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Geschrieben von nicolai am 06.04.2017 um 20:08:

  und wieder einmal die Caritas...

Heute durfte ich im Rahmen einer Sendung des österreichischen Rundfunks (Ö 1) wieder einmal eines wunderbaren Beispiels der verlogenen, unverschämten und auch präpotenten Vorgehensweise dieses pseudomenschelnden "Barmherzgkeitsvereines" der katholischen Kirche, der sich da "Caritas" nennt, anhörig werden : selbiger kritisiert (zurecht) die in unseren Landen überhöhten Mieten und die Wohnungsnot von Obdachlosen und "Armen" allgemein, und ruft die Immobilienbesitzer und "den Staat", bzw. "die Gemeinden" dazu auf, für mehr "leistbaren Wohnraum" zu sorgen; so weit, so gut. Außerdem bietet man sich an, als "Vermittler" zwischen unbetuchten Wohnungssuchenden und Vermeitern zu fungieren, etc.
Was man dabei allerdings seitens der katholischen Caritas wohlweislich verschweigt, ist die Tatsache, daß es sich bei der katholischen Kirche um den größten "nichtstaatlichen" Immobilienbesitzer Österreichs handelt, in dessen Besitz sich hunderte von Liegenschaften befinden, die offiziell für "sakrale Zwecke" genutzt werden oder gar einfach leer stehen.
Es gibt im Lande Dutzende Klöster mit riesigen Wohnflächen, die zumeist von nicht einmal einer Handvoll Mönche oder Nonnen okkupiert sind, hunderte Pfarrhäuser, die von gerade einmal einer Person behaust werden oder gar leerstehen, und viele andere Wohngebäude mehr, in denen die katholische Kirche, wenn sie ihre "caritative Mission" ernst nehmen würde, problemlos die oft horrenden Mieten soweit reduzieren könnte, daß sie auch für Unbetuchte erschwinglich wären.
Aber wir wissen ja : wenn´s an die eigenen Kassen geht, dann endet die katholische Nächstenliebe, nur bei den anderen, da gebärdet man sich als "Mahner", als "Fürsprecher", als "Einforderer"; christlich eben...



Geschrieben von landlerin am 07.04.2017 um 13:59:

  RE: und wieder einmal die Caritas...

Hallo Nicolai, in dem Pfarrhof unserer Gemeinde welchen der über 80 jährige Pfarrer behaust, bewohnen darf man das denkmalgeschützte Loch gar nicht nennen, würde die Caritas garantiert nicht mal Sandler rein setzen. Dafür steht in der Nachbargemeinde der Pfarrhof leer. Das Kloster am Mariahilfberg ist barockisiert und zwei oder drei Patres wohnen dort. Sonst niemand. Die Asylwerber aus Afghanistan sind in einem 100 m entfernten ehemaligen Gasthaus untergebracht. Allein in meinem Graben steht mehr als die Hälfte der Pfarrhöfe leer. Aber es könnte auch sein dass da niemand gern hin ziehen mag. Man müsste doch einige m zur Bushaltestelle wandern.
Landlerin.



Geschrieben von Ramon am 09.04.2017 um 11:25:

 

Ich weiß ja nicht, wie das in Österreich gehandhabt wird, aber bei uns entscheidet nicht der, der eine Unterkunft (Haus, Wohnung.....) besitzt und als "Flüchtlingsunterkunft" anbieten will, sondern es entscheiden die staatlichen Stellen. Meine Frau, die von Pontius zu Pilatus gelaufen ist, um unsere "alte Hütte", die ehemalige Schule war für Familien mit Kindern einfach nicht geeignet, diesbezüglich nutzen zu können, musste mehrfach feststellen, dass das alles gar nicht so einfach ist. Aber jetzt ist die "Welle" ja durch, und nun kommen die Schlauberger aus ihren Löchern, um, selbst haben sie nie einen Finger für die Flüchtenden krumm gemacht, uns zu sagen, wie man es hätte machen sollen. Böse Caritas!



Geschrieben von nicolai am 09.04.2017 um 15:05:

 

Da scheint es ein Mißverständnis zu geben : die Rede ist nicht von "Flüchtlingen", sondern von ganz normalen, "obdach-, bzw. wohnungslosen" Bürgern. "Flüchtlingsunterkünfte" werden auch in Österreich staatlich überprüft und zugewiesen...



Geschrieben von Ramon am 10.04.2017 um 19:14:

 

Zitat:
Original von nicolai
Da scheint es ein Mißverständnis zu geben : die Rede ist nicht von "Flüchtlingen", sondern von ganz normalen, "obdach-, bzw. wohnungslosen" Bürgern. "Flüchtlingsunterkünfte" werden auch in Österreich staatlich überprüft und zugewiesen...


Und die Caritas, die vermutlich keine Klöster besitzt, macht sogar was dagegen.
https://www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote/menschen-in-not/wohnen/wohnversorgung-betreuung/winternotschlafstelle-20162017/



Geschrieben von nicolai am 10.04.2017 um 19:40:

 

Zugegebenermaßen ist die Caritas mit einem Eigenverbrauch von etwa 65 % aller vereinnahmten Spendengelder immer noch der effizienteste dieser "Gewissensberuhigungsvereine". Dennoch richtet sie, resp. richten ihre profilierungssüchtigen Obermacker ihre "Appelle, Forderungen, Mahnungen, etc." natürlich niemals gegen die katholische Kirche, sondern immer an die "Allgemeinheit". Was nur natürlich ist, schließlich ist sie ja Teil der "katholischen Kirche", genauergesagt sogar eines der "Aushängeschilder".
Interessanterweise fungiert sie allerdings als reine "Spendenverteilungsorganisation", denn aus dem Vermögen der katholischen Kirche wird kein Cent bezuschußt, obwohl sich diese jegliche Entscheidung hinsichtlich personeller Besetzungen vorbehält und für Unterstützungen die "Fürsprache" eines katholischen Pfarrers erforderlich ist.
Weshalb (und auch aus einigen anderen Gründen) ich sie als "Heuchlerverein" bezeichne...



Geschrieben von Ramon am 10.04.2017 um 20:06:

 

Zitat:
Original von nicolai
Zugegebenermaßen ist die Caritas mit einem Eigenverbrauch von etwa 65 % aller vereinnahmten Spendengelder immer noch der effizienteste dieser "Gewissensberuhigungsvereine". Dennoch richtet sie, resp. richten ihre profilierungssüchtigen Obermacker ihre "Appelle, Forderungen, Mahnungen, etc." natürlich niemals gegen die katholische Kirche, sondern immer an die "Allgemeinheit". Was nur natürlich ist, schließlich ist sie ja Teil der "katholischen Kirche", genauergesagt sogar eines der "Aushängeschilder".
Interessanterweise fungiert sie allerdings als reine "Spendenverteilungsorganisation", denn aus dem Vermögen der katholischen Kirche wird kein Cent bezuschußt, obwohl sich diese jegliche Entscheidung hinsichtlich personeller Besetzungen vorbehält und für Unterstützungen die "Fürsprache" eines katholischen Pfarrers erforderlich ist.
Weshalb (und auch aus einigen anderen Gründen) ich sie als "Heuchlerverein" bezeichne...


Die Kirchen, ich hab das schon öfters gesagt und betont, sind keine (reinen) Hilfsorganisationen. Dieses Missverständnis, das auch dadurch zustande kommt, weil viele Kirchenvertreter immer noch so tun, als hätten sie Ethik und Moral erfunden oder gepachtet, geistert nun schon seit geraumer Zeit durch die Welt. Und was die Caritas angeht, so finde ich es eigentlich ganz gut, dass sie sich, was den finanziellen Aspekt betrifft, nicht komplett abhängig von der KK macht. Was deren Personalpolitik angeht, so kann ich nur sagen, dass es bestimmt nicht der Pfarrer ist, der, wenn es um Neueinstellungen (Caritas-Altenheim in meiner Kreisstadt) geht, die Entscheidungen trifft. Zumindest in der Sozialstation, mein Nachbar ist da beschäftigt, entscheiden da die Verantwortlichen schon selbst.


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