Freidenker Community (http://forum.freidenkerin.at/forum/index.php)
- Freidenkerthemen (http://forum.freidenkerin.at/forum/board.php?boardid=2)
-- Pressemitteilungen (http://forum.freidenkerin.at/forum/board.php?boardid=50)
--- Läutet der Brexit das Ende der EU ein? (http://forum.freidenkerin.at/forum/thread.php?threadid=4107)


Geschrieben von ALO Atheist am 08.05.2015 um 15:01:

Pfeil Läutet der Brexit das Ende der EU ein?

Großbritannien und die Europäische Union
oder
England und die anderen


Nachdem die "Conservative Party" (The Tories) nach den gestrigen britischen Unterhauswahlen (House of Commons) von 650 Sitzen mehr als die Hälfte, 331 Sitze, für sich beanspruchen konnten - die Meinungsforscher lagen mit ihren Prognosen extrem falsch -, kommt auf die Europäische Union eine Zerreißprobe zu, da Premier David Cameron, nun mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet, sein Wahl-Versprechen einhalten wird müssen, ein EU-Referendum über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union durchführen zu lassen.

Für beide Seiten, die Europäische Union und Großbritannien, wäre der sogenannte Brexit mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen verbunden. Auf der anderen Seite spaltet der fulminante Wahlsieg der "Scottish National Party" (SNP) mit 56 von 59 Sitzen Großbritannien selbst, denn eine Abspaltung von Schottland steht ebenso im Raum wie ein Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Dabei möchten die Schotten nicht unbedingt die EU verlassen, sie möchten vielmehr durch ein zweites schottisches Referendum von England unabhängig werden.

Für was genau der Ausgang der gestrigen Wahlen in Großbritannien der Auftakt sein wird, bleibt zunächst im spekulativen Bereich. Aber eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Traue nie den Prognosen der Meinungsforscher. Was sich noch sagen lässt: Die Versuche des großen und bereits zurückgetretenen Wahlverlierers Ed Miliband, andere im Vorfeld der Wahlen der Islamophobie zu bezichtigen, dürften seiner "Labour Party" außer geschadet auch nur geschadet haben.



Geschrieben von ALO Atheist am 03.06.2016 um 15:14:

Pfeil Das Schreckgespenst "Brexit" rückt näher

Am 23. Juni 2016 entscheiden die Briten, ob sie aus der Europäische Union austreten möchten oder nicht. Das Ergebnis ist politisch bindend, das heißt, spricht sich eine Mehrheit der Bevölkerung für den EU-Austritt aus, so verlässt Großbritannien die Europäische Union. Bei Umfragen liegen zeitweise die Austritts-Befürworter vorne, dann wieder die Austritts-Gegner, mitunter liegen beide Lager gleichauf.




Mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union würde diese 17 Prozent ihrer Wirtschaftskraft verlieren, was angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage einer mittelschweren Katastrophe gleichkäme.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine aktuelle Studie von YouGov, laut der zurzeit nur 54 Prozent der Deutschen für einen Verbleib ihres Landes in der EU votieren würden, in Schweden und in Finnland wären es lediglich 45 Prozent, in Frankreich sogar nur 42 Prozent. Dennoch würden bei einer Volksabstimmung nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen genannten Ländern aufgrund der Stimmenthaltungen die EU-Befürworter überwiegen.^1 Anders präsentiert sich die Statistik, wenn man den Deutschen die Frage stellt, ob sie die Zukunft der EU optimistisch oder pessimistisch sehen, denn dann stehen 33 Prozent Optimisten 60 Prozent Pessimisten gegenüber.^2

Mit dem Brexit an sich kann die Europäische Union noch fertigwerden, wenn aber mit dem Brexit die vom Flüchtlingsthema in den Hintergrund gedrängte und zurzeit "schlafende" Euro- und Finanzkrise (Immobilienmarkt-Blase samt EZB-Leitzins von 0,0 Prozent) plötzlich stärker als zuvor hereinbricht und die Bevölkerung ähnliche oder deutlich mehr finanzielle Einbußen wie resp. als 2008 hinnehmen muss und zudem die Gewissheit erhält, dass die Pensionen den Bach runtergehen, wird es mit Sicherheit sehr eng für ein geeintes Europa.


^1 Siehe http://yougov.de/news/2016/05/31/yougov-debate-2016-brexit-gegner-und-befurworter-l
^2 Siehe http://yougov.de/news/2016/03/04/nur-noch-jeder-dritte-sieht-der-zukunft-der-eu-opt



Geschrieben von ALO Atheist am 07.06.2016 um 16:23:

Pfeil Leave campaign four points ahead in survey

Laut einer YouGov-Umfrage sprechen sich 45 Prozent der Briten für einen EU-Austritt aus, 41 Prozent dagegen.^1




Die Finanzmärkte rechnen zurzeit nicht mit einem Brexit, sollte dieser aber kommen, ist mit dem 24. Juni 2016 mit einem schwarzen Freitag zu rechnen.

Im Jahr 2015 zahlte der Nettozahler Großbritannien umgerechnet (Wechselkurs vom 07.06.16) 22.842.603.085 € an die Europäische Union, wobei der UK-Rabatt einem Wert von 6.288.132.310 € entsprach. 5.646.486.156 € erhielt Großbritannien von der EU an zweckgebundenen Subventionen.^2

Mit Großbritannien würde die Europäische Union nicht nur den drittgrößten Nettozahler verlieren, nur Deutschland und Frankreich zahlen mehr Geld in den EU-Topf ein,^3 sondern mit London auch den wichtigsten Finanzplatz.

Für den Fall des Brexits halten es 69 Prozent der Schweden, 66 Prozent der Dänen, 55 Prozent der Franzosen und 54 der Deutschen für wahrscheinlich, dass im Zuge eines Dominoeffekts weitere Länder die EU verlassen.^4


^1 Siehe http://yougov.co.uk/news/2016/06/06/eu-referendum-leave-lead-4
^2 Siehe http://www.bbc.com/news/uk-politics-32793642
^3 Siehe http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38139/umfrage/nettozahler-und-nettoempfaengerlaender-in-der-eu
^4 Siehe http://yougov.de/news/2016/06/06/was-passiert-bei-einem-brexit



Geschrieben von ALO Atheist am 08.06.2016 um 17:13:

 

Zitat aus http://orf.at/#/stories/2343824 (08.06.2016): "Ein 'Times'-Journalist gab über Twitter zudem die Ergebnisse einer neuen Umfrage von YouGov bekannt: Laut dieser wollten 43 Prozent in der EU bleiben, ein Prozentpunkt mehr als die 'Brexit'-Befürworter."

Der Journalist Sam Coates hat am Montag um 14 Uhr das Ergebnis einer YouGov-Umfrage auf Twitter gepostet^1, und heute Mittwoch weist der ORF mit zweitägiger Verspätung auf dieses Twitter-Posting hin,^2 obwohl man sich doch besser gleich direkt bei YouGov und somit bei der Quelle schlau gemacht haben sollte - Kontrolle ist immer gut, auch beim Recherchieren: http://d25d2506sfb94s.cloudfront.net/cumulus_uploads/document/0ofltfa592/Times_Results_160606_EU_Final_Website.pdf


^1 Siehe http://twitter.com/samcoatestimes
^2 Andere haben gleich am Montag reagiert: http://uk.reuters.com/article/uk-britain-eu-poll-times-idUKKCN0YS2DM



Geschrieben von nicolai am 10.06.2016 um 18:02:

 

Da ich gerade wieder einmal aus Großbritannien komme und auch mit einigen Leuten über dieses Thema gesprochen habe sollte ich mich vielleicht ebenfalls hier dazu äußern :
Die Mehrheit der Briten (vor allem untere und mittlere Einkommensschichten) tendiert zu einem Votum für "leave", was wohl nicht weiter verwunderlich ist, besieht man sich das Herumgekaspere, das überhandnehmende lobbying, die Plan- und Ratlosigkeit sowie die völlige Abgehobenheit der "Mächtigen" in Brüssel und Straßburg. Auch die gewissermaßen erzwungene Öffnung der Grenzen (Britannien ist eine Insel und als solche natürlich eine gewisse Autarkie gewohnt), vor allem in Hinsicht auf das Problem der Migranten (aus östlichen und südöstlichen EU-Ländern), schließlich haben die Briten bereits genug Probleme mit solchen aus ihren ehemaligen und "noch immer" Kolonialländern, schmeckt vielen Briten nicht so recht.
Andererseits wird aber seitens vieler öffentlicher Medien und sogenannter "Wirtschaftsweiser" pausenlos für einen Verbleib getrommelt, nicht zuletzt damit, daß (relativ grundlose) Ängste geschürt werden, indem etwa publiziert wird, es wären drei Millionen Arbeitsplätze "at risk", ausländische Kapitalgeber würden sich aus Großbritannien zurückziehen und der Aussenhandel wäre gefährdet, u. v. a. m.
Nicht ganz zu Unrecht hat Herr Farrage diese Vorgehensweise als bloßes "fearmongering" gebrandmarkt und darauf hingewiesen, daß weder ein Verlust von britischen Arbeitsplätzen, noch ein Rückgang der realen Wirtschaft zu verzeichnen wäre, sollte Großbritannien sich zum "Brexit" entschließen; eine Ansicht, der auch ich mich im übrigen anschließe.
Ich bin der Meinung, daß Großbritannien durch einen Ausstieg aus der EU nur gewinnen kann und wie so oft mit hinterlistiger und falscher Panikmache seitens EU-höriger Kreise und von dieser profitierender (wovon weder der britische Staat noch der britische Bürger wirklich etwas hat) "international player" versucht wird, den Austritt Großbritanniens aus der EU zu verhindern, da dieser auf längere Sicht das Ende dieses pseudostaatlichen Zwangs- und Gängelungsgebildes einläuten würde (wird).
Weshalb ich auch dem britischen Referendum mit einer gewissen Hoffnung entgegensehe...



Geschrieben von ALO Atheist am 24.06.2016 um 17:07:

Pfeil Der Brexit ist Realität

Großbritannien verlässt die Europäische Union. 51,9 Prozent der Briten haben für den Brexit gestimmt.



Geschrieben von ALO Atheist am 25.06.2016 um 17:24:

Pfeil Brexit: Die Suche nach den Schuldigen

Aufgrund mancher Meldungen in den Massenmedien: Großbritannien verlässt nicht Europa. Wie sollte es auch? Großbritannien verlässt die Europäische Union. Die Europäische Kommission darf das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU auf ihre eigene Kappe nehmen, so wie sie sich aufführt. Lohndumping in der Privatwirtschaft ist mit Sicherheit einer der Gründe.^1 Und solange beispielsweise nachweislich gefakte und offenbar auch für Kleinkinder geeignete Schockbilder auf hoch steuereinbringenden und bei Genuss die Lebenserwartung im Rentenalter verringernden und somit das Pensionssystem stützenden Zigarettenpackungen den intellektuellen Horizont einer beamteten und vom Steuerzahler hoch finanzierten Europäischen Kommission zu kulminieren scheinen, könnte sich im künftigen "Europa" eventuell etwas Ähnliches gegen Brüssel gerichtetes ereignen.^2


^1 Wer meint, der Brexit hätte etwas mit Nationalismus resp. Rassismus zu tun, hat überhaupt nichts verstanden.
^2 Das Ausscheiden Frankreichs oder Deutschlands aus der Europäischen Union würde das Ende der EU bedeuten. Da sind sich wohl alle einig. Und ein solches Szenario entwickelt sich sicher nicht aufgrund lächerlicher Zigarettenverpackungen.



Geschrieben von ALO Atheist am 26.06.2016 um 14:38:

Pfeil 2. Brexit-Referendum?

Darf man in einer Demokratie die Bevölkerung so lange abstimmen lassen, bis das Ergebnis manchen Politikern und Medienvertretern passt? Natürlich nicht.

Massenmedien berichten über den massiven Zulauf zu einer Online-Petition und sprechen von 3 Millionen Unterzeichnern, welche ein neues Brexit-Referendum fordern. Wie The Telegraph heute berichtet, ist diese Online-Petition manipuliert. So sollen auch 39.411 Unterzeichner des Vatikanstaats darunter sein, obwohl die Bevölkerung des Vatikanstaats nachweislich aus lediglich etwa 1000 Personen^1 besteht.^2 Weiters sollen sich die 3 Millionen Unterzeichner der Online-Petition über die ganze Welt erstrecken, auch Nordkorea fehlt im Übrigen nicht.^3 Und selbst wenn 3 Millionen Briten diese Online-Petition unterschrieben hätten, was ist mit den übrigen 13.141.241 Stimmen vom 23.06.2016 gegen den Brexit? Unterzeichnen die auch noch diese Internet-Petition?


^1 Siehe http://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/vt.html
^2 Siehe http://www.telegraph.co.uk/news/2016/06/26/concern-as-online-call-for-second-brexit-vote-gains-more-than-39 Wie kann es so plötzlich zu so einer wundersamen Stimmenvermehrung kommen? Muss man hier daran erinnern, dass Keuschheit mitunter Wunder tut? (Frei nach Friedrich Nietzsche)
^3 Siehe ebd.



Geschrieben von BlackWiddow am 26.06.2016 um 17:41:

 

ALO ich reg mich nicht auf, es wird nie so heiß gegessen wie gekocht.
Die Engländer sind auch ein gespaltenes Volk seit dem "Norman Conquest" sie waren immer dafür "balance of power" zu wahren und sauer wurden sie, wenn "the continent" ihnen was vormachen wollte.



Geschrieben von landlerin am 26.06.2016 um 18:36:

 

Großbritannien besteht nun mal aus verschiedenen Teilen, und die Flagge, der Union-Jack, zeigt das ja auch. Rotes Kreuz auf weißem Grund für die Angeln, oder besser die Besiedelung/Eroberung aus skandinavischer Seite, das Andreas-Kreuz blau-weiß, für Schottland.
Weiters ist Nordirland jener Teil des United Kingdomes, welche sich auch von der Religion her, dem Protestantismus, no na, von der Republik Irland abhebt.
auch in Schottland ist der Anteil an Katholiken etwas höher.
Landlerin



Geschrieben von marven am 27.06.2016 um 07:36:

  Brexit nicht fix

Es ist noch nicht mal klar, ob es überhaupt zu einem Brexit kommt.
Das Referendum ist nicht bindend und gerade die britischen Abgeordneten sind Stolz auf ihre Unabhängigkeit.
Zudem können Schottland und Nordirland so eine wichtige Entscheidung blockieren.



Geschrieben von ALO Atheist am 27.06.2016 um 11:15:

  RE: Brexit nicht fix

Zitat:
Original von marven
Das Referendum ist nicht bindend und gerade die britischen Abgeordneten sind Stolz auf ihre Unabhängigkeit.

Dann haben die britischen Politiker verschiedener Couleur über ein Jahr lang das Volk angelogen. Denn die haben versprochen, dass das Ergebnis des Referendums als bindend angesehen und umgehend umgesetzt wird. Wäre ein so fataler Glaubwürdigkeitsverlust nicht noch schlimmer als der Brexit und würde das nicht die Demokratie aushebeln?



Geschrieben von marven am 27.06.2016 um 12:55:

  RE: Brexit nicht fix

Dann hätten sie eben eine bindende Abstimmung machen müssen, die Möglichkeit besteht ja auch. Haben sie aber nicht. Und das wussten die Wähler ja auch.l



Geschrieben von marven am 27.06.2016 um 12:57:

  RE: Brexit nicht fix

Ich stelle mir gerade folgendes lustige Szenario vor:

Schottland besteht auf seinem Vetorecht.
Die Brexit-Befürworter verlangen daraufhin den Rauswurf Schottlands aus Großbritannien.
Das wäre es doch. Besser als eine Yes Minister-Folge. (Da gibt es übrigens tolle Folgen zum Thema EU, einfach mal googeln.)



Geschrieben von ALO Atheist am 27.06.2016 um 16:51:

  RE: Brexit nicht fix

Moment! Das Ergebnis der Abstimmung war und ist bindend. Das wusste man auch in Brüssel und mit diesem Wissen sind die Wähler zum Referendum gegangen. Dass sich jetzt gewisse britische Politiker unterstützt von Brüssel bemühen, rechtliche Lücken ausfindig zu machen, um die britische Wählerschaft für dumm zu verkaufen, ist nicht mehr und nicht weniger als ein peinliches Armutszeugnis für das Demokratieverständnis mancher europäischer Politiker samt ihren Medienvertretern. Es ist zu akzeptieren, dass sich die Mehrheit der Briten so entschieden hat.



Geschrieben von marven am 28.06.2016 um 07:38:

  RE: Brexit nicht fix

Nein, es ist eben nicht bindend.
Die Entscheidung, ob die Meinungsumfrage eine Folge hat obliegt dem Parlament.



Geschrieben von marven am 28.06.2016 um 07:58:

  RE: Brexit nicht fix

Es ist nicht so schwer, aus der Sache rauszukommen.
Einfach Neuwahlen machen und die Kandidaten ziehen mit dem Slogan "Kein Brexit" in den Wahlkampf.
Dann bleibt den Wählern nichts übrig, als entweder Farage zu wählen oder auf den Brexit zu verzichten.
Diese Erpressung wird funktionieren und der Brexit ist vom Tisch.



Geschrieben von ALO Atheist am 28.06.2016 um 22:00:

 

Ein Referendum ist keine Meinungsumfrage, sondern ein Instrument der direkten Demokratie. Das britische Parlament hat das Votum der Bürger nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern entsprechend zu handeln. Das Brexit-Referendum ist deswegen bindend, da es von David Cameron vor den letzten Unterhauswahlen für den Fall als bindend versprochen worden ist, sollte er zum Premier gewählt werden. Und er wurde mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet. Man könnte auch sagen, Cameron habe sich die absolute Mehrheit mit dem Brexit-Referendum erkauft. Würde das britische Parlament das Brexit-Votum nicht umsetzen, so wären die britischen Wähler gleich zweifach vor den Kopf gestoßen. Man kann in einer Demokratie nicht gegen die Mehrheit des Volkes regieren, das funktioniert nicht und zerstört zudem den sozialen Frieden.

Vernünftig wäre es von Seiten der Europäischen Union, mit Großbritannien eine privilegierte Partnerschaft auszuverhandeln. Die norwegischen Wähler hatten zweimal gegen den EU-Beitritt gestimmt und kaum jemand jammert, dass Norwegen nach wie vor kein EU-Mitglied ist. Und wenn die EU-Finanz-Lobby jetzt meint, Großbritannien bestrafen und in die Knie zwingen zu müssen, so wird sich das als großer Fehler herausstellen. So ein Schuss geht nach hinten los.



Geschrieben von marven am 29.06.2016 um 06:16:

 

Cameron kann nicht etwas versprechen, was nicht in seiner Macht liegt.
Die britischen Abgeordneten sind viel unabhängiger als etwa österreichische Abgeordnete.
Denen kann man nichts befehlen.
Und wenn ein Abgeordenter der Meinung ist, der Brexit ist eine schlechte Sache, wie kann er dann dafür stimmen? Das Wahlversprechen eines Anderen kann ihn nicht binden.
Außerdem muss es ja konkrete Umsetzungsvorschläge geben. Es heißt ja nicht, das die Abgeordneten jetzt mit jedem Vorschlag einverstanden sein müssen. Vielleicht sind sie einfach mit jedem Vorschlag der jetzt kommt nicht einverstanden.



Geschrieben von nicolai am 29.06.2016 um 18:25:

  Die Briten sind raus...

...so zumindest der zwar relativ knappe, aber unmißverständliche Volksentscheid.
Wahrhaft beschämend hingegen ist, mit welcher Bösartigkeit und kaum verhüllter Panik (schließlich ist mit dem Austrittsentscheid der Briten ein Präzedenzfall geschaffen) ein großer Teil von Europas sonstigen Mächtigen reagiert hat und reagiert.
Wer in der Lage dazu ist, der verfolge einmal die Nachrichten und Zeitungen etwa Deutschlands, wo sich Frau Merkel, dieses nichtssagende Möchtegernalphaweib gebärdet, als hätte Deutschland, oder vielmehr sie persönlich zu entscheiden; und auch Herr Juncker steht ihr um nichts nach, wie auch viele andere europäische "Staatenlenker", unterstützt von allerlei "Experten".
Eigentlich nicht verwunderlich, denn man befürchtet nicht zu unrecht, daß sich das ursprünglich gut gemeinte, aber hoffnungslos ins Negative und Diktatorische abgedriftete Kunstgebilde "EU" in seine Bestandteile auflöst, zumal "Brüssel" offenbar in keinster Weise daran denkt, irgendetwas Gravierendes am bisherigen Kurs und Vorgehen zu ändern, vielmehr gerade im Gegenteil. Man sollte meinen, "Brüssel" und die sonstigen Nutznießer hätten aus diesem allerletzten Warnschuß etwas gelernt, aber nein. Fröhlich werden weiter große Reden geschwungen, das Volk verarscht und nicht für voll genommen, diktatorisch aufoktruiert.
Herr Cameron, der es gewagt hat, ein Wahlversprechen tatsächlich einzuhalten (wie ungewohnt für all die sonstigen Lügenbeutel, die sich um die Tröge der Macht drängen) wird zum Buhmann erklärt, die Briten, denen ihre Souveränität doch noch etwas wichtiger ist als das "Dabeisein in der großen Familie der EU" (deren "Regierung" völlig abgehoben, undemokratisch und unkontrollierbar vorgeben zu können glaubt, was einigen Bankern, Konzernherren und Lobbyisten gefällt, der großen Mehrheit des Volkes aber zumeist nicht) als "undankbare Bösewichter" (immerhin drittgrößter Nettozahler und bei weitem stärkster militärischer "Teil") hingestellt.
Nicht zu unrecht hat Herr Cameron als Antwort auf die überhebliche Forderung von Juncker und einigen anderen "EU-Mächtigen" nach einem sofortigen "Austrittsantrag" Großbritanniens erklärt, wann und in welcher Weise dieser erfolgen würde sei alleine Sache Großbritanniens.
Aber immerhin, endlich zeigt die EU, bzw. "Brüssel" ihr/sein "wahres" Gesicht - zumindest für all jene, die es bislang noch immer nicht wahrhaben wollten und die ihr kritisches Denkvermögen noch nicht an der Fußballplatzkasse oder der Redaktion diverser Schmierblätter abgegeben haben...


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH