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Geschrieben von nicolai am 06.06.2018 um 23:04:

  eineinhalb Stunden, die es wert sind...

Wer´s noch nicht kennt, hier der Mitschnitt eines Vortrages von Professor Mausfeld zum Thema "Demokratie", Manipulation & Kontrolle, Machteliten u. ä. : https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack



Geschrieben von Ramon am 07.06.2018 um 18:29:

 

Jemand, der über Manipulation und Kontrolle spricht, selbst aber, um die Zuschauer gleich vorab auf Linie zu bringen, mit manipulativen Methoden (Schaf und Hirte) arbeitet. Nun gut, es ist halt KenFM. Und wenn er dann auch noch sein "Und selbst das Wall Street Journal schreibt .....", so verlauten lässt, als würde diese Zeitung, nur weil besagter Satz, mehr bringt er ja nicht, seine Weltsicht zu stützen scheint, nicht auch ganz andere Texte und Artikel liefern. Und alles, begründen kann oder will er selbiges anscheinend gar nicht, das nicht so ist, wie er es gerne hätte, wird als Manipulation abgetan. Dass er selber nur die zu Wort kommen lässt, die werden dann natürlich als "groß" und "bedeutend" bezeichnet, die seine Ansichten stützen, betrachtet er wohl als Aufklärung.
Und im ganzen Vortrag kein einziges Wort darüber, wo er darlegen und beweisen könnte, dass das, was er sich da als "partizipatorische Demokratie" und "Humanitärer Universalismus" ausgedacht hat, irgendwo funktionieren würde. Also wieder mal ein Messias, der sich aus einzelnen Zitaten und Phrasen von, zumindest aus seiner Sicht, Experten, seine Weltsicht und seine Utopien bestätigen lässt. Warum er nur nur nicht die Schweiz erwähnt, da hätte er doch seine partizipatorische oder direkte Demokratie? Womöglich deswegen, weil auch da nur gut 50 Prozent der Bürger und Bürgerinnen, direkte Demokratie erfordert ja Zeit, Engagement und Geld, Lust und Laune zu verspüren scheinen, sich an selbiger beteiligen zu wollen. Und es sind, man sieht es dann auch an den Themen und Entscheidungen, genau die Besserverdiener und Eliten, die sich in der Schweiz engagieren und die politische und gesellschaftliche Richtung vorgeben. Athen, lieber Herr Professor Mausfeld, hatte eine direkte Demokratie, aber nicht deswegen, weil selbige automatisch und immer gerecht oder human wäre, sondern einfach deshalb, weil sie, mangels Repräsentanten, eine repräsentative Demokratie gar nicht zustande gebracht hätten. Auch das könnte man erwähnen, wenn man nicht, mittels einseitiger Schaubilder und Zitate, auf Verkündung (absolute Wahrheit) und Manipulation aus wäre.



Geschrieben von nicolai am 07.06.2018 um 20:03:

 

Nichts soll mir ferner liegen, als Dich davon abzuhalten, nach Kiel zu fahren (schöne Gegend für Fahrradtouren) oder einen von Prof. Dr. Mausfelds gelegentlichen Vorträgen zu besuchen, um selbigem Deine Kritik an seiner Vortragsweise höchstpersönlich zu übermitteln...



Geschrieben von Ramon am 07.06.2018 um 20:17:

 

Zitat:
Original von nicolai
Nichts soll mir ferner liegen, als Dich davon abzuhalten, nach Kiel zu fahren (schöne Gegend für Fahrradtouren) oder einen von Prof. Dr. Mausfelds gelegentlichen Vorträgen zu besuchen, um selbigem Deine Kritik an seiner Vortragsweise höchstpersönlich zu übermitteln...


Macht das seine Argumente und Praktiken weniger einseitig und manipulativ, wenn an sich ihnen in Kiel aussetzt?



Geschrieben von nicolai am 07.06.2018 um 21:01:

 

Zitat:
Original von Ramon
Macht das seine Argumente und Praktiken weniger einseitig und manipulativ, wenn an sich ihnen in Kiel aussetzt?


Weder Prof. Dr. Mausfeld noch meine bescheidene Wenigkeit haben jemals bestritten, daß Herr Mausfeld (als Vortragender) sich derartiger "Praktiken" bedient (wie wohl jeder einigermaßen rhetorisch begabte "Vortragende").
Gegenfrage : tut es der Korrektheit, bzw. Richtigkeit seiner Argumente und Thesen in irgendeiner Weise Abbruch, wenn sie "manipulativ" vorgetragen werden ?
In jeder Diskussion/Debatte (im gegebenen Fall handelt es sich allerdings um einen Vortrag, der bestenfalls als die Grundlage einer solchen angesehen werden kann) ist es Aufgabe des "Antagonisten", Argumentation und Belege des "Protagonisten" vermittels ebensolcher zu entkräften oder gar ad absurdum zu führen; womit es also an Dir läge, dies zu tun, anstatt zum wenig schönen "argumentum ad hominem" zu greifen, noch dazu "in absentum" des "Protagonisten"...



Geschrieben von Ramon am 13.06.2018 um 17:35:

 

Zitat:
Original von nicolai
Zitat:
Original von Ramon
Macht das seine Argumente und Praktiken weniger einseitig und manipulativ, wenn an sich ihnen in Kiel aussetzt?


Weder Prof. Dr. Mausfeld noch meine bescheidene Wenigkeit haben jemals bestritten, daß Herr Mausfeld (als Vortragender) sich derartiger "Praktiken" bedient (wie wohl jeder einigermaßen rhetorisch begabte "Vortragende").
Gegenfrage : tut es der Korrektheit, bzw. Richtigkeit seiner Argumente und Thesen in irgendeiner Weise Abbruch, wenn sie "manipulativ" vorgetragen werden ?
In jeder Diskussion/Debatte (im gegebenen Fall handelt es sich allerdings um einen Vortrag, der bestenfalls als die Grundlage einer solchen angesehen werden kann) ist es Aufgabe des "Antagonisten", Argumentation und Belege des "Protagonisten" vermittels ebensolcher zu entkräften oder gar ad absurdum zu führen; womit es also an Dir läge, dies zu tun, anstatt zum wenig schönen "argumentum ad hominem" zu greifen, noch dazu "in absentum" des "Protagonisten"...


Welche Argumente? Bertrand Russell (gestorben 1972) und Hannah Arendt (gestorben 1975) zu zitieren, um auf heutige Zustände aufmerksam zu machen, scheint mir schon etwas arg gewagt. Aber die Krönung war dann schon - läuft wohl unter "Der Feind oder Gegner bestätigt mich, also habe ich Recht - das einzelne Zitat aus dem Wall Street Journal. Motto: Ich mach mir, mittels Zitaten oder einzelnen Zeitungsartikeln, die Welt, wie sie mir gefällt. Kein Wunder, dass besagter Herr unter den Neurechten und Altkommunisten so beliebt ist. Beide leben ja in er Hoffnung, zuerst muss natürlich der Untergang des derzeitigen Systems herbeigeredet oder herbeiprophezeiht werden, dass ihre politischen oder gesellschaftlichen Bankrotteure wieder als kreditfähig eingestuft werden.


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