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Zum Ende der Seite springen indiskrete Frage
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 indiskrete Frage wgroiss 14.02.2009 09:42
 RE: indiskrete Frage atlana 14.02.2009 10:35
 RE: indiskrete Frage Kasimir van P. 14.02.2009 15:11
 RE: indiskrete Frage Pata01 16.02.2009 12:58
 RE: indiskrete Frage Rose91 15.02.2009 18:28
 RE: indiskrete Frage Pirat Vogel 16.02.2009 18:23
 RE: indiskrete Frage MerMax 16.02.2009 21:11
 RE: indiskrete Frage atlana 16.02.2009 23:06
 RE: indiskrete Frage MerMax 16.02.2009 23:20
 RE: indiskrete Frage atlana 16.02.2009 23:42
 RE: indiskrete Frage MerMax 17.02.2009 14:22

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wgroiss wgroiss ist männlich
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Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich

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Welche Erfahrungen habt ihr mit der Kirche gemacht?

Ich selbst hatte einen absolut gottlosen Vater und eine zu ihm solidarische Mutter. Sie hatte obendrein das Handikap beim Geruch von Weihrausch ohnmächtig umzufallen. Abgesehen davon hatte ich noch eine Grossmutter, die beim Wort Kirche die Ohren auf Durchzug stellte.
Somit sind meine kindlichen Erlebnisse mit der Kirche minimal, sie beschränken sich lediglich auf den Religionsunterricht.

Mit 7 Jahren habe ich dann einige Zeit täglich um 7 Uhr früh die Kirche besucht um für meine gottlosen Eltern zu beten. Dafür bekam ich von älteren Damen Heiligenbildchen aus Papier geschenkt. Als ich davon genug eingesammelt hatte, verzichtete ich auf weitere Kirchenbesuche.

Mit 12 wollte man mich firmen, ich sollte zur Beichte gehen. Leider stellte ich davor fest, dass ich den Text aller Gebete vergessen hatte. Das betrachtete ich als einen Wink Gottes und liess es bleiben. Gefirmt wurde ich trotzdem. Kirchen besuche ich aber seit damals nur im Hochsommer um mich abzukühlen.

Wie ist es denn euch mit der allgegenwärtigen heiligen Kirche ergangen?

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Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
14.02.2009 09:42 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
Weiser/Weise


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Dabei seit: 15.07.2008
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Offen antiklerikaler vater, scheinbar indifferente, intern aber doch vergleichsweise katholische mutter (mit ähnlichen weihrauchproblemen! Allerdings ist sie nur umgefallen, weil ihre mutter sie immer zum nüchternen kirchenbesuch gezwungen hat).

In der volksschule hatte ich eine religionslehrerin, die uns dauernd indiana-jones-artige actiongeschichten aus dem at malen hat lassen und uns erzählt hat, die ganze welt wäre mehr oder weniger voll mit leprakranken, denen die kirche hilft (was hatte ich angst, auch lepra zu bekommen!). erstkommunionsvorbereitung mit einem pfarrer, der uns erzählt hat, wenn man beim beten in dürer-haltung die hände nicht kerzengerade nach oben hält, ist das ein zeichen für satansanbetung. Angesichts dessen habe ich die firmung verweigert und das später auch als argument für meine zwangsmitgliedschaft verwendet (ich bin vielleicht mitglied, aber nicht frei entschieden, da nicht gefirmt).

Acht jahre katholisches mädchengymnasium, inneres austreten mit dreizehn. Mit dreizehn habe ich mich zum letzten mal zum beichten zwingen lassen, und da hat derselbe pfarrer von der erstkommunikationsvorbereitung mich zum lügen gezwungen, weil außer frech sein zur mama und keine hausübung gemacht keine sünden mehr da waren. Seine nachfrage wäre auf sexuelle sünden hinausgelaufen. Außerdem hat er meine hand gegen meinen willen festgehalten, obwohl ich sie wegzuziehen versucht habe. Danach habe ich einen tobsuchtsanfall in der kirche produziert und mußte nicht mehr beichten.
Mit fünfzehn war ich fixfertige atheistin und der alptraum aller religionslehrer (hatte ich in meiner schulkarriere acht stück mit praktikanten). Austreten durfte ich von der schule her nicht und ich wollte nicht die schule wechseln wegen meiner freundinnen, die ja da waren und weil sie in meiner nähe war. Philosophieunterricht durch eine nonne; was wir gelernt haben, haben wir ziemlich gut gelernt, aber der stoff war durchlöchert wie ein schwamm. Ohne privatlektüre wüßte ich bis heute nicht, daß es nietzsche, schopenhauer oder feuerbach gegeben hat.

Am tag nach der matura bin ich ausgetreten. Obwohl mir meine schwägerin die patenschaft für ihr kind angetragen hat, bin ich nicht wieder eingetreten und werde es auch nicht.

Und erfahrungen in meiner umgebung… meine großmutter mit ihren unehelichen kindern wurde regelmäßig aus dem kirchenchor geworfen und wieder dazugeholt, wenn sie ihre sopransolistin wieder gebraucht haben. Sie hat ihr leben lang eine leere grabstätte gezahlt aus blanker angst, sie müßte im arme-sünder-eck liegen. Nach ihrem tod ist sie nicht in "ihrem" grab gelandet.
Meine nachbarin, die mich seit meinem 2. lebensjahr kennt und über deren katholischen hyperglauben mitsamt kirchenarbeit (ministrantengruppe, pfarrgemeinderat etc) ich immer hinweggesehen habe, weil ich gedacht habe, wir sind freundinnen, hat sich in einem streitgespräch verplappert und mich ob meiner freundin für "nicht normal" und "verkehrt gepolt" bezeichnet, was sich vorallem darin äußert, daß ich nicht wie eine richtige frau kinder haben möchte (!!!!).
Derartige geschichten könnte ich stundenlang aufzählen.

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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
14.02.2009 10:35 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Kasimir van P. Kasimir van P. ist männlich
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Dabei seit: 24.10.2008
Beiträge: 37
Herkunft: Tirol

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Hallo allerseits,

Also ich lebe in einem kleinen, tiefkatholischem Dorf im hl. Land Tirol.
Bis vor kurzem war es hier selbstverständlich katholisch zu sein und schwarz zu wählen. Letzteres nimmt jetzt von Wahl zu Wahl leicht ab.

Meine frühe Kindheit war ein Albtraum. Bis zur ersten Klasse hatte ich kaum Kontakt zu anderen Kindern, ausser meinen Geschwistern. Diese Zeit ist im Nachhinein betrachtet wohl die schönste in meinem Leben gewesen, obwohl auch da noch Erinnerungen an die zahlreichen Kirchenbesuche mit meiner Mutter wach werden. Den Sinn der Predigten konnte ich zwar noch nicht erfassen, die Art wie der Pfarrer predigte, flöste mir aber Angst ein. Schutzsuchend klammerte ich mich fest an meine Mutter, während der Geistliche auf der Kanzel mit schmerzend lauter Stimme auf die Gläubigen fast schon einschrie. Zusätzlich schlug er immer wieder mit der geballten Faust auf den Rand der Kanzel. Im Schutz meiner Mutter hielt ich das aber aus.

Das erste Schuljahr werde ich niemals vergessen - der Pfarrer schlug mir gleich in der ersten Religionsstunde mit einer Haselnussrute so fest auf die Finger, dass sich blaue Striemen darauf bildeten. Ich hatte vor lauter Angst keinen Ton herausgebracht als er mich lautstark dazu aufforderte das Glaubensbekenntnis aufzusagen. Total verzweifelt suchte ich Trost bei meiner Mutter. Leider ließ es ihre tiefe Gläubigkeit nicht zu diesen Pfarrer zur Rede zu stellen. Auch mein Vater hat sich wohl nichts zu unternehmen getraut, war doch der Pfarrer damals der mächtigste Mann im Dorf. Wenn ein Bauer damals an einem Sonntag ausnahmsweise Heu einbringen wollte, musste er den Herrn Pfarrer fragen - je mehr Speck, Butter oder ähnliches er dabei hatte, umso größer waren die Chancen dass der Geistliche zustimmte. Ich übertreibe nicht wenn ich sage dass ich Todesangst vor diesem Pfarrer hatte. Zu allem Überfluss musste ich auf dem Weg zur Schule auch noch an seinem agressiven Bernhardiner vorbei - einmal hat er mich leicht gebissen, was den Weg zur Schule noch unerträglicher machte. Einmal sagte er im Unterricht dass es eine schwere Sünde sei, wenn man beim Urinieren sein Geschlechtsteil betrachtet. Bei den Mädchen war er nicht gewalttätig. Wie mir meine Cousine erst viel später einmal erzählte, lud er sie und andere Mädchen aus der achten Klasse nach dem Unterricht zu sich ein, wo es Obst und manchmal auch Süßigkeiten gab. Da sie damals noch nicht aufgeklärt waren, begriffen sie erst viel später warum sie abwechselnd beim Pfarrer auf dem Schoß sitzen mussten. Auch die Bedeutung der komischen Wippbewegungen und des hochroten Kopfes wurde ihnen da erst klar. Dass er auf Schulmädchen stand wird aber unser Glück gewesen sein. Er wurde aus uns nicht bekannten Gründen versetzt hieß es als er endlich nicht mehr da war.

Die übrige Schul - und Jugendzeit verlief so wie es in einem katholischen Dorf halt üblich war. Beichte, Erstkommunion, Firmung gehört da ganz einfach dazu. Ich glaubte zwar an Gott, mir kamen aber schon sehr früh Zweifel ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Die große Wende kam mit 16. Ich hörte im Radio wie ein Sänger auf die Frage nach seinem Lieblingsautor den Namen Karl Heinz Deschner nannte. Heimlich kaufte ich mir "Das Kreuz mit der Kirche" und "Abermals krähte der Hahn"
Ich musste die Bücher gut verstecken und konnte mich mit niemandem darüber austauschen. Fasziniert las ich heimlich in diesen Werken die mir die Augen öffneten - all das was ich geahnt hatte bestätigte sich.
Es sollte noch über 10 Jahre dauern bis ich mich endgültig von Gott und der Kirche gelöst hatte, zumindest von innen heraus. Ich bin beim Verein noch registriert weil ich es meiner 79 jährigen Mutter nicht antun kann, dass ihr Sohn von der Kirche austritt. Dass ich austreten werde ist für mich so sicher wie das Amen im Gebet.

Ich bin also noch kein fertiger Atheist traurig

mfG.

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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.
Charles Baudelaire
14.02.2009 15:11 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Pata01 Pata01 ist männlich
Gymnasiast/in


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Dabei seit: 06.02.2009
Beiträge: 44
Herkunft: Linz

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Meine Eltern waren nie wirklich gläubig, mein Vater ist schon vor ein paar Jahren aus der Kirche ausgetreten, meine Mutter ist zwar noch in der Kirche aber die geht nur mehr zu Weihnachten oder zu Beerdigungen hin.
Meine Großeltern waren schon gläubig, wenn ich bei meiner Oma übernachtet hab musste ich immer jeden Abend beten.

Ich selbst hatte eher schlechte Erfahrungen in/mit der Kirche, das fing schon in der Volksschule an, da hat der Pfarrer den Religionsunterricht gehalten, mit Gebetsstunden und so.
Einmal is einem Mädchen vor mir der Stift runter gefallen während so einer Stunde und ich als netter Mensch hab ihn ihr aufgehoben, da ist der Pfarrer sauer geworden und hat mich voll zusammengeschissen, was mir einfällt das ich in seier Stunde „laut“ bin.

Meinen Glauben hab ich verloren wie ich 10 oder 11 war, weil mir nie jemand eine wirkliche Erklärung liefern konnte was „Gott“ ist.

Zur Erstkomminion bin ich noch gegangen, aber die Firmung hab ich verweigert, womit meine Oma ziemliche Probleme hatte, „Einen Glauben braucht der Mensch!“ usw. , dann haben sie versucht, dass sie mich mit Geschenken dazu bewegen das ich mich firmen lasse bzw. gemeint ich kann net Heiraten, wenn ich net Firmen war.

Und vor 2 Wochen bin dann aus der Kirche ausgetreten, weil ich ja jetzt 18 bin und die meinten sie wollen Geld bzw. einen Nachweis das ich noch in der Lehre bin.

Da lag auch noch so ein netter Rückfragebogen bei:
Beschreiben sie die Kirche in 3 Wörtern:
- Mörder, Lügner Verbrecher
Was denken sie ist die Kirche in OÖ?
- Wurzel des Bösen!
Das sollte ihnen mal zu denken geben lachmitot

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Sprich die Wahrheit oder lebe in Ignoranz.
16.02.2009 12:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Rose91 Rose91 ist weiblich
Bücherwurm

Dabei seit: 13.11.2008
Beiträge: 9

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Es gibt auch erfreuliche Feststellungen im Zusammenhang mit der Kirche!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Auch wenn die Kirche ansich blödsinnig ist. Denn nicht alle Menschen sehen in der Kirche das Gleiche. Viele sehen in der Kirche etwas Edles, etwas Gutes, etwas Besonders. Deshalb gibt es die Kirche ja noch immer. Und viele Menschen hat der Glaube an diesen Topfen ja die Kraft verliehen, im Namen des Guten besondere Taten zu vollbingen, die viele von UNS nur gutheißen können.
15.02.2009 18:28 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Pirat Vogel
Maturant/in


Dabei seit: 18.09.2008
Beiträge: 62
Herkunft: Graz-Umgebung

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Im September letztn Jahres bin ich aus der Kirche ausgetreten. Zu Weihnachten offenbarte ich das mal meinen Verwandten, u.A. meinem Tauf- und meinen Firmpaten. Im Grunde war es ihnen allen ziemlich Gleichgültig. Anhand dieses Beispiels sieht man, wie mein verwandschaftliches Umfeld zu Religion steht.
Meine Vorfahren väterlicherseits waren Gottscheer (historisches dazu hier) und sehr katholisch geprägt. Mein Vater entstammt aber aus einer katholisch evangelischen Mischehe. Deshalb spielte die Religion nur eine untergeordnete Rolle. Er wurde zwar getauft aber nicht gefirmt.

Meine Eltern sind typische Taufscheinkatholiken. An sich sind sie agnostisch und durchaus kirchenkritisch eingestellt. Dennoch sind sie weiterhin Kirchenmitglieder, gehen hin und wieder mal sonntags in die Messe und musizieren einmal im Jahr bei der Weihnachtsmette. Auch ich wurde getauft weils halt so üblich ist.

Die unregelmäßigen sonntäglichen Kirchenbesuche waren vor allem Langweilig. Immerhin traf man danach noch Bekannte vor der Kirche, was ich als eigentlichen Grund für dieses Ritual betrachtete.

In der Volksschule hatte ich einen sehr konservativen Religionslehrer. Er war mir immer irgendwie unsympathisch, aber für die anderen Klassenkollegen schien er sehr belibt zu sein. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist mir seine Ausführung über die Geschichte, wie Abraham beinahe seinen Sohn auf Gottes Befehl opferte. An dieser Stelle wirkte er geradezu begeistert über die Frömmigkeit Abrahams.

Ausserdem besuchte ich eine Zeit lang die Jungschargruppe in unserem Ort. Die Aktivitäten (Basteln, Malen, Spiele) war eigentlich eh ganz lustig. Die obligatorische Gebetseinheit betrachtete ich als langweilige Pflicht, die aber durch den Rest entschädigt wurde.

Alles in allem hatte ich ein eher positives Bild von der ganzen Sache. Die Kirche war für mich ein Ort der Begegnung und eine Organisation, die den Armen half. Die ganzen seltsamen Rituale und die seltsamen Geschichten der Bibel betrachtete ich als nebensächlich, darum schenkte ich ihnen kaum Beachtung. Die ganzen Skandale um pädophile Priester und Bischöfe wie Kurt Krenn waren Betriebsunfälle. Ich reimte mir mein eigenes Weltbild zusammen, welches vom Prinzip her agnostisch war. Die Kirchenmitgliedschaft betrachtete ich als Selbstverständlichkeit.

Sogar an der Firmung nahm ich noch teil, weils einfach so üblich war. Beim Firmunterricht kam heraus, dass die meisten in meiner Firmgruppe nicht an Gott glaubten. Ich war weiterhin über die Gottesfrage unschlüssig, entschied zu dieser Zeit eher vorsichtig für seine Existenz, wohl auch um den Gruppenleiter nicht noch mehr zu enttäuschen.

Na ja, ich lebte jahrelang glücklich mit diesem widersprüchlichen Weltbild als agnostischer an-irgendwas-Glaubender mit Taufschein. Erst in den letzten Jahren kam der Wandel. Durch spürbar stärker werdende Relevanz von Religionen im öffentlichen Bewusstsein (Islamismus, religiöse Rechte in den USA etc.), beschäftigte ich mich mehr mit Religionen. Ich wurde auf ernsthafte Alternativen zur Religion aufmerksam. Ich diskutierte viel Internetforen und kam dadurch darauf, dass Atheismus kein unvernünftiges Weltbild ist, wie ich früher immer dachte. Diese Entwicklung führte automatisch zum Kirchenaustritt.

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16.02.2009 18:23 Offline | Homepage | suchen | Freundesliste | Portal
MerMax MerMax ist männlich
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Also ich persöhnlich habe eigentlich keine wirklich schlechten Erfahrungen mit der Kirche gemacht, außer vielleicht dass ich früher während den damals regelmäßigen Kirchgängen immer einschlief oder dass mich der Pfarrer einmal laut anbrüllte: HALT DIE KLAPPE!! (das taten bei mir allerdings die meisten Lehrer, war ich also gewöhnt)


Mein Vater ist nicht wirklich gläubig, in die Kirche geht er so gut wie nie und meine tiefreligiöse Oma, mütterlicherseits, lacht er nur aus. Meine Mutter ging mit uns früher jeden Sonntag in die Kirche, bis zu dem Tag an dem der Pfarrer frauen als minderwertig bezeichnete, das wars dann. Meine beiden Großmütter sind beide sehr religiös und würden wenn sie über meinen Austritt bescheid wüssten wahrscheinlich einen Exorzismus anordnen.

Getauft bin ich natürlich, und auch gefirmt, das ist hier halt so üblich und da ich nicht über die Gottesfrage nachdachte war es mir auch eigentlich egal, schaden tuts ja nicht, ganz nebenbei, die Kirchenbesuche die eigentlich Pflicht gewesen wären hab ich geschwänzt. so mit 13 hab ich dann angefangen mir über die kath. Kirche Gedanken zu machen, und bin sehr schnell zu dem Schluss gekommen dass ich da nicht hingehöre, aber dass Gott existierte war für mich weiterhin selbstverständlich.

Mit 15 fragte mich dann mal ein Amerikaner, dort war ich damals, ob ich auch Katholik sei: Ich dachte kurz nach und wurde mir genau in diesen zwei Sekunden klar dass ich eigentlich keinen Gott brauchte, und so war auch meine Antwort.

Vor kurzem bin ich dann ausgetreten, nachdem ich 16 wurde und endlich durfte, meine Mutter war etwas angefressen und kam gleich mit den üblichen Argumenten: du kannst nicht heiraten, deine Kinder nicht taufen, du bist in einer kath. Privatschule, was würde deine Oma sagen,.............
....sie wollte es mir verbieten, hat aber nicht so funktioniert wie sie es wollte, denn ich hab einfach nicht gehorcht.





Nun bin ich eben Atheist, nicht weil ich irgendwelche schlechte Erfahrungen hatte, nein ich bin sogar in einer kath. Privatschule und finde sie ist eine der besten Schulen die ich mir nur vorstellen kann, es gibt aber für mich einfach keinen Grund an Gott zu glauben.


mfg

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16.02.2009 21:11 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber wie gut eine schule ist, weiß man erst hinterher. ich war auch in einer katholischen privatschule und ich habe immer geglaubt, sie wäre sogar auffallend gut. war sie auch, aber in der stoffvermittlung selektiv.

aber immerhin bestätigst du meine these, daß aus katholischen schulen überproportional viele atheisten hervorgehen.

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16.02.2009 23:06 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
MerMax MerMax ist männlich
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da bin ich deiner meinung
zum ersten:

habe drei geschwister und genügend freunde und verwandte die auch noch zur Schule gehen und wenn ich so vergleiche was ich von denen zu hören bekomme und was sie alles lernen dann denke ich dass meine schule da etwas besser ist, allerdings habe ich auch glück, denn ich habe die besten lehrer an meiner schule abgekriegt, die ganzen unfähigen hat die paralellklasse.
aber ich denke du hast recht, ich werds erst später rausfinden, vl war meine schule ja in wirklichkeit unnötig.


In meiner klasse sind wir 4 atheisten und 1 buddhist, von 26 schülern.
die restlichen 21 befassen sich nicht wirklich mit religion.


mfg

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16.02.2009 23:20 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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danke für die info Augenzwinkern
aber unnötig wird die schule sicher nicht gewesen sein.

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16.02.2009 23:42 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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hast du wahrscheinlich recht.

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17.02.2009 14:22 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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