sind, glauben Wissenschaftler schon länger.

Also halte solche Gedanken für rassistisch.

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Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
22.02.2009 17:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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Zitat: „Insgeheim weisen auch sie die Verantwortung beispielsweise für traumatische Erlebnisse oft höheren Mächten zu“, bemerkt süffisant der Anthropologe Jesse Bering, der an der Queen´s University im nordirischen Belfast die psychischen Grundlagen des Glaubens erforscht. „Sie können den Geist Gottes nicht exorzieren, sie machen ihn nur mundtot.“

Also, das ist reine Mutmaßung. Ich kenne mich mit Traumata aus, aber ich wäre noch nie auf die Idee gekommen, sie einer höheren Macht zuzuschreiben. Im Gegenteil: Mir war schon als Jugendliche klar, daß die Bösartigkeit anderer Leute bzw. der dumme Zufall im Menschen oder eben im Zufall liegt. Aber was wundert es mich, wenn der gute Anthropologe in Belfast sitzt… Religiöse sind immer schon groß darin gewesen, Atheisten zu durchschauen und festzustellen, was sie eigentlich meinen.

Generell zum Artikel… mir ist die Suppe zu dünn. Die verschiedenen Ansätze dazu hat R. Dawkins im Gotteswahn schon ausgebreitet und offensichtlich ist eine Hypothese so gut wie die andere.
Das Religionsgen mag für manche Leute vielleicht wünschenswert sein, genau wie ein Schwulengen wünschenswert ist für manche Leute – denn ein Gen, das man an- und ausschalten kann, ein biochemischer Vorgang, das kann man nicht nur von der Persönlichkeit loskoppeln ("Ich will ja gar nicht schwul/religiös sein – wobei, man versuche mal, die Adjektive durch schwarz oder jüdisch auszutauschen) und ist somit inhärent rassistisch, sondern kann auch quasi "repariert" werden.
Und was das für einen Sumpf auftun würde… das würde wiedereinmal die Frage aufwerfen, wie weit die Persönlichkeit eines Menschen aus Biologie besteht und ob man seine Biologie ändern kann.

Außerdem hat der Mensch auch das Recht auf Irrationalität, solange er niemand anderen gefährdet – doch wo fängt die Gefährdung an?
Als Atheist kann man fordern, daß der Religionsunterricht in den Schulen abgeschafft wird und die Kindertaufe, daß man wesentlich mehr naturwissenschaftliche und geschichtliche Bildung vermitteln muß, aber er darf nicht fordern, daß man die "armen, kranken Religiösen" mit einer Pille rationalisiert. Das ist ethisch ein entscheidender Unterschied… oder jedenfalls machen wir ihn. Man könnte natürlich auch argumentieren, wenn wir im menschlichen Geist herumpfuschen (Unterricht etc) dürfte man auch in der menschlichen Biologie pfuschen.

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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
25.02.2009 10:47 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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Nachtrag dazu: Ich wollte über dieses Thema recherchieren, bin in der UB auf H. Laubreuter (Hrsg) Psychotherapie und Religion (1998)gestoßen bin. Das Thema ergibt sich ja aus dem Titel, aber bei der Liste der Beitragsschreiber ist mir der Mund offen stehen geblieben: Neben Psychotherapeuten wie R. Picker u. a. finden sich dort auch Kardinal König, Erhard Busek und Bert Hellinger als Beitragsschreiber.
Man möchte es nicht glauben, welche Vernetzungen es auf diesem Gebiet gibt.

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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
25.02.2009 14:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Skeptiker Skeptiker ist männlich
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In den 20er Jahren wurde in den USA eine Studie erstellt. Wissenschaftler aller Richtungen wurden nach ihrer Religiosität befragt. Die säkularsten Wissenschaftler waren die Biologen. Die religiösesten Wissenschaftler waren Mathematiker und Physiker. In den 90er Jahren wurde diese Studie wiederholt. Das Ergebnis blieb gleich. Es fällt auf, dass die Wissenschaftler, die viel stärker mit der Praxis zu tun haben, säkularer sind, als jene, die viel theoretisieren und mit abstrakten Welten arbeiten.

Die Frage für mich lautet, ob die Religiosität nicht die unheilvolle Nebenwirkung der Abstraktion ist, die wir Menschen brauchen, um Dinge verallgemeinern und verstehen zu können. Leider habe ich dazu noch nichts darüber lesen können. Ich bin mir jedoch sicher, dass diese Nebenwirkung therapierbar ist.

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25.02.2009 23:10 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Zitat:
Original von Skeptiker
In den 20er Jahren wurde in den USA eine Studie erstellt. Wissenschaftler aller Richtungen wurden nach ihrer Religiosität befragt. Die säkularsten Wissenschaftler waren die Biologen. Die religiösesten Wissenschaftler waren Mathematiker und Physiker. In den 90er Jahren wurde diese Studie wiederholt. Das Ergebnis blieb gleich. Es fällt auf, dass die Wissenschaftler, die viel stärker mit der Praxis zu tun haben, säkularer sind, als jene, die viel theoretisieren und mit abstrakten Welten arbeiten.

Die Frage für mich lautet, ob die Religiosität nicht die unheilvolle Nebenwirkung der Abstraktion ist, die wir Menschen brauchen, um Dinge verallgemeinern und verstehen zu können. Leider habe ich dazu noch nichts darüber lesen können. Ich bin mir jedoch sicher, dass diese Nebenwirkung therapierbar ist.


Wenn Du annimmst, daß die Abstraktion dem Menschsein immanent ist, dann dürfte es doch eigentlich keine Unterschiede zwischen den Biologen und Mathematikern geben, oder?

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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26.02.2009 20:30 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
wgroiss wgroiss ist männlich
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Eine Zwangstherapie für Mathematiker und Physiker?
verwirrt
Religiosität als unheilvolle Nebenwirkung der Abstraktion?
Demnach müssten ja die Bauern die areligiöseste Gruppe darstellen.
Njet

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26.02.2009 21:11 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von wgroiss
Eine Zwangstherapie für Mathematiker und Physiker?
verwirrt
Religiosität als unheilvolle Nebenwirkung der Abstraktion?
Demnach müssten ja die Bauern die areligiöseste Gruppe darstellen.
Njet


Bitte nicht so linear denken. Erstens habe ich nicht gesagt, dass man Religion therapieren müsse. Zweitens hat der Gebrauch oder Nichtgebrauchs eines Hirnareals nichts mit seiner Verwendung zu tun. Nur weil jemand gerne isst, ist er nicht gleich ein Genießer. Nur weil jemand ein Genießer ist, muss er nicht ein Vielfraß sein. Ich stelle nur die Hypothese auf, dass sowohl Religion als auch viele Geistesleistungen, die wir so gerne als typisch menschlich kategorisieren, Abstraktionsvermögen brauchen.

Und meine Zusatzmeinung ist, dass Religion schlecht ist. Meine Forderung: Trennung von Staat und Religion, damit dieser Geist geistloser Zustände keine Macht über andere Menschen bekommt. Das ist der ganze Zwang, den ich will.

Aber sehr wohl werde ich dahingehend die Meinung vertreten, dass jeder Verstand UND Vernunft gebraucht und die Religionen als große Verarsche erkennt.

@Ramon: Wir haben alle einen Bauch. Bei manchen ist das ein Waschbrettbauch und bei manchen ein Waschbärbauch. Von der Anlage sind sie aber alle gleich. Meine Hypothese, wer dem Hirn mehr Abstraktes zuführt, ist anfälliger für Religion und wer mehr empirisch arbeitet, lässt sich weniger von der Religion vereinnahmen.

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01.03.2009 12:35 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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super spannender artikel! danke.

Zitat:
Religion als Ausweg aus der eigenen Bedeutungslosigkeit

Darin sehen die Forscher den Schlüssel zu einem weiteren Element, das den Glauben an den Geist kettet. Der US-Anthropologe Atran spricht von der „Tragödie der Erkenntnis“. Der Mensch erinnert sich an Vergangenes, erwartet zukünftige Ereignisse, und er weiß um seinen Tod. Damit aber kann er nur schwer umgehen. „Deshalb braucht er einen Ausweg, um nicht seelisch überwältigt zu werden“, urteilt Atran. „Den bietet die Religion, und unser Hirn nimmt ihn bereitwillig an.“


der punkt ist imho ziemlich wichtig. dieses "transzendenzbedürfnis" haben ja tatsächlich so gut wie alle menschen. nur befriedigen es manche eben mit religiösen ausflüchten (den tod gibts garnicht... ) und andere mit realen, die eigene existenz überdauernden (und damit den tod implizit akzeptierenden), zielen. das interessante ist ja, dass diese realen ziele wie zb die eigenen kinder in der praxis einen viel höheren stellenwert (auch bei den meisten religiösen) einnehmen als die unsterblichkeitsfantasien. offenbar glauben sich da die religiösen ihre eigenen g'schichten nicht ganz... Augenzwinkern
25.02.2009 01:57 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Ich denke, daß hier natürlich auch noch andere, dem Menschen angeborene Bedürfnisse befriedigt werden. Die Bedürfnisse nach Sicherheit und Wahrheit und das Bedürfnis ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, sollte hier auch eine Rolle spielen. Nicht umsonst haben die Kirchen ja schon das Kleinkind im Auge, wenn es um die Vermittlung ihrer Rituale und Traditionen geht.

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Pallas Athene Pallas Athene ist weiblich
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Themenstarter Thema begonnen von Pallas Athene
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Einverstanden, außer mit dem Bedürfnis nach Wahrheit. Religion bietet keinerlei Wahrheit, im Gegenteil: Gebäude aus Fiktionen und Fantasien werden errichtet, um den unausweichlichen Tod erträglicher zu machen.
Das Bewußt_sein der eigenen Sterblichkeit beinhaltet zugleich das Bewußt_Nichtsein und dies ist eine offensichtlich grausame Bürde für Geist und Seele. Religion bietet einen mehr oder weniger glaubhaften Ausweg für jene, die sich nicht mit der allein diesseitigen Existenz abfinden können. Darüber hinaus bietet die Angst vor dem Tode die ideale Voraussetzung zur Manipulation der glaubenden Menschen. Ohne diese Todesangst könnten andere Institutionen Zusammengehörigkeitsgefühl und Gruppengemeinschaft ebenso übernehmen.

Das Kleinkind ist der ideale Ort zur Prägung meistens fürs ganze Leben. Wer zum Glauben getrimmt wird und ihn als selbst_verständlich erlebt, hat später Hemmungen diesen Glauben zu hinterfragen. Zur Gedankenfreiheit ist es mitunter ein schwerer Weg mit Schuldgefühlen; wer dieser Konfrontation ausweichen möchte, bleibt und gibt die Rituale und Traditionen an seine Kinder weiter, und davon profitieren Religionen.

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Ramon Ramon ist männlich
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Zitat:
Original von Pallas Athene
Einverstanden, außer mit dem Bedürfnis nach Wahrheit. Religion bietet keinerlei Wahrheit, im Gegenteil: Gebäude aus Fiktionen und Fantasien werden errichtet, um den unausweichlichen Tod erträglicher zu machen.
Das Bewußt_sein der eigenen Sterblichkeit beinhaltet zugleich das Bewußt_Nichtsein und dies ist eine offensichtlich grausame Bürde für Geist und Seele. Religion bietet einen mehr oder weniger glaubhaften Ausweg für jene, die sich nicht mit der allein diesseitigen Existenz abfinden können. Darüber hinaus bietet die Angst vor dem Tode die ideale Voraussetzung zur Manipulation der glaubenden Menschen. Ohne diese Todesangst könnten andere Institutionen Zusammengehörigkeitsgefühl und Gruppengemeinschaft ebenso übernehmen.

Das Kleinkind ist der ideale Ort zur Prägung meistens fürs ganze Leben. Wer zum Glauben getrimmt wird und ihn als selbst_verständlich erlebt, hat später Hemmungen diesen Glauben zu hinterfragen. Zur Gedankenfreiheit ist es mitunter ein schwerer Weg mit Schuldgefühlen; wer dieser Konfrontation ausweichen möchte, bleibt und gibt die Rituale und Traditionen an seine Kinder weiter, und davon profitieren Religionen.



Zürne mir nicht holde Göttin!!
Aber auch du wirst mir doch zustimmen, wenn ich mir erlaube zu behaupten, daß unser Denken und Sozialverhalten ihren Ursprung in einfachen Stammesgesellschaften hatte, und daß hier der heute so gern propagierte Individualismus eine sehr gefährliche Angelegenheit gewesen wäre. Daß der Säugling und das Kleinkind auch noch heute zu 100% auf die Erwachsenen (Eltern) angewiesen ist, versteht sich natürlich von selbst.

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Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von Pallas Athene
Einverstanden, außer mit dem Bedürfnis nach Wahrheit. Religion bietet keinerlei Wahrheit, im Gegenteil: Gebäude aus Fiktionen und Fantasien werden errichtet, um den unausweichlichen Tod erträglicher zu machen.
Das Bewußt_sein der eigenen Sterblichkeit beinhaltet zugleich das Bewußt_Nichtsein und dies ist eine offensichtlich grausame Bürde für Geist und Seele. Religion bietet einen mehr oder weniger glaubhaften Ausweg für jene, die sich nicht mit der allein diesseitigen Existenz abfinden können. Darüber hinaus bietet die Angst vor dem Tode die ideale Voraussetzung zur Manipulation der glaubenden Menschen. Ohne diese Todesangst könnten andere Institutionen Zusammengehörigkeitsgefühl und Gruppengemeinschaft ebenso übernehmen.

Das Kleinkind ist der ideale Ort zur Prägung meistens fürs ganze Leben. Wer zum Glauben getrimmt wird und ihn als selbst_verständlich erlebt, hat später Hemmungen diesen Glauben zu hinterfragen. Zur Gedankenfreiheit ist es mitunter ein schwerer Weg mit Schuldgefühlen; wer dieser Konfrontation ausweichen möchte, bleibt und gibt die Rituale und Traditionen an seine Kinder weiter, und davon profitieren Religionen.



Zürne mir nicht holde Göttin!!
Aber auch du wirst mir doch zustimmen, wenn ich mir erlaube zu behaupten, daß unser Denken und Sozialverhalten ihren Ursprung in einfachen Stammesgesellschaften hatte, und daß hier der heute so gern propagierte Individualismus eine sehr gefährliche Angelegenheit gewesen wäre. Daß der Säugling und das Kleinkind auch noch heute zu 100% auf die Erwachsenen (Eltern) angewiesen ist, versteht sich natürlich von selbst.




Wie könnte ich Dir zürnen, O Erdling, wo Du nach Wahrheit suchst und Weisheit strebst Scheinheiliger . Siehe, ich erkenne Dein Bemühen an, jedoch sind die einfachen Stammesgesellschaften längst Vergangenheit und auf die Zeit meiner Herrschaft blicke ich tausende Jahre zurück.
Mein Zuspruch zu Deiner Ansicht ist Dir gewiss, der einzige Vorbehalt war die Einschränkung der Wahrheitssuche. Du hast richtig erkannt, dass Wissen des Einzelnen der Gesellschaft abträglich war, denn Wissen ist Macht und Angst ein gutes Druckmittel, um Macht auszuüben.

Aber heute???? Wo Wissen zum Recht für eine Allgemeinheit erhoben wurde, ist es da nicht gemein, Kinder zum Glauben und weniger zum Wissen zu erziehen und ihnen falsche Antworten zu geben auf Fragen, die sie nicht einmal noch gestellt haben?

Es kommt mir so vor, als ob man ihnen vorbeugend ein Narkosemittel gegen das Denken verabreichen würde, wie eine Impfung gegen die Suche nach Wahrheit.

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Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
02.03.2009 21:36 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Ich bin mir, was die Stammesgesellschaften angeht, nicht so sicher ob sie schon einer Vergangenheit angehören, mit der wir nichts mehr zu tun haben. Der Mensch, der sich nicht zu irgendwelchen Strukturen bekennt, die man mit denen der "einfachen" Stammeskulturen vergleichen könnte, ist mir noch nie begegnet. Ich denke, daß in uns noch einiges an steinzeitlichem Erbe schlummert, das es zu entdecken gilt.

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