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Geschrieben von 2500annodomini am 13.01.2008 um 21:06:

  Aus Feinden Freunde machen....

Du lebst mit deinem Nachbarn in Streit. Er nützt jede Gelegenheit, um dich bei anderen schlecht zu machen.
Du betonst in Gesprächen mit anderen dennoch die guten Seiten dieser Person. (Und gute Seiten lassen sich bei jedem finden!)
Irgendwann erfährt dein Nachbar, dass du gut über ihn gesprochen hast. Was für Gefühle wird dein Nachbar dann haben?
Wieder hast du Streit mit deinem Nachbarn. Er regt sich darüber auf, dass ein Baum auf deinem Grundstück zuviel Schatten wirft und schimpft über den Zaun und beleidigt dich. Nächsten Tag schneidest du einen Ast des Baumes ab, damit nicht soviel Schatten geworfen wird.
Ein Autofahrer fährt an dir vorbei und durch eine Pfütze. Er lacht, als er sieht, dass du ganz nass gespritzt bist. 100 Meter weiter bleibt er im Straßengraben stecken. Du hilfts ihm herauszukommen, indem du ihn anschiebst.
Im Straßenverkehr gibt es viele Situationen.
Die schönsten Beispiele erlebe ich in meinem Beruf. Jemand kommt beschissen und aggressiv auf mich zu. Ich reagiere ruhig, gelassen und verständnisvoll bzw. akzeptierend und annehmend. Ich habe es sehr oft erlebt, wie man auf den weiteren Verlauf der Begegnung durch seine eigene Reaktion Einfluss nehmen kann. Wenn du selbst übermüdet oder gereizt bist, gelingt es kaum. Deshalb bedeutet die Kunst Unrecht mit Liebe vergelten zu können ganz besonders, an sich selbst zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass man im Gleichgewicht ist.
Ein paar (vielleicht dumme) Beispiele. Aber es lassen sich besser finden, wenn man sich Zeit nimmt und nachdenkt.
Ich habe in meinem Leben schon mehrmals mit Situationen experimentiert, die durch eine liebevolle Reaktion auf gehässiges Unrecht, feindselige Gefühle verblassen lassen und zu Verständnis und sogar Freundschaft führen kann.
Es gilt dabei das sofort aufflammende Gefühl der Rache zu ersticken und erst zu reagieren, wenn man innere Ruhe und Gelassenheit erreicht hat.
Wieder sind wir beim Thema aus Feinden Freunde machen. Ein schöneres Gefühl, eine tiefere Befriedigung, gibt es doch kaum. Denn oft sind es doch unnötige Kleinigkeiten, die uns gegenseitg hassen lassen.
Wichtig erscheint mir, diesen Prozess im Grunde verstanden zu haben, ohne gleich einzuwenden, dass dies ja so schwer durchführbar ist. Der Vorgang, um den es geht, ist besonders wertvoll. Ob wir dies auch anwenden können, ist eine andere Sache.



Geschrieben von Skeptiker am 13.01.2008 um 23:38:

 

Was ist, wenn es aber keine Kleinigkeiten sind, um die es geht. Was ist, wenn du weisst, dass bald nur mehr einer von zweien in der Firma sein wird und er andere ein brutales Intrigenspiel aufzieht? Leider schon oft genug selbst erlebt.



Geschrieben von 2500annodomini am 15.01.2008 um 16:50:

 

Dann ist es Notwehr. Aber eben nur in der Not zu gebrauchen. Keinesfalls sollte dieses Spiel von Lust begleitet sein. Wenn der Schritt notwendig ist, muss er getan werden, aber hoffentlich mit der richtigen Einstellung, frei von Hass und Vergeltungssucht.

Ich glaube nicht, dass man überall nachgeben sollte, um dem Frieden zu dienen. Ich glaube, dass dies genau die Themen sind, die erforscht werden sollten, um dem Frieden näher zu kommen.



Geschrieben von demophilo am 15.01.2008 um 17:38:

 

Völlig ohne Sarkasmus: Darüber muss man nun ein Buch schreiben.


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