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Geschrieben von BlackWiddow am 26.11.2013 um 17:24:

 

Oder was zum Schmunzeln:

http://www.youtube.com/watch?v=WBBOVYx245w

http://www.youtube.com/watch?v=43CbGtA2LhM

lachmitot



Geschrieben von BlackWiddow am 26.11.2013 um 17:29:

 

Noch ein bisserl Romantik angesichts des jetzigen Kometen C/2012 S1 (ISON)

http://www.youtube.com/watch?v=5t_PDU5RmBw



Geschrieben von ALO Atheist am 26.11.2013 um 17:44:

 

An Ramon anschließend: Was wären die James-Bond-Filme ohne die Musik von John Barry und ohne die Stimme von Shirley Bassey? Einer ihrer vielgesungenen Songs abseits von Bond ist der auch durch Frank Sinatra bekannte Song "What Now My Love": youtube.com/watch?v=uuKSR9EBsk4

Und für unsere BlackWiddow geht's ab nach Frankreich, Romantik inklusive - aber temperamentvolle.

1961 schrieb der französische Chansonnier Gilbert Bécaud - sein großes Talent wurde von Edith Piaf entdeckt - das Chanson "Et maintenant" und ließ sich dabei von Ravels "Bolero" inspirieren. "What Now My Love" ist nichts anderes als die englisch-sprachige Version von Bécauds "Et maintenant": youtube.com/watch?v=TW6QiI7hHGA



Geschrieben von Ramon am 26.11.2013 um 18:32:

 

Wobei mich John Barry, der wirklich ein Gespür für eingängige Melodien hatte, musikalisch (filmmusikalisch) nie wirklich überzeugen konnte.



Geschrieben von ALO Atheist am 26.11.2013 um 19:01:

 

Mich schon! John Barry war Komponist, Arrangeur und Dirigent, und wunderbare Shirley-Bassey-Bond-Songs wie "Goldfinger" und "Moonraker" stammen aus seiner Feder, darüber hinaus muss man seinen wunderbaren Soundtrack zu "Out of Africa" hervorheben, wofür er den Oscar erhielt. Auch seine Musik zu dem Film "Playing by heart" aus dem Jahr 1999 mit Chris Botti im Stil von Chet Baker verdient Erwähnung - da ist jede Nummer ein Genuss.



Geschrieben von BlackWiddow am 26.11.2013 um 20:20:

 

Hab heut meinen sentimentalen Abend:

http://www.youtube.com/watch?v=kKoRp05L95c

http://www.youtube.com/watch?v=jjNgn4r6SOA



Geschrieben von ALO Atheist am 26.11.2013 um 20:55:

 

Ich möchte zu Gilbert Bécauds "Et maintenant" als das Original zu dem Song "What Now My Love" anschließen. Auch aus Österreich stammen Welthits der Pop-Musik - dieser Begriff sei hier sehr breit gefasst -, die man in New York oder Los Angeles - habe dort mit Leuten auch aus CD-Läden gesprochen - nur als englisch-sprachige Version kennt.

1968 komponierte der österreichische (aus Kärnten stammende) Songwriter und Sänger Udo Jürgens - komponierte bisher um die 1000 Songs - ein Lied, das 1974 mit dem Text bzw. der Lyrik - wunderbar auch als Gedicht zu lesen - von Alexandra unter dem Titel "Illusionen" veröffentlicht wurde: youtube.com/watch?v=Y6X1CxJQquA

Eine beinahe oder heutzutage tatsächliche Rarität ist der Song gesungen von der Song-Texterin und Sängerin Alexandra selbst: youtube.com/watch?v=wZ2BbUwcd_g

Etwa zehn Jahre später wurde der deutsch-sprachige Song "Illusionen" ins Englische zu "If I Never Sing Another Song" umgetextet. Shirley Bassey sang den Song ebenso - youtube.com/watch?v=IlTRuFyoNIs - wie Matt Monro - youtube.com/watch?v=0-tjMqhCMVM -, und Sammy Davis, Jr. ließ fortan seine Konzerte mit diesem Song ausklingen: youtube.com/watch?v=LUlLP23VH_0



Geschrieben von ALO Atheist am 27.11.2013 um 02:14:

 

Um nochmal die Kurve zum Pop (= Unterhaltungsmusik) zu kratzen: 1978 schrieb Gilbert Bécaud das wunderbare Chanson "C’est en septembre" - beginnt bereits, anders als bei der traditionellen Liedform üblich, mit dem Refrain: youtube.com/watch?v=IgFCSDf8T90

Ins Englische unter dem Titel "September Morning" übertragen fand mit Sicherheit keine Verbesserung des Originals von Bécaud statt - die US-Amerikaner haben schon mit der eigenen Sprache Probleme genug, um sich auch noch mit anderen zu befassen -, aber Neil Diamond machte das Beste daraus: youtube.com/watch?v=aVLonpBtkH0



Geschrieben von Ramon am 27.11.2013 um 10:13:

 

Zitat:
Original von ALO Atheist
Mich schon! John Barry war Komponist, Arrangeur und Dirigent, und wunderbare Shirley-Bassey-Bond-Songs wie "Goldfinger" und "Moonraker" stammen aus seiner Feder, darüber hinaus muss man seinen wunderbaren Soundtrack zu "Out of Africa" hervorheben, wofür er den Oscar erhielt. Auch seine Musik zu dem Film "Playing by heart" aus dem Jahr 1999 mit Chris Botti im Stil von Chet Baker verdient Erwähnung - da ist jede Nummer ein Genuss.


Den Oscar hat er erhalten, und als Komponist, Arrangeur und Dirigent war er tätig. Das stimmt. Aber der Oscar sagt nun wirklich nichts (wir wissen ja, wer ihn vergibt) über musikalische Qualität aus, und als Dirigent war sein Ruf dahingehend, dass die Musiker einfach nur vom Blatt spielten (oder nach Gefühl), egal, welche Drehungen und Wendungen der Maestro vollführte. Und "Out of Africa" hat ein nettes Hauptthema, aber das war es, wenn man mal von Mozart absieht, dann schon.



Geschrieben von ALO Atheist am 27.11.2013 um 19:53:

 

Zitat:
Original von Ramon
Den Oscar hat er erhalten, und als Komponist, Arrangeur und Dirigent war er tätig. Das stimmt. Aber der Oscar sagt nun wirklich nichts (wir wissen ja, wer ihn vergibt) über musikalische Qualität aus, und als Dirigent war sein Ruf dahingehend, dass die Musiker einfach nur vom Blatt spielten (oder nach Gefühl), egal, welche Drehungen und Wendungen der Maestro vollführte. Und "Out of Africa" hat ein nettes Hauptthema, aber das war es, wenn man mal von Mozart absieht, dann schon.

John Barry baut mitunter Musik aus der Klassik in seine Soundtracks ein, das machen andere Filmkomponisten auch, das kann man kritisieren, wobei bei "Out of Africa" ein Stück von Mozart - wenn ich den Film richtig in Erinnerung habe - im Film selbst von einer Schallplatte von den Protagonisten gehört wird, insofern gehört Mozart zum Gesamt-Soundtrack dazu.

Was die Komposition des Hauptthemas anbelangt, für die John Barry den Oscar erhielt - habe die Oscar-Show damals gesehen -, so kann sich zwar jeder die Klavier-Noten sparen, da setze ich mich ans Klavier und spiele das frei sofort korrekt, weil die Komposition über einfache Harmonielehre nicht hinausgeht, arbeitet mit Paralleltonart, Gegenparalleltonart, Dominanttonart, Subdominanttonart, die rechte Hand spielt die Akkorde, die linke Hand die ohnehin einfachen Begleitfiguren - da kenne ich komplexe Kompositionen von Burt Bacharach, der ja auch Filmmusik schrieb, die harmonietechnisch nicht so einfach von den Händen gehen -, aber dennoch, die Suite "Out of Africa" ist gelungen, sowohl als Orchesterstück an sich - vom Hornthema zu Beginn bis zum Aufblühen des Hauptthemas wie ein Sonnenaufgang komponiert - als auch als ideale Klangkulisse für diesen Film.

In dem Film "Somewhere in Time" - hab den mal im Fernsehen gesehen - verwendet John Barry die 18. Paganini-Variation von Rachmaninoff und baut auch eigene Abwandlungen in den Film ein. Das kann man natürlich, wenn man möchte, kritisieren, denn was hat Rachmaninoff mit diesem Film zu tun?

Wir reden vom Genre "Filmmusik", und wenn, wie mir das aufgefallen ist, eine Basslinie aus dem 1. Klavierkonzert von Shostakovich den Soundtrack von "Basic Instinct" dominiert, der Name Shostakovich , habe das extra nachgeprüft, auf dem Folder der OST-CD nirgends zu finden ist, so wird das Jerry Goldsmith eben selbst eingefallen sein, ich meine, das ist Filmmusik, die hat einen Zweck zu erfüllen, das Genre an sich ist musikwissenschaftlich nicht sonderlich interessant.



Geschrieben von ALO Atheist am 28.11.2013 um 00:41:

 

Der - oben schon erwähnte - wunderbar gelungene Pop-Song "I Don't Like Mondays" wurde 1979 von Bob Geldof für seine Band "The Boomtown Rats" geschrieben und durch die 16-jährige Brenda Ann Spencer inspiriert, die am 29. Jänner 1979, einem Montag, aus einem Fenster ihres Elternhauses auf dem gegenüberliegenden Gelände der Grover Cleveland Elementary School in San Diego den Schuldirektor und den Schulwart mit einem halbautomatischen Gewehr tötete und acht Schüler und einen Polizisten verletzte. Als Begründung für ihre Tat gab sie zunächst einem Journalisten am Telefon und dann der Polizei bei der Verhaftung die Antwort: "I don't like Mondays. This livens up the day." ("Ich mag keine Montage. Dies belebt den Tag."): youtube.com/watch?v=-Kobdb37Cwc



Geschrieben von Ramon am 28.11.2013 um 10:17:

 

Zitat:
Original von ALO Atheist
[quote]Original von Ramon




Wir reden vom Genre "Filmmusik", und wenn, wie mir das aufgefallen ist, eine Basslinie aus dem 1. Klavierkonzert von Shostakovich den Soundtrack von "Basic Instinct" dominiert, der Name Shostakovich , habe das extra nachgeprüft, auf dem Folder der OST-CD nirgends zu finden ist, so wird das Jerry Goldsmith eben selbst eingefallen sein, ich meine, das ist Filmmusik, die hat einen Zweck zu erfüllen, das Genre an sich ist musikwissenschaftlich nicht sonderlich interessant.


Da ich Dir nur im letzten Absatz etwas widersprechen muss, lass ich mal den ersten Teil weg.
Natürlich ist Filmmusik, wie der Großteil der Musik überhaupt, keine absolute Musik. Darüber, dass sie eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat, brauchen wir nicht streiten. Über die Qualität einer Musik, einer Komposition, sagt das (Absolut oder Programm) ja ohnehin nichts. Die "Bausteine" und "Werkzeuge" sind für alle, die sich musikalisch betätigen wollen, gleich. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht. Dazu kommt noch, dass sich viele Produzenten und Regisseure einbilden, sie müssten, was die Musik anbelangt, ihre eigenen Vorstellungen und Vorlieben hier mit einbringen. Auch wurden nicht wenige gute Filmmusiken zum "rejected score", weil man, das Testpublikum war nicht zufrieden, an der Besetzung, der Kamera oder den Kostümen nichts mehr ändern konnte; da blieb und bleibt eben nur noch die Musik. Die ist, abgekoppelt von der eigentlichen Produktion, jederzeit austauschbar. Und was das angebliche musikwissenschaftliche Interesse anbelangt, so muss ich Dir hier vollkommen widersprechen. Nicht nur, dass die Filmmusik einen Zeitraum von über hundert Jahren abdeckt, sie kann und hat auch:

- Komponisten aus allen Ländern und Kulturen hervorgebracht
- fast alle Musikstile integriert und beeinflusst (was wäre der italienische Schlager ohne Morricone...???)
- jede Art der Interpretation zulassen
- bei der Zusammensetzung der Orchester fast alles möglich machen
- für jedes Orchester ein musikalisches Neuland und zahllose Herausforderungen bieten
- einen pädagogischen Effekt (John Williams hat wohl mehr Leute zur "Klassik" geführt, als alle Musikwissenschaftler zusammen)
- jungen Komponisten die Möglichkeit eröffnet, dass sie es noch erleben, dass ihre Musik gespielt und gehört wird
- jungen Menschen ermöglicht, von der Musik ihren Lebensunterhalt zu bestreiten
- Orchestern und Musikern eine Einnahmequelle sichern
- den Kinosaal zum Konzertsaal machen (für wenig Geld)
- den besten Komponisten ihrer Zeit (Korngold, Britten, Walton, Rozsa, Herrmann, Morricone, Steiner...), vollkommen neue Möglichkeiten geboten....

Und was besonders zählt, auch wenn ihre besten Zeiten wohl vorbei sind, so lebt sie noch immer, und wird auch weiterhin, ob nun durch neue Produktionen oder durch Klassiker, Musikliebhaber, Filmfans und Kritiker mitreißen und begeistern. Mag Haydn auch über hundert Sinfonien hervorgebracht haben, er hat im kollektiven Gedächtnis nicht die Spuren hinterlassen, die eine einfache Mundharmonika hervorgebracht hat. Und den Musikwissenschaftlern empfehle ich, sich mal die Neuntöner , die Zwölfton-Stufen und dissonanten Akkorde reinzuziehen, die Ennio Morricone, ausgestattet mit einer göttlichen Gabe zur Orchestrierung (darf und soll man das überhaupt noch so nennen?), zwischen 1965 und 1975 komponiert hat.



Geschrieben von Ramon am 28.11.2013 um 10:45:

 

ZZ Top - Afterburner
https://www.youtube.com/watch?v=OFgl0z1Hr28

Das wärmt meine Finger. Lachen



Geschrieben von Ramon am 28.11.2013 um 10:48:

 

Zitat:
Original von ALO Atheist
Der - oben schon erwähnte - wunderbar gelungene Pop-Song "I Don't Like Mondays" wurde 1979 von Bob Geldof für seine Band "The Boomtown Rats" geschrieben und durch die 16-jährige Brenda Ann Spencer inspiriert, die am 29. Jänner 1979, einem Montag, aus einem Fenster ihres Elternhauses auf dem gegenüberliegenden Gelände der Grover Cleveland Elementary School in San Diego den Schuldirektor und den Schulwart mit einem halbautomatischen Gewehr tötete und acht Schüler und einen Polizisten verletzte. Als Begründung für ihre Tat gab sie zunächst einem Journalisten am Telefon und dann der Polizei bei der Verhaftung die Antwort: "I don't like Mondays. This livens up the day." ("Ich mag keine Montage. Dies belebt den Tag."): youtube.com/watch?v=-Kobdb37Cwc


Ich hab mich ja oft gefragt, ob ich Montage nur deswegen hasse, weil dieser lahme Song da besonders häufig gespielt wird. Lachen



Geschrieben von Markus Pichler am 28.11.2013 um 11:00:

 

Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von ALO Atheist
Der - oben schon erwähnte - wunderbar gelungene Pop-Song "I Don't Like Mondays" wurde 1979 von Bob Geldof für seine Band "The Boomtown Rats" geschrieben und durch die 16-jährige Brenda Ann Spencer inspiriert, die am 29. Jänner 1979, einem Montag, aus einem Fenster ihres Elternhauses auf dem gegenüberliegenden Gelände der Grover Cleveland Elementary School in San Diego den Schuldirektor und den Schulwart mit einem halbautomatischen Gewehr tötete und acht Schüler und einen Polizisten verletzte. Als Begründung für ihre Tat gab sie zunächst einem Journalisten am Telefon und dann der Polizei bei der Verhaftung die Antwort: "I don't like Mondays. This livens up the day." ("Ich mag keine Montage. Dies belebt den Tag."): youtube.com/watch?v=-Kobdb37Cwc


Ich hab mich ja oft gefragt, ob ich Montage nur deswegen hasse, weil dieser lahme Song da besonders häufig gespielt wird. Lachen


Der Song ist tatsächlich lahm. Aber ich hasse Montage generell. Mir sind Freitage lieber. lachmitot



Geschrieben von BlackWiddow am 28.11.2013 um 14:10:

 

https://www.youtube.com/watch?v=dZaQQIsHRHc unzensierte Fassung Augenzwinkern

https://www.youtube.com/watch?v=vltXLFsnBAo

Das waren noch Zeiten Lachen



Geschrieben von ALO Atheist am 28.11.2013 um 19:14:

 

Haydn gegen Morricone auszuspielen oder umgekehrt geht nicht - das kollektive Gedächtnis vergisst schnell, und klassische Musik war nie und wird nie Mainstream-Musik sein, was auch gut so ist, denn ein Bartok-Streichquartett ist nichts für die Schweinsohren der Masse und ein Schubert-Klaviertrio auch nicht - man nehme es mir nicht übel.

Beim Stellenwert der "Filmmusik" meinte ich mit "nicht sonderlich interessant" keineswegs generell uninteressant. Mit den schrillen Streicher-"Schreien" in dem Film "Psycho" beispielsweise wurde innovativ ein völlig neuer Klang erzeugt und natürlich steht das Genre "Filmmusik" in ständiger Korrespondenz zu anderen Genres der Musik.

Ich schätze Ennio Morricone sehr, aber 60 Jahre vorher hat Gustav Mahler im Adagio zu seiner 10. (unvollendeten) Symphonie gezeigt, wie man, an die Grenzen des kompositorisch Möglichen gehend, dissonante und atonale Orchester-Ausbrüche stimmig in einen 25-Minuten-Sonatensatz einbaut - da wurden die Grenzen der traditionellen Harmonielehre - Schönberg, Berg und Webern waren begeistert - in der Spätromantik deutlichst überschritten - wobei in diesem Zusammenhang auch der atonale "Tristan-Akkord" und der atonale "Parsifal-Akkord" (eine Umwandlung des "Tristan-Akkords") von Richard Wagner - Jahrzehnte früher - Erwähnung finden müssen wie auch die atonalen Passagen bei Franz Liszt.

In den Soundtrack zu "Le Professionnel" baute Morricone die Tonfolge B-A-C-H ein, aber innovativ ist das nicht, das hat Johann Sebastian Bach in seiner Kunst der Fuge schon selbst gemacht.

Der Filmkomponist hat es nicht leicht: es gibt strenge Zeitvorgaben, sowohl für die Fertigstellung als auch, was die einzelnen zu vertonenden Filmsequenzen betrifft, und dann erwartet sich das große Kollektiv einer Filmproduktion eine kompositorische Glanzleistung über etwa 45 Minuten, für die man ein paar Wochen Zeit hat samt Instrumentierung und Orchester-Einspielung. Ennio Morricone war ein Meister darin, innerhalb kürzester Zeit Großartigstes zu leisten. Oft schon während der Dreharbeiten war seine Musik fertig gestellt, und so spielte man bei den Dreharbeiten zu "Once Upon a Time in America" am Set in einer Schlüsselszene Robert De Niro die dazugehörige Musikpassage von Morricone vor, um den Schauspieler - Strasberg-Schule - in die richtige Stimmung für Mimik und Sprache zu versetzen.

Es ist in der Filmmusik wie überall sonst auch: es gibt gute und schlechte Qualität, und dass der Wiener Max Steiner wie eine Reihe anderer auch, zu denen auch Ennio Morricone gehört, auf diesem Gebiet ganz Außerordentliches geleistet haben, auch in Wechselwirkung zu anderen Musikgattungen, steht außer Zweifel.



Geschrieben von Ramon am 29.11.2013 um 09:11:

 

Zitat:
Original von ALO Atheist
Haydn gegen Morricone auszuspielen oder umgekehrt geht nicht - das kollektive Gedächtnis vergisst schnell, und klassische Musik war nie und wird nie Mainstream-Musik sein, was auch gut so ist, denn ein Bartok-Streichquartett ist nichts für die Schweinsohren der Masse und ein Schubert-Klaviertrio auch nicht - man nehme es mir nicht übel.



Das ist mir alles zu elitär und festgelegt. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als ein Komponist, der bei B4-Klassik gespielt werden wollte, schone arge Anzeichen der Verwesung zeigen musste. Korngold wurde schon allein deshalb nicht gespielt, weil er sich dazu hergab, Filmmusik zu schreiben. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten konnte man alte Dirigenten und Musiker finden, die sich geweigert hätten, seine Musik zu spielen. In meiner Schule waren Eisler, Waxman oder Rozsa einfach tabu. Und was Gustav Mahler anbelangt, so mag seine Gemütsverfassung und sein Liebesleben zu musikalischen Experimenten den Anlass geliefert haben, die dann sein musikalisches Genie umsetzen konnte, aber das alles lässt mich doch weitestgehend kalt. Dagegen sind die Einfälle, die zeitlichen Vorgaben und die Notwendigkeiten, die der Filmkomponist zu beachten und gegenwärtigen hat, mein Geschmack. Jeder gute Film, der mit einer gelungenen Filmmusik unterlegt wurde, ist mir lieber als der penetrante Handlungskitsch, den Wagner, wenn auch häufig musikalisch genial (auch genial kitschig), hervorgebracht hat. Aber das ist nur meine Meinung.



Geschrieben von Ramon am 29.11.2013 um 09:14:

 

Rammstein - Reise, Reise
https://www.youtube.com/watch?v=boYlCVkFYZA

Weg von der geistigen Onanie... Lachen



Geschrieben von Markus Pichler am 29.11.2013 um 09:35:

 

genau, Straßensänger vor
http://www.youtube.com/watch?v=OW7WH2j4Y3o

das hat für mich sehr viel sympathisch-amerikanisches: We´ve got holes in our hearts and lives but we carry on. Und das frisch-fröhlich-naive. Und die Energie. Das Begeisterungsfähige. Die USA ist zurecht Number one.

Ich möchte mir nicht einmal vorstellen, wenn Russland, China, Indien oder Europa die Supermacht wäre.

Und das letzte Schäuferl zum drüberstreuen: God bless America!


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