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Geschrieben von marven am 18.04.2015 um 14:46:

  Der Glaube an Autoritäten ist das Problem

Religionen sind nicht deshalb problematisch weil die Existenz eines Schöpfergottes oder von Einhörnern angenommen wird.
Vielmehr ist es das Prinzip der Autorität. Das eigene Weltbild muss in einem Buch nachgeschlagen oder bei einem Prediger erfragt werden.

Nun könnte man sagen: Gott kann sich doch nicht jedem einzeln offenbaren.
Ich sage: Doch, könnte er, wenn es ihn geben würde. Anzunehmen, er hätte dazu nicht die Möglichkeit oder irgendetwas wäre für ihn mühsam ist gleichbedeutend mit der Leugnung seiner Allmacht.

Auch in der Ideologie verkündet jemand eine Wahrheit und erklärt jene, die angeblich blind in ihrem Herzen sind, zu Ketzern. Siehe political correctness. Auch die pc-ler berufen sich auf eine höhere Ordnung, die aber nicht mehr personalisiert gedacht wird. Aber das naturfremde Gut/Böse-Schema haben sie auch intus.



Geschrieben von Qwert am 18.04.2015 um 15:25:

 

Gut - böse. wie gemessen?

"Das sogenannte Gute und seine oft bedenklichen Folgen, 5.4.2009"
http://members.aon.at/flug.fiala/karfreitag2009.html

Bei gültigen Naturgetzen - gegen die große Teile der Menschheit kontraagieren - braucht es keinen sich offenbarenden Gott!
"Lauter Verrückte, oder nicht?"
http://members.aon.at/flug.fiala/abgehoben.html



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 19.04.2015 um 00:20:

  RE: Der Glaube an Autoritäten ist das Problem

Zitat:
Original von marven
Religionen sind nicht deshalb problematisch weil die Existenz eines Schöpfergottes oder von Einhörnern angenommen wird.
Vielmehr ist es das Prinzip der Autorität. Das eigene Weltbild muss in einem Buch nachgeschlagen oder bei einem Prediger erfragt werden.

Ich halte die "Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich" für eine religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Wenn deine Charakterisierung von "Religionen" zuträfe, dann wäre ja eigentlich zu erwarten, dass (alle) Mitglieder der ARG das eigene Weltbild in einem Buch nachschlagen oder bei einem Prediger erfragen müssen. Beides kommt mir allerdings nicht sehr wahrscheinlich vor. Kann es daher sein, dass deine Charakterisierung von "Religionen" nicht auf alle Religionen zutrifft?



Geschrieben von nicolai am 19.04.2015 um 03:30:

 

Das Schlimmste, das allen "Gottgläubigen" (vielleicht mit Ausnahme der Satanisten) und noch viel mehr ihren sogenannten "Kirchen" und deren Vertretern widerfahren könnte wäre wohl die tatsächliche Existenz des jeweils von ihnen propagierten "Gottes"... Lachen



Geschrieben von Qwert am 19.04.2015 um 06:19:

 

Wenn ein Gott erkennbar auftauchen würde:

Millionen arbeitsloser Elfenbeinturmbewohner, verfallende Protzbauten und Fakultäten ...

Aber der Staat - also wir alle - müsste nicht mehr die regelmäßigen Fördermittel für die Religionsgemeinschaften - inkl. Gehaltsdeckungen, Aufwandsdeckungen, Gebäudeerhaltungen etc. - aufbringen, die laut verschwiegener Informationen ein Mehrfaches jener Eigendeckungs-Geldmenge ausmachen, die die Gläubigen auch noch zusätzlich aufbringen (Kirchenbeitrag bezw. -steuer, Kollekte, Spenden, Testate ..., aber auch Fahrtkosten zu und von den Kirchen)



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 19.04.2015 um 15:59:

 

Zitat:
Original von Qwert
Wenn ein Gott erkennbar auftauchen würde:

Dann wird er es nicht leicht haben mit dem Medienansturm und dem Unverständnis vieler Menschen für das, was er gegebenenfalls gemacht oder zugelassen hat. Es könnten unangenehme Fragen und Zeiten auf ihn zukommen.



Geschrieben von Friedensreich am 19.04.2015 um 19:01:

 

Wenn ein Gott auftauchen würde, müsste man voraussetzen dass er allmächtig ist. Wenn er aber die Ausübung der Rechtleitung seiner Geschöpfe, wieder nur einigen seiner Geschöpfe überlässt, dann verliert er die Kontrolle. Das kann man auch daran erkennen, dass es so viele Götter gibt. Je nach Bedarf, Kultur, Tradition und Überlieferung variieren die Götter die allesamt das Privileg der weltumfassenden Allmacht einfordern.
Ich sehe die Geistlichkeit (Priester, Prediger etc.) eigentlich als Anbieter einer Religion (oder eines Lebenskonzepts) die dem Gläubigen (Konsumenten) vorspiegelt ihm das Leben und vor allem das Sterben zu erleichtern. Für Leute die sich auf diesem Weg "führen" lassen ist das sicher eine Möglichkeit OHNE zu denken, zufrieden zu leben.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 20.04.2015 um 08:20:

 

Zitat:
Original von Friedensreich
Wenn ein Gott auftauchen würde, müsste man voraussetzen dass er allmächtig ist.

Wieso denn das?



Geschrieben von Friedensreich am 20.04.2015 um 12:50:

 

Wenn schon "Gott" dann macht das nur Sinn wenn er allmächtig ist bzw. wenn man von ihm/ihr annimmt allmächtig zu sein. Sonst funktioniert das Konzept bzw. Produkt Religion doch nicht. Außerdem müsten sie die Gkäubigen bzw. Konsumenten der Religion doch auf irged etwas absolut verlassen können. Wenn das nicht geschieht, könnte man gleich eine Partei gründen.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 20.04.2015 um 14:54:

 

Tschuldigung, wenn ein Gott auftaucht, dann taucht er auf - egal in welchem Zustand er sich befindet und egal welche Eigenschaften er hat. Ein Gott ist ein Gott, auch wenn er armselig ist...



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 21.04.2015 um 09:14:

 

Zitat:
Original von Friedensreich
Außerdem müsten sie die Gkäubigen bzw. Konsumenten der Religion doch auf irged etwas absolut verlassen können.

Wie kommst du zu dieser Einschätzung? Warum müssten sich Gläubige auf etwas "absolut verlassen können"?



Geschrieben von Friedensreich am 21.04.2015 um 11:04:

 

Weil sonst "Glauben" keinen Sinn macht.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 21.04.2015 um 13:59:

 

Ich denke schon, dass "Glauben" einen Sinn machen kann, ohne dass es gleich automatisch bedeuten muss, sich "absolut" auf etwas zu verlassen. Aber vermutlich möchtest du sehr stark zwischen "Glauben" und "Wissen" trennen...



Geschrieben von BlackWiddow am 21.04.2015 um 15:03:

 

Zitat:
Original von Der Brunnen ohne Krug
Ich denke schon, dass "Glauben" einen Sinn machen kann, ohne dass es gleich automatisch bedeuten muss, sich "absolut" auf etwas zu verlassen. Aber vermutlich möchtest du sehr stark zwischen "Glauben" und "Wissen" trennen...


Wer nichts weiß muss alles glauben lachmitot



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 21.04.2015 um 15:07:

 

Das halte ich für einen ziemlich - nun ja, ich sag's mal so: "unausgegorenen" Spruch. Auch im Hinblick auf Sokrates und viele andere...



Geschrieben von marven am 23.04.2015 um 07:50:

 

Wirklich? Wieviele Leute nehmen sich vor, dem Konzernchef mal die Meinung zu sagen, wenn sie ihn treffen würden.
Und wenn er dann einmal im Leben auftaucht, dann schweigen alle.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 23.04.2015 um 08:05:

 

Bei einem Gott würden mit Sicherheit nicht "alle" schweigen, das garantiere ich dir.



Geschrieben von marven am 23.04.2015 um 12:45:

 

Da würde sich keiner was sagen trauen. Immerhin könnte es dann ja auch die ewige Hölle geben, und wenn er Gott ist, dann hat er den Schlüssel für diese.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 23.04.2015 um 12:49:

 

Ich finde nicht, dass du da für mich sprechen kannst ("keiner"). Und vermutlich auch viele andere.



Geschrieben von nicolai am 23.04.2015 um 21:03:

 

Zitat:
Original von Friedensreich
Wenn schon "Gott" dann macht das nur Sinn wenn er allmächtig ist bzw. wenn man von ihm/ihr annimmt allmächtig zu sein. Sonst funktioniert das Konzept bzw. Produkt Religion doch nicht.


Hier muß ich widersprechen : seit der Antike gab und gibt es jede Menge Götter, die keinesfalls "allmächtig" waren/sind und an die dennoch geglaubt wurde/wird. Man betrachte nur einmal das griechisch/römische Pantheon oder den hinduistischen Glauben...


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