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Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 08:51:

  RE: Schulschwänzen

bin beeindruckt. mMn liessen sich deine Maßnahmen und das erwerbslose Grundeinkommen durchaus finanzieren, wir schmeißen so viel Geld für Unnützes raus.



Geschrieben von atlana am 20.07.2012 um 08:58:

  RE: Schulschwänzen

ja, am geld hakt es bzw. am willen, dafür geld auszugeben.

ich muß hier kurz den nicolai machen (entschuldige die verbisierung deines namens, nicolai Augenzwinkern ) und das problem in größerem rahmen betrachten: ich denke nicht, daß im augenblicklichen politik- und wirtschaftssystem auch nur gewollt wird, daß sich die gesellschaftlichen prioritäten so stark ändern.



nachtrag: ich würde auch das grundeinkommen für zumindest jugendliche von dem der eltern ablösen. lehrlingen wird ja auch nicht nach dem einkommen ihrer eltern oder aufgrund von anspruchsrechten der eltern das lehrlingsgehalt berechnet.
oh, zurück zur schule - ich weiß, daß es das schon gibt, aber ich würde ein gremium aus schüler- eltern- und lehrervertretern als gegengewicht zum direktor für sinnvoll halten.



Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 09:07:

  RE: Schulschwänzen

was die Großwetterlage betrifft: wir werden in absehbarer Zukunft in der Sch... sitzen und dann erfolgt das Umdenken sehr schnell.



Geschrieben von atlana am 20.07.2012 um 09:11:

  RE: Schulschwänzen

naja, dann gehen wir halt zurück zur kriegs- und notmatura... und wie lange hat es gedauert, bis willy brandt verkünden konnte "die schule der nation ist die schule"?
kriege und aufruhr sind notorisch bildungsfeindlich.



Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 09:15:

  RE: Schulschwänzen

ich meine nicht Krieg und Aufruhr. Eine kapitalistische Katastrophe wird zwar nicht zu einem Neuerwachen des Kommunismus führen (schade eigentlich), doch nachher werden die Prioritäten andere sein, eben nicht mehr Gewinnmaximierung, sondern Nachhaltigkeit und z.B. positiveres Einschätzen deiner s.o. Maßnahmen.



Geschrieben von Constantin am 20.07.2012 um 10:35:

  RE: Schulschwänzen

Hallo!

Bin neu hier, finde das Thema interessant und wollte mich daher gleich einbringen! smile

Muss @atlana zustimmen: So wie das Thema aufgegriffen wird, dient es der reinen Ablenkung für die wahren Probleme.
Keiner fragt danach warum Schüler den Unterricht meiden, warum bestimmte soziale Schichten mehr von Phänomen „Schulschwänzen“ betroffen sind als andere.

Für mich schaut das eher nach einem Hilferuf aus, nach einem unbewussten Versuch der Kinder auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ich persönlich habe leider sehr schlechte Erfahrungen in der Schule gesammelt. Das fing schon in der Volksschule an. Damals der deutschen Sprache nicht voll und ganz mächtig, verstand ich nicht auf Anhieb alles was die gute Frau Lehrerin von mir wollte.

Um meine Leistungen zu steigen, durfte ich noch in der zweiten Klasse, wenn ich die Hausaufgaben nicht gemacht hatte die ganze Stunde vor der Tafel stehen und „mit dem Schwamm spielen“. Die Lehrerin meinte für was anderes als das wäre ich zu gebrauchen.

So sahen meine ersten Monate im freien Europa aus. Dieses Erlebnis brannte sich in mein Gedächtnis ein.
Natürlich ist das jetzt ein Extrembeispiel und heute scheuen die Dingen anders aus. Ich bin mir vollkommen bewusst, dass es genügend LehrerInnen gibt die engagiert und voller Elan bei der Sache sind. Nur gibt es leider auch viele die ihre eigene Unzulänglichkeit an den Kindern abreagieren wollen.

Vergleichen wir die Fächeraufteilung von heute und vor 100 Jahren, so stellen wir fest, dass sich da wenig geändert hat. MMn müsste das komplette Schulsystem vollkommen neu überdacht werden. In erster Linie sollten die finanziellen Mittel tlw. erhöht und was noch wichtiger ist sinnvoller eingesetzt werden. Wir alle sollten uns darüber Gedanken machen, was wir wollen. Wollen wir willenlose, abhängige, unreflektierte Kinder und spätere Erwachsene die super Konsumenten sind, immer dem neusten Smartphone hinterherjagen, aber bitte nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse hinterfragen oder gar anprangern.
Oder wollen wir reflektierte, kreative Bürger heranziehen, die Gesellschaft nicht als einen bloßen Konkurrenzkampf wahrnehmen und sich auch mal trauen Dinge zu hinterfragen, neues auszuprobieren. Selbstmündigkeit ist hier das entscheidende Stichwort!



Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 10:43:

  RE: Schulschwänzen

"Selbstmündigkeit" ist für mich neu, gefällt mir. Bezüglich Ablenkungsdebatte. Ich bin sehr froh, dass letztlich nach geraumer Jammerei doch ein paar konstruktive Vorschläge gebracht wurden. Normalerweise sollte man eine Diskussion mit einer Problemanalyse/Ursachenforschung beginnen (da geb ich dir recht) und nicht gleich mit politischen Lösungsvorschlägen, das habe ich als kontraproduktiv begriffen. Letzten Endes hats aber den Zweck erfüllt.



Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 13:47:

 

Aber ein Fortschritt ist es immerhin, Licht am Ende des Tunnels. Augenzwinkern



Geschrieben von atlana am 20.07.2012 um 15:57:

  RE: Schulschwänzen

zuerst einmal willkommen im forum - und zustimmung. selbstmündigkeit ist tatsächlich ein gutes konzept.



Geschrieben von peter mitterstöger am 20.07.2012 um 16:17:

  RE: Schulschwänzen

Zitat:
Original von atlana
zuerst einmal willkommen im forum - und zustimmung. selbstmündigkeit ist tatsächlich ein gutes konzept.


sag einmal, ist es immer so, dass man bei Nicolai so viel lesen muss, das ist ja eine halbe Vorlesung. Du kennst ihn besser als ich, vielleicht könnte er sich kürzer fassen (aber du auch)! Details sind sowas von wurscht. Die können immer noch als Unterstützung der Argumente nachgereicht werden.


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