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Geschrieben von nicolai am 22.02.2017 um 11:11:

 

Dieser "Gedanke" hat sich (und nicht nur im "Automobilbereich") schon längst "durchgesetzt; aber da sich in einer konsumorientierten Überflußgesellschaft Produkte, für deren Erwerb kaum oder gar kein "Bedarfsanreiz" besteht nur über "Imagevermarktung" verkaufen lassen, wird dem potenziellen Konsumenten eben solches werbungsgesteuert suggeriert.
Einem (behauptet) ehemaligen Leiter eines Supermarktes sollten derartige "Grundprinzipien" der "werbungsgesteuerten Umsatzsteigerung" eigentlich geläufig sein...



Geschrieben von nicolai am 22.02.2017 um 12:14:

 

Dem muß ich widersprechen, denn die "individuelle Mobilität" (zumeist hergestellt durch Automobilverfügbarkeit) ist nicht Verursacher, sondern Symptom eines zutiefst kranken und falschen Sozial- und Wirtschaftsgefüges, das im Interesse von (Unternehmens-) Wirtschaftlichkeit, Profitmaxi- und Kostenminimierung und struktureller "Überschaubarkeit" die Zerstörung von dezentralisierten, gewachsenen, quasiautonomen "Klein- und Kleinststrukturen" betrieben hat und betreibt und die Schaffung, bzw. Erweiterung von sozialen und wirtschaftlichen "Ballungsräumen und -zentren" fördert.
Was, und insofern muß ich Dir recht geben, auch oft vermittels der Schaffung spezifischer "Infrastruktur" (etwa für Automobile, da der Erwerb eines oder gar mehrerer Automobile/s der " kapitalorientierten Konsumgesellschaft" weitaus zuträglicher ist als die Benutzung eines - so vorhanden - Massentransportmittels) geschieht.
Die gesellschaftlich eingeforderte "individuelle Mobilität" - etwa zur Erreichung des Arbeitsplatzes, der Stätten der Freizeitaktivitäten, der Plätze der "Grundversorgung", etc. -, die dem "Normalbürger" durch Zentralisierung der relevanten Stätten und die weitgehendste Zerschlagung und Zerstörung "gewesener" Optionen gewissermaßen "aufgezwungen" wird dient letztenendes nur einem Ziel : der Profitmaximierung des "Großkapitals" nach den Gesetzmäßigkeiten von ungebremstem Kapitalismus und "Neoliberalismus".
In diesem Zusammenhang stellt das Automobil als Grundelement der "individuellen Mobilität" für das Individuum zweifellos einen Gegenstand der "persönlichen Freiheit" dar (der es in vielen Fällen auch tatsächlich sein kann, etwa als Option zur Erreichung weiterentfernter Ziele), allerdings nur insofern, als die dadurch entstehenden "Gesamtkosten" für Sozialstruktur, Umwelt und Gesellschaft dem Individuum verschleiert und verschwiegen, aber dennoch auf Umwegen aufgebürdet werden; anstatt dem eigentlichen "Verursacher" (Industrie und Handel, was gerne mit dem "Argument" der "Schaffung, bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen" begründet wird.)
Dazu ließe sich noch weit mehr ausführen, etwa über den dem Menschen immanenten Hang zur Vermeidung von Anstrengung, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge, Lebenslügen, gewollte gesellschaftliche Umstrukturierungen und ähnliches mehr; aber im Augenblick verspüre ich keine Lust mehr dazu, ergo ich mich auf die conclusio : "es ist eine grundsätzliche gesamtgesellschaftliche Veränderung und Bewußtseinsentwicklung dringendst vonnöten" beschränke...



Geschrieben von nicolai am 22.02.2017 um 12:23:

 

Zitat:
Original von Ramon
Mehr Straßen - mehr Autos - mehr automobile Verkehrsbewegungen.

Nur soviel noch : die obige Aussage ist ein Trugschluß, da sie unvollständig ist; korrekt hingegen wäre :
Mehr "erzwungene Mobilität" - mehr automobile Verkehrsbewegungen - mehr Straßen und Parkplätze
aufbauend auf : mehr Konsum-, Leistungs- und Überflußgesellschaft - mehr "erzwungene Mobilität"



Geschrieben von webe am 22.02.2017 um 19:27:

 

Viele Arbeitnehmer arbeiten kilometerweit vom Wohnort.
Oft wird Schicht gearbeitet. Jedenfalls ist oft der Arbeitsbeginn bei 06.00h und das Arbeitsende bei 22.00h.
Fakt ist aber, daß man vor dem Jobbeginn in dem Standort des Unternehmens sein muß. da ja in der Regel eine Wegstrecke zur Beschäftigung besteht, ebenso beim Verlassen der Arbeitsstelle.

Und hier gibt es oft keine Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zubenutzen.



Geschrieben von nicolai am 23.02.2017 um 12:31:

 

Fakt jedoch ist auch, daß es in früheren Zeiten Aufgabe, bzw. Angelegenheit des Unternehmens war, dafür Sorge zu tragen, daß benötigte Arbeitskräfte in ausreichender Anzahl "vor Ort" zur Verfügung standen (etwa durch den Bau von "Werkswohnungen" oder die Schaffung geeigneter Massenverkehrsanbindungen wie Zubringerbusse oder -züge), heutigentags jedoch dieses Problem in Form von eingeforderter, bzw. erwarteter "persönlicher Mobilität", die zumeist durch ein eigenes Kraftfahrzeug "gewährleistet" ist auf den Arbeitnehmer abgewälzt wird.
Hinzu kommt die Abwanderung von Großbetrieben aus personellen Ballungszentren in weiter entfernte "Industriezentren" sowie die Schaffung von riesigen "Einkaufszentren" zumeist weit außerhalb von Stadtzentren ohne wirklich effiziente Anbindung an öffentliche "Massentransportmittel" und die teils horrenden Entgelte für die Benutzung derselben.
Erschwerend kommt gerade in Deutschland noch hinzu, daß aufgrund der persönlichen Einstellung "des Deutschen" zu seinem Automobil als "heilige Kuh" und "individuellem Frei- und Herrschaftsraum" Alternativoptionen wie in anderen Ländern üblich und gerne in Anspruch genommen, etwa "Fahrgemeinschaften", kaum genutzt und noch viel weniger "öffentlich" propagiert und angeboten werden. Was dazu führt, daß "bei Werksschluß", bzw. "Schichtende" (oder vor "-beginn") viele tausende Kraftfahrzeuge, jedes besetzt mit einer Person, die Straßen verstopfen, obwohl die Fahrzeuge durchgehend vier oder fünf Personen Platz böten und die potenziell möglichen Insassen oft nur wenige hundert Meter voneinander entfernt wohn(t)en.
Daß solches Verhalten, bzw. diese "geistige Einstellung" von Automobilindustrie (Deutschland beheimatet fünf der größten Automobilkonzerne der Welt) und ergo auch Politik (die diesen entsprechend hörig ist) nicht bekämpft, sondern ("im Interesse der Wirtschaft") auch noch gefördert wird versteht sich eigentlich von selbst. Ebenso, daß sich die von der Politik durchzuführenden "Gegenmaßnahmen" nicht auf Angebot oder zumindest Förderung von Alternativmöglichkeiten oder gar "Bewußtseinsbildung" konzentrieren, sondern zumeist (im Interesse eines höheren Steueraufkommens) auf Erhöhung der individuellen Fahrzeugs-, bzw. Fahrzeugsbetriebskosten beschränken.



Geschrieben von webe am 24.02.2017 um 10:22:

 

In der Theorie klingt der Verzicht auf das Fahrzeug gut, aber in der Praxis ist dies oft eine Aufgabe von Freiheit:

Dies ist schon spürbar beim Einkauf, Terminwahrnehmung beim Arzt und anderen Dienstleistungen, unsw..

Oft gewinnt man gegenüber den öffentlichen Verkehrsmitteln viel Zeit, wenn man sein Auto benutzt.

Ich persönlich benutze das Fahrzeug nur in bestimmten Situationen, ansonsten benutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel oder wenn möglich, Fahrgemeinschaften.

Aber ganz auf den fahrbaren Untersatz möchte ich nicht verzichten.
Außerdem hängen viele Arbeitsplätze an diesem Industriebereich, dem Fahrzeugbau.



Geschrieben von nicolai am 24.02.2017 um 20:55:

 

Ich spreche aber nicht von "Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug", sondern davon, ein solches in "vernünftiger Weise" zu nutzen; wozu allerdings zuvorderst ein "Umdenken" der Bevölkerung, einhergehend mit der Schaffung von Infrastruktur im Kommunal- und Regionalbereich erforderlich ist (und hierbei ist nicht zuletzt die Politik gefordert). Beispielsweise wäre die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen (wie es das in jedem anderen europäischen Land auch gibt) ein wichtiger Schritt in Richtung "Vernunft"...



Geschrieben von webe am 27.06.2017 um 23:23:

 

Schleswig-Holstein will scheinbar ein Bürger Geld einführen und dies unter der Jamaika-Koalition:

CDU-FDP-Grüne.

Da müßte die SPD platt sein- oder?



Geschrieben von Ramon am 28.06.2017 um 12:29:

 

Zitat:
Original von webe
Schleswig-Holstein will scheinbar ein Bürger Geld einführen und dies unter der Jamaika-Koalition:

CDU-FDP-Grüne.

Da müßte die SPD platt sein- oder?


Die Bundestagswahl steht halt vor der Tür, da ist plötzlich vieles möglich.
https://www.shz.de/deutschland-welt/politik/grundeinkommen-in-sh-ein-schoener-versuch-id17149336.html



Geschrieben von webe am 06.06.2018 um 10:29:

 

Italien's neue Regierung will wohl ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen.

Wird die drittgrößte EU-Volkswirtschaft dann zum Vorbild für Europa?



Geschrieben von Ramon am 06.06.2018 um 18:20:

 

Zitat:
Original von webe
Italien's neue Regierung will wohl ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen.

Wird die drittgrößte EU-Volkswirtschaft dann zum Vorbild für Europa?


Da wäre es klüger, mittels einer richtigen Steuerreform, sich zuerst einmal das Geld der Bürger zu holen. Der Schuldenabbau - der Staat hat kein Geld, während die Bürger, die sich jeglicher Reform verweigern, auf ihren Milliarden hocken - und die gesamte Infrastruktur bräuchten jetzt eine ganz andere Politik. Aber wo der Populismus regiert, da reichen Geschenke, Versprechen und die böse EU.



Geschrieben von webe am 18.06.2018 um 16:28:

 

In der USA hat der demente Schauspielerpräsidento Reagan jenen Probelauf des bedingungslosen Einkommen gestoppt.

In Italien ist das Projekt auch nur für Geringverdiener im kleinen Rahmen gedacht.



Geschrieben von Ramon am 25.06.2018 um 18:45:

 

Zitat:
Original von webe
In der USA hat der demente Schauspielerpräsidento Reagan jenen Probelauf des bedingungslosen Einkommen gestoppt.

In Italien ist das Projekt auch nur für Geringverdiener im kleinen Rahmen gedacht.


Da vertraue und hoffe ich eher darauf, dass die Norweger, deren Staatsfonds so ein Experiment ermöglichen würde, sich mal an so ein Projekt heranwagen. Die Italiener, hochverschuldet und zu keinerlei Reformen bereit, haben ganz andere Baustellen und Probleme.



Geschrieben von webe am 26.06.2018 um 10:57:

 

Ich befürchte, daß es in der EU nicht zum bedingungslosem Grundeinkommen kommen wird.
Dafür bricht jetzt die Zeit der Populisten an.
Europa wird immer mehr amerikanisiert. Hier wird eine zweite USA geboren: Reichtum für Wenige, Schlammviertel für Viele, Politische Spielplätze für Trump'aner/ Reagan'aner und Religionssteuerung der Politik und Gesellschaft.
Fehlt nur noch Colt und Co. für den Bürger.



Geschrieben von webe am 26.06.2018 um 11:05:

 

Die internationale Politik und ihr Rechtssystem hat dahin schon versagt, indem der Irakkrieg keine Verurteilung der Kriegstreiber stattfand.



Geschrieben von webe am 10.03.2020 um 06:12:

 

In der jetzigen VirusSituation wäre das bedingungslose Grundeinkommen hilfreich.

Jetzt kömnte man Unabhängigkeit leben, unteranderem Mütter ihre Kinder zu Hause behalten, fern von Kitas.



Geschrieben von Ramon am 10.03.2020 um 09:42:

 

Zitat:
Original von webe
In der jetzigen VirusSituation wäre das bedingungslose Grundeinkommen hilfreich.

Jetzt kömnte man Unabhängigkeit leben, unteranderem Mütter ihre Kinder zu Hause behalten, fern von Kitas.



So schnell ließe sich das vermutlich nicht umsetzen, um da, Corona betreffend, noch hilfreich sein zu können.



Geschrieben von nicolai am 27.03.2020 um 10:55:

 

Das bezweifle ich - einschneidende Eingriffe in persönliche Freiheiten, Subventionen in ungeheurem Ausmaß (woher nur all das Geld plötzlich verfügbar ist ?), und allerlei andere wüste "Maßnahmen" waren/sind schließlich auch quasi "über Nacht" beschließbar, bzw. umsetzbar gewesen.
Nein, nein, es fehlt nur einfach am politischen Willen und der Bereitschaft dafür.



Geschrieben von webe am 27.03.2020 um 22:42:

 

Jetzt wäre es Zeit, die Milliardäre in die Pflicht zu nehmen.



Geschrieben von Ramon am 28.03.2020 um 11:22:

 

Zitat:
Original von webe
Jetzt wäre es Zeit, die Milliardäre in die Pflicht zu nehmen.



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