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Geschrieben von Skeptiker am 15.02.2011 um 02:25:

  5 Ursachen für das Kopftuch

Zitat:
Original von Cahit Kaya

5 Ursachen für das Kopftuch


Es ist nicht leicht an die wahren Ursachen des Kopftuchtragens zu gelangen, da die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen. Um auf die Frage nicht einzugehen, oder die Thematik zu verwässern, wird laufend ein neuer Vorwand genannt. Um diese willkürliche Beantwortung zu umgehen, oder besser einschätzen zu können, werden nun die Ursachen des Tragens eines Kopftuches in fünf Kategorien eingeteilt dargestellt.

Ursache 1: Politische Gründe – Macht
Weibliche Vertreter der Islamverbände signalisieren mit dem Tragen des Kopftuches ihre Loyalität (zu den männlichen Islamvertretern) und zeigen den Willen politisch im Namen des Islams aktiv zu werden um diesen zu verbreiten. Eine streng gläubige Muslima mit Kopftuch in dieser Position sieht sich als "gute" Muslima, und erhebt dadurch den Anspruch auf eine höhere Stellung in der Umma (islamische Gemeinschaft), die sie über alle Frauen ohne Kopftuch stellt. Aus politischen Gründen sind diese streng gläubigen Frauen oft in NGOs tätig und versuchen Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben, um diese zugunsten des Islams zu beeinflussen und ihren persönlichen Machterhalt zu sichern.

Ursache 2: Religiöse Gründe – Abgrenzung
Frauen, die sich durch das Tragen des Kopftuches von den restlichen Muslimas abgrenzen, und ihre besondere Nähe zum Islam und Mohammeds Lehren optisch zeigen wollen. Laut Koran werden Menschen nicht nur in Ungläubige und Muslime, sondern auch in "gute" und "schlechte" Muslime eingeteilt. Diese Muslimas tun dies aus Prestigegründen innerhalb der islamischen Parallelgesellschaft. Kontakte zu Ungläubigen wären hinderlich (Sure 3, Vers 28: Kein Kontakt zu Ungläubigen erlaubt).

Ursache 3: Rassistische Gründe – Fanatismus
Die besonders Abgrenzung zu den Ungläubigen wird von fanatischen Muslimas durch das Kopftuch deutlich zum Ausdruck gebracht. Auch hier wird sich auf Mohammed und den Koran berufen, welcher eine Abgrenzung und Bekehrung der Ungläubigen zur "wahren Religion" fordert, da der Islam die gesamte Welt zu beherrschen hat. Nicht-Muslime werden nicht akzeptiert und aus rassistischen Motiven heraus als Ungläubige verurteilt und diffamiert (in islamischen Ländern auch verfolgt und ermordet, Sure 9, Vers 29/30).

Ursache 4: Familiäre Gründe – Zwang und Sexualverstümmelung
Die patriarchalen und oft frauenfeindlichen Strukturen, in welchen der Islam entstand (um diese Traditionen zu dogmatisieren), neigen dazu die Frau an der kurzen Leine zu halten und in männliche Obhut zu übergeben. Der Frau wird unzureichender Verstand und Verdorbenheit zugeschrieben. Die Verdorbenheit, den Mann zu verführen und zu sexuellen Praktiken anzuregen, welch gegen die Keuschheitsgebote von Nichtverheirateten verstoßen würden. Sure 4, Vers 34 besagt: Die Frau, welche sich diesen Geschlechterrollen und dem Willen des Mannes widersetzt soll gezüchtigt werden (psychischer Druck; meist von den Müttern und Handgreiflichkeiten; Väter oder Brüder). Sich diesem Zwang zu widersetzen kann ebenso zur sozialen Isolierung (durch Verstossung) führen.

Kopftuch ist immer auch ein Deerotikum. Sein erzwungenes Tragen ist immer auch erzwungene Sprachverweigerung im Zuge einer Entsexualisierung - oder besser: Sexualverstümmelung - im Kontext einer patriarchalen und frauenfeindlichen Repression. Jede menschliche Kommunikation ereignet sich natürlicherweise auf 3 Ebenen. Verstand, Emotion und Sexualität. Wer die Kommunikation irgendwo um die sexuelle Dimension verkürzt, reduziert dort auch auch soziale Teilhabe. Wer dies an anderen Menschen erzwingt, also verübt, nimmt seinen Opfern eine wesentliche Lebensdimension. Im Kontext sexueller Repression ein zweckdienliches Mittel der Herrschaftsausübung.

Ursache 5: Alibi – Illusion der Freiheit durch "freiwilligen" Freiheitsverzicht
Das getragene Kopftuch täuscht hier die Akzeptanz der vorgegebenen Geschlechterrollen vor. Aus der Sicht des muslimischen Mannes, gibt eine Frau, die nach diesem Motiv handelt und ein Kopftuch trägt, vor, "moralisch" und züchtig zu leben. Diese Frauen haben vergleichsweise mehr Freiheiten, da sie nicht in Verdacht stehen Unzucht zu treiben. Die "freiwillige" Unterwerfung soll hier zu mehr Freiheiten verhelfen und den Erklärungsbedarf zu reduzieren. Im Ernstfall ist das Wort des Mannes mehr wert als jenes der Frau. Sure 2, Vers 282 besagt: Das Zeugnis eines Mannes ist so viel wert, wie das von zwei Frauen. Freiwillig ist hier lediglich die Unterwerfung. Der Koran (Sure 33, Vers 59) sagt auch, verschleierte Frauen haben nicht belästigt zu werden (von Muslimen).

Fazit:
Wir stellen oft fest, die Machtansprüche (der Ursache 1 Muslimas) werden auf den alleinigen Hinweis auf jene kopftuchtragenden Frauen (Ursache 5) gerechtfertigt, welche sich "freiwillig" verschleiern. Der ständige Rassismus-Vorwurf den Kritikern gegenüber dient alleine dem Grund, die anderen Ursachen zu verschleiern. Diese Auflistung soll aufklären, statt verschleiern.



Geschrieben von landlerin am 15.02.2011 um 08:50:

  RE: 5 Ursachen für das Kopftuch

Wie lange ist es her, dass auch die ehrsame Christin Kopftuch in unseren Landen getragen hat? Hüte gab es höchstens am Sonntag dort wo er zur Festtracht gehört hat. Ich trag auch hin und wieder Kopftuch......bei der Stallarbeit. Und diese mach ich gern.
landlerin



Geschrieben von Ramon am 15.02.2011 um 09:08:

  RE: 5 Ursachen für das Kopftuch

Zitat:
Original von landlerin
Ich trag auch hin und wieder Kopftuch......bei der Stallarbeit.
landlerin


Man (Frau) will das Vieh ja nicht erschrecken. Lachen



Geschrieben von atlana am 15.02.2011 um 09:51:

  RE: 5 Ursachen für das Kopftuch

eine weitere gruppe, die gerne kopftücher trägt:
archäologen.

allerdings tragen sie auch jede form von hut, kombi von hut und tuch (à la fremdenlegion), und die tücher (im falle beider geschlechter) eher wie eine keffiya gewickelt...

zu den punkten:
ich bin nicht sicher, ob das mit der desexualisierung durch kopftücher stimmt. ehrlich gesagt habe ich sogar den eindruck, daß es umgekehrt ist. ich finde, kopftücher oder noch ausführlichere lösungen erzeugen eine unheuerliche sexualisierung rund um die trägerin. ein kopftuch ist wie eine fsk 18 beschränkung - jeder zwölfjährige will gerade mit absicht in so einen film sehen, und ich hoffe zumindest, daß das bei der heutigen jugend nicht ausschließlich aus gewaltgründen passiert Augenzwinkern . zudem muß ich falco zitieren "ist sie erst mal nackt, ist alles fast vorbei, nur was gut verpackt ist, läßt sich bitten, "mach dich frei!""
wenn man jemanden bis auf die augen einwickeln muß, weil er sonst absolut jeden verrückt macht, das ist übersexualisierung in reinkultur. eine frau mit kopftuch kann noch so kompetent sein, ihre sexualität trägt sie deutlich sichtbar am kopf. deshalb ist so ein schleier für mich einfach nur eine art überdimensioniert geschnittenes reizwäscheteil.



Geschrieben von nicolai am 15.02.2011 um 11:24:

 

...ich wüßt´ mir da auch noch eine weitere Gruppe von "Kopftuchträger(inne)n" - nämlich all´ diejenigen, die durch das Tragen eines solchen die sprichwörtliche "Butter am", bzw. das "Brett´l vorm Kopf" zu verbergen trachten; wobei "Männer" zu diesem Zweck das Kopftuch üblicherweise durch irgendwelche Hüte, "Amts-" oder sonstige Kappeln sowie gelegentlich auch durch Heiligenscheine zu ersetzen pflegen...

Daß Religionen sexualitätsfeindlich sind (na kloar, freie Sexualität erfordert und produziert freie Menschen, und freie Menschen tendieren dazu, frei zu denken, brauchen also keine religiösen Denkzwänge oder hierarchischen Kunststrukturen) ist eine gegebene Tatsache, und diesbezüglich ist der Islam nur vordergründig "sexualitätsfeindlicher" als andere - er zeigt es nur "offener"...
Und wer da glaubt, wir "westlichen Demokratien" seien gesellschaftlich den "islamischen Gottesstaaten" diesbezüglich so weit voraus, der halte sich vor Augen, daß es noch keine hundert Jahre her ist, daß sich mit der Heirat "die Frau den Entscheidungen und dem Willen ihres Ehemannes unterwirft", noch keine fünfzig Jahre, daß Ehebruch einen strafrechtlichen Tatbestand darstellte, und daß auch heute noch viele Männer weibliche Promiskuität das Zeichen für "a Hur oder a Flitschen" darstellt, wogegen männliche nicht nur geduldet, sondern sogar als erwünscht angesehen wird und weibliche Zurschaustellung des Körpers goutiert wird, solange es sich dabei nicht um den Körper der eigenen Partnerin handelt - von Ansichten wie "Frauen gehören in die Küche" und hätten "dem Manne untertan zu sein" einmal ganz zu schweigen !
Und über all dem schwebt ein "gütiger" patriarchalischer Gott, der praktischerweise mitsamt seinem "Sohn" und der Heerschar seiner Engel nie von einer Frau geboren zu werden brauchte...



Geschrieben von Ramon am 15.02.2011 um 14:53:

 

Zitat:
Original von nicolai
gütiger" patriarchalischer Gott, der praktischerweise mitsamt seinem "Sohn" und der Heerschar seiner Engel nie von einer Frau geboren zu werden brauchte...


Schau Dir doch mal den "Knaben" an. Denn wenn wir vom Sohn auf den Vater schließen, dann ist es doch nur zu verständlich, dass sich keine Frau für dieses Gespann interessiert hat. Kein Wunder, dass Jahwe die Gummipuppe (Heiligen Geist) erfunden hat. Lachen



Geschrieben von Skeptiker am 15.02.2011 um 15:22:

 

Nett und schön wie man sich hier befleißigt, Gruppen und Gründe für das Tragen eines Kopftuches zu finden. Aber da wird wohl ausgelassen, dass es sich die Frauen in der islamischen Gesellschaft nicht aussuchen können. Sie können nicht entscheiden mal ohne Kopftuch zu gehen oder diesmal mit Hut. Es ist kein Dresscode, dem man sich widersetzen kann und höchstens die Klatschkolumnen füllt. Es ist auch kein Schutz gegen Sonne, den man mal auch abnehmen kann, wenn man die Haare durchlüften will oder ein Haus betritt. Ja, es ist nicht einmal ein Symbol der Unterdrückung - es ist ein Instrument der Unterdrückung.
böse



Geschrieben von landlerin am 15.02.2011 um 19:51:

 

Nun, das Kopftuch oder auch die Haube hatte auch in unseren Landen über Jahrhunderte den Sinn und Zweck, die Wertigkeit der Frau anzuzeigen. Und da war eine die "unter die Haube" gekommen war, also verheiratet, um vieles mehr wert, weil die ja ein Mannsgebilde abbekommen hatte, egal wie brauchbar dieses auch gewesen ist......Und auch das Christentum hat eigentlich nur 2 wenig verhüllte Figuren, den Christus am Kreuz und die kleinen Engelsfiguren. Sonst hat es auch nicht gerade ein entspanntes Verhältnis zum Körper, besonders zum wenig bekleideten...
Der Druck das Kopftuch aufzusetzen ist, das weiss ich aus meiner Gemeinde, auch in vielen muslimischen Familien vorhanden. Da geht es wohl auch darum zu zeigen dass der Familienchef das Sagen hat. Und ich habe es immer als eine befohlene Provokation gesehen, wenn die kleinen Mädchen in der Volksschule vor Beginn des isl. Religionsunterrichtes schon mit den Kopftüchern herumlaufen mussten.
Interessant war auch vor ein paar Wochen die Resetarits-Sendung im ORF. Da war eine junge Frau mit unverkennbarem NÖ oder OÖ Dialekt, sehr bekopftucht, und sah eigentlich bei dem wenigen das von ihrem Gesicht zu sehen war, nicht gerade türkisch aus......und wenn man die Vermummung mancher Konvertitinnen sieht, fragt man sich auch...
landlerin



Geschrieben von nicolai am 28.02.2011 um 10:52:

 

Ist eigentlich die Option "die neue Frisur war nicht gerade billig, und es weht ein ziemlich starker Wind" noch zulässig, oder ist sie nicht "islamfeindlich" genug ? Happy



Geschrieben von Ramon am 03.03.2011 um 16:17:

 

Zitat:
Original von nicolai
Ist eigentlich die Option "die neue Frisur war nicht gerade billig, und es weht ein ziemlich starker Wind" noch zulässig, oder ist sie nicht "islamfeindlich" genug ? Happy


Auch wenn Vater Staat meistens pleite ist, so wird es in seinen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern) schon nicht so zugig sein. Augenzwinkern



Geschrieben von nicolai am 03.03.2011 um 23:06:

 

Zitat:
Original von Ramon
Auch wenn Vater Staat meistens pleite ist, so wird es in seinen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern) schon nicht so zugig sein. Augenzwinkern


...wer weiß, wer weiß ? Nach den ständigen Budgetkürzungen...? Augenzwinkern

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