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Geschrieben von peter mitterstöger am 17.08.2012 um 16:42:

 

Ein paar Monate vor der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands 1956 gab es in Polen eine ähnliche brenzliche Situation. Gomulka, damals beim Volk beliebt, versuchte sich auf eigenen KP-Wegen unabhängig von Moskau. Daraufhin bekam er unangemeldeten Besuch von Chruschtschow, der noch nicht lange im Amt war. Er drohte mit dem Einmarsch russischer Truppen. Gomulka erwiderte, dann gibt es nicht nur Widerstand, sondern Krieg. Die polnischen Truppen mit der Bevölkerung zusammen würden Warschau verteidigen. Ein Blutbad wäre unvermeidlich.
Chruschtschow zog den Schwanz ein und flog zurück nach Moskau. In der Folge hatte die polnische KP relative Unabhängigkeit von Moskau.
Pech für die Ungarn, ein zweites Mal konnte sich Chruschtschow das nicht mehr leisten, die Entstalinisierung hatte ihn fast den Kopf gekostet und er wackelte immer noch.

Fazit: für jede These gibt es Beispiele. Dein DDR-Beispiel und mein Polen-Beispiel beweisen gar nichts, sie sind nicht verallgemeinerbar. Es sind immer die besonderen Umstände, die entscheiden, ob friedlicher Widerstand, angedrohter gewaltsamer oder schierer gewaltsamer Widerstand zum Erfolg führt oder nicht. Für jede der 6 Kombinationen lassen sich mühelos Beispiele erbringen, die überhaupt nichts aussagen.



Geschrieben von webe am 17.08.2012 um 23:54:

 

Was mich ein bisschen wundert in der DDR-Ära: Dass hier eine Pastorentochter im Atheistenstaat studieren und Auslandsreisen machen durfte-ich glaube das war die verostdeutschierte und jetzige Bundeskanzlerin, während westdeutsche Medien Berichte veröffentlichten, wo Pastorenkids nicht stufieren durften.

Genauso war es wunderlich, dass PLO-Arrafat mitverantwortlich für das Münchner-Olympia-Desaster, mit dem Schweden-Friedenspreis ausgezeichnet wurde.

Der Zeitgeist hat schon seine eigene Spukereien-oder? Kopfpatsch beten



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.08.2012 um 06:00:

 

Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Merkel immer noch so beliebt ist. Sie zaudert und zögert am laufenden Band, verursacht damit Riesenschäden (die auch wir österreichischen Steuerzahler anteilig bezahlen müssen), gibt eh jedes Mal nach wenn der Druck von europäischen Kollegen steigt (das letzte Mal hat sie gemeint: "nur über meine Leiche", 2 Tage später hat sie vollinhaltlich nachgegeben, ohne dass sie gestorben wäre).
Was macht diese Frau so populär? Mitleid, weil sie so schiach ist? Kopfpatsch
Nur damit das nicht machomäßig rüberkommt: bei den Giftzwergen Sarkozy und Berlusconi hab ich mir damals Ähnliches gedacht.
Dafür: Obama, Cameron, Hollande, Fischer, Faymann und sogar Putin sind doch einigermaßen ansehnlich, oder etwa nicht?
Auch der politische Kotzbrocken Mitt Romney ist fesch für sein Alter, noch fescher ist sein Running Mate (Waschbrettbauch, nur 6% Körperfett), finde ich.



Geschrieben von Efeu am 18.08.2012 um 08:00:

 

Ich weiß auch nicht, was diesen glitschigen Lurch so populär macht. Wahrscheinlich sind es die Medien die da jubeln, - so wie Guttenberg hoch gejubelt wurde - wahrscheinlich steckt dahinter nur Lobbyismus. Aber es gibt eben viele, die mitjubeln, wenn gejubelt wird.


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Hallo webe
Als Antwort darauf warum Merkel studieren durfte....
Merkels Eltern kamen aus dem Westen bewusst in die DDR- von daher nahm man wohl Systemtreue an.
Aber auch ich studierte zusammen mit einer Pastorentochter. Oft lag es an lokalen Entscheidungspersonen, die es guten Schülern dennoch ermöglichten. Es gab einen Klassenspiegel: Es musste ein hoher Prozentsatz Arbeiter- und Bauernkinder das Abitur machen. INtelligenzler- und Angestelltenkinder durften nur wenige das Abitur machen, was dann dazu führte, dass hohe Funktionäre zu Arbeitern deklariert wurden. Ich ruschte selbst gerade mal durch die 5% Hürde für Angestelltenkinder, aber soetwas war dann auch etwas leistungsabhänig. Pfarrerskinder wurden wie Intelligenzkinder behandelt- sie mussten ziemlich gut sein in ihren Leistungen und politisch unauffällig.
Wir nannten dieses System spöttisch: Generationswechsel der Moose und Farne... *g*



Geschrieben von atlana am 18.08.2012 um 08:55:

 

Zitat:
Original von peter mitterstöger
Was macht diese Frau so populär? Mitleid, weil sie so schiach ist? Kopfpatsch
Nur damit das nicht machomäßig rüberkommt: bei den Giftzwergen Sarkozy und Berlusconi hab ich mir damals Ähnliches gedacht.
Dafür: Obama, Cameron, Hollande, Fischer, Faymann und sogar Putin sind doch einigermaßen ansehnlich, oder etwa nicht?
Auch der politische Kotzbrocken Mitt Romney ist fesch für sein Alter, noch fescher ist sein Running Mate (Waschbrettbauch, nur 6% Körperfett), finde ich.


diskutieren wir jetzt auf diesem niveau, ja? na, dann:
http://www.news.at/articles/1233/40/338583/andrea-eigner-ich-straches-braut

"Er ist mein Idealbild von einem Mann. Optisch und charakterlich."



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.08.2012 um 08:58:

 

ich wollte meine Themen nur auch noch boulevardesk anreichern. Sonst sind sie nämlich zu anspruchsvoll. Lachen
Ja, und der HC ist optisch optimal, leider. Ein Gutteil seiner Stimmen verdankt er seinem Aussehen.
Apropos Niveau. Genau auf diesem bewegen sich viele, viele WählerInnen.
Deswegen: Wählen mit Lizenz, ceterum censeo.



Geschrieben von atlana am 18.08.2012 um 10:52:

 

meinetwegen könnten politiker aussehen, als ob sie von quasimodo und dem ding aus dem sumpf abstammen würden, solange sie ihren job nur ein wenig weniger schlecht als der rest machen würden...



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.08.2012 um 11:26:

 

das Problem ist eben, dass viel zu viele nicht so denken wie du. Das Aussehen eines Politikers ist oft massgebender als irgendwelche seiner Überzeugungen.
Ich wollte hier keine Mister-Politiker-Wahl vom Zaun brechen, sondern aufzeigen, dass da was schief geht. Bei der Angela offensichtlich nicht. Das wäre eben interessant, warum nicht.
In D sind Bewerbungsgespräche teilweise (im Versuch) anonymisiert. Das wäre doch auch etwas für die Politik (da muss man jetzt aber viel Phantasie hineinstecken, und natürlich, umsetzen lässt sichs eh nicht, als könnten wir etwas erreichen). Politiker hätten dann nur mehr ihre Sprüche vorzuweisen, ob m/w wurscht, wie alt, wurscht usw.usf. Ist doch eine nette Idee?



Geschrieben von nicolai am 18.08.2012 um 12:02:

 

Zitat:
Original von Efeu
Falls du mich persönlich meinst: Ich gehörte zu den "Aufständischen" der friedliche Revolution in der DDR und es war keineswegs klar, dass nicht geschossen wird.


Wovon ich auch ausgegangen bin - und was nichts an der allgemeinen Korrektheit meiner Aussage ändert.
Und Du darfst davon ausgehen, daß "geschossen worden wäre", wäre sich die Machtelite in der DDR nicht bereits Jahre vor dem "Mauerfall" darüber im Klaren gewesen, daß die "Bankrotterklärung" des eigenen Systems nicht abzuwenden war; so versuchte man also lieber, vermittels der "erzwungenen" Öffnung nach Westen und des "Zugeständnisses" von "Freiheiten" den eigenen Hals zu retten, was ihr im Großen und Ganzen ja auch gelungen ist. Erschwerend kommt noch hinzu, daß sich sowohl die Sowjetunion als auch andere Länder des ehemaligen "Warschauer Paktes" selbst in einer innenpolitischen Krise befanden und also von diesen nur begrenzte, wenn nicht keinerlei "Unterstützung" zu erwarten war, sowie der zunehmende Druck von "Westseite"; und an einer Eskalation der Situation in Form eines Krieges, bzw. Kriegsvorwandes, wie ihn eine gewaltsame Niederschlagung eines größeren Aufstandes dargestellt hätte war keine der Machteliten des "Warschauer Paktes", nicht zuletzt aufgrund der prekären eigenen innenpolitischen Situation als auch aufgrund der letztendlichen "militärischen Unterlegenheit" interessiert.



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.08.2012 um 12:15:

 

seh ich auch so. Seit Gorbatschows "Machtantritt" war klar, dass die Revolution (ich meine den Comecon-Kommunismus) den Bach runtergeht. Perestroika und Glasnost konnte im damaligen Sowjet-Kommunismus einfach nicht funktionieren. Ich hab versucht durch mein Zitat aus Gorbatschows Rede das ein bisschen verständlich zu machen.
Ob sich die DDR-Demonstranten so oder so verhalten hätten, wäre letztendlich egal gewesen, unter diesen schon lange für alle Regimes verkorksten Umständen.



Geschrieben von nicolai am 18.08.2012 um 13:04:

 

Zitat:
Original von atlana
erinnert mich ein bissi an die kommissionsfragen bei kriegsdienstverweigerung: "würden sie auch dann nicht schießen, wenn soldaten im kriegsfall zu ihnen nachhause kommen und ihre frau/schwester/tochter vergewaltigen und sie eine geladene waffe in die hand bekämen?"


...wußte gar nicht, daß Du in den späten Siebzigern oder in den Achzigern Deine "Einberufung" bekommen hast... Happy
Wobei die (logisch korrekte) Antwort eigentlich lauten müßte : "Wenn "fremde" Soldaten zu mir nach Hause kommen können, um meine Familie zu vergewaltigen, dann bin ich, als "eingerückter" Soldat entweder tot oder in Kriegsgefangenschaft; als "Kriegsdienstverweigerer" kann ich sie (die potenziellen "Vergewaltiger") im gegebenen Fall immerhin zu erschießen versuchen. Aber der "Staat Österreich" ist nicht "meine Familie", weswegen seine "Vergewaltigung" zwar nicht angenehm oder gar wünschenswert, aus meiner Sicht aber durchaus "verschmerzbar" ist (im Gegensatz zur "befohlenen Tötung anderer Menschen" oder dem eigenen, "gewaltsamen Ableben")."
Etwas "zweifelhafter" ist die "Schockmethode" : "Ich hab´ eh keine Schwester, und meiner Rabenmutter, die ich sowieso hasse, vergönn´ ich schon lang, daß sie vergewaltigt und erschlagen wird...", es sei denn, man strebt eine "Dienstuntauglichkeit" aus psychologischen Gründen an... Augenzwinkern



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.08.2012 um 14:54:

 

->Atlana, kriegsdienstverweigernder Check:
man sollte meinen, dass das die ultimative Frage an Pazifisten-Anwärter ist. Warum diese der Frage ausweichen, beantwortet die Unausweichlichkeit des Szenarios. Es kann einfach niemand sagen: "naja, dann wird halt meine Frau, meine Freundin, meine Schwester, meine Mutter vergewaltigt, und wenn das ein Schwuler ist, ich auch." Es ist 1945 zigtausendefach so passiert (oder öfter). Aber: Die Deutschen und bitte ganz besonders die Ostmärker haben bei den 20 Millionen russischen Kriegstoten nicht soviel Rücksicht genommen. Augen rollen

Da ich das noch nicht hier zum Ausdruck gebracht habe: die Barbarei der zivilisierten (immerhin Goethe und Schiller inhaliert habenden) Deutschen und Ostmärker (nicht nur SS) ist nicht zu vergleichen mit der fast gentlemanliken Behandlung der deutsch/österreichischen Bevölkerung durch die unzivilisierten Untermenschen=Russen, und das nach dem Sieg! Augen rollen

Ich weiss schon, es war furchtbar, was die Russen angerichtet haben, meine Familie kann Zeugnis davon ablegen, aber es ist relativ menschlich im Vergleich dazu, was deutsche Soldaten in Russland angerichtet haben. Und genauso wie bei den KZ-Aufsehern haben sich die minderwertigkeitskomplexbehafteten Österreicher hier besonders hervorgetan. Augen rollen

Die Generation vor mir hat einem Unmenschen zugejubelt, der Millionen Einheimische in der Folge umgebracht hat. Die Väter, Brüder und Söhne dieser Generation haben ohne direkte Kriegseinwirkung wiederum Milllionen Unterstmenschen (Juden, Roma) und Untermenschen (Russen, Ukrainer, Südslawen=Partisanen) umgebracht. Dieselbe Generation wollte mein Leben lang Dankbarkeit und Anerkennung für den Aufbau nach dem Krieg. Und heute: die Neonazis schiessen wie die Fliegenpilze aus dem Boden wie die Ressentiments am Stammtisch. Wenn ich nicht schon zu alt wäre, würde ich auswandern, habs eh einmal versucht. Augen rollen



Geschrieben von atlana am 18.08.2012 um 17:03:

 

@nicolai
ich bevorzuge die methode felix krull Augenzwinkern
sollte ich zuhause sein, würde ich natürlich schießen - wie ist das mit dem notwehrrecht bei kriegsdienstverweigerern gewesen?

@peter mitterstöger
zum männervergewaltigen braucht man nicht schwul zu sein, frag nur mal die leute in gefängnissen und römische ehebrecher. oder viecher.



Geschrieben von landlerin am 18.08.2012 um 18:38:

 

Naja, wo die Liebe hinfälllt....... Augenzwinkern Sie ist erwachsen.
landlerin



Geschrieben von nicolai am 19.08.2012 um 09:42:

 

Zitat:
Original von atlana
wie ist das mit dem notwehrrecht bei kriegsdienstverweigerern gewesen?


Das wurde von vielen "Kommissionen" "Wehrdienstverweigerern" mehr oder weniger abgesprochen (Erfahrungswert) - oder so gedreht, daß "der Staat Österreich" ja auch, "wenn er angegriffen wird, nur von seinem Notwehrrecht Gebrauch machen würde", und ergo "der Dienst mit der Waffe" unabdinglich sei, um "Österreich in die Lage zu versetzen, von diesem Recht auch Gebrauch machen zu können".

Ich kann mich sogar noch an einen Bekannten erinnern, der abgelehnt wurde, weil er Basketballspieler war (seinerzeit noch ein eher unpopulärer Sport), da "es sich bei Basketball um ein Kampfspiel - beide Parteien wollen gewinnen und kämpfen um den Sieg - handeln würde" und "seine Mitgliedschaft in einem Basketballverein seine Behauptung, er sei Pazifist, widerlegen würde"...

Sei bloß froh, daß Dir derartige Idiotien (kein Wunder, bedenkt man die Zusammensetzungen der Kommissionen, Kameradschaftsbundtreffen meistens harmlos dagegen) als "Nachgeborene" und Frau erspart geblieben sind.



Geschrieben von Efeu am 19.08.2012 um 12:52:

 

Ist nicht jede Revolution ein Pflücken einer reifen Frucht? ;-)



Geschrieben von atlana am 19.08.2012 um 16:31:

 

ich bin froh, spät geboren zu sein, glaub mir. fast jeden tag hab ich so einen moment der dankbarkeit.

zum basketball frag mich, ob fußball (strafstoß, blutgrätsche, verteidigung, sturm etc) auch auf ein kriegerisches naturell hinweist oder nur das exotische korbballspielchen Augen rollen



Geschrieben von nicolai am 19.08.2012 um 23:22:

 

Zitat:
Original von atlana
zum basketball frag mich, ob fußball (strafstoß, blutgrätsche, verteidigung, sturm etc) auch auf ein kriegerisches naturell hinweist


...wovon Du unbesehen ausgehen kannst...
Wahrscheinlich hätten´s auch "Mensch-ärgere-Dich-nicht" als "aggressives Kriegsspiel" ausgelegt. Lachen



Geschrieben von atlana am 20.08.2012 um 08:18:

 

also müßte man praktisch ein puritaner sein, damit man ja nicht etwas "kriegerisches", also vergnügliches tut...
http://www.youtube.com/watch?v=bk0hE4IdVQs



Geschrieben von nicolai am 20.08.2012 um 14:26:

 

Zitat:
Original von atlana
http://www.youtube.com/watch?v=bk0hE4IdVQs


Well, thinking is sinful, I guess... (moan)...we will all burn in hell...(groan)...oh shit, I forgot, that "posting" is sinful too... Lachen

btw: der "gag" mitn "we are sinners" is eigentlich oid... Augenzwinkern


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