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Geschrieben von demophilo am 26.11.2009 um 16:52:

  Wider FPÖ-Rassismus

Österreichs AtheistInnen und HumanistInnen zeigen sich entsetzt von FPÖ-Rassismus
„FPÖ schreibt offenbar an den Protokollen der Weisen von Bagdad“
Wien – Österreichs atheistische und humanistische Organisationen zeigen sich entsetzt über die rassistische Hetze, die laut einer Reportage der Info-Illustrierten News im Freiheitlichen Bildungsinstitut betrieben wird. Finanziert mit Steuergeldern versuche man dort, religiöse Vorurteile zu legitimieren und Verschwörungstheorien zu verbreiten um kurzfristige politische Erfolge zu erzielen.

„Das hat mit Religionskritik, wie wir sie betreiben nichts zu tun. Davon distanzieren wir uns klar und deutlich.“ „Muslime lügen uns täglich ins Gesicht – das ist ihre religiöse Pflicht.“ „Wir alle fühlen uns unwohl in der Gegenwart von Muslimen.“ „Einmal Türke, immer Türke.““Muslimische Burschen sorgen dafür, dass sich nichtmuslimische Mädchen in sie verlieben, nur damit sie konvertieren.“ „Das Endziel der Muslime ist, dass die ganze Welt zum Islam übertritt. Und das steuern sie über Einwanderung und Geburtenrate.“ Zitate aus einer FPÖ-„Bildungs“veranstaltung, die die Info-Illustriere News in ihrer aktuellen Cover-Geschichte verwendet. Eine Reporterin des Magazins hatte sich mehrere Wochen lang in ein Seminar des FPÖ-Bildungsinstituts zum Thema Islam eingeschlichen.

„Bei aller Vorsicht gegenüber Medienberichten: Wenn nur die Hälfte davon stimmt, ist das rassistische Hetze übelster Sorte“, zeigen sich die Vorsitzenden Österreichs atheistischer und humanistischer Organisationen, Theo Maier (Freidenkerbund), Karl Linek (AHA), Erich Eder (AG-ATHE) und Niko Alm von der Giordano-Bruno-Stiftung entsetzt und entrüstet. „Die Diffamierungen und Verschwörungstheorien der zitierten selbsternannten Expertin sind derart absurd, dass man lachen müsste, wenn das Ganze nicht so ernst wäre und nur eine kleine Splittergruppe erfassen würde. Aber die FPÖ macht mit diesen rassistischen Hetzreden seit Jahren Politik.“

Vor allem die Theorie, dass es einen muslimischen Plan gebe, die Weltherrschaft zu erringen, gemahne an historische Vorbilder. „Das erinnert stark an die Protokolle der Weisen von Zion. Mit diesen Fälschungen ist das halbe 20. Jahrhundert gegen Juden gehetzt worden. Die FPÖ hat ein neues Feindbild gefunden und versucht sich jetzt offenbar an den Protokollen der Weisen von Bagdad. Man darf gespannt sein, wann das Buch dazu herauskommt.“ Der berüchtigte „Kampf der Wiegen“ etwa werde nicht wahrer, wenn er dauern wiederholt wird. „An sämtlichen Statistiken sieht man ganz klar, dass muslimische Frauen weniger Kinder bekommen, sobald sie Zugang zu Wohlstand und Bildung haben. Das trifft übrigens auf Frauen jeglichen Religionsbekenntnisses zu.“

„Mit Religionskritik hat das nichts zu tun“

„Wie jede andere Religion auch ist der Islam in all seinen Spielarten kritikwürdig. Dem wollen wir uns als atheistische und humanistische Organisationen gerne stellen und Missstände aufzeigen“, sagen Maier, Linek, Eder und Alm. „Nur muss man ganz klar unterscheiden zwischen der Religion und ihren Angehörigen. So wie nicht jeder Katholik sich wie der Vatikan weigert die Europäische Menschenrechtskonvention anzuerkennen, so wie nicht jeder Baptist die ganze Welt missionieren will, so will auch nicht jeder Sunnit die Herrschaft über Europa anstreben und so will auch nicht Schiit alle Sunniten zu Konvertierung zwingen bzw. umgekehrt.“



Geschrieben von Don Giovanni am 27.11.2009 um 01:09:

 

Manchmal mag es eine Gratwanderung zwischen seriöser Religionskritik und plumpem*r Religionshass oder -feindlichkeit sein. Gerade vor dieser Tatsache finde ich es eine wichtige Aktion, der Vereinnahmung der Religionskritik durch die Hassprediger (sic!) von rechts, etwas entgegenzusetzen.

Hier ist übrigens der Artikel im News darüber: Link



Geschrieben von wgroiss am 28.11.2009 um 16:29:

 

Na wenn Strache und Co. eine solche Angst vor dem Islam haben, dann sollen sie sich doch als Freiwillige bei der amerikanischen Armee melden. Die braucht sicherlich noch einige Paintball-Spieler in Afghanistan!



Geschrieben von Ford Prefect am 29.11.2009 um 01:02:

 

Strache rennt doch mit dem Kreuz herum (zumindest tat er das im letzten Wahlkampf) also ist es doch ein Problem der Christen und nicht der Atheisten. Was kümmert es mich wenn einer der glaubt, dass es einen Gott gibt andere die glauben, dass es einen Gott gibt beleidigt. Der einzige Unterschied ist, dass sie anderer Auffasung darüber sind. Also warum sollte ich mich als Atheist darüber aufregen. Beide gruppen sind schwachsinnig.



Geschrieben von wgroiss am 29.11.2009 um 07:30:

 

Also ganz egal ist es mir nicht, wenn ein Politiker mit einem Kreuz herumfuchtelt und einen rechtsradikales Ersatz-Volksfeind aufbaut. Religion hat in einem Wahlkampf nichts verloren.

Noch bedenklicher erscheint mir aber, dass, wie der Standard heute berichtet, diese Saat bei den Jugendlichen einer anderen Partei auf fruchtbaren Boden fällt: es gab im letzten Jahr angeblich 11 Polizeieinsätze bei ÖVP-Jugendtreffen wegen Trinkexzessen und brüllen von Nazi-Parolen.
Da braut sich etwas zusammen, der liebe Graf Schönborn ist über diese Entwicklung sicherlich nicht betrübt.



Geschrieben von Ford Prefect am 29.11.2009 um 09:21:

 

Es ist aber schon so, dass die Moslems nicht eine Truppe der friedlichen Verbreitung ihrer Religion sind. Sie fliegen doch in Hochhäuser oder sprengen sich in die Luft oder entführen Menschen. Das man dann angefeindet wid darüber braucht man sich nicht wundern.
Ich selbst habe auch eine Stinkwut auf die Moslems, da sie es sind die uns die Voratdatenspeicherung eingebrockt haben.
Und wegen Religion im Wahlkampf, da gibt es doch noch eine andere Partei die das tut oder ist die ÖVP nicht Christlich sozial. wobei man sich fragt wann waren die Christen jemals sozial.



Geschrieben von Ramon am 29.11.2009 um 09:26:

 

Zitat:
Original von Ford Prefect
Es ist aber schon so, dass die Moslems nicht eine Truppe der friedlichen Verbreitung ihrer Religion sind. Sie fliegen doch in Hochhäuser oder sprengen sich in die Luft oder entführen Menschen. Das man dann angefeindet wid darüber braucht man sich nicht wundern.
Ich selbst habe auch eine Stinkwut auf die Moslems, da sie es sind die uns die Voratdatenspeicherung eingebrockt haben.
Und wegen Religion im Wahlkampf, da gibt es doch noch eine andere Partei die das tut oder ist die ÖVP nicht Christlich sozial. wobei man sich fragt wann waren die Christen jemals sozial.


Du tust ja fast so, als ob die Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung unvermeidlich gewesen wären.



Geschrieben von Ford Prefect am 29.11.2009 um 09:33:

 

Wären sie nicht und wir sollten auch etwas dagegen tun, aber Schuld sind die Moslems



Geschrieben von Ramon am 29.11.2009 um 09:41:

 

Zitat:
Original von Ford Prefect
Wären sie nicht und wir sollten auch etwas dagegen tun, aber Schuld sind die Moslems


Unabhängig von den "bösen Moslems", könnte man aber auch Parteien wählen, die gegen die Vorratsdatenspeicherung votieren würden.



Geschrieben von Ford Prefect am 29.11.2009 um 09:44:

 

Ja z.B die Piratenpartei. Nahere infos hier: http://www.piratenpartei.at/



Geschrieben von Ramon am 29.11.2009 um 10:02:

 

Deren Programm scheint mir zwar etwas dürftig zu sein, aber ich will Dich natürlich nicht beeinflussen. Augenzwinkern



Geschrieben von oskar matzerath am 29.11.2009 um 13:54:

  RE: Wider FPÖ-Rassismus

meiner meinung nach ist diese geschichtliche wendung auf schüssel zurückzuführen. der hat als er damals sankt-haider in regierung geholt hat, dafür gesorgt, das die rechten(sehr weit rechten) gestärkt wurden. und das mit recht gutem erfolg. die meisten ÖVPler liebäugeln ja heute noch mit FPÖ/BZÖ. die FPÖ ist immer noch der politische spielball der ÖVP, auch wenn sich diese rolle schon fast umgedreht hat.
zu dem thema selbst möchte ich sagen, dass ich die aufregung schon verstehe, aber recht überraschend ist das ganze nicht.



Geschrieben von wgroiss am 29.11.2009 um 15:44:

 

Zitat:
Original von Ford Prefect
Es ist aber schon so, dass die Moslems nicht eine Truppe der friedlichen Verbreitung ihrer Religion sind. Sie fliegen doch in Hochhäuser oder sprengen sich in die Luft oder entführen Menschen. Das man dann angefeindet wid darüber braucht man sich nicht wundern.
Ich selbst habe auch eine Stinkwut auf die Moslems, da sie es sind die uns die Voratdatenspeicherung eingebrockt haben.


Die Bespitzelung der eigenen Bürger hat mit Religion gar nichts zu tun. Sie ist ein Kennzeichen von Diktaturen. Das wir in Europa zunehmend bespitzelt werden, daran sind doch nicht die Moslems schuld! Das sind schon die Idden der demokratisch gewählten Politiker. Die wollen an der Macht bleiben und wollen sich absichern. Dafür sind ihnen radikale Moslems als Vorwand durchaus willkommen.

Abgesehen davon: wollten gläubige Moslems die Welt missionieren indem sie das Worl Trade Center zerstören? Das halte ich für eine Schnapsidee. Das war doch die Tat von politischen motivierten und selbsternannten Widerstandskämpfern. Diese jetzt quasi "heilig zu sprechen" und ihre Taten irgendeiner Religion in die Schuhe zu schieben ist lediglich ein Ablenkungsmanöver der herrschenden politischen Kaste. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass auch nur ein "Döner-Stand-Besitzender" Türke in Deutschland die Absicht hat, aus religiösen Gründen politische Attentate zu verüben. Verrückte Attentäter wird es immer geben, gefährlicher sind momentan aber fast die demokratisch gewählten Politiker.



Geschrieben von Ford Prefect am 29.11.2009 um 17:11:

 

Denn Ausgang nahm das ganze aber durch den Anschlag auf das World Trade Center, das kann man nicht abstreiten, und das waren die Moslems. Und ich halte nichts von "Was wäre wenn" Spielchen.
Zitat:
Abgesehen davon: wollten gläubige Moslems die Welt missionieren indem sie das Worl Trade Center zerstören? Das halte ich für eine Schnapsidee. Das war doch die Tat von politischen motivierten und selbsternannten Widerstandskämpfern.

Nein es war keine Tat von politisch motivierten Widerstandskämpfern, es war eine Tat von religiösen Fanatikern, genauso wie das Einschlagen von Fensterscheiben nach den Mohamed Karikaturen.
Zitat:
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass auch nur ein "Döner-Stand-Besitzender" Türke in Deutschland die Absicht hat, aus religiösen Gründen politische Attentate zu verüben.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein katholischer Nordire einen protestantischen Nordiren umbringt, ud doch tun sie es. Wegen was? Wegen religiösen Gründen.



Geschrieben von wgroiss am 30.11.2009 um 13:52:

 

Die Nordiren bringen sich nicht wegen der Religion um sondern aus politischen Gründen - und das bereits seit vielen Jahren. Nicht immer, wenn jemand umgebracht wird, sind religiöse Gründe dafür verantwortlich. Die Nordiren wollen die englische Besatzungsmacht losweden.

Was auch immer arabische Terroristen bewogen haben mag, das Word Trade Center zu zerstören, ich betrachte das als politisch motivierten Terrorakt der sich nicht dadurch verharmlosen lässt, indem man meint, es würden ausschliesslich religiöse Motive dahinterstecken. Missionieren kann man durch solch eine Tat ja wohl kaum jemanden.



Geschrieben von Ford Prefect am 30.11.2009 um 18:50:

 

Ja genau darum gehen die Katholiken, bei ihrem Marsch, auch immer durch die Gebiete der Protestanten oder umgekehrt, ich weiß das nicht so genau, ist mir auch egal, um sie zu provozieren. Aber das sind natürlich alles politische Gründe. Warum treten sie der Queen nicht in den Arsch oder versuchen es mal mit Gesprächen.
Außerdem habe ich es nicht verharmlost, das tust du in dem du versuchst Religionen als etwas Gutes darzustellen. Dabei wurden in keinem Namen mehr Menschen umgebrach als im Namen Gottes.



Geschrieben von wgroiss am 01.12.2009 um 00:32:

 

Na ja, die katholische Kirche hat ca. 25 Millionen umgebracht. Jetzt leben wir im globalen Neoliberalismus und letztes Jahr sind 57 Millionen weltweit verhungert. Tja, so eine Wirtschaftsreligion kann's auch ganz gut.



Geschrieben von oskar matzerath am 01.12.2009 um 09:03:

 

dein argument ist aufgrund von fehlenden tatsachen dadurch aber hinfällig. es handelt sich in nordirland um einen praktisch ethnischen konflikt, der durch religiöse unterschiede nicht ganz unwesendlich gepushed wurde.
man muss ein bisschen differenzieren, wenn man sagt, dass in keinem namen mehr menschen umgebracht wurden, als in dem der religion. also wenn ich deschner richtig im kopf habe sind es im christentum 250 mio und nicht 25. allerdings wurde mal gesagt: der mensch ist des menschen wolf. daher: ob religion, ideologie, politisches system oder persönliche auffassung dazu führt ob menschen getötet werden oder nicht ist nicht der punkt. das problem der religionen liegt wohl eher darin, das diese sich bis heute nicht davon distaziert, dass auch sie wie gesagt 250 mio menschen nachweislich ermordet haben (am bsp christentum), bzw. das bis heute probiert wird dies schönzureden und zu bagatellisieren oder vom christlich hierarchischen und absolutistischen system abzugrenzen. faktisch tötet die christliche kirche ja heute auch noch, z.b. durch tabuiesierung von verhütungsmitteln.

ps.: ich glaube das in diesem forum niemand probieren wird religionen zu verharmlosen. aber sich auf das selbe unwissenschaftliche und emozionale niveau zu begeben finde ich sehr fahrlässig.



Geschrieben von wgroiss am 01.12.2009 um 12:30:

 

Vom Christentum ermordete zählen: Voltaire kam auf ca. 7 Millionen. Da wusste er aber noch nichts von den 17 Millionen in Südamerika. Nach ihm wurden ja auch noch fleissig Hexen verbrannt, somit kam ich eben auf ca. 25 Millionen. 250 Millionen erscheint mir etwas viel, dann hätte die katholische Kirche ja praktisch die halbe Weltbevölkerung ausgerottet - zwar durchaus vorstellbar von ihrer selbstdefinierten Bestimmung her gesehen - mir erscheint diese Zahl aber dennoch etwas zu hoch zu sein.

ps.: ich glaube nicht, dass sich die Nordiren wegen der Jungfrau Maria oder dem Papst seit bereits jahrzehnte lang den Kopf einschlagen. 20% der Iren sind Presbyterianer, 15% sind Anglikaner, 3% Methodisten und 40% Katholiken. Letztere wollen gerne Irland beitreten und die englischen Kolonialherrn loswerden. Dass alle evangelischen Nordiren katholisch werden müssen, ist, glaube ich, nicht das Hauptziel nationlistisch eingestellter Nordiren.



Geschrieben von oskar matzerath am 01.12.2009 um 13:10:

 

wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, aber man sollte afrika und asien nicht vergessen. die beste möglichkeit das herauszubekommen wird einfach sein die kriminalgeschichte des christentums (K.H. deschner) zu lesen, hat halt leider 5000 seiten. falls ich das irgendwann geschaft habe, melde ich mich wieder.


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