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Geschrieben von Skeptiker am 14.02.2011 um 15:38:

  Die Ursprünge des Islam

Ich hatte schon gehört, dass Mohamed keine historische Figur ist. Jetzt habe ich zum ersten Mal konkret darüber gelesen.

Das erste arabische Reich wurde von einem christlichen Geschlecht gegründet und der Koran ist ursprünglich nicht arabisch gewesen.

Ist schon interessant, dass kaum ein Religionsgründer historisch ist.

die Presse



Geschrieben von landlerin am 14.02.2011 um 19:57:

  RE: Die Ursprünge des Islam

Und wo bleibt da der Aufschrei von Herrn Shak-feh?
landlerin



Geschrieben von nicolai am 15.02.2011 um 11:26:

 

Ein Punkt für die meisten Sekten, pardon, "anerkannten Religionsgemeinschaften" - denn deren Gründer sind doch zumeist nachprüfbare, ja teils sogar noch lebende Personen... Lachen



Geschrieben von Skeptiker am 15.02.2011 um 16:22:

 

Zitat:
Original von nicolai
Ein Punkt für die meisten Sekten, pardon, "anerkannten Religionsgemeinschaften" - denn deren Gründer sind doch zumeist nachprüfbare, ja teils sogar noch lebende Personen... Lachen


Die meisten jungen Sekten leiten sich von alten Sekten ab, indem sie einige Glaubensgrundsätze geändert haben. Ich habe mal gelesen, dass es allein über 21000 christliche Sekten gibt.

Aber selbst wenn es wirklich neue Religionen sind, dann ist die Historizität des Gründers nicht unbedingt gegeben. Der Cargo-Kult John-Frum-Bewegung (Heute ist übrigens John-Frum-Tag) geht zurück auf eine John Frum, der in den 1930er Jahren in Melanesien war. Nur lässt sich eine solche Person nicht nachweisen. Es gibt eine Theorie, dass es einen Mann gab, der den Vornahmen John hatte und die Sprache der Einheimischen nicht kannte. Wahrscheinlich sagte er, dass er "John from America" sei. Die Einheimischen verstanden immer nur "John from". Als Jahre später wieder jemand auf die Insel kam, hörten sie, dass die Einheimischen immer wieder nach einem "John from" fragten, was sie zurückinterpretierten und "John Frum" schrieben.

Möglicherweise waren es auch mehrere Johns, die auf die Insel kamen. John ist der häufigste Name in Amerika. Der eine war John from Cleveland, der andere John from California usw. Die Einheimische hörten immer nur die gleichen Laute: John from
Wer war John Frum
Von John zu Jesus

Nichts desto trotz last uns heute ein Bier auf John Frum trinken. Prost



Geschrieben von Friedensreich am 10.07.2011 um 07:51:

 

Das Gebiet um Arabien war vor der Gründung des Islam überwiegend christlich/jüdisch. Daneben gab es noch Verehrung von mehreren Göttern (Allat, Manat ) bzw. Fruchtbarkeitsgöttinnen die bereits vor Muhammad in Mekka verehrt wurden.

Muhammad als wie ich meine guter Stratege, hat ein Programm (also den Islam) entwickelt, das dann auf Grund der instabilen Verhältnisse in der Regieon zum Selbstläufer wurde. Er intergrierte vorislamische Kulte (Mekka, Kaaba, etc.) und Lebensgewohnheiten in die neue "Religion" und erreichte dann so höhere Akzeptanz bei den zu "Bekehrenden". Natürlich brachte auch die teilweise gewaltsame Verbreitug der Lehre materiellen Gewinn für die Glaubenskrieger. Denn ähnlich wie bei der Inquisition in Europa, wurde die Beute die bei der Vernichtung der nicht Bekehrungswilligen anfiel, ordentlich geteilt. Diese Programm würde auch noch heute greifen, wenn es nur gut organisiert wäre und wenn man die öffentl. Komunikation darüber unterdrücken könnte.



Geschrieben von drowning am 10.07.2011 um 08:57:

  RE: Die Ursprünge des Islam

Ja, das ist durchaus richtig, Skeptiker. ERst das Konzil von Nicäa 326 u.Z. hat so etwas wie die vorislamische Bewegung hervor gebracht. Dieses Konzil ist im Streit um den Zins auseinandergegangen. Die verschiedenen, schon damals bestehenden christlichen Sekten aus Häretikern und " Ketzern" waren sich durchaus nicht mit dem einig was katholhu(überall) entwickeln wollte.

Das erste Konzil von Nicäa wurde ja von jenem Konstantin moderiert, der später als der "Heilige Konstantin" in die katholische Geschichte einging(Übrigens einer, der vor keinem Massenmord Halt machte, nicht mal die eigene Familie schonte). (Siehe auch Bd I "Die Kriminalgeschichte des Christentums" von Karlheinz Deschner).



Geschrieben von drowning am 10.07.2011 um 09:39:

  Pseudoprophet

wurde Mohammed von dem orthodoxen Theologen Johannes von Damaskus genannt, der in dem Sarazenen(Synonym für Araber) Mohammed einen sah, der zu den Wurzeln des AT zurück wollte, jedoch dann eine eigene "Pege gnoseos"(Quelle der Erkenntnis)erschloss, die als Häresie gebrandmarkt war.

Natürlich nannte die kathzolische Kirche Mohammed einen Betrüger, was insoweit richtig ist, weil Mohammed´seine Krankheit, die Epilepsie dafür nutzte, sich den "Heiligenschein" zu geben.

Die neuronale Erkrankung spiegelt mindestens zeitweise eine bewusstseinsabwesende Haltung wieder, die Mohammed dafür nutzte sich als "Auserwählen"(von Allah) zu erheben.

Die Leistungen Mohammeds als Gesetzgeber und Kriegsherr(held)wurden von dem Historiker Gibbon offen gelegt und später war es Voltaire der Lobeshymnen auf Mohammed vom Stapel ließ, was allerdings mehr seiner Oppostion gegen den Katholizismus geschuldet war, als irgendeiner Empathie für den Islam.

Gibbon, der Historiker hat Mohammed schlicht entdämonisert und eine welthistorische Realität für die Enstehung und Entwicklung des Islam umfassend eingeführt.

Völlig klar ist, dass ein Kriegsherr wie Mohammed nicht ohne Sünde sein kann und die Zwangsislamisierungen in einem Stil durchführte(durchführen ließ), wie es das Christentum bereits seit den Ereignissen um die Agora von Hypathia(391 u.Z) vorgemacht hat und später durch Charlemagne die hässlichste Seite der monotheistischen Religion durchgesetzt wurde.

Ab Augustinus durch das Christentum und mit den Erben Mohammeds wurde deutlich, dass jeder Mensch in der damals bekannten Welt Leben in Gefahr brachte, wenn eine abweichende Meinung oder anderes Denken als das von Katholizismus und Islam vorgebracht wurde.

Toleranz des Katholizismus gab es nicht und die angebliche Toleranz des Islam, beispielsweise im Al Andaluz war ein Märchen. Denn wie alle Gesellschaften war auch die von Al Andaluz eine Sklavenhaltergesellschaft, die Toleranz nicht kannte. Jene Toleranz wie sie dir griechische Philosophie hervorgebracht hatte, wurde zwar innerhalb des Islams bewahrt(Averrroes/Ibn Rusd & Avicienna/Ibn Sina) aber nicht gelebt und später dem Grafen Albrecht von Bollstädt(Albertus Magnus) übergeben.

Christen nämlich hatten 529 u.Z die letzten Schulen Platons durch den katholischen Kaiser Justinian geschlossen und zerstört um die lästige philosophische Konkurrenz, deren Überlegenheit allen Monotheisten ein Dorn im Auge war, loszuwerden.


MIt freundlichen Grüßen



Geschrieben von atlana am 10.07.2011 um 09:43:

 

beim googlen über das thema bin ich immer wieder auf dieselben namen gestoßen:
karl-heinz ohlig
christoph luxenberg
muhammad kalisch

hat jemand etwas von ihnen gelesen?

ich kann nicht beurteilen, inwieweit ihre argumente gut sind. aber das stellen von fragen darf auf keinen fall beschränkt werden.



Geschrieben von Friedensreich am 10.07.2011 um 10:50:

 

Karl-Heinz Ohlig, "Die dunklen Anfänge " kann ich empfehlen. Es handelt sich dabei um eine wie ich meine rein wissenschaftl. Abhandlung übder die Umstände des Entstehens dieser Religionsgemeinschaft. Ohlig ist Religionwissenschaftler.

Auch Luxenbrg 8Pseudonym) ist Koranforscher und Semitist.
Besser ist aber Ohlig´s Buch, weil schlüssiger und knapper argumentiert wird.



Geschrieben von drowning am 10.07.2011 um 10:55:

  Für die aktuelle Übersicht

wäre es erhellend MOhammed Abed Al Jabris Band "Kritik der arabischen Vernunft" zur Lektüre zu machen.(ISBN 978-3-9809000-8-9)

Ebenso ist die populäriwssenschaftliche Bearbeitung des Islam durch Hamed Abdel Samad in "Mein Abschied vom Himmel"(ISBN 978-3-7716-4419-2) und "Der Untergang der islamischen Welt" (ISBN 978-3426-27544-3) aufschlussreich um Einsicht in die Gegenwart der islamischen Welt zu nehmen.

Der historische Zugang ist durch Ibn Rushd (Araber)Ibn Sina(persischer Philosoph und Abu Ishaq Ibn Musa Al - Shatibi, sowie den jüdischen Philosophen Maimonides(Rabbi Mose ben Maimon) abgedeckt.

Für uns Atheisten zeigt Ibn Warraq(Pseudonym) in "Warum ich kein Molem bin" Wege zum direkten Verständnis des Islam.



Geschrieben von atlana am 10.07.2011 um 12:39:

 

danke.
ein paar der titel sind in der wiener ub vorhanden, mir also zugänglich. ich bin sehr gespannt!



Geschrieben von drowning am 10.07.2011 um 12:59:

  Wer sich

wissenschaftlich mit dem Islam befassen will, kommt um die Autoren

-Abou Muóusa Al Hariri " Qiss wa nabi, bahth fi nahs'a al islam

-Amin Ahmed: Duha al Islam

-Bassam Tibi: Islam und Panarabischer Nationaliosmus

-Tariq Ramadan: Die Botschaft des Islam für die moderne Gesellschaft

-Amin Galal: ´Maza hadatha lil-masriyyin und

-Al Aswani,Alaa: Limaza la yathur al- masriyyuun nicht herum.

Mit freundlichen Grüßen



Geschrieben von atlana am 18.07.2011 um 08:52:

 

hab inzwischen "mein abschied vom himmel" gelesen, in kontrast gesetzt mit betsy udink (allah und eva, der islam und die frauen). ich würde hamed abdel-samads buch nicht populärwissenschaftlich nennen, weil es nicht im geringsten wissenschaftlich ist - aber es ist großartig.

es ist relativ einfach, die sicht einer frau zum thema zu finden, und der blick eines mannes dazu ist sehr erhellend - was ist mit den männern?, die frage habe ich mir schon öfter gestellt. das buch ist auch deshalb so gut, weil es nicht einfach ist; abdel-samad setzt sich zwischen alle stühle, bringt die muslimische welt gegen sich auf, macht es aber den "gutmenschen" im westen auch alles andere als leicht. sollte man unbedingt gelesen haben und gehört auf die liste der 100 besten atheistischen bücher!



Geschrieben von Ramon am 18.07.2011 um 09:59:

 

Zitat:
Original von atlana

was ist mit den männern?, die frage habe ich mir schon öfter gestellt.


Wird aber auch Zeit!! Lachen

Entschuldige bitte, aber das musste jetzt sein.



Geschrieben von atlana am 19.07.2011 um 18:04:

 

ach, das macht nichts. eure zeit ist eh bald vorbei - ich sitz im augenblick in einer summer school; die nicht mehr ganz jungen lecturers sind alle männlich, der lerneifrige nachwuchs geschlossen weiblich (plus ein quotenmann, aber den dazaarn ma mit). sehr zukunftsweisend! Augenzwinkern



Geschrieben von drowning am 19.07.2011 um 19:34:

  Eine gute Frage atlana:

Was ist mit den Männern?

Sie wissen dass derzeit in Deutschland eine Debatte vorhanden ist, die sich um die Liefrung der 200 Leopard II Panzuer dreht.

Das Für und wieder spiegelt weder die innersaudi-arabischen Verhältnisse wieder, noch wird sie den latenten Bürgerkriegszuständen die in Saudi Arabien stattfinden gerecht. Darum wiederholend:

a) der religiöse Bürgerkrieg wird von Männern geführt, die auch Deutungs- und Meinungshoheit über eine Religion gewinnen wollen die den Halt verliert, aber gleichzeitig die entscheidende Fessel ist um eine Emanzipation der islamisch geprägten Menschen zu verhindern, die diese Fessel loswerden wollen.

b)der säkulare Bürgerkrieg ist von Männern in Gang gehalten, deren Bildung ausreicht, die Kombination der Feudalherrschaft mit der Religion, die den unbedingten Machterhalt vorträgt, zu durchschauen.

c)jener Bürgerkrieg der von vielen Männern und Frauen gestützt wird, bei denen das islamische, das archaische, althergebrachte Erbrecht, den Ältesten begünstigt und den Klügsten zunächst leer ausgehen lässt. Hier ist der Zorn am größten und ist unstillbar, auch wenn noch so viele staatliche Zuwendungen Verlockungen eröffnen, denen nachzugehen sogar vom Klerus geduldet werden würde: Hauptsache "Ruhe" und "Ordnung" im Land.

Heinsohn war einer der ersten deutschsprachigen Soziologen der den Zorn, geboren aus Ungerechtigkeit und aus Anzahl(Nahezu jede Familie in Sauddi Arabien hat mehr als zwei Söhne)in "Söhne und Weltmacht" aufgegriffen und Beschrieben hat.

Hinzu kommt, dass die Benachteiligung der Frauen, auch beim Erbrecht sofort zutage tritt, sobald den "zornigen" Männern durch die Religion, oder die Verfassung Saudi Arabiens recht gegeben würde. Dieser Dammbruch wäre der totale Bürgerkrieg zwischen den Traditionalisten und der Moderne und birgt die Gefahr in sich, dass dann vorhandene Waffen,egal aus welchem Land, sich gegen die richten, die sie dorthin(nach Saudi Arabien) geliefert haben.

Denn zweifellos ist noch für die nächsten Jahrzehnte angesagt, die Energiequellen dem Westen verfügbar zu machen, was ein Bürgerkrieg erschweren könnte. ERgo ist das Entsenden von Truppen aus der Nato dann eher wahrscheinlich, als eine Entsendung nach Syrien, wo die Petrolvorkommen wesentlich geringer sind.

Vorderhand entscheiden diese Prozesse Männer, in Saudi Arabien und bei der Nato. Männer sind es auch, die den Wahn, den Fanatismus der Religionen vor sich hertragen, wie eine Monstranz, um die Dinge so zu regeln, wie sie nicht regelbar sind.

Der Westen hat nicht so viele Söhne zur V erfügung, die er in Kriegen und Bürgerkriegen sterben lassen kann. Dort haben die Familien nur einen, maximals zwei Söhne im Schnitt, und wenn einer stirbt, bedeutet das oft, dass das "stammhalterische"(klingt nach Buchhaltung) nicht mehr nach dem christliuchen Menschnebild aufrecht erhalten werden kann.

Das versucht man mit Drohnen auszugleichen, während die Frauen in Afghanistan, wie Gebährmaschinen 5-10 Söhne und noch Töchter in die Welt setzen, die den Reproduktionsprozess derart beschleunigen, dass der Ausfall von drei oder vier Söhnen nicht so ins Gewicht fällt, wie im Westen der Ausfall nur eines Sohnes.

Saudi Arabien hat keine gute Religion. Aber für die saudische Prinzengarde gilt das Wort von Seneca dem Jüngeren aus der Antike:

"Religion gilt dem gemeinen Mann als wahr, dem Weisen als falsch und dem Herrscher als nützlich", solange der Glaube die Steigbügel hält, sind Herrschaft und Religion die Mittel , um das Volk zu unterdrücken.

Mit freundlichen Grüßen



Geschrieben von nicolai am 20.07.2011 um 07:39:

  RE: Eine gute Frage atlana:

...und würden Islam oder Katholizismus auch Frauen in die Machtpositionen einbeziehen, im Endeffekt würde sich doch nichts an den grundlegenden Strukturen und Verhältnissen ändern; auch Frauen sind fähig und auch willens, Kriege anzuzetteln oder zu führen, wie sich etwa am Beispiel diverser "westlicher" Armeen (USA, Israel, etc.) zeigt. Macht- und Besitzgier wird immer nach Macht und Besitz streben, wobei jedes Mittel, das zweckdienlich erscheint, auch recht ist und angewendet wird; dies ist kein geschlechterspezifisches, sondern ein allgemein menschliches Phänomen !



Geschrieben von Ramon am 20.07.2011 um 10:10:

 

Zitat:
Original von atlana
ach, das macht nichts. eure zeit ist eh bald vorbei - ich sitz im augenblick in einer summer school; die nicht mehr ganz jungen lecturers sind alle männlich, der lerneifrige nachwuchs geschlossen weiblich (plus ein quotenmann, aber den dazaarn ma mit). sehr zukunftsweisend! Augenzwinkern


In ein paar Tagen werdet ihr um den besagten Quotenmann buhlen, und euch gegenseitig die Augen auskratzen. Der alte Ramon kennt seine Weiber. Lachen



Geschrieben von atlana am 20.07.2011 um 18:00:

 

naa, wäh... das war mein spontaner ausruf, aber ich zähle ja sowieso nicht Happy



Geschrieben von nicolai am 22.07.2011 um 09:36:

 

Zitat:
Original von Ramon

In ein paar Tagen werdet ihr um den besagten Quotenmann buhlen, und euch gegenseitig die Augen auskratzen. Der alte Ramon kennt seine Weiber. Lachen


...jaaa...seine vielleicht schon - aber außerhalb seines Harems soll´s ja auch andere geben... Happy
(...obwohl ich seine Einschätzung in diesem Punkt als durchaus wahrscheinlich anerkennen muß Augenzwinkern )


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