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Geschrieben von peter mitterstöger am 15.06.2015 um 09:01:

 

Zitat:
Original von nicolai
...dann handelt es sich aber nicht mehr um eine Steinigung, sondern höchstens um eine Buchung... Augenzwinkern


lachmitot lachmitot , und das Opfer ist ein verzweifelter Buchhalter.



Geschrieben von Matoo am 03.07.2015 um 20:00:

  An was glauben Atheisten eigentlich?

hallo,bin neu hier......

der atheist glaubt an die nichtexistenz eines gottes. da er glaubt, heisst dies: nicht wissen.

wenn man also nicht weis ob ein gott existiert, wie kann man dann überzeugt sein, dass es keinen gott/götter gibt? in den monotheistischen religionen kann nur in der negation von eigenschaften ausschließen was gott nicht ist.

ob es einem gott/götter gibt ist eben nur eine Glaubensfrage, ergo dass es keinen gott/götter gibt, eben auch nur eine glaubensfrage.

allein der glaube an die nichtexistenz eines gottes bedeutet in der konsequenz, dass man vorher seine existenz angenommen hat.

Vielleicht ist der atheist der einzig wahre gläubige, der zu der überzeugung gekommen ist, dass er an einen nichtexsistenten gott, nicht glaubt.

liebe grüsse



Geschrieben von ALO Atheist am 03.07.2015 um 20:11:

 

Das mag durchaus eine uninteressante Hirnwichserei sein - Respekt! Aber vielleicht hast du das für dich richtige Forum verfehlt - versuche es mit Google noch einmal!



Geschrieben von Ramon am 03.07.2015 um 21:07:

  RE: An was glauben Atheisten eigentlich?

Zitat:
Original von Matoo
hallo,bin neu hier......

der atheist glaubt an die nichtexistenz eines gottes. da er glaubt, heisst dies: nicht wissen.

wenn man also nicht weis ob ein gott existiert, wie kann man dann überzeugt sein, dass es keinen gott/götter gibt? in den monotheistischen religionen kann nur in der negation von eigenschaften ausschließen was gott nicht ist.

ob es einem gott/götter gibt ist eben nur eine Glaubensfrage, ergo dass es keinen gott/götter gibt, eben auch nur eine glaubensfrage.

allein der glaube an die nichtexistenz eines gottes bedeutet in der konsequenz, dass man vorher seine existenz angenommen hat.

Vielleicht ist der atheist der einzig wahre gläubige, der zu der überzeugung gekommen ist, dass er an einen nichtexsistenten gott, nicht glaubt.

liebe grüsse


Lass mal die Götter weg, und nimm stattdessen, so es Dir beliebt, Einhörner, Elfen oder Feen.



Geschrieben von nicolai am 04.07.2015 um 09:09:

  RE: An was glauben Atheisten eigentlich?

...simple Spielerei mit sprachlichen Begriffen; der "Atheist" glaubt nicht an eine "Nichtexistenz", sondern verneint eben die Existenz (von Göttern).
Oder ist vielmehr der Ansicht, daß Götter von den Menschen geschaffen wurden, insofern also zumindest begrifflich existent sind, spricht ihnen aus exakt diesem Grunde aber die "Göttlichkeit" ab. Für den "Gläubigen" mag sein jeweiliger Gott existent sein, für den "Andersgläubigen" oder den "Atheisten" ist er es nicht; da "Göttlichkeit" aber dem "Allgemienheitsanspruch" verpflichtet ist, kann dieser "Gott" also kein "Gott" sein.
Nicht umsonst bedient(e) sich die Sprache (in früheren Zeiten) Formulierungen wie "Gott der Juden", "Gott der Muslime", "Gott der Christen", "Götter der Römer, der Griechen", etc.
Interessanterweise waren frühere (polytheistische) Kulturen "glaubensmäßig" viel flexibler und weiter, denn für diese existierten auch "die anderen (fremde) Götter". Erst durch den "Absolutheitsanspruch" der monotheistischen Glaubensrichtungen ergibt sich gewissermaßen die "Verpflichtung" des denkenden Menschen, deren (absolutistischen, unversellen) "Göttern" die Existenz abzusprechen. Ebenso wie sich erst durch die diversen "Willensinterpretationen" der diversen "Glaubensverkünder" und "Gottesdiktatoren" für den "Humanisten" die Notwendigkeit entsteht, gegen diese in die menschliche Gemeinschaft "regulierend und fordernd" eingreifenden "absolutistischen, universellen" Götter aufzustehen.
Ein "Gott", das tatsächlich "Göttlichkeit" besitzt, das einfach "ist" (und damit schluß), also für seine "Existenz" keinerlei "Menschlichkeit" (und keinen "Glauben", keine "Anbetung", keine "Gebote", etc.) benötigt und ergo auch nicht auf solche reagiert (weshalb auch ?) stellt aus humanistischer und atheistischer Sicht keinerlei "Problem" dar, da es für eine solche "Existenz" völlig unerheblich ist, wie sich "Mensch" verhält. Eine solche "Existenz" mag es geben oder nicht, allerdings ist die Klärung einer solchen Frage völlig unerheblich, da deren "Sein" oder "Nichtsein" keinerlei Unterschied für "den Menschen" macht.
Ergo wendet sich der "Atheist" oder "Humanist" gegen "menschliche" Götter und spricht diesen die Existenz(berechtigung) ab, nicht gegen "göttliche" Götter, mit denen, ob existent oder nicht, er sich nicht zu befassen braucht, da sie ja keinerlei "Einfluß" auf die "menschliche Existenz" haben, bzw. nehmen.



Geschrieben von nicolai am 04.07.2015 um 09:15:

  RE: An was glauben Atheisten eigentlich?

Zitat:
Original von Ramon
Lass mal die Götter weg, und nimm stattdessen, so es Dir beliebt, Einhörner, Elfen oder Feen.


Hör´ sofort damit auf, mich zu desillusionieren, schließlich hab´ ich sowohl den "Herrn der Ringe" als auch "Peter Pan" und "Das letzte Einhorn" gesehen und deshalb weiß ich genau, die gibt es ! Und den Weihnachtsmann sowieso, das beweist die "Coca-Cola-Werbung"; da kannst Du Dich jedes Jahr selbst von seiner Existenz überzeugen.
Du Defaitist ! lachmitot lachmitot lachmitot



Geschrieben von np1 am 04.08.2015 um 00:58:

  Atheismus als Religion - Was glauben Atheisten?

Spannend:
https://www.youtube.com/watch?v=SHDlKiiN7Yk



Geschrieben von Ramon am 04.08.2015 um 10:46:

  RE: Atheismus als Religion - Was glauben Atheisten?

Zitat:
Original von np1
Spannend:
https://www.youtube.com/watch?v=SHDlKiiN7Yk


Blödsinn, und wenn man bedenkt, was sich amerikanischen Humanisten und Freidenker ins Nest legten, die eine ähnlich dämliche Idee hatten, auch noch kindlich naiv.



Geschrieben von Hinz am 10.11.2015 um 19:34:

 

Ihr seid echt gut drin, wichtige fragen in sinnlosigkeiten zu ersäufen...



Geschrieben von Matoo am 10.11.2015 um 21:27:

  RE: Atheismus als Religion - Was glauben Atheisten?

Hallo,

was ich nicht verstehe ist, warum die aristotelische Logik unsere Denkgewohnheiten so tief beeinflusst hat, dass wir sie als natürlich und selbstverstandlich empfinden:

Satz der Identität (A ist gleich A), auf den satz vom Widerspruch (A ist gleich Nicht-A) sowie auf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten (A kann nicht A und gleichzeitig Nicht-A sein, genausowenig wie es gleichzeitig weder A noch Nicht- A sein kann).

Je mehr ich mich mit der paradoxen Logik beschäftige, desdo mehr wir mir klar,dass es keinen Anfang und kein Ende aller Dinge gibt,denn keiner kann die Frage der Fragen stellen und sie beantworten auch wenn diese Frage existiert würde.
Mit einer Aussage, die ihre eigene Gültigkeit voraussetzt, ist alles beweisbar, auch wenn nur Blödsinn herauskommt.

Der Atheismus ist somit genau so unlogisch wie der Glaube an einen Gott, denn es kann Beides richtig oder auch beides falsch sein. Da beides als Prädikt voneinander abhängt ist Beides richtig und falsch zugleich, denn es hängt vom Zeitpunkt ab. Es ist und ist nicht.. oder.. Es ist weder dies noch das und doch ist es! Wie sagt der große Hegel: Das Es (All-Eine) strebt auseinander, mit sich selber übereinstimmend.



Geschrieben von Hinz am 10.11.2015 um 22:33:

  RE: An was glauben Atheisten eigentlich?

Zitat:
Original von Hinz
Also ich habe nicht eine höhere Existenz angenommen.

Ich habe eine Sprache angenommen, die höhere Existenzen ... begrifflich erschafft oder zumindest darauf zurück greift.

Ohne ins Detail gehen zu wollen und zu können, aber die "Wissenschaft" "Philosophie" ... aber auch "Staat" sind, möglicherweise betrachtet "höhere Existenzen" .

zumindest solche, die über die Möglichkeiten / den Horizont , die Lebenserwartung eines einzelnen Menschen hinaus gehen können. ...

Und ja, Peter Mitterstöger. Die Welt ist wissenschaftlich gesehen auf etwas über 14 milliarden Jahre geschätzt. Die Erde auf über 4. Du bist, nehme ich an, bestenfalls 80 Jahre alt. ....

4 500 000 000
0 000 000 080

Das ist also so ungefähr die Lebenserwartungsposition des Einzelnen zum alter der Erde. ...

Kein "Wesen" inkludiert. Nur ein bisschen Wissenschaft und Anschauung



Geschrieben von Hinz am 10.11.2015 um 22:34:

  RE: An was glauben Atheisten eigentlich?

Zitat:
Original von Hinz
Zitat:
Original von Skeptiker
Verlust, Trauer und Angst sind egoistische Gefühle. Es geht nicht um den Verstorbenen, sondern um den Hinterbliebenen. Wenn man alle Religionen durchgeht, dann müsste man froh sein, dass der Verstorbene im Jenseuts wäre und es ihm besser ginge.


Ob sie jetzt "egoistische" Gefühle sind, weiß ich nicht, aber natürlich geht es um die Hinterbliebenen. Aber solange ich selbst nicht Tot bin, bin ich bei jedem Todesfall hinterbliebener. Was hilft mir? Und was wird einmal meinen Hinterbliebenen helfen, wenn ich tot bin?


Zitat:
Original von Skeptiker
Ein Aspekt könnte jedoch sein, dass man über den Sinn des Lebens nachdenkt. Hier hat jedoch der Atheismus mehr zu bieten als alle Religionen. Während die Religionen diese Frage mit einer bedingungslosen Unterwerfung unter Gott und seinen Regeln fordern, was meistens mit Askese in der einen oder anderen Form einhergeht, ist hier der Atheist frei. Er kann seinen Sinn selber wählen. Ein Atheist sollte kurz vor Ende des Lebens - wann immer das sein mag - zurückblickend sagen können: "Manches im Leben war negativ manches war positiv, aber insgesamt würde ich es wieder leben wollen." Darauf sollte ein Atheist hinarbeiten.


Die Frage ist, worin die Freiheit besteht, und ob für viele Atheist/innen in erster Linie die Freiheit spürbar ist, oder mitunter auch ein Mangel an Narrativ. Es geht mir nicht darum, Gläubige zu überzeugen, dass Atheismus besser ist. Es geht mir darum, als Atheist zu fragen: Können wir von den Religionen etwas lernen?

Zitat:
Original von Skeptiker
Genuss, Spaß und Lust sind beim Atheismus Wege zur Erfüllung seines Sinnes. Er muss nur noch finden, worin er diese Hedone findet. Manche sammeln etwas, manche treiben Sport, manche feiern gern. Oder mischen alles. Sex ist nicht verboten. Sogar die meisten Formen des Sex. Die Selbstbestimmung sollte immer gewahrt werden - also nicht mit Unmündigen, keine Vergewaltigung, kein Autoritätsmissbrauch. Aber Homosexualität oder andere Formen des Sex, welche manche als unnatürlich, pervers oder krankhaft titulieren, sind Atheisten nicht nur nicht verboten, sondern werden auch mit keinerlei moralischer Wertung bedacht. Gefällt es? Wollen es die Beteiligten? Dann viel Spaß!


Nicht alle Religion ist das Christentum. Nicht alle Religion muss körperfeindlich sein.

Zitat:
Original von Skeptiker
Hier sind Feiern, welche einen Lebensabschnitt beenden oder einen neuen anfangen zu nennen: Matura, Sponsion, Promotion, Eheanfang, Jugendfeier, Eheende. Leider ist Suizid verboten, dann würde sich auch eine Feier Präsuizid anbieten. Aber wahrscheinlich bin ich da vielen zu progressiv.


Matura, Sponsion und Promotion fallen in den Bereich des staatlichen Bildungswesens, an das habe ich schon gedacht.

Ehe ist immer noch eine sehr kirchlich geprägte Sache. Ehe von 2 heterosexuellen Partner/innen. Und ansonsten staatlich Sanktioniert.

Was den Suizid angeht, fällst du wahrscheinlich tatsächlich aus dem Rahmen dessen, was in Österreich derzeit gedacht wird / werden kann.

Zitat:
Original von Skeptiker
Natürlich sind auch Jubiläen und Gedenktage möglich: Geburtstag, Feier zum Gedenken der Verkündung der Menschen- und Bürgerrechte am 26. August (oder am zeitnahen Wochenende), Feier zum Gedenken der UNO-Menschenrechtsdeklaration am 10. Dezember, Jahreswechsel, eigene persönliche Jahrestage.

Und natürlich auch den Tod von nahestehenden Personen.

Gute Ideen. der Tag der Republik wäre vielleicht auch noch interessant, im November.


Zitat:
Original von Skeptiker
Die Frage ist eigenartig. Sie wird immer nur Atheisten gestellt. Niemals würde man einem Muslim zumuten Weihnachten mitzumachen. Niemals würde man einem Christen zumuten den Ramadan mitzumachen.


Wer in unseren breiten lebt, und im Dezember / Jänner nichts hat, als die Dunkelheit, ...
Ich will nicht, dass mir Weihnachten zugemutet wird, aber ich finde es interessant, wie universell viele Kulturen um den 21. Dezember herum feiern. Vielleicht gehts nicht um Zumutung.


Zitat:
Original von Skeptiker
Der Glaube hat trotzdem nichts damit zu tun. Es stimmt, die Wissenschaft schaft keine Normen und kann sie auch nicht schaffen. Menschen schaffen Normen. Manche Menschen schaffen Götter, um anderen Menschen ihre Normen aufzuzwingen. Atheisten bevorzugen Normen, welche uns die Praxis aufzwingen, aber wo diese Praxis keinen Zwang ausübt, Freiheit zu gewähren.


Wenn man die modernen "Götter" als solche benennen würde, könnte man vielleicht die scheinbar aufgeklärte moderne Welt unter anderen Gesichtspunkten betrachten.

Arbeitsplatzsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum, lebenslanges lernen.
Werbung und Konsum. ....

Inwieweit diese Prozesse und Prinzipien durch kritische Überprüfung seitens der Individuen etabliert werden, und inwieweit sie als göttliche Gebote vermittelt werden, ist genau die Frage.


Es läuft auf folgende Frage zu:

Ist Religion etwas, das man haben oder nicht haben kann, oder ist es etwas, das immer da ist, und nur diese oder jene Form sichtbar oder unsichtbar annehmen kann ...

Wenn ich mir denke, dass letzteres zutrifft, dann stellt sich die Frage nach einem anderen Umgang.



Geschrieben von Hinz am 10.11.2015 um 22:36:

  RE: Atheismus als Religion - Was glauben Atheisten?

Ich erlaube mir, beiträge auf die niemand eingeht zu reposten.

Ich nehm mal an sie sind vor lauter anderen spannenden themen untergegangen und deswegen mach ich sie sichtbar (es wär ja schade, wenn niemand die gelegenheit hätte, mich zu verstehen und dann zu widerlegen)



Geschrieben von Qwert am 11.11.2015 um 04:31:

 

Zitat:
Zitat: Original von Skeptiker Genuss, Spaß und Lust sind beim Atheismus Wege zur Erfüllung seines Sinnes. Er muss nur noch finden, worin er diese Hedone findet. Manche sammeln etwas, manche treiben Sport, manche feiern gern. Oder mischen alles. Sex ist nicht verboten. Sogar die meisten Formen des Sex. Die Selbstbestimmung sollte immer gewahrt werden - also nicht mit Unmündigen, keine Vergewaltigung, kein Autoritätsmissbrauch. Aber Homosexualität oder andere Formen des Sex, welche manche als unnatürlich, pervers oder krankhaft titulieren, sind Atheisten nicht nur nicht verboten, sondern werden auch mit keinerlei moralischer Wertung bedacht. Gefällt es? Wollen es die Beteiligten? Dann viel Spaß!
Nicht alle Religion ist das Christentum. Nicht alle Religion muss körperfeindlich sein.


Irgendwie interessant, dass "Christentum" meistens/immer mit dem "Katholizismus" und seiner Sexfeindlichkeit gleichgesetzt wird.

Das ist seit Luther und Calvin ziemlich anders!

Die Evangelische Freiheit wird durch folgende Stelle der Luther-Schrift oft zitiert:
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. [....]“
Und schon gar nicht untertan irgend einer ausgepitzelten katholischen Sexual- und Fortpflanzungsmoral, die kaum im Einklang mit der natürlichen Sexualethik (z.B. Mache als Altruist andere und dich glücklich, und schade niemandem) steht. Das moderne anerkannte Recht auf Glückssuche/Selbstverwirklichung ist nicht Teil des Katholizismus!

btw: Sollte es einen schaffenden Gott geben, dann ist die Sexualität in allen Formen auch von ihm.
Jesaja 45, 6-7 will uns ja einreden, es komme ja sogar Alles, Gutes und Übles, von Ihm:

[5 ...]
6- auf daß man erfahre, von der Sonne Aufgang und der Sonne Niedergang, daß außer mir keiner sei. Ich bin der HERR, und keiner mehr;
7- der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe das Übel. Ich bin der HERR, der solches alles tut.
[8...]

Amos 3.6 weiß Ergänzendes, auch Klagelieder 3.37. Alles eine prima Rechtfertigung, ja Theodizee sogar, für die bibelverliebten Fundamentalisten.
Die Seine angebliche Präsenz ausnutzenden Institutionen haben sich ihr eigenes Luftschloss samt Sexualfeindlichkeit gezimmert und der Wahnsinn ist schlicht, dass denen das auch geglaubt wird! U.A. aus Denkfaulheit, Bequemlichkeit und oft beschränktem Verständnis.



Geschrieben von Ramon am 11.11.2015 um 12:01:

 

Zitat:
Original von Qwert
Zitat:
Zitat: Original von Skeptiker Genuss, Spaß und Lust sind beim Atheismus Wege zur Erfüllung seines Sinnes. Er muss nur noch finden, worin er diese Hedone findet. Manche sammeln etwas, manche treiben Sport, manche feiern gern. Oder mischen alles. Sex ist nicht verboten. Sogar die meisten Formen des Sex. Die Selbstbestimmung sollte immer gewahrt werden - also nicht mit Unmündigen, keine Vergewaltigung, kein Autoritätsmissbrauch. Aber Homosexualität oder andere Formen des Sex, welche manche als unnatürlich, pervers oder krankhaft titulieren, sind Atheisten nicht nur nicht verboten, sondern werden auch mit keinerlei moralischer Wertung bedacht. Gefällt es? Wollen es die Beteiligten? Dann viel Spaß!
Nicht alle Religion ist das Christentum. Nicht alle Religion muss körperfeindlich sein.


Irgendwie interessant, dass "Christentum" meistens/immer mit dem "Katholizismus" und seiner Sexfeindlichkeit gleichgesetzt wird.

Das ist seit Luther und Calvin ziemlich anders!

Die Evangelische Freiheit wird durch folgende Stelle der Luther-Schrift oft zitiert:
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. [....]“
Und schon gar nicht untertan irgend einer ausgepitzelten katholischen Sexual- und Fortpflanzungsmoral, die kaum im Einklang mit der natürlichen Sexualethik (z.B. Mache als Altruist andere und dich glücklich, und schade niemandem) steht. Das moderne anerkannte Recht auf Glückssuche/Selbstverwirklichung ist nicht Teil des Katholizismus!

btw: Sollte es einen schaffenden Gott geben, dann ist die Sexualität in allen Formen auch von ihm.
Jesaja 45, 6-7 will uns ja einreden, es komme ja sogar Alles, Gutes und Übles, von Ihm:

[5 ...]
6- auf daß man erfahre, von der Sonne Aufgang und der Sonne Niedergang, daß außer mir keiner sei. Ich bin der HERR, und keiner mehr;
7- der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe das Übel. Ich bin der HERR, der solches alles tut.
[8...]

Amos 3.6 weiß Ergänzendes, auch Klagelieder 3.37. Alles eine prima Rechtfertigung, ja Theodizee sogar, für die bibelverliebten Fundamentalisten.
Die Seine angebliche Präsenz ausnutzenden Institutionen haben sich ihr eigenes Luftschloss samt Sexualfeindlichkeit gezimmert und der Wahnsinn ist schlicht, dass denen das auch geglaubt wird! U.A. aus Denkfaulheit, Bequemlichkeit und oft beschränktem Verständnis.


Du hast vergessen, zu erwähnen, dass diese sexuellen Rechte und Freiheiten, die auch bei Luther nicht viel mit individueller Glückssuche und Selbstbestimmung zu tun haben, natürlich nur für Männer zu gelten haben. Frauen, Kindern, Andersgläubigen oder Ungläubigen gesteht er auch hier keinerlei Freiheiten zu. Hier ist Luther für mich nur wie ein SS-Offizier, der sich und seinen Kameraden gern zugesteht, sich lustvoll durch die Botanik vögeln zu dürfen, während der Rest, also alles, was nicht zufällig sein Geschlecht und Parteiabzeichen teilt, kaum als Mensch anzusehen ist.



Geschrieben von Der Brunnen ohne Krug am 11.11.2015 um 13:05:

 

Zitat:
Original von Ramon
Hier ist Luther für mich nur wie ein SS-Offizier, der sich und seinen Kameraden gern zugesteht, sich lustvoll durch die Botanik vögeln zu dürfen, während der Rest, also alles, was nicht zufällig sein Geschlecht und Parteiabzeichen teilt, kaum als Mensch anzusehen ist.

Der Thread hier heißt "An was glauben Atheisten eigentlich?" - Luther war kein Atheist, und ein durchschnittlicher SS-Angehöriger dürfte sich wohl als "gottgläubig" bezeichnet haben. Was haben Luther und SS-Offiziere damit zu tun, was Atheisten eigentlich glauben?

Back to topic, please!



Geschrieben von Hinz am 11.11.2015 um 16:06:

 

In diesem Sinn zurück zur Anfangsfrage:

Zitat:
Original von Hinz
Ihr habt vielleicht schon mitbekommen, dass ich mich das ein oder andere Mal zum Thema "religiöser Atheismus" oder "atheistische Religion" geäußert habe.

Ich habe jetzt auch schon außerhalb des Internets viele Gespräche zu dem Thema geführt, und habe gedacht, vielleicht finde ich hier interessante Gedanken, die mich weiter bringen können.

Jedenfalls folgende Ausgangssituation (Überlegungen): Es gibt eine Welt an sich (objektiv?). Wie sie funktioniert versucht die Naturwissenschaft zu entschlüsseln. Jedes unbekannte und unerklärte Phänomen ist dabei eine Herausforderung, eine Theorie zu finden, die dieses Phänomen erklären kann. So weit so gut.

Jetzt gibt es aber in dieser Welt noch eine andere Welt. Die subjektive Welt, wie ich sie wahrnehme. Für diese Welt sind die Antworten der Physik zwar auch relevant, aber keinesfalls alles erklärend.
Zum Beispiel ist die Frage, was der Tod ist, und was das Leben ist, physikalisch, biologisch und so weiter irgendwie definiert, aber diese Antworten helfen in einer Phase der Trauer oft nur bedingt. Sie bedürfen zumindest einer Interpretation, um begreifbar zu werden.

Welcher Narrativ bietet sich an, um mit solchen Fragen der subjektiven Welt umzugehen? Was außer "Gott existiert nicht" sind Sätze, die einem Atheisten/ einer Atheistin helfen können, um mit Trauer, Verlust, Angst und so weiter umzugehen?

Humor ist sicher eine Möglichkeit (https://www.youtube.com/watch?v=0JrQ7A6EGXg), ...

Helfen Rituale (Musik, angewandte Sprache, Bewegungen) beim verarbeiten dieser Welt? Welche Rituale funktionieren nur für Gottgläubige, und welche Rituale können auch für Atheisten funktionieren?
Gibt es triftige Gründe, sie dennoch nicht zu nutzen?



ps: Der "Glaube" im Titel ist unter anderem deswegen drin, weil ich wiederum die unbewiesene Ansicht vertrete, dass in der Ethik Werturteile getroffen werden, die nicht wissenschaftlich objektiv sondern nur normativ subjektiv begründet und auch nicht anders begründbar sind.



Wenn Atheist/innen schreiben "Menschen brauchen Rituale, sie (sic!) ..." sollten wir/ihr/sie sich nicht wundern, wenn andere Menschen sich nicht verstanden / zugehörig fühlen.

Also, Rituale sind etwas für alle Menschen, ob es jetzt weltliche oder überweltliche sein mögen. Die Frage ist, wie bewusst und absichtsvoll man rituale erlebt und verwendet.



Geschrieben von Hinz am 11.11.2015 um 16:19:

 

Folgefrage:

Weil hier ja Hinz und Kunz schreiben, wollte ich noch ein paar Hinze und Kunze nennen ...

Es gibt übrigens eine zunehmend längere Latte von Philosophen (atheistisch) die sich von einer neuen Perspektive mit dem Thema "Religiosität" auseinander setzen. Nicht, weil sie plötzlich zu Gott gefunden hätten...



Geschrieben von BlackWiddow am 12.11.2015 um 11:24:

 

Rituale sind für soziale Lebenswesen wichtig und finden sich auch im Tierreich.
Ich halts eher mit "wer nichts weiß muss alles glauben"



Geschrieben von Hinz am 12.11.2015 um 18:56:

 

Ja, Rituale sind für die Sozialordnung wichtig. Aber welche Rituale sind gut? Mit welchen lohnt es, sich zu befassen.

Das interessante an der Perspektive der atheistischen Religionsgesellschaft ist ja, dass nach ihrer Religionslehre eigentlich alle Sozialen Entitäten als "Gottheit" begriffen werden können. Dass das Verhalten mit dem man der "Gottheit" huldigt, ihre Macht im Leben der Individuen und der gesamt-Gesellschaft bestimmt.

Beispiel: Wenn einer "Arbeitsplatz" sagt, sind Überlegungen wie "Umwelt", "Soziales", "Freizeit", "Gerechtigkeit" außen vor, weil "Arbeitsplatz" derzeit der Göttervater ist, auf seinem olympischen Thron, direkt bei Wirtschaftswachstum. Zumindest könnte man das meinen.

BlackWiddow, glaubst du an Geld? Glaubst du, dass dieses bisschen bedruckter Papier-Stoff in Güter und Dienstleistungen wandelt? Oder dass es arbeiten kann?
Oder tuts das nur, weil alle so tun als ob? Wie viel "Glaube" steckt in dieser so alltäglichen Interaktion ... Oder haben wir das alle durchschaut? Wie funktionierts dann?


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