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Ramon Ramon ist männlich
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Zitat:
Original von nicolai
Zitat:
Original von Ramon

Ich habe mehrere Jahrzehnte Kraftsport betrieben und mich in dieser Zeit, mit Kartoffeln, Brot, Milch und Nudeln auf 120 Kilo hochgepumpt.


...unterstützt von diversen Vitamin- und Aufbaupräparaten sowie allerlei zusätzlicher (eiweißreicher) Nahrung, denn sonst hättest Du Dich nur, trotz regelmäßiger körperlicher Betätigung, auf hundertzwanzig Kilo "hinaufgewampt"... Lachen


In einer Überflussgesellschaft braucht man keine Vitamin-und Aufbaupräparate.
Ich habe jeden Tag gut 3500 Kalorien konsumiert, und natürlich auch so manches Putenschnitzel und so manchen Proteinshake konsumiert, aber Muskelaufbau und Fettabbau kann man auch mit wenig Geld betreiben.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
31.03.2011 10:14 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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Zitat:
Original von Ramon
Ich habe jeden Tag gut 3500 Kalorien konsumiert, und natürlich auch so manches Putenschnitzel und so manchen Proteinshake konsumiert, aber Muskelaufbau und Fettabbau kann man auch mit wenig Geld betreiben.


...die 3500 Kalorien muß man sich aber auch erst einmal in Form "gesunder" Ernährung leisten können - und nicht jeder geht gerne fanatisch Gewichte stemmen...
(wobei unbenommen bleiben soll, daß der letzte Teil Deiner Aussage durchaus richtig ist, wobei die Betonung auf "kann" liegt; diesbezüglich verweise ich auf den letzten Teil meiner Aussage)

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...natürlich hab´ ich leider recht !
31.03.2011 12:32 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Es soll und braucht ja auch nicht jeder Gewichte zu stemmen. Ich halte es aber für ein Märchen, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung nur was für "fette" Brieftaschen ist, und sich Geringverdiener keine Bio-Produkte leisten können. Davon abgesehen, lese ich immer wieder, dass in Österreich die Arbeitslosenzahlen so niedrig sind, dass sich die Arbeitgeber gezwungen sehen, selbst für einfache Helfertätigkeiten wesentlich höhere Löhne zu zahlen, als dies in Deutschland der Fall ist. Wenn ich Deine Beiträge so lese, dann kommt mir aber der Gedanke, dass Du Dich womöglich ziemlich weit unter Wert verkaufst. Augenzwinkern

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31.03.2011 16:57 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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sei mir nicht böse, aber zwei kilo kartoffeln normalpreis kosten 1,29, ja-natürlich-kartoffeln aus biologischer landwirtschaft über 2 euro (2,49, glaube ich), und ich bin mir im augenblick nichteinmal sicher, ob das wirklich zwei kilo sind oder nur einer.

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ubi dubium ibi libertas
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31.03.2011 17:56 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
sei mir nicht böse, aber zwei kilo kartoffeln normalpreis kosten 1,29, ja-natürlich-kartoffeln aus biologischer landwirtschaft über 2 euro (2,49, glaube ich), und ich bin mir im augenblick nichteinmal sicher, ob das wirklich zwei kilo sind oder nur einer.



Wenn ich für 2,49 Euro schöne, festkochende Erdäpfel aus Italien bekomme, an denen noch die rote Erde klebt, dann hab ich doch ein richtiges Schnäppchen gemacht. Da mach ich mir Salz-oder Bratkartoffeln und brauche kein Fleisch und keinen Fisch dazu.

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31.03.2011 19:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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erstens sind bratkartoffel ohne gar nichts mein standardabendessen, zweitens macht es für leute, die am tag fünf euro fürs essen haben, durchaus einen unterschied, ob sie einsdreißig oder zweifünfzig zahlen.
erst recht, wenn man man die bioschiene bei allen anderen zutaten weiterfahren möchte.

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31.03.2011 20:34 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
erstens sind bratkartoffel ohne gar nichts mein standardabendessen, zweitens macht es für leute, die am tag fünf euro fürs essen haben, durchaus einen unterschied, ob sie einsdreißig oder zweifünfzig zahlen.
erst recht, wenn man man die bioschiene bei allen anderen zutaten weiterfahren möchte.


Wenn jemand nur 5 Euro am Tag (ungefähr 150 Euro im Monat) für seine Lebensmittel ausgeben kann oder will, dann ist das natürlich seine Angelegenheit. Denn wenn die Deutschen und Österreicher, was statistisch belegt ist, immer weniger für ihre Lebensmittel (11% des Einkommens im Jahr 2009) ausgeben, dann dürfen sie sich natürlich auch nicht über die Skandale wundern, mit denen sie tagtäglich konfrontiert werden. Ich bekomme zwar mein Hähnchen vom Bauern auch nicht für 1,99 Euro, aber so mancher "Schnäppchenjäger" wäre wohl überrascht, wie günstig und qualitativ hochwertig man bei vielen Landwirten und Bauern direkt einkaufen kann.

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01.04.2011 10:07 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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ramon, erstens wohne ich in wien und habe absolut keine zeit, fürs einkaufen die stadt zu verlassen. zweitens sucht man sich für gewöhnlich nicht aus, ob man 150 euro monatsbudget fürs essen hat oder nicht.
es nutzt auch praktisch überhaupt nichts, statistiken zu sehen, wieviel andere leute von ihrem gehalt für essen ausgeben, wenn man selbst nicht den spielraum hat, etwas zu ändern. ich denke auch, daß prozentual gesehen arme leute mehr von ihrem geld für essen ausgeben müssen, auch wenn es in absoluten zahlen weniger ist. ein euro von zehn ist schließlich wesentlich mehr als ein euro von hundert.

aber um diese kartoffeldiskussion auf eine abstraktere ebene zu heben:
ich muß nicht hungern, und ehrlich gesagt würde ich kein bißchen mehr fleisch essen, wenn ich mehr geld hätte. ich mag auch, was ich koche (das linsencurry von gestern war spitze), ich liebe meine vier wände plus dach, und ich kann heizen, wenn es kalt ist.
ich habe eine freundin, einige ausgewählte freunde und eine familie, die mich unterstützt.
ich kann den ganzen tag tun, was ich am liebsten tue, nämlich in der antike herumstrolchen und bücher lesen. natürlich ist "the body and society, men, women and sexual renunciation in early christianity" für die meisten leute grauslich, aber ich finds geil.
ich kann abends mehr oder weniger meinen hobbies nachgehen (sofern sie nichts kosten) oder einfach faul sein.

selbst wenn ich hier darauf hinweise, daß fünf euro am tag fürs essen schon kärglich sind, ist das nicht als gejammer zu werten. tatsächlich würde ich mein leben nicht tauschen wollen gegen eines mit mehr geld auf der hand, aber einem stupiden job ganz und gar ohne gehirnaufwand. ich würde für kein auto, kein smartphone und keinen laptop meinen bibliotheksausweis eintauschen, die idee, hausbesitzerin zu sein, löst bei mir nur die assoziation aus, daß ich besagtes haus ja auch putzen müßte, und kleider einkaufen ist für mich sowieso irgendwo zwischen zahnarzt und finanzamt angesiedelt.

allerdings, und das ist der punkt:
aus genau diesen gründen finde ich es wichtig, daß menschen ein auskommen haben, ohne fürchten zu müssen, obdachlos zu werden (wie bei uns) oder zu verhungern (wie in anderen weltgegenden).

ich bin privilegiert. ich habe im augenblick und für die nächsten jahre ein mehr oder weniger sicheres auskommen. viele andere haben das nicht und sie müssen ein leben führen ohne jeden spielraum - und sich womöglich von irgendeinem kanzelredner anhören, daß im nächsten leben eh alles besser werden würde. oder, und das ärgert mich noch mehr, es kommen noch irgendwelche volksverbesserer daher und schreiben leuten mit aussichtslosen, von allen seiten blockierten leben vor, daß sie nichteinmal essen dürfen, was sie möchten, weil es zu fett, zu süß, zu wenig bio oder allgemein einfach minderwertig ist. sie quälen sie, indem sie darauf herumreiten wie fett/häßlich/willensschwach sie sind, daß andere viel besser sind und sie es auch schaffen könnten, wenn sie wollten, obwohl das objektiv einfach nur eine lüge ist. jemand auf arbeitslose/hartz iv kann nichts anderes tun als vor dem arbeitsamt zu kuschen. jemand, der kevin heißt, kann machen was er will, er wird schlechter benotet, für sozial inkompetent gehalten und findet schwerer einen job (einfach mal "kevin ist kein name, sondern eine diagnose" googlen). jemand, der bis über die ohren verschuldet ist, hat buchstäblich keine luft mehr zum atmen. und dann soll man sich auch noch vorschreiben lassen, was man zu essen und wie man auszusehen hat?! hat man denn als fetter sozialhilfeempfänger überhaupt keine ehre, keine würde, keine rechte mehr?

nein, ganz ehrlich, mir kann die volksgesundheitsfront gestohlen bleiben und ich hätte auch eine anregung, wo sie sich ihre ernährungspläne für problemschulen, ihre zu tode gestreichelten bionahrungsmittel und ihre fitness-parcours hinstecken können!

so, das war der linkslinke ausbruch zum tage.

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01.04.2011 11:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von atlana


nein, ganz ehrlich, mir kann die volksgesundheitsfront gestohlen bleiben und ich hätte auch eine anregung, wo sie sich ihre ernährungspläne für problemschulen, ihre zu tode gestreichelten bionahrungsmittel und ihre fitness-parcours hinstecken können!

so, das war der linkslinke ausbruch zum tage.


Ich verstehe Deine ganze Argumentation mal wieder nicht.
Du selbst verkündest immer wieder, dass Dich keine Person, keine Religion und keine Ideologie für ihre Zwecke vereinnahmen darf, und, dass Du von keiner Seite ungefragt "geliebt" werden willst. Wenn Dir selbst aber jemand unterkommt, der es von Deiner Warte aus verdient hat, verteidigt, und damit häufig auch bevormundet zu werden, dann zögerst Du keine Sekunde, die besagten Armen, Kinder, Übergewichtigen und Frauen unter Deine Kuratel zu stellen. Augenzwinkern

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01.04.2011 17:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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hab ich was von liebe oder bevormundung gesagt? steh ich etwa im plattenbau und zwangsfüttere leute mit fastfood, während ich sie an mein herz drücke, nur weil ich fordere, daß die jeder in ruhe fastfood essen dürfen soll, weil in den rosigen verhältnissen besagter plattenbauten die frage mcdonalds oder döner so ziemlich die einzige entscheidungsfreiheit bietet?

es zipft mich einfach nur an, wenn von oben herab seligmachende prinzipien verkündigt werden.

zudem hat es nichts mit liebe oder bevormundung zutun, wenn man nicht auf jemanden hintreten will, der am boden liegt. bevor du mir jetzt damit kommst, das sei christliches gedankengut: das ist volksschülerethik.
zumindest noch vor zwanzig jahren hat man das vollkommen unbeleckt von jeder religion am schulhof gelernt.

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01.04.2011 19:12 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von atlana
hab ich was von liebe oder bevormundung gesagt? steh ich etwa im plattenbau und zwangsfüttere leute mit fastfood, während ich sie an mein herz drücke, nur weil ich fordere, daß die jeder in ruhe fastfood essen dürfen soll, weil in den rosigen verhältnissen besagter plattenbauten die frage mcdonalds oder döner so ziemlich die einzige entscheidungsfreiheit bietet?

es zipft mich einfach nur an, wenn von oben herab seligmachende prinzipien verkündigt werden.

zudem hat es nichts mit liebe oder bevormundung zutun, wenn man nicht auf jemanden hintreten will, der am boden liegt. bevor du mir jetzt damit kommst, das sei christliches gedankengut: das ist volksschülerethik.
zumindest noch vor zwanzig jahren hat man das vollkommen unbeleckt von jeder religion am schulhof gelernt.


Aber Du selber bist es doch, die hier Urteile und Verurteilungen ausspricht. Wer, was frisst, ist mir doch vollkommen egal, aber man kann mir nun wirklich nicht erzählen, und hier ist doch der springende Punkt, dass Ökoprodukte und der Direkteinkauf beim Bauern wirklich teurer kommen, als der tägliche Gang zu MacDonalds oder Burger King. Ob Deine "Klienten", die Du hier glaubst beschützen zu müssen, gar keine andere Wahl haben oder hatten, oder ob Du nur glaubst, dass sie keine haben (hatten), ist doch gar nicht das Thema.

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02.04.2011 09:44 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von Ramon
Wer, was frisst, ist mir doch vollkommen egal, aber man kann mir nun wirklich nicht erzählen, und hier ist doch der springende Punkt, dass Ökoprodukte und der Direkteinkauf beim Bauern wirklich teurer kommen, als der tägliche Gang zu MacDonalds oder Burger King. Ob Deine "Klienten", die Du hier glaubst beschützen zu müssen, gar keine andere Wahl haben oder hatten, oder ob Du nur glaubst, dass sie keine haben (hatten), ist doch gar nicht das Thema.


Also jetzt gehst Du zu weit, mein lieber ramon !
Vielleicht darf ich Dein etwas eingerostetes Wissen über Einkaufspreise ein wenig auffrischen:
Einkauf bei Diskontmaärkten: 1 kg Brot 79, bzw. 89 cent, 1/4 kg Butter 79 cent, 1 kg Käse 3 EU 99 cent, 1 kg Fleisch 3 EU 79 cent bis 4 EU 99 cent, 1 kg Nudeln 59 cent, 1 kg Zwiebel 69 cent, 1kg Kartoffel 69 cent, 1 kg Äpfel 79 cent bis 99 cent
Demgegenüber steht der Preis im Biosupermarkt (auch das gibt es schon), der um einiges billiger ist als kleine Bioläden oder Märkte : 1 kg Brot 3 EU 99 cent bis 7 EU 99 cent, 1/4 kg Butter 2 EU 99 cent, 1 kg Käse 5 EU 99 cent bis 15 EU, 1 kg Fleisch 8 EU bis 15 EU, 1 kg Nudeln 1 EU 98 cent bis 4 EU 96 cent, 1 kg Zwiebel 2 EU 39 cent, 1 kg Kartoffel 1 EU 69 cent bis 2 EU 99 cent, 1 kg Äpfel 2 EU 89 cent
Bei derartigen Preisunterschieden zu behaupten, daß Leute die finanziell nicht gut gestellt sind hätten tatsächlich "die Wahl" des Einkaufs, erscheint mir wie blanker Hohn, und auch der "tägliche Gang zu McD", den Du anführst, bleibt "armen" Menschen durchaus verwehrt, bzw. läuft dann unter der Bezeichnung "auswärts essen gehen", wobei sich die fünf Euronen, die "fastfood-Fresser" dort für ihr "Fleischlaberl mit Zuckercouleurwasser" liegen laßen auch nicht mit den etwa fünfzehn Euro vergleichen laßen, die ich für eine durchschnittliche Mahlzeit im "Vegetasia", das durchaus moderate Preise hat, in gesunde, vegetarische Ernährung nebst Getränk zu investieren pflege...
Auf die monatliche Haushaltsführung aufgerechnet ergibt sich in etwa bei einem Haushalt wie dem meinen (1 Person, stark variables Einkommen, prinzipiell kein "fastfood" oder Fleisch) ein Unterschied von etwa fünfhundert Euro zwischen "bewußter, qulitativ hochwertiger Ernährung" und "kauf den billigsten Scheiß, damit Du satt wirst" (beides, je nach persönlicher Finanzlage zur Genüge gelebt).

p. s. @ atlana : wenn ich das nächste Mal nach Wien komme, dann lad´ ich Dich in´s Vegetasia ein, das bin ich Dir schuldig, allein schon wegen der "Geschichte" (die recht gut, wenn auch ein wenig "mit Expertenkenntnissen und -ausdrücken überfrachtet und "zu detailreich und blutrünstig" ist, um auf dem "literarischen" Markt für dieses Genre wirklich eine Chance zu haben, meiner Meinung nach); schließlich beginnt ja jetzt die Zeit des "ich kann ja im Gastgarten rauchen"... Augenzwinkern

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...natürlich hab´ ich leider recht !
02.04.2011 10:49 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von nicolai


Also jetzt gehst Du zu weit, mein lieber ramon !
Vielleicht darf ich Dein etwas eingerostetes Wissen über Einkaufspreise ein wenig auffrischen:
Einkauf bei Diskontmaärkten: 1 kg Brot 79, bzw. 89 cent, 1/4 kg Butter 79 cent, 1 kg Käse 3 EU 99 cent, 1 kg Fleisch 3 EU 79 cent bis 4 EU 99 cent, 1 kg Nudeln 59 cent, 1 kg Zwiebel 69 cent, 1kg Kartoffel 69 cent, 1 kg Äpfel 79 cent bis 99 cent
Demgegenüber steht der Preis im Biosupermarkt (auch das gibt es schon), der um einiges billiger ist als kleine Bioläden oder Märkte : 1 kg Brot 3 EU 99 cent bis 7 EU 99 cent, 1/4 kg Butter 2 EU 99 cent, 1 kg Käse 5 EU 99 cent bis 15 EU, 1 kg Fleisch 8 EU bis 15 EU, 1 kg Nudeln 1 EU 98 cent bis 4 EU 96 cent, 1 kg Zwiebel 2 EU 39 cent, 1 kg Kartoffel 1 EU 69 cent bis 2 EU 99 cent, 1 kg Äpfel 2 EU 89 cent
von etwa fünfhundert Euro zwischen "bewußter, qulitativ hochwertiger Ernährung" und "kauf den billigsten Scheiß, damit Du satt wirst" (beides, je nach persönlicher Finanzlage zur Genüge gelebt).



Mein lieber Nicolai, Du weißt natürlich selbst, dass Du hier Preise anführst, die nur möglich waren, weil seit ungefähr 15 Jahren, die Discounter (Netto-Edeka, Aldi, Penny-REWE, Norma, Lidl...) den Markt beherrschen. Und Du weißt außerdem, dass es auch schon vor diesen Billigheimern, arme Menschen gegeben hat, und, dass diese Leute auch nicht verhungert sind, nur weil es nicht tagtäglich irgendwelche Sonderangebote und Schnäppchen gab. Nicht die Armut treibt sie in die Discounter, es sind einzig und allein der Geiz, die Faulheit und die Werbestrategien von Aldi und Co. Das Handy, das Benzin und die Zigaretten dürfen jede Woche teurer werden, aber wehe, wenn mal die Milch oder das Brot ein paar Pfennig mehr kosten, dann müssen wir sofort wieder sparen.

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Original von Ramon
Nicht die Armut treibt sie in die Discounter, es sind einzig und allein der Geiz, die Faulheit und die Werbestrategien von Aldi und Co. Das Handy, das Benzin und die Zigaretten dürfen jede Woche teurer werden, aber wehe, wenn mal die Milch oder das Brot ein paar Pfennig mehr kosten, dann müssen wir sofort wieder sparen.


...ich glaube, wir haben hier verschiedene Definitionen von "Armut". Bei einem "Einkommen" von 750,-- Euro (österreichische Mindestsicherung, von mehreren hunderttausend Österreichern zwangsläufig in Anspruch genommen), mit dem auch die sonstigen Lebenshaltungskosten wie Wohnung, Kleidung, etc. abzudecken sind stellt sich zumeist die Frage nach Zigaretten, bzw. Benzin für ein Automobil eher selten. Und wo selbst Milch und frisches Brot teilweise zum Luxusgut werden, da bedeuten Preisunterschiede von "einigen Eurocent" eine Menge...
Aber es steht Dir ja frei, ein derartiges Leben einmal "versuchsweise" auszuprobieren, nur vergiß dabei nicht, Deine angehäuften "Konsumgüter", über die Du zweifellos (wie die meisten Wohlstandsbürger als Relikte, bzw. Erwerbungen eines normalen Lebens) verfügst nicht zu verwenden, ebensowenig, wie Deine vermutlich ebenso anständige "Gesundheitsabsicherung", das mietzinsfreie Eigenheim, den teuren PC, Fernseher und die Musikanlage, die bereits erworbenen Haushaltsgeräte, Schuhe, Anzüge, etc.
Daunn red ma weita...

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02.04.2011 12:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von nicolai


...ich glaube, wir haben hier verschiedene Definitionen von "Armut". Bei einem "Einkommen" von 750,-- Euro (österreichische Mindestsicherung, von mehreren hunderttausend Österreichern zwangsläufig in Anspruch genommen), mit dem auch die sonstigen Lebenshaltungskosten wie Wohnung, Kleidung, etc. abzudecken sind stellt sich zumeist die Frage nach Zigaretten, bzw. Benzin für ein Automobil eher selten.


Dann werden es wohl diese mehreren hunderttausend Österreicher gewesen sein, die die bundesdeutschen Discounter im Auge hatten, als sie ihre Expansionspläne schmiedeten.
Womöglich muss ich aber auch wirklich meine Definition, was Armut anbelangt, überdenken, denn obwohl es in Deutschland:
-über 40 Millionen PKW gibt
-gut 73% der bundesdeutschen Haushalte "online" sind
-gut 95% der Deutschen einen Fernseher haben
-und fast 80% Prozent einen PC besitzen,
und diese Zahlen auch jährlich nach oben korrigiert werden müssen, scheint mir hier eigentlich nichts auf Armut hinzudeuten. Auch wirst Du mir sicherlich erklären können, wie die bundesdeutschen Discounter, bei denen ja nur die armen Schweine einkaufen, die sich beim Bäcker kein Brot und beim Metzger keine Wurst mehr leisten können, auf einen Marktanteil von gut 44 % kommen konnten?

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02.04.2011 17:04 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von Ramon
Womöglich muss ich aber auch wirklich meine Definition, was Armut anbelangt, überdenken, denn obwohl es in Deutschland:
-über 40 Millionen PKW gibt
-gut 73% der bundesdeutschen Haushalte "online" sind
-gut 95% der Deutschen einen Fernseher haben
-und fast 80% Prozent einen PC besitzen,
und diese Zahlen auch jährlich nach oben korrigiert werden müssen, scheint mir hier eigentlich nichts auf Armut hinzudeuten. Auch wirst Du mir sicherlich erklären können, wie die bundesdeutschen Discounter, bei denen ja nur die armen Schweine einkaufen, die sich beim Bäcker kein Brot und beim Metzger keine Wurst mehr leisten können, auf einen Marktanteil von gut 44 % kommen konnten?


...ein "Überdenken" Deiner "Armutsdefinition" erscheint mir dringendst angebracht
ad 1. benötigen viele Menschen heutzutage ein Fahrzeug, um überhaupt zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen
ad 2.. zählt bereits seit langem zum Haushaltsstandard (Kosten im günstigsten Fall etwa EUR 10,--/Monat)
ad 3. detto (Kosten in Österreich EUR 0,--, da Gebührenbefreiung möglich)
ad 4. detto
Der Unterschied liegt in Qualität und Aktualität der Artikel, denn ein alter PC oder Fernseher läßt sich durchaus einmal irgendwo erwerben, bzw. kann man derartiges auch geschenkt bekommen; und auch zwischen einem neuen BMW und einem zehn oder fünfzehn Jahre alten VW Golf dürfte ein gewißer Unterschied bestehen...
Was nun aber den Marktanteil der "discounter" anbelangt, so sei dazu gesagt, daß einerseits in vielen Gegenden gar keine bis nur begrenzte anderweitige Einkaufsmöglichkeit besteht, andererseits auch ein Einkommen der unteren Mittelklasse nicht gerade viel finanziellen Spielraum freiläßt, und obendrein niemand begüterte Personen dazu zwingen kann, ihre Einkäufe in "teuren" Geschäften zu tätigen.
Daß Deine Argumentation in´s Leere geht und reine rhetorische Ausflüchte darstellt weißt Du ja ohnehin (wofern nicht, empfehle ich Dir, Dich mit den statistischen Zahlen bezüglich Arbeitslosigkeit, Hartz-4-Empfänger und deren durchschnittlichen "Einkommen" bzw. "working poor" und "Armutsgefährdung" einmal vertraut zu machen).
Daß Armut in einem der reichsten Länder der Welt natürlich ein anderes Gesicht hat als beispielsweise in Burkina Faso liegt wohl auf der Hand, daß die tatsächlichen Unterschiede in der Realität allerdings gar nicht so groß sind, das steht auf einem anderen Blatt !

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04.04.2011 07:57 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von nicolai
Daß Arm
...ein "Überdenken" Deiner "Armutsdefinition" erscheint mir dringendst angebracht
ad 1. benötigen viele Menschen heutzutage ein Fahrzeug, um überhaupt zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen
ad 2.. zählt bereits seit langem zum Haushaltsstandard (Kosten im günstigsten Fall etwa EUR 10,--/Monat)
ad 3. detto (Kosten in Österreich EUR 0,--, da Gebührenbefreiung möglich)
ad 4. detto
Der Unterschied liegt in Qualität und Aktualität der Artikel, denn ein alter PC oder Fernseher läßt sich durchaus einmal irgendwo erwerben, bzw. kann man derartiges auch geschenkt bekommen; und auch zwischen einem neuen BMW und einem zehn oder fünfzehn Jahre alten VW Golf dürfte ein gewißer Unterschied bestehen...
Was nun aber den Marktanteil der "discounter" anbelangt, so sei dazu gesagt, daß einerseits in vielen Gegenden gar keine bis nur begrenzte anderweitige Einkaufsmöglichkeit besteht, andererseits auch ein Einkommen der unteren Mittelklasse nicht gerade viel finanziellen Spielraum freiläßt, und obendrein niemand begüterte Personen dazu zwingen kann, ihre Einkäufe in "teuren" Geschäften zu tätigen.
Daß Deine Argumentation in´s Leere geht und reine rhetorische Ausflüchte darstellt weißt Du ja ohnehin (wofern nicht, empfehle ich Dir, Dich mit den statistischen Zahlen bezüglich Arbeitslosigkeit, Hartz-4-Empfänger und deren durchschnittlichen "Einkommen" bzw. "working poor" und "Armutsgefährdung" einmal vertraut zu machen).


Auch wenn ich es überdenke, dann werden deine Argumente auch nicht besser.
1. Die Zahl der Fahrzeuge nimmt immer noch zu, darf ich nun annehmen, dass vor zehn oder zwanzig Jahren, als es in Deutschland und Österreich auch nicht weniger Erwachsene gab, die Leute nicht zur Arbeit fahren mussten?
2. Wenn ich mir etwas nicht leisten kann (weil ich ja so unsäglich arm bin), dann ist es mir egal, ob es zum Standard erklärt wird.
3. Den Strom gibt es wohl auch Umsonst, und die Reparaturen zahlt das Arbeitsamt!?
4. Wenn mir der Staat einen Zuschuss gibt, dann muss ich also sofort zuschlagen, egal ob ich es brauche, und ob ich die Zusatzkosten (Strom, Reparatur, Erweiterung) stemmen kann?

Um aber auf die Discounter zu kommen.
Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann (Edeka), und habe meine letzten Berufsjahre damit zugebracht, mich als Bezirksleiter (Netto / eine Tochter von Edeka) zu betätigen. Ich war hier für mehrere Märkte zuständig, und Du kannst es glauben oder nicht, aber in meinem ganzen Bezirk gab es nicht einen Markt, wo der prozentuale Anteile der Kunden, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen gingen oder fuhren, höher als fünf Prozent lag. In den 80er Jahren, als es wesentlich weniger Supermärkte, und fast noch keine Discounter gab, war dieser Anteil noch bei mindestens zwanzig Prozent. Deine Arbeitslosen und "working poor" scheinen mir auf ziemlich hohem Niveau leben zu wollen. Zu meiner Zeit hat man sich ja noch vorher gefragt, ob man etwas wirklich braucht, und wenn ja, ob man es sich auch leisten kann. Für die 95 Prozent, die jeden Tag mit ihrer Kiste zum Discounter fahren "müssen", stellt sich diese Frage, trotz Benzinpreisen von über 1,50 Euro/Liter wohl nicht mehr.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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04.04.2011 10:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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Du solltest dabei aber nicht ganz vergessen, daß sich die Filialzahl der "discounter" in dieser Zeit verzehnfacht (?) hat und die früher existierenden "Tante-Emma-Läden" und "freien" Einzelhandelsgeschäfte mittlerweile durch die Handelsketten beinahe ausgerottet sind (sehr zu meinem Leidwesen). Und daß erstens generell das eigene Kraftfahrzeug immer üblicher und oft auch notwendiger (siehe massive Preisverteuerungen und Stillegungen im öffentlichen Verkehr) geworden ist und zweitens für viele Leute (nicht zuletzt gerade wegen der Verdrängung der kleinen Nahversorgungsläden) die Möglichkeit, schnell "`mal um die Ecke `n Liter Milch und `n Kilo Brot" zu kaufen nicht mehr gegeben ist. Über die allgemeine Entwicklung im Einzelhandel brauch´ ich Dir ja nichts zu erzählen, aber, wie bereits vorgeschlagen, wenn Du´s wirklich wissen willst, dann versuch einfach einmal mit dem Äquivalent eines Hartz-4- oder österreichischen Mindesteinkommens eine Zeitlang Dein Leben zu fristen, das wird Dir gewiß interessante Blickwinkel und Alternativansichten zu so manchen Dingen eröffnen...

Aber eigentlich ging es ja ursprünglich um "gesunde Ernährung" und die Unmöglichkeit für viele Haushalte, diese zu finanzieren, was angesichts der von mir aufgelisteten Beispielspreise im Vergleich "discounter" - "Bioladen" wohl eindeutig sein dürfte...
Du hast natürlich insofern recht, daß auch die persönliche Einstellung dabei eine wichtige Rolle spielt, aber ich könnte jetzt ebenso darauf verweisen, daß (oft trotz zahlreicher dagegensprechender Gründe) auch die Mehrzahl der Deutschen und Österreicher noch immer in den Kirchen verblieben sind und "an Gott glauben", oder trotz beinahe täglich publik werdender Skandale und Korruptionsaffairen die Mehrzahl der "Wähler" keinerlei oder, was noch schlimmer erscheint, die falschen Konsequenzen zieht, trotz miesester Programme und überbordenden Werbeeinschaltungen die Leute Abend für Abend den Fernsehapparat einschalten, trotz unglaublicher Telephonrechnungen und undurchschaubarer Tarife kaum jemand auch nur daran denkt, auf sein "Mobiltelephon", und sei es noch so unnötig, zu verzichten, etc., etc.
Und natürlich ist es geradezu absurd, von jemand, der tagtäglich von Medien und Werbung, Schönrednerei und "Beschwichtigungsreden" eingelullt und "für dumm verkauft" wird, und das bereits sein ganzes Leben lang, wie es bei den meisten "Bürgern" der Fall ist, plötzlich Bewußtsein oder kritisches Denken zu verlangen, zu erwarten, daß er sich beispielsweise "gesund ernährt", während die EU die "Essiggurkenkrümmung" vorschreibt oder die radioaktiven Grenzwerte für japanische Thunfischkonserven erhöht und ihm suggeriert wird, daß Coca-Cola "der Geschmack" und McDonalds ein, wenn auch etwas anderes, "Restaurant" und das Essen dort "lifestyle" ist...

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...natürlich hab´ ich leider recht !
04.04.2011 16:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von nicolai
Du solltest dabei aber nicht ganz vergessen, daß sich die Filialzahl der "discounter" in dieser Zeit verzehnfacht (?) hat und die früher existierenden "Tante-Emma-Läden" und "freien" Einzelhandelsgeschäfte mittlerweile durch die Handelsketten beinahe ausgerottet sind (sehr zu meinem Leidwesen). Und daß erstens generell das eigene Kraftfahrzeug immer üblicher und oft auch notwendiger (siehe massive Preisverteuerungen und Stillegungen im öffentlichen Verkehr) geworden ist und zweitens für viele Leute (nicht zuletzt gerade wegen der Verdrängung der kleinen Nahversorgungsläden) die Möglichkeit, schnell "`mal um die Ecke `n Liter Milch und `n Kilo Brot" zu kaufen nicht mehr gegeben ist. Über die allgemeine Entwicklung im Einzelhandel brauch´ ich Dir ja nichts zu erzählen, aber, wie bereits vorgeschlagen, wenn Du´s wirklich wissen willst, dann versuch einfach einmal mit dem Äquivalent eines Hartz-4- oder österreichischen Mindesteinkommens eine Zeitlang Dein Leben zu fristen, das wird Dir gewiß interessante Blickwinkel und Alternativansichten zu so manchen Dingen eröffnen...

Aber eigentlich ging es ja ursprünglich um "gesunde Ernährung" und die Unmöglichkeit für viele Haushalte, diese zu finanzieren, was angesichts der von mir aufgelisteten Beispielspreise im Vergleich "discounter" - "Bioladen" wohl eindeutig sein dürfte...


Nur ist es so, dass die "Tante-Emma-Läden" nicht vom Markt verdrängt wurden, sondern, dass die geizige Kundschaft nur noch bei den günstigen "Discountern" einkaufen wollte. Denn was wir den Billigheimern auch immer vorwerfen mögen, gezwungen wurde und wird niemand ihren Mist zu kaufen.
Dazu kommt noch, dass es doch, wenn bei den öffentlichen Verkehrsmittel immer mehr gespart wird und niemand gern weite Strecken zum Discounter fahren mag, wieder einen Platz für den klassischen Tante-Emma-Laden geben müsste. Natürlich ist Dein Preisvergleich (Bio-Discounter) eindeutig, aber, wie ich schon früher geschrieben habe, sind die Discounter-Preise nur möglich geworden, weil Discounter anders wirtschaften als der klassische Einzelhandel. Gäbe es in Deutschland keine Discounter, dann würden die Bio-Preise, die reguläre und gerechte Preisentwicklung widerspiegeln und fortsetzen, wie es in Deutschland bis ungefähr 1985 ganz normal war. Und im Jahr 1985 hat ein ausgebildeter Verkäufer ungefähr 1400 Mark (Vollzeit) netto verdient. Aber, wie Atlana schon so treffend festgestellt hat, sind die Menschen heute anscheinend so arm. dass sie jeden Tag Döner und Burger fressen müssen, wo dagegen unserer Generation noch so reich war, dass es Fleisch nur am Sonntag gab. Lachen

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04.04.2011 17:12 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Dazu fällt mir ein, daß ich 1985 so um die 16.000,-- öS verdient habe (etwa 2300 DM), mir aber damit mehr leisten konnte als heute mit EUR 2.300,-- (kein Scherz)...

Aber es ist witz- und fruchtlos, hier herumzustreiten, da wir eigentlich beide wissen, daß die jeweiligen Argumente stimmig sind und wir auch beide recht haben, nur eben jeder auf einer anderen Ebene; und da diese Debatte ohnehin nur uns beide zu interessieren scheint schlag´ ich vor, wir streiten anderswo über `was anderes weiter... smile

...anbei noch ein kleines Filmchen :http://www.youtube.com/watch?v=6AMGiQEocW0&feature=related

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...natürlich hab´ ich leider recht !
04.04.2011 17:31 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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