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--- Gigantomanie und Katastrophe: Titanic, Hindenburg ... (http://forum.freidenkerin.at/forum/thread.php?threadid=3613)


Geschrieben von Ramon am 31.03.2014 um 20:13:

 

Zitat:
Original von nicolai
Gigantomanie ? Wie, was, Titanic, Hindenburg oder Burj Khalifa ? Lächerlich, wenn man so etwas :
http://deathstarpr.com/2012/02/building-a-death-star-would-cost-852-quadrillion-worth-it/
haben kann...


...oder wenigstens eine nette Kopfbedeckung. https://www.youtube.com/watch?v=1mgvE55HpcU



Geschrieben von Markus Pichler am 31.03.2014 um 20:17:

 

ich finde halt Gigantomanie positiv, weil man immer die Grenzen ausloten will und Titanic, Hindenburg uninteressant.



Geschrieben von Markus Pichler am 31.03.2014 um 20:18:

 

Zitat:
Original von Markus Pichler
ich finde halt Gigantomanie positiv, weil man immer die Grenzen ausloten will und Titanic, Hindenburg uninteressant.


Fehlschläge halt. Kein Beweis für etwas.



Geschrieben von ALO Atheist am 01.04.2014 um 16:29:

 

Natürlich besteht bei der Katastrophe der Titanic wie auch der Hindenburg kein Zusammenhang mit Prädestination und Fatum. Die jeweilige Katastrophe rein symbolisch als Vorbote zu einem folgenden Weltkrieg zu betrachten und somit eine künstliche Verbindung herzustellen ist sich aus den Zeitumständen und zufälligen zwei Jahren ergebende konstruierte Geschichtsbetrachtung im Nachhinein ohne wirkliche Bedeutung, ein Gedankenspiel eben und gleich wieder zu vergessen.



Sonst könnte man auch völlig absurd sagen, die Wiener Reichsbrücke sei nur deshalb 1976 eingestürzt, damit die Menschen 1978 gegen die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf stimmen.




Geschrieben von Markus Pichler am 01.04.2014 um 17:23:

 

bitte. Wenn ich das höre, kein Zusammenhang. Das ist Esoterik höherer Ordnung. So ein Mist. Das ist wirkliche Religion. Do wie sie leibt und stirbt.



Geschrieben von ALO Atheist am 01.04.2014 um 19:23:

 

Du sprichst von einem religiösen Zusammenhang. Jedenfalls wurde das nahe bei der Bundeshauptstadt Wien gelegene Atomkraftwerk Zwentendorf 2009 zum sichersten Atomkraftwerk der Welt gekürt.

Da haben wir Österreicher schon etwas aus der Zeitgeschichte, worauf wir stolz sein können.

(Im Übrigen wissen wir seit gestern, dass man das geschlechtsspezifische Binnen-I nicht mehr zu schreiben und zu sagen braucht - sprich: "Liebe Österreicher und Rinnen!")



Geschrieben von myself am 02.04.2014 um 06:36:

 

Ja ohne Jemanden der Ihn zu würdigen weiß ist er das sicher :-)

Deshalb meinte ich ja auch dass das Universum nur durch uns seine gewaltigen Attribute erhält, und wir uns ähnliches gegenseitig geben.



Geschrieben von myself am 02.04.2014 um 06:56:

 

Na wenn man sich ansieht was heute unterwegs ist.
Die Oasis-Klasse ist 4x so schwer und gut 90m länger, ausserdem haben die Dinger einen Park, eine Einkaufstraße, ein Theater, ein Casino, einen Golfplatz, ein Konferenzzentrum und mehrere Pools.
Also dagegen war die Titanic eine überfüllte Streichholzschachtel. ;-)



Geschrieben von Markus Pichler am 02.04.2014 um 12:12:

 

schon erstaunlich, welche Resonanz ein Unfall immer noch an Emotionen weckt. Ist für mich ein Beweis für einen bestimmten genetischen Defekt.



Geschrieben von ALO Atheist am 02.04.2014 um 16:07:

 

Für Kinder gibt es auch riesengroße, aufblasbare Titanic-Hupfburgen. Motto dabei: Eisberg voraus!



Geschrieben von Markus Pichler am 03.04.2014 um 10:05:

 

das macht wenigstens Sinn. Eine Hüpfburg. Pädagogisch wertvoll.

Mich fasziniert MH370 wesentlich mehr.



Geschrieben von ALO Atheist am 04.04.2014 um 14:18:

 

Zitat:
Original von Markus Pichler
das macht wenigstens Sinn. Eine Hüpfburg. Pädagogisch wertvoll.

Mich wundert, dass es noch keine WTC-Hupfburg mit dem Slogan "Flugzeug voraus!" gibt.



Geschrieben von Markus Pichler am 04.04.2014 um 17:28:

 

Zitat:
Original von ALO Atheist
Zitat:
Original von Markus Pichler
das macht wenigstens Sinn. Eine Hüpfburg. Pädagogisch wertvoll.

Mich wundert, dass es noch keine WTC-Hupfburg mit dem Slogan "Flugzeug voraus!" gibt.


Hupf- oder Hüpfburgen könnten man überall bauen. Sie könnten den Unmut der Bevölkerung abbauen und für die beliebigsten Erreger heutzutage gebaut werden. Also eine Hypo-Burg, eine griechische Burg, etc usw. usf.



Geschrieben von ALO Atheist am 18.04.2014 um 17:47:

Pfeil Höchste Bauwerke

Die Faszination für Gigantomanie ist im Prinzip so alt wie die Menschheit. Man denke beispielsweise an die Geschichte vom "Turmbau zu Babel", in der Historie ein etwa 91 Meter hohes Gebäude in Babylon: eine Zikkurat (= gestufter Tempelturm in Mesopotamien).

Rekonstruktion einer Zikkurat, um sich vorzustellen, wie der Turm in Babylon vor etwa 2600 Jahren in etwa ausgesehen haben mag:



Der "Große Leuchtturm von Alexandria" war mit einer Höhe von bis zu 160 Metern höher als die Cheops-Pyramide (etwa 146 Meter) und somit das höchste Bauwerk in der Antike. Hier der Leuchtturm von Alexandria in einer graphischen Rekonstruktion aus dem Jahr 2007, wie er vor etwa 2270 Jahren nach der Fertigstellung vermutlich ausgesehen hat:



Eine der Hauptaufgaben von Baukunst und Architektur ist ein Bauwerk so zu entwerfen und zu errichten, dass es nicht einsturzgefährdet ist. Das heißt, dass bei der Gigantomanie in der Baukunst die mögliche Katastrophe, der Einsturz, einen wesentlichen Faktor bei der Planung darstellt, den es auszuschalten gilt. So sagen Architekten, dass maximal bis zu einer Höhe von 1000 Metern verantwortungsvoll sicher gebaut werden kann.

Bei den derzeit höchsten Bauwerken der Welt differenziert man zwischen Gebäuden und Türmen wie Fernsehtürme, wobei bei Gebäuden die absolute Höhe gerechnet wird, also auch etwaige Antennen.

Das zurzeit höchste Bauwerk der Welt ist der Burj Khalifa in Dubai mit einer Höhe von 830 Metern, 2010 errichtet:



Vergleich mit anderen hohen Bauwerken:



Das bekannteste hohe Bauwerk der Neuzeit ist wohl - neben dem Pariser "Eiffelturm" mit einer Gesamthöhe (bis zur Antennenspitze) von etwa 325 Metern, errichtet 1889 - das "Empire State Building" in Uptown Manhattan mit einer Gebäudehöhe von 381 Metern und einer Gesamthöhe von 443 Metern, errichtet 1931:



Das "Empire State Building" verdankt seinen Bekanntheitsgrad und seine Popularität unter anderem auch der gigantomanischen Erfindung "King Kong" - der erste King-Kong-Film stammt aus dem Jahr 1933:



Der Faktor "Katastrophe" in der gigantomanischen Architektur lässt sich deshalb nicht gänzlich ausschalten, da man heute zwar erdbebensicher und sturmsicher bauen kann, den Faktor "Mensch" aber nicht ausschließen kann, wie das Beispiel 9/11 zeigt:




Geschrieben von ALO Atheist am 08.03.2015 um 16:28:

  Der Original-Titanic-Eisberg

Es gibt ein paar Fotos von Eisbergen, die im Gebiet des Untergangs der Titanic kurz nach der Katastrophe gemacht wurden, wie dieses hier:



Dieses Foto zeigt allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich den Original-Titanic-Eisberg - an der rechten Seite (Foto) soll die Titanic vorbeigeschrammt sein:




Geschrieben von ALO Atheist am 01.05.2015 um 16:47:

  Zur "Hindenburg"-Katastrophe

Um noch einmal auf die "Hindenburg"-Katastrophe zurückzukommen. Man soll gar nicht glauben, wie schwer es ist, ein mit Wasserstoff gefülltes Luftschiff abzuschießen. Im 1. Weltkrieg dienten deutsche Luftschiffe mit um die 200 Meter Länge und mit Wasserstoff gefüllt als "Bomber", um englische Städte zu bombardieren. Die Engländer waren dem Bombardement deutscher Luftschiffe im 1. Weltkrieg lange Zeit ohne geeignetes Gegenmittel ausgesetzt, da Flieger-Beschüsse auf ein Luftschiff, das in hoher Höhe um eine Stadt kreist, nichts bewirken können. Geringe Mengen an Wasserstoff traten im Übrigen immer aus, auch ohne Beschuss, und der Wasserstoff musste sich erst ausreichend mit Luft vermischen, um überhaupt entzündlich zu werden.




Dieses deutsche Luftschiff (LZ1) gab es schon im Jahr 1900


Erst als es einem englischen Piloten, der dann als großer Held gefeiert wurde, gelang, ein großes deutsches Luftschiff in hoher Höhe mit einer neuen Beschuss-Technik und durch eine Granate in Brand zu setzen und zum Absturz zu bringen, war diese Gefahr aus der Luft gebannt. Sofort strömten Menschen herbei, um sich Teile des abgeschossenen Luftschiffs als Souvenirs zu sichern. Danach wurden Luftschiffe im Krieg kaum noch eingesetzt.

Es wurde mitunter spekuliert, dass die "Hindenburg" (Zeppelin LZ 129) am 6. Mai 1937 in Lakehurst südlich von New York eventuell auch durch Beschuss in Brand gesetzt hätte werden können. Das lässt sich ausschließen, zudem hat auch niemand einen Schuss gehört oder einen Feuerstrahl gesehen.




Die "Hindenburg" in Lakehurst (südlich von New York) im Jahr 1936. Länge: ca. 247 Meter


Das Hakenkreuz-Symbol oben und unten am Heck der "Hindenburg" mit jeweils 9 Meter Höhe war einer der Gründe, weshalb die "Hindenburg" mitunter - wie über Frankreich - keine Überfluggenehmigung bekam. Ein weiterer Grund für nicht erhaltene Überfluggenehmigungen waren aus dem Luftschiff abgeworfene Propaganda-Flugzettel des Nazi-Regimes.

Die wahrscheinlichste Ursache der "Hindenburg"-Katastrophe: Während des letzten Flugs der "Hindenburg" durch schweres Unwetter mag im Heck des Schiffs, eventuell durch Reißen eines Spanndrahtes, ein Leck entstanden sein, durch das Wasserstoffgas in den Raum zwischen Zelle und Hülle strömte. Dadurch bildete sich über einen längeren Zeitraum schließlich ein brennbares Wasserstoff-Luft-Gemisch. Nach Abwerfen der nassen Landetaue bei der Landung kam es dann zu Potentialdifferenzen zwischen Hülle und Gerippe aufgrund der vorangegangenen Durchfahrt durch ein Regengebiet mit schwerem Gewitter, da die Hülle wegen der geringeren elektrischen Leitfähigkeit des Hüllenstoffes weniger gut geerdet war als das Gerippe. Diese Potentialdifferenzen führten einen Spannungsausgleich durch einen Funken herbei, der die Zündung des Wasserstoff-Luft-Gemisches verursacht hat.




Die "Hindenburg"-Katastrophe in Lakehurst (südlich von New York) am 6. Mai 1937


Mit der "Hindenburg"-Katastrophe war die Ära der Luftschiffe zu Ende. Wenig später wurden die letzten Luftschiffe abgewrackt.

Als Vorzeichen für den 2. Weltkrieg mit 60 Millionen Toten haben die wenigsten die "Hindenburg"-Katastrophe gedeutet - obwohl man es längst hätte wissen können.



Geschrieben von ALO Atheist am 02.05.2015 um 13:11:

Pfeil "700.000 Rinder" in der Luft

Um bei Wasserstoffgas (H2) das Austreten der Moleküle zu gut wie möglich zu verhindern, musste für die Gaszellen der Luftschiffe ein geeignetes Material gefunden werden, durch das die Wasserstoffmoleküle nicht durchdringen konnten und das mit der Zeit nicht brüchig wird. Dieses ideale Material bildeten die äußersten Hautschichten von Rinderblinddärmen. Diese sogenannte Goldschlägerhaut ist elastisch und reißfest, ein Rinderblinddarm ergibt etwa 100 x 25 cm Goldschlägerhaut.




Goldschlägerhaut (wurde bei der Herstellung von Blattgold verwendet, daher der Name)


Um Goldschlägerhäute aneinanderzufügen, wurde eine Goldschlägerhaut auf einen Holzrahmen gespannt, eine weitere Goldschlägerhaut überlappend dazugespannt, die Überlappung feucht gemacht und nach der Trocknung waren die Goldschlägerhäute perfekt miteinander verschmolzen.

So kann man im Übrigen Kondome auch selber herstellen, aber das wusste man in der Antike auch schon, für die Luftschiffe musste dieses Prinzip lediglich neu erfunden werden.

Für eine einzige Gaszelle benötigte man die Blinddärme von 50.000 Rindern, für alle Gaszellen eines Luftschiffs, wie es im 1. Weltkrieg Verwendung fand, die Blinddärme von 700.000 Rindern. Bei dieser Bauweise drangen dennoch ständig Wasserstoffmoleküle aus.




Zeppelin LZ 72 - L 31, Länge: 198 Meter, Abwurf von 19.411 kg Bomben bei 6 Angriffsfahrten gegen England, im Oktober 1916 über London von einem englischen Abfangjäger in Brand gesetzt und zum Absturz gebracht, keine Überlebenden, der Pilot wurde in England als Held gefeiert


Selbst heute bei den modernen Luftschiffen, bei denen Goldschlägerhäute natürlich nicht mehr verwendet werden und bei denen der Wasserstoff durch Helium als Traggas ersetzt ist, gelingt es nicht zu verhindern, dass ständig geringe Mengen Helium austreten.




Ein Luftschiff des 21. Jahrhunderts



Geschrieben von ALO Atheist am 04.06.2017 um 13:38:

Pfeil Korrektur zum Untergang der Titanic

Nach dem letzten Stand der Forschung spielte sich der Untergang der Titanic anders ab, als bisher angenommen, und auch anders als im Film von James Cameron. Man fand inzwischen erstmals auch Teile des Kiels und der Spanten der Titanic. Die Wrackteile der Titanic sind in einer Tiefe von fast 4000 Metern über etwa 3 km² verstreut. Allein Bug und Heck liegen 600 Meter voneinander entfernt.




Sonarkarte des Titanic-Trümmerfelder in einer Tiefe von 3803 Metern


Bisher hatte man angenommen, dass das Heck der Titanic wenige Minuten vor dem Untergang über 30 Grad aus dem Wasser ragte, doch die genaue Analyse der auch neu gefundenen Wrackteile widerspricht dieser Theorie. Die Titanic muss schon viel früher als bisher angenommen bei einem Winkel von 11 Grad über Wasser gebrochen sein und das nicht vollständig, da der doppelte Boden der Titanic das Schiff bis zum Untergang zusammenhielt. Die Titanic brach erst vollständig auseinander, nachdem sie komplett im Atlantik verschwunden war. Dieser erste Bruch führte zum Untergang der Titanic, nicht der direkte Schaden durch die seitliche Kollision mit einem Eisberg bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h, es sei denn, die Titanic wäre unter Wasser zudem auch auf den Eisberg aufgelaufen. Ob das der Fall war, wird noch untersucht, neu entdeckte Teile des Kiels und der Spanten der Titanic könnten dafür sprechen, allerdings lassen die bisherigen Fotos dieser Teile nicht eindeutig darauf schließen. Massen an Schlamm erschweren zudem die Suche nach neuen Wrackteilen.

Die etwa 1500 auf der Titanic verbliebenen Passagiere dürften gehofft haben, dass sich das Schiff stabilisiert und nicht sinkt, das Passagierschiff RMS Carpathia war bereits zur Titanic unterwegs und sollte in zwei Stunden bei der Titanic ankommen. Das erklärt auch, dass nach Augenzeugenberichten keine Panik an Bord herrschte. Man hatte bis zuletzt Hoffnung. Vom dann sehr rasch sich vollziehenden Untergang dürften die auf dem Schiff verbliebenen Passagiere überrascht worden sein.

Es ist das Verschulden von Kapitän Edward John Smith, die Fernmeldezentrale der Titanic über Tage weitgehend unbesetzt gelassen und sämtliche Eisbergwarnungen von anderen Schiffen ignoriert zu haben und sich nach der Kollision mit dem Eisberg kaum bis gar nicht um die Koordination bei den Rettungsbooten gekümmert zu haben - genau das wäre seine Aufgabe gewesen -, sodass etliche Rettungsboote nur zur Hälfte gefüllt in den Atlantik gesetzt wurden. Man hätte unter den 2200 Passagieren, 900 davon waren Bordmitarbeiter_innen, sämtliche Frauen und Kinder retten können - in etwa die Hälfte der 2200 Passagiere. Das Wasser war bei 0 Grad in dieser mondlosen Nacht spiegelglatt, man hätte daher die Kapazität der Rettungsboote sogar noch ausweiten können.

Durch bakteriellen "Eisenfraß" werden die Überreste der Titanic in etwa 20 Jahren komplett verschwunden sein bzw. sich aufgelöst haben.




Der Bug der Titanic 1985 - im Jahr der Entdeckung des Wracks




Orangefarbene "Bärte" aus Rost durch die auf dem Wrack der Titanic entdeckte Bakterienart "Halomonas titanicaeaus"



Geschrieben von ALO Atheist am 01.11.2017 um 13:24:

Pfeil Der Titanic-Mythos im 21. Jahrhundert



Nein, das ist nicht das Kolosseum in Rom, auch nicht der Circus Maximus. Das ist das Dock im Osten von Belfast, auf dem von 1909 bis 1912 die RMS Titanic gebaut wurde - heute ein Touristenmagnet.




Die Titanic 1912 in Belfast vor der Fertigstellung




Das postmoderne Titanic-Museum in Belfast


Im Titanic-Museum im "Titanic Quarter" von Belfast, das anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Titanic errichtet wurde - die Titanic existiert ja noch, wenn auch in den Tiefen des Atlantiks -, kann man sich unter anderem ein Menü munden lassen, wie es am letzten Abend, am 14. April 1912, vor dem Untergang der Titanic am 15. April 1912 um etwa 2 Uhr 20 in der Nacht, in der First Class der Titanic serviert wurde. Ob einem das Essen dann besser schmeckt, wenn man weiß, das war das letzte Abendmahl?

Das Titanic-Museum ist vom Original-Titanic-Trockendock etwa 900 Meter entfernt und lässt keinen direkten Blick auf das Dock zu: Das ist natürlich ein Minuspunkt!



Geschrieben von ALO Atheist am 11.07.2018 um 16:31:

Pfeil TITANIC und kein Ende

Vor dreißig Jahren sagte ich während eines Flugs nach New York zu meiner Freundin, dass es doch ein lukratives Geschäft sein müsste, die Titanic nachzubauen und wieder über den Atlantik fahren zu lassen. Sie wäre bei hohen Ticketpreisen stets ausgebucht. Genau das macht jetzt der australische Geschäftsmann und Milliardär Clive Palmer. Er lässt in China in der Schiffswerft CSC Jinling in Nanjing die Titanic nachbauen, sicherer, luxuriöser, aber optisch im Großen und Ganzen baugleich wie das Original. Die Länge mit 269 Metern entspricht der Länge der RMS Titanic, die Titanic II wird aber um 4 Meter breiter sein. Klimaanlagen, Internetzugang, Shops, ein Casino und ein Theater gab es auf dem Original nicht, das dafür mit einem Hallenschwimmbad, einer Squashhalle und einer Bibliothek aufwarten konnte. Ende 2018 soll die Arbeit an der Titanic II, die schon um zwei Jahre verlängert werden musste, abgeschlossen sein.


Wie man sieht, geht der Bau bereits in die Endphase:



Die Baukosten betragen rund 200 Millionen Dollar.^1 Es gibt bereits über 40.000 Ticketanfragen und manche bieten über 1 Millionen Euro für ein Ticket der Jungfernfahrt, die allerdings nicht von Southampton nach New York, sondern von China nach Dubai verlaufen soll - wahrscheinlich wegen der verminderten Eisberggefahr.


^1 Eigentlich recht günstig, wenn man bedenkt, dass der Bau des Sankt-Petersburg-Stadions - gestern Schauplatz des WM-Semifinalspiels Frankreich gegen Belgien, am kommenden Samstag Austragungsort des Spiels um Platz drei - umgerechnet über 600 Millionen Dollar gekostet hat.


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