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Geschrieben von ALO Atheist am 04.08.2014 um 01:51:

Pfeil György Ligeti

Ich kann mich erinnern, wie der österreichische Komponist György Ligeti in den 80er Jahren in einem Radio-Interview sagte, dass für ihn die späten Streichquartette von Ludwig van Beethoven und die späte Kammermusik von Franz Schubert sowie die Streichquartette von Béla Bartók das Höchste in der Musik überhaupt seien. Man kann ihm nur Recht geben.



1966 komponierte György Ligeti "Lux aeterna" für 16-stimmigen Chor a cappella.

Als der Regisseur Stanley Kubrick 1968 diese Musik für den Film "2001: Odyssee im Weltraum" nutzte, führte dies zu einem außergerichtlichen Rechtsstreit. Doch Kubrick verwendete Musik von Ligeti auch in den späteren Filmen "Shining" und "Eyes Wide Shut".

Manche Stellen in "Lux aeterna" könnten wie Mikrotöne anmuten - Vierteltöne, Achteltöne -, das gesamte Werk besteht aber ausschließlich aus Ganz- und Halbtönen.

György Ligeti "Lux aeterna" für 16-stimmigen Chor a cappella. Cappella Amsterdam unter Daniel Reuss: youtu.be/-iVYu5lyX5M



Geschrieben von ALO Atheist am 10.08.2014 um 19:09:

  Alexander Skrjabin


Das Klavierkonzert in fis-Moll von Alexander Skrjabin (1897 mit dem Komponisten am Flügel uraufgeführt) ist eines der besten und interessantesten Klavierkonzerte überhaupt.

In manchen Werken Skrjabins kommt ein so genanntes "Farbenklavier" zum Einsatz, da der Komponist Tönen und Tonarten Farben zuordnete. Das "Farbenklavier" zeigt auf der Bühne die entsprechende Farbe an.

Klaviatur mit Farb-Zuordnung nach Skrjabin:


(Ich assoziiere C und C-Dur immer mit blau, c-Moll - wie wahrscheinlich alle - mit schwarz, A und A-Dur mit rot und a-Moll mit weinrot, aber das nur so nebenbei.)

Für mich - seit meiner Jugendzeit - die beste Einspielung des Skrjabin-Klavierkonzerts mit Vladimir Ashkenazy (Klavier) und dem London Philharmonic Orchestra unter Lorin Maazel - die drei Sätze werden in vier Streams automatisch abgespielt: youtube.com/watch?v=u13GM4BcfZ4&index=80&list=PL00A65688CBA71BC7



Geschrieben von Pallas Athene am 14.08.2014 um 17:22:

  Sceherazade

Rimsky-Korsakov: Scheherazade / Gergiev · Vienna Philharmonic · Salzburg Festival 2005

https://www.youtube.com/watch?v=SQNymNaTr-Y

So bekommt selbst die banale Herstellung von Schinkenfleckerln eine pathetische Note! An den Herd Athene!



Geschrieben von ALO Atheist am 14.08.2014 um 19:02:

  RE: Sceherazade

Wunderbar, Pallas Athene! Die sinfonische Dichtung "Scheherazade" von Rimski-Korsakow war eines der Lieblingswerke meines Großvaters, sodass ich schon sehr früh mit diesem Werk konfrontiert wurde.

PS: Vielleicht schreibe ich manchmal etwas grob, gar nicht meine Absicht, aber du hättest das wunderbar auch in der Rubrik "Klassik" hinzufügen können, da fehlen nämlich noch so viele russische Standardwerke.

PPS: "Schinkenfleckerln" ist nur eine Variante zu dieser Musik, aber eine gute.



Geschrieben von Pallas Athene am 14.08.2014 um 19:23:

  RE: Sceherazade

Zitat:
Original von ALO Atheist
Wunderbar, Pallas Athene! Die sinfonische Dichtung "Scheherazade" von Rimski-Korsakow war eines der Lieblingswerke meines Großvaters, sodass ich schon sehr früh mit diesem Werk konfrontiert wurde.

PS: Vielleicht schreibe ich manchmal etwas grob, gar nicht meine Absicht, aber du hättest das wunderbar auch in der Rubrik "Klassik" hinzufügen können, da fehlen nämlich noch so viele russische Standardwerke.

PPS: "Schinkenfleckerln" ist nur eine Variante zu dieser Musik, aber eine gute.


Oh, ich wollte es in die Rubrik Klassik stellen. Habe mich wohl verschaut.
Meine Schinkenfleckerl werden dieser herrlichen Musik niemals gerecht, hingegen werden sie von ihr geadelt Happy
Als Kind hörte ich das Hindulied und war fasziniert. Vermutlich war das die erste, unbewußte Begegnung mit Rimski- Korsakow. Viel später dann Scheherazade, nicht weniger angetan.
Ab nun werde ich auf die Rubriken besser achten!



Geschrieben von ALO Atheist am 14.08.2014 um 19:39:

  RE: Sceherazade

Das Konzert der "Scheherazade" mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev (Salzburger Festspiele) ist hervorragend, nicht "glatt", wie oft zu hören, sondern tief differenziert.

PS: Mein Vater hat mich in der Gehschule vornehmlich mit Mozart "traktiert" - bin ihm ja dankbar dafür -, kein Zufall, dass ich Wolfgang heiße, aber durch meine Mutter und meinen Großvater und meine Tante kam doch etwas mehr Farbe in meine frühen Musik-Erlebnisse.

PPS: Ich lege allerdings höchsten Wert auf die Feststellung, dass meine allererste Begegnung mit Musik in der Wiener Staatsoper stattfand, denn in Wagners "Parsifal" mit Bestbesetzung soll ich im Mutterleib erstmals extremst gestrampelt haben. Inzwischen habe ich zu dieser Oper eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben, habe sie etwa 200 Mal gehört und über 1000 Stunden mit dem Klavierauszug und der Partitur verbracht.



Geschrieben von ALO Atheist am 15.08.2014 um 23:03:

Pfeil Modest Mussorgski

Nikolai Rimski-Korsakow:


Rimsky-Korsakow setzte sich sehr für die Bekanntwerdung der Werke von Modest Mussorgski ein, der im Alter von 42 Jahren an den Folgen einer jahrelangen Alkohol-Abhängigkeit starb und viele unvollendete Werke hinterließ.

Modest Mussorgski:


Von der Oper "Boris Godunow" von Modest Mussorgski gibt es die Bearbeitung durch Rimsky-Korsakow sowie die Fassung von Dmitri Shostakovich.

Diese Oper war zukunftsweisend für die weitere Entwicklung der Oper - ähnlich zukunftsweisend wie Richard Wagners "Tristan und Isolde".

Ein Ausschnitt aus dem Prolog aus "Boris Godunow" in der Fassung von Rimsky-Korsakow mit der berühmten Krönungsszene in einer Einspielung mit Nicolai Ghiaurov als "Boris Godunow" und den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan: youtu.be/sWlSkNGUfP4



Geschrieben von ALO Atheist am 16.08.2014 um 18:52:

Pfeil Richard Wagner: Tristan-Akkord

Alexander Skrjabin zitierte ihn ebenso wie Antonin Dvorak, Claude Debussy und eine Reihe anderer Komponisten: den "Tristan-Akkord" von Richard Wagner, der erstmals zu Beginn des Vorspiels zu seiner Oper "Tristan und Isolde" erklingt und als Leitmotiv das Werk begleitet. Das Vorspiel wurde 1860 erstmals konzertant aufgeführt, die Uraufführung der gesamten Oper fand 1865 statt.

Richard Wagner 1860:


Die Wirkung dieses Werks war außerordentlich, nicht nur auf die Musikwelt, Friedrich Nietzsche und später auch Thomas Mann und auch viele andere schrieben über diese Oper Essays oder ließen sich von ihr zu Novellen inspirieren.

Klavierauszug mit dem Beginn des Vorspiels:


Der "Tristan-Akkord" wurde zukunftsweisend für die Musik des 20. Jahrhunderts, Arnold Schönberg sprach von der "Emanzipation der Dissonanz", da dieser Akkord nicht in die Harmonielehre passt und als atonaler Akkord für sich allein steht.

Obwohl sich ähnliche Akkorde schon früher bei Franz Schubert finden wie auch bei Franz Liszt, gilt Wagners "Tristan-Akkord" als bewusster Schritt aus der Tonalität heraus hin zu einer neuen Musik- und Klangsprache.

Tristan-Akkord:



Für mich die beste Einspielung des Werks mit Birgit Nilsson (Isolde) und Wolfgang Windgassen (Tristan), Dirigent: Karl Böhm - die 3 Akte werden in drei Streams automatisch abgespielt: youtube.com/watch?v=LRoOzJNr1sc&list=PL00A65688CBA71BC7&index=56



Geschrieben von Qwert am 17.08.2014 um 05:50:

 

Ja, ja, der spezielle touch mancher Werke:

Wie das "Poem der Exstase" von Scriabin.

Zu Zweit im Liegen gehört, ...



Geschrieben von ALO Atheist am 21.08.2014 um 17:35:

  Richard Wagner: Parsifal

Der "Tristan-Akkord" erklingt in anderer Form auch in Richard Wagners letzter Oper, in dem Bühnenweihfestspiel "Parsifal".

Die Links zu zwei exemplarischen Gesamtaufnahmen finden sich in dem Thread forum.freidenkerin.at/forum/thread.php?threadid=3647



Geschrieben von ALO Atheist am 22.08.2014 um 20:20:

Text Richard Wagner: Götterdämmerung

1876 wurde Richard Wagners "Götterdämmerung" im Bayreuther Festspielhaus uraufgeführt. Über 26 Jahre hatte Richard Wagner an dem Werk gearbeitet - mit vielen Unterbrechungen und inzwischen andere Opern fertigstellend.

Klavierauszug mit dem Beginn von Brünnhildes Schlussgesang:



Birgit Nilsson singt Brünnhildes Schlussgesang aus der "Götterdämmerung" - live, konzertant (die 2 Streams werden automatisch abgespielt): youtube.com/watch?v=0xm7wYRS1WA&list=PL00A65688CBA71BC7&index=53



Geschrieben von ALO Atheist am 27.08.2014 um 19:15:

Pfeil Richard Wagner: Götterdämmerung - Siegfrieds Tod und Trauermarsch

Wir befinden uns im 3. Akt der "Götterdämmerung":

Gunther (in höchstem Schrecken aufspringend): Was hör’ ich!

(Zwei Raben fliegen aus einem Busche auf, kreisen über Siegfried und fliegen dann, dem Rheine zu, davon)

Hagen: Errätst du auch dieser Raben Geraun’?

(Siegfried fährt heftig auf und blickt, Hagen den Rücken zukehrend, den Raben nach)

Rache rieten sie mir!

(Er stößt seinen Speer in Siegfrieds Rücken: Gunther fällt ihm – zu spät – in den Arm. Siegfried schwingt mit beiden Händen seinen Schild hoch empor, um Hagen damit zu zerschmettern: die Kraft verläßt ihn, der Schild entsinkt ihm rückwärts; er selbst stürzt krachend über dem Schilde zusammen)

Vier Mannen (welche vergebens Hagen zurückzuhalten versuchen): Hagen! Was tust du?

Zwei andere: Was tatest du?

Gunther: Hagen, was tatest du?

Hagen (auf den zu Boden Gestreckten deutend): Meineid rächt’ ich!

(Er wendet sich ruhig zur Seite ab und verliert sich dann einsam über die Höhe, wo man ihn langsam durch die bereits mit der Erscheinung der Raben eingebrochenen Dämmerung von dannen schreiten sieht. Gunther beugt sich schmerzergriffen zu Siegfrieds Seite nieder. Die Mannen umstehen teilnahmsvoll den Sterbenden)

Siegfried (von zwei Mannen sitzend erhalten, schlägt die Augen glanzvoll auf):
Brünnhilde! Heilige Braut!
Wach’ auf! Öffne dein Auge!
Wer verschloß dich wieder in Schlaf?
Wer band dich in Schlummer so bang?
Der Wecker kam; er küßt dich wach,
und aber – der Braut bricht er die Bande:
da lacht ihm Brünnhildes Lust! –
Ach! Dieses Auge, ewig nun offen!
Ach, dieses Atems wonniges Wehen!
Süßes Vergehen – seliges Grauen:
Brünnhild’ bietet mir – Gruß!

(Er sinkt zurück und stirbt.)


Wir hören das nun folgende Orchesterzwischenspiel "Trauermusik beim Tode Siegfrieds" (Trauermarsch)


Beginn des Trauermarsches in der Klavierfassung von Ferruccio Busoni:



aus dem legendären "Chéreau-Ring", auch "Jahrhundertring" genannt - Regie: Patrice Chéreau, Dirigent: Pierre Boulez, Bayreuther Festspiele 1976: youtu.be/f27SlOFJ55M



Geschrieben von ALO Atheist am 27.08.2014 um 22:29:

Pfeil Richard Wagner: Götterdämmerung 3. Akt - Brünnhildes Schlussgesang

Zum Vergleich: Noch einmal Brünnhildes Schlussgesang - das sind Jahrhundertaufnahmen - aus der "Götterdämmerung" mit dem Schluss der Oper - siehe oben mit Birgit Nilsson -, diesmal mit Christa Ludwig als Brünnhilde unter dem Dirigenten Hans Knappertsbusch - wieder konzertant: youtu.be/4uxXp-A0YD8

PS: Wie erkennt man beim Hören, ob Brünnhildes Schlussgesang konzertant aufgeführt wurde oder aus einer Opernaufführung stammt? Ganz einfach: Bei einer konzertanten Aufführung werden die letzten Worte der "Götterdämmerung" und somit des gesamten Rings nicht gesungen: Hagen: "Zurück vom Ring!"



Geschrieben von ALO Atheist am 28.08.2014 um 01:55:

Pfeil Alexander Skrjabin: "Le Poème de l’Extase" und "Promethée"

So genau weiß das keiner, wie man Alexander Skrjabins "Le Poème de l’Extase" und auch "Promethée. Le Poème du feu" (Prometheus. Dichtung vom Feuer) idealerweise hören sollte. Als 18-Jähriger war ich ebenso fasziniert wie fassungslos.


Die "Farborgel" subjektiv im Kopf bei mystischer Musik und mystischen Akkorden halte ich für das beste Rezept, Ekstase stellt sich schnell ein - ansonsten hören und sich mit der Partitur beschäftigen.

"Le Poème de l’Extase" unter Pierre Boulez (Audio): youtu.be/BWINpXNd5KE

"Promethée. Le Poème du feu". Ein Konzert unter Claudio Abbado mit Martha Argerich am Klavier. Audio/Video - hier sieht man, wie die "Farborgel" eingesetzt wird und den Konzertsaal in die entsprechenden Farben taucht: youtu.be/5GEwho6Dbnc



Geschrieben von ALO Atheist am 28.08.2014 um 21:28:

Achtung Richard Wagner: Götterdämmerung 3. Akt - Brünnhildes Schlussgesang (Chéreau-Ring)

Ein Mal geht es noch: Brünnhildes Schlussgesang aus der "Götterdämmerung" mit dem Schluss der Oper.

Gwyneth Jones als Brünnhilde:



Aber diesmal nicht konzertant, sondern aus dem legendären "Chéreau-Ring" - Regie: Patrice Chéreau, Dirigent: Pierre Boulez, Bayreuther Festspiele 1976 - mit Gwyneth Jones als Brünnhilde und Fritz Hübner als Hagen: youtu.be/2JgMt8GWdyU



Geschrieben von ALO Atheist am 29.08.2014 um 21:21:

  Richard Wagner: Götterdämmerung (Chéreau-Ring)

Wieland Wagner, Enkel von Richard Wagner, entrümpelte als Regisseur in den 50er Jahren die Bühne des Bayreuther Festspielhauses und prägte den Begriff "Neu-Bayreuth". Diese Erneuerung wirkte bis in die 70er Jahre stilbildend. Als 1976 Patrice Chéreau den Ring inszenierte (Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung) und in die Zeit der Frühindustrialisierung verlegte, kam es beim Festspielhaus zu Protesten gegen diese Inszenierung, Tomaten und Eier flogen durch die Luft bis hin zu Handgemenge und Schlägereien.


Götterdämmerung 1. Akt. Von links nach rechts: Hagen, Gunther, Gutrune. Das überdimensionierte, kahl-säulenhafte Bühnenbild bringt die einsame Dekadenz der Protagonisten ebenso zum Ausdruck wie die ständig präsente Einsturzgefahr eines überkommenen politischen Systems:



Auch die musikalische Interpretation durch den Dirigenten Pierre Boulez stieß anfangs auf Kritik. Doch der für Bayreuther Verhältnisse revolutionäre Chéreau-Ring hatte nicht nur Gegner, sondern auch viele Befürworter und setzte sich aufgrund seiner Qualität durch und wurde durchgehend bis 1980 jeden Festspielsommer in Bayreuth gespielt, und bald bezeichnete man den Chéreau-Ring als Jahrhundertring.

Aus heutiger Sicht wirken die Proteste gegen diese Inszenierung lächerlich. Musikliebhaber hatten schon damals kein Problem mit der Chéreau-Inszenierung, und eingefleischte Wagnerianer sind selten Musikliebhaber.

Rückblickend besticht der Chéreau-Ring in jeder Hinsicht: eine sachliche, durchdachte Inszenierung, ein präzises, differenziert-transparentes Dirigat, das dem Komponisten voll gerecht wird und Spitzen-Sänger in Bestform.

Inzwischen soll sich so mancher Wagnerianer den alten Chéreau-Ring schon sehnlichst zurückgewünscht haben.


Die gesamte Götterdämmerung in der Inszenierung von Patrice Chéreau als Film festgehalten bei den Bayreuther Festspielen 1980.

Besetzung:

Brünnhilde: Gwyneth Jones
Siegfried: Manfred Jung
Hagen: Fritz Hübner
Alberich: Hermann Becht
Gunther: Franz Mazura
Gutrune: Jeannine Altmeyer
Waltraute: Gwendolyn Killebrew
Woglinde: Norma Sharp
Wellgunde: Ilse Gramatzki
Flosshilde: Marga Schiml
1. Norne: Ortrun Wenkel
2. Norne: Gabriele Schnaut
3. Norne: Katie Clarke

Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Dirigent: Pierre Boulez

Film in guter Bild- und Tonqualität: youtu.be/_ww4JHkloa8



Geschrieben von ALO Atheist am 02.09.2014 um 19:00:

Text Richard Strauss: Elektra

Als 1909 die einaktige Oper "Elektra" von Richard Strauss nach dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal uraufgeführt wurde, fanden sich in Zeitungen Karikaturen wie die, dass einem gefesselten Mann die "Elektra" von Strauss vorgespielt wird, darunter steht: "Moderne Folter", aber das Werk setzte sich aufgrund seiner Qualität schnell durch und gehörte bald zum Standard-Repertoire der Opernhäuser.

1981 gelang dem Dirigenten Karl Böhm zusammen mit dem Regisseur Götz Friedrich und mit einer Spitzenbesetzung eine exemplarische filmische Einspielung des Werks, die als legendär gilt.


Leonie Rysanek als Elektra:



Die musikalische Einspielung konnte Karl Böhm kurz vor seinem Tod in den Wiener Sofiensälen noch fertigstellen, in einer alten Wiener Fabrikshalle drehte Götz Friedrich dann mit den Sängern (als Schauspieler) die Verfilmung.


Astrid Varnay als Klytämnestra:



Besetzung:

Elektra: Leonie Rysanek
Klytämnestra: Astrid Varnay
Chrysothemis: Catarina Ligendza
Orest: Dietrich Fischer-Dieskau
Aegisth: Hans Beirer

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Karl Böhm

Regie: Götz Friedrich


Film in guter Bild- und Tonqualität: youtu.be/jq1qfG0r4LE



Geschrieben von ALO Atheist am 05.09.2014 um 16:53:

Pfeil Richard Strauss: Vier letzte Lieder

1948 - etwa ein Jahr vor seinem Tod - lernte Richard Strauss in einem Hotel in der Schweiz zufällig Hermann Hesse kennen. Der "rauschende" (Hesse) Stil der Musik von Strauss war nicht nach Hesses Geschmack, der die Begegnung mit dem Komponisten als wenig angenehm empfand.




Richard Strauss hatte 1948 ein Gedicht von Joseph von Eichendorff vertont und vertonte nun auch drei Gedichte von Hermann Hesse. Die Lieder wurden als "Vier letzte Lieder" - von Strauss nicht als Zyklus gedacht und 1950, nach dem Tod des Komponisten, uraufgeführt - zum Abgesang der Spätromantik.

- "Frühling" (Hermann Hesse)
- "September" (Hermann Hesse)
- "Beim Schlafengehen" (Hermann Hesse)
- "Im Abendrot" (Joseph von Eichendorff)


Eine exemplarische Einspielung mit Jessye Norman und dem Gewandhausorchester Leipzig unter Kurt Masur: youtu.be/zaAorqR0ICk



Geschrieben von ALO Atheist am 09.09.2014 um 20:18:

Text Franz Schubert: Winterreise

Ein Jahr vor seinem Tod - 1827, im Alter von 30 Jahren - komponierte Franz Schubert den Liederzyklus "Winterreise" bestehend aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier nach Gedichten von Wilhelm Müller.




Neben der Darstellung des existentiellen Schmerzes des Menschen, die den Hörer immer mehr zum Begleiter des Wanderers werden lässt, übt Schubert, der enge Kontakte zur politischen Opposition pflegte, auch Kritik am System Metternichs; der Winter wird zur Metapher für die reaktionäre Restauration.

Franz Schubert (gestorben 1828) und Wilhelm Müller (gestorben 1827) sind sich persönlich nicht begegnet, die Gedichte von Wilhelm Müller hat sich Schubert illegal mittels der verbotenen Literaturzeitschrift "Urania" besorgt.

Die "Winterreise" von Franz Schubert gehört zu den reifsten Höhepunkten der Romantik und der Musik überhaupt.

Eine der besten Einspielungen: Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton), am Klavier Alfred Brendel - Audio/Video: youtu.be/WhiAS7MRcZc



Geschrieben von BlackWiddow am 11.09.2014 um 11:43:

 

Ohhh Schubert, der kommt meiner romantischen Seite entgegen Scheinheiliger


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