ALO Atheist
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Kopftransplantationen, Organe aus dem 3D-Drucker & Klon-Menschen
Nicht alles, was man kann, ist auch erwünscht. Das gilt auch für die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Medizin. Ist beispielsweise der geklonte Mensch als Ersatzteillager für Organe eine wünschenswerte Bereicherung für eine moderne Gesellschaft oder Aldous Huxleys "Brave New World" in der Realität?
Soll ein italienischer Arzt 2017 die erste Kopftransplantation durchführen, damit ein Querschnittsgelähmter einen intakten Körper erhält, oder werden statt wissenschaftlichem Fortschritt religiös motivierte ethische Vorstellungen im Vordergrund stehen und durch Ächtung einen solchen Meilenstein in der Forschung zu unterbinden wissen?
Bei der Kopftransplantation sind manche Experten skeptisch, dass dies beim Menschen in zwei Jahren schon gelingen kann - bei Tieren hat das bereits geklappt -, außerdem sind die Kosten extrem hoch, während das Klonen von Menschen nur noch auf der ethischen Ebene verhindert werden kann, nachdem es schon vor Jahren in den USA gelungen ist, menschliche Embryonen zu klonen.
Links:
"Der geklonte Mensch wird Realität": http://www.wissenschaft.de/archiv/-/jour...t%C3%A4t%C2%AB/
"Kopf-Transplantation - Schrecken oder medizinisches Wunder?": http://arbeitskreis-krankenversicherunge...es-wunder-19141
"Chirurg will menschlichen Kopf transplantieren": http://www.deutsche-gesundheits-nachrich...transplantieren
"Erste Kopftransplantation: In zwei Jahren, sagt 'Doktor Frankenstein'": http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbild...nkenstein-.html
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06.03.2015 19:28 |
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nicolai
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Die Frage des "Klonens von Menschen als Organspender" läßt sich wohl am besten mit einer Gegenfrage beantworten : Wäre die Wiedereinführung der Todesstrafe selbst für kleinste Vergehen und die anschließende "Verwertung" der Getöteten als "unethisch" zu betrachten ? und : wäre es nicht effizienter, den "gesunden" Klon zu behalten und ihm die materiellen Güter des "kranken" Originals zu übertragen ?
Muß alles, was machbar ist auch gemacht werden ? und : Wann wird die Menschheit endlich soweit sein, die Grenzen zu ziehen für das, was die Geld- und Machteliten tun (wollen und werden) ?
Denn daß man sich als besserverdienender Mitteleuropäer eine "Spenderniere" in Afrika oder Bangladesh von einem Verhungernden kauft gehört mittlerweile ja bereits beinahe zum Alltagsgeschäft...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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06.03.2015 21:52 |
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ALO Atheist
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Deine Position lässt sich nachvollziehen, zieht aber ein wenig am Thema vorbei, denn der geklonte Mensch als Ersatzteillager für Organe - tiefgekühlt und nicht lebendig - würde nicht nur Menschen, wenn breit umgesetzt unabhängig von Geld, das Überleben sichern, sondern dem auch jetzt schon Überhand gewinnenden Organ-Handel - wenn streng umgesetzt - einen Riegel vorschieben.
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06.03.2015 22:03 |
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nicolai
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Klingt vielleicht brutal und primitiv aber : wenn man sterben muß, dann muß man eben sterben.
Und wie stellst Du Dir das vor, "Mensch ohne Gehirn" ? Oder "Mensch mit Gehirn", aber "ohne Bewußtsein" ?
`Mal ganz abgesehen von den Kosten, die für derartige "Klonereien" anfallen würden, Du denkst doch nicht ernsthaft, daß derartige "medizinische Versorgung" für die "breite Masse" zugänglich würde; womit sich die Frage nach der "Ethik" im Prinzip bereits erübrigt hat...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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06.03.2015 22:13 |
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Die Kosten lassen sich schnell senken, denn was hätte eine effiziente und zum Ziel führende Krebs-Therapie bei Gehirn-Tumor noch vor 40 Jahren gekostet und was kostet sie jetzt.
Der Satz "Wenn man sterben muss, muss man eben sterben" würde in Konsequenz nur bedeuten, dass wir uns ohne vorzeitigen Tod durch Gewalt - wie im Mittelalter - mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von etwa 30 Jahren abfinden müssten. Was ist denn der Sinn medizinischen Fortschritts, wenn nicht Leben zu retten?
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06.03.2015 22:24 |
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nicolai
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Es gibt für mich Grenzen des "Lebenerhaltens", und diese ziehe ich beispielsweise bei auf Kosten Notleidender gekauften Organen oder "Leben verlängern und erhalten um jeden Preis". Schließlich bin ich auch für aktive Sterbehilfe und, wie ich nicht umhin kann zu erwähnen, sterben noch immer jeden Tag etwa zehntausend Menschen weltweit wegen Mangels an Nahrung, sauberem Trinkwasser oder einfachster medizinischer Versorgung.
Also komm´ mir ja nicht mit "das wird dann schon irgendwann billiger", die Kosten einer Tumorbehandlung (einschließich stationärer Therapien und Medikamente) liegen übrigens noch immer im sechsstelligen Eurobereich, ein Betrag, mit dem sich in manchen Weltgegenden ganze Dörfer für Jahre versorgen ließen (für den Preis eines einzigen Lebens hierzulande ?)...
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06.03.2015 22:49 |
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Was soll man da noch sagen? Dass wir in der Welt eine gewaltige Überbevölkerung haben, lässt sich nicht wegdiskutieren. Die echten Probleme kommen aber in Zukunft erst auf Europa zu. Dass diese Form des westlichen Kapitalismus - das hängt alles zusammen - gescheitert ist, ein gar nicht gesondert zu betrachtendes Problem, werden, wenn man so weiter macht, noch die Letzten der Letzten erkennen, wenn es bereits zu spät ist.
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06.03.2015 22:58 |
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BlackWiddow
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Wenn etwas machbar ist, wird es auch gemacht werden, es gibt viele, die keinerlei kulturell begrenzte Ethik brauchen - Leben ist ein chemisch-physikalischer Prozess, und wenn die Reglen bekannt sind, dann kann man sie auch einsetzen - meist ists eh eine Art "Segen" - siehe zB PND.
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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07.03.2015 14:05 |
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Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg Schneider über Dr. med. Werner Gehring (Gründer der Deutschen Klinik für Fortpflanzungsmedizin und Experte auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin), der gemeint hat, dass menschliche Klone sogar wünschenswert seien: "Werner Gehring spricht aus, was viele denken. Klonen wird eines Tages in der Medizin zu einer Selbstverständlichkeit werden, und keiner wird begreifen, weshalb die Generation davor von einer Horrorvision gesprochen hat. Gehring ist nur ehrlicher als all die anderen. Ein mutiger Mann. Ihm gebührt Dank."
Siehe (im Artikel ganz unten): http://www.wissenschaft.de/archiv/-/jour...it%C3%A4t%C2%AB
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07.03.2015 14:31 |
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BlackWiddow
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Ich bin eigentlich überzeugt, dass sich auch einzelne Körperteile klonen und ersetzen lassen, und dass es möglich sein wird, auch angeborene Schäden auszubessern, was daran so schlecht sein soll, wenn es weniger Krankheit und Leid gäbe, muss man mir erst erklären - aber bitte nicht mit "Gottes Wille"
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07.03.2015 15:11 |
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nicolai
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Das Problem ist, daß es nicht bei "einzelnen Körperteilen" (das wird teilweise bereits gemacht, erfolgreiche Züchtung von menschlicher Haut gibt es bereits) bleiben wird; und um dies zu prognostizieren braucht man keinen "Gott"...
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08.03.2015 20:25 |
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BlackWiddow
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Außerdem träum ich von der künstlichen Gebärmutter und ich bin mir sicher, es wird sie geben.
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09.03.2015 17:53 |
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BlackWiddow
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Ja, ich bin dafür, Krankheiten und genetische Schäden hintan zu halten und meinetwegen sich auch das Geschlecht des Nachwuchses auszusuchen - von "Designerbabys" kann da niemals die Rede sein, es geht geht bloß ums Vermeiden von Schäden und Leid - diese absurden Angstschreier und Moralaposteln können mir mal den Buckel runterrutschen - in Israel, wo man nicht so verblödet ist, in ein paar Zellen im Reagenzglas einen "Menschen" zu sehen - haben sie zu diesem Thema ein sehr entspanntes Verhältnis und sind in der Entwicklung von Stammzellen und Embryonenforschung schon weit voran.
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10.03.2015 15:31 |
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Unter dem Begriff "Designerbaby" versteht man die gezielte Veränderung der Gene eines Embryos, um bestimmte Eigenschaften zu forcieren.
Unter dem Begriff "Designerbaby" versteht man aber auch einen Embryo, der aus der Vereinigung von Erbgut künstlich erzeugt wurde, um mit seinem Erbmaterial einem kranken Geschwisterkind zu helfen. Hier spricht man auch vom "Rettungsbaby".
2003 kam in Großbritannien das erste "Rettungsbaby" Europas zur Welt - Jamie. Die Eltern mussten sich allerdings ihr Recht, ihrem Kind auf diese Weise zu helfen, vor Gericht erkämpfen.
Siehe zu Jamie http://www.innovations-report.de/html/be...icht-17709.html und http://www.innovations-report.de/html/be...icht-19371.html
Zitat aus sueddeutsche.de: "Außerdem sei Jamie ja nicht ausschließlich zu dem Zweck gezeugt worden, seinem Bruder zu helfen, sondern die Familie habe sich ohnehin ein weiteres Kind gewünscht: 'Es ist eine Familie, die ein gesundes Kind will - und wenn dieses gesunde Kind das Leben des anderen Kindes retten kann, ist das doch ein doppelter Segen', betonte Rechitsky. 'Es gab keine andere Überlebenschance für Charlie.'"
Siehe http://www.sueddeutsche.de/panorama/ersa...retten-1.921652
Die Biotechnologie-Firma "23andMe" hat sich in den USA das Patent auf die Selektion von menschlichen Samen- und Eizellen gesichert.
Siehe http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/...s-12603609.html
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10.03.2015 17:24 |
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BlackWiddow
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Oh mann - wir haben keine Ahnung, welche Gene an blonden Haaren und blauen Augen maßgeblich beteiligt sind geschweige denn welche Gene bestimmte Eigenschaften nach sich ziehen, da sei die Epigenetik schon vor - das sind Schauergeschichten, um Angst einzujagen und Menschen unter Druck zu setzen - Forschung ist ja des
Und was ist schlecht dran, ein weiters Kind in die Welt zu setzen? Lasst endlich die verrückten christliche Moralvorstellungen aus der Biologie verschwinden.
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11.03.2015 10:37 |
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BlackWiddow
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Schöööön, Leben ist nun mal ein chemisch-physikalischer Prozess, ich find da nichts Schlechtes dran und es gefällt mir besser als irgendwelcher geheimnisvoller esotherischer Blödsinn.
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22.07.2015 18:15 |
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