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Geschrieben von demophilo am 28.09.2009 um 14:40:

  Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

ORF darf beleidigende Äußerungen nicht unkommentiert lassen
Österreichs atheistische und humanistische Vereine zeigen sich irritiert über die Serie von Beiträgen über den Papst-Besuch in Tschechien. Wiederholt transportierte der ORF Äußerungen von Benedikt XVI, die Atheistinnen und Atheisten pauschal verunglimpften. Das öffentlich-rechtliche Medium fand es nicht einmal der Mühe wert, diese Aussagen in gebotener Weise zu relativieren oder Vertreter atheistischer Organisationen um Reaktionen zu bitten. „Gegen diese einseitige Berichterstattung protestieren wird. Der ORF hat sich an das Objektivitätsgebot zu halten und nicht Propaganda zu betreiben“, kritisieren die Vorsitzenden der Vereine.
Menschen, die nicht an Gott glauben oder mit Religions nichts am Hut haben, können keine guten Menschen sein. Politische Ideologien, die ohne Gott auskommen, sind schlecht. Das waren die zentralen Botschaften von Benedikt XVI. auf seiner Tschechien-Reise. „Ähnliche Aussagen über Homosexuelle, Muslime oder Juden wären undenkbar oder würden einen Sturm der Entrüstung hervorrufen, auch der ORF würde solche Aussagen sehr kritisch kommentieren. Über AtheistInnen darf man so etwas aber offenbar sagen“, kritisieren die Vorsitzenden Österreichs atheistischer und humanistischer Vereine, Theo Maier (Freidenkerbund), Karl Linek (Allianz für Humanismus und Atheismus/AHA) und Erich Eder (AgnostikerInnen und AtheistInnen für ein säkulares Österreich/AG-ATHE).
„Wir sind sehr irritiert, dass solche pauschalen Verunglimpfungen unkommentiert auf einem öffentlich-rechtlichen Sender zu hören sind. Der ORF hat hier sein Objektivitätsgebot schwer verletzt. Die Redaktion hätte sich entweder mit kritischen Formulierungen davon distanzieren können oder VertreterInnen laizistischer Organisationen in Tschechien oder Österreich um Reaktionen bitten können.“ Das sei offenkundig nicht passiert.“Das ist entweder offene Diskriminierung oder Gedankenlosigkeit in einem erschreckenden Ausmaß.“
Vereine verlangen Entschuldigung
Die Vereine verlangen vom ORF eine Klarstellung und eine Entschuldigung. „Wir haben es langsam satt, uns als Konfessionslose ständig als von Grund auf böse Menschen darstellen zu lassen oder zumindest als solche, die zu ethischem Handeln unfähig sind. Das ist eine diffamierende Unterstellung gegenüber der mehr als einer Million konfessionsloser Menschen allein in Österreich im Allgemeinen und zehntausenden AtheistInnen im Speziellen. Und wir denken, dass wir hier auch stellvertretend für die Konfessionslosen und AtheistInnen Tschechiens sprechen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Es wäre Zeit, zur Kenntnis zu nehmen, dass man Menschen nicht einfach so aufgrund ihrer Weltanschauung beleidigen darf.“



Geschrieben von atlana am 28.09.2009 um 15:10:

  RE: Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

schön, daß das gemacht wird. heute im mittagsjournal mußte man sich unkommentiert anhören, daß der papst atheisten unter der oberfläche traurige menschen genannt und sie in richtung der "gottlosen" ideologien des zwanzigsten jahrhunderts gerückt hat.
das könnte man tatsächlich mit niemandem sonst machen.



Geschrieben von Ramon am 28.09.2009 um 19:23:

  RE: Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

Zitat:
Original von atlana
schön, daß das gemacht wird. heute im mittagsjournal mußte man sich unkommentiert anhören, daß der papst atheisten unter der oberfläche traurige menschen genannt und sie in richtung der "gottlosen" ideologien des zwanzigsten jahrhunderts gerückt hat.
das könnte man tatsächlich mit niemandem sonst machen.


Der alte Trottelimperator soll nur ruhig seine Meinung sagen.



Geschrieben von religulous am 28.09.2009 um 20:38:

  RE: Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

Wäre sehr wünschenswert allerdings glaub ich nicht das das in den nächsten 10 jahren passieren wird.

Es gibt noch unzählige beispiele und die sind nicht nur vom orf das ist österreich. In gewisser weiße denke ich bedient der Orf nur sein Publikum, nicht das ganze offensichtlich aber dennoch die überwältgende Merheit.


Mein Lieblingsbeispiel: (Kronen Zeitung Filmkritik zu Religioulus)

Zitat:
In der Kronen-Zeitung schreibt Christina Krisch am 2. April 2009: "Anstatt weise Konfrontationslust zu schüren wählt Borat-Autor und Regisseur Larry Charles die respektlose Provokation und grobe Polemik als Stilmittel, und er setzt dabei auf ketzerisch-manipulative Schnittechniken. Ein satirischer Kreuzzug, der aber die Scientology-Lehre kaum tangiert! Ein himmlisches Wunder in der Tat, dass sich die Gläubigen überhaupt auf diesen Spötter eingelassen haben!"


Zum vergleich hier die Kommentare unserer teils auch sehr religiösen Nachbarn:

Zitat:
Der Spiegel bezeichnet den Film als einen "teilweise extrem witzigen, kurzweiligen Dokumentarfilm".[

Die Zeit schreibt: "Religulous ist das prototypische Produkt einer Zyniker-Guerilla, welches an den klamaukischen Anarchismus von Borat lange nicht heranreicht, in seiner ätzenden Inquisitions-Attitüde aber streckenweise höllisch kurzweilig ist" und "Der Film bietet eine bunte Mischung von unbeirrbaren Gläubigen, deren Lächeln nur mühsam eine zähnefletschende Aggressivität verbirgt, und geldgierigen Predigern, das alles garniert mit witzigen Fernsehclips."

Die Süddeutsche Zeitung findet, dass der Film auf "einem argumentativ bemerkenswert niedrigem Niveau stattfindet … und dennoch ein sehr lustiger und sehenswerter Dokumentarfilm geworden ist".

Die Welt meint, dass "Religulous wirklich lustig ist, es sich Larry Charles unterm Strich aber zu einfach macht … trotzdem ist der "Religulous" sehenswert auch für Gläubige. Denn das Lachen kommt ja bekanntlich von Gott. Und die Absurdität vieler religiöser Lehren hat ein großes Humorpotenzial".

ZDF.de schreibt: "Zweifel statt Sicherheit - dafür steht "Religulous" auf wohltuende Weise: ein etwas verstörender und wahnsinnig komischer Dokumentarfilm über die größte Fiktion aller Zeiten."[9]



Geschrieben von Skeptiker am 28.09.2009 um 23:09:

  RE: Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

Zitat:
Original von Ramon
Der alte Trottelimperator soll nur ruhig seine Meinung sagen.


Wenn wir dagegenhalten, dann nicht um die Katholiken zu überzeugen. Wir tun das um den Atheisten zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Ich lasse dem Trottelimperator seine Meinung, aber er muss den Widerspruch aushalten.



Geschrieben von landlerin am 29.09.2009 um 08:20:

 

Soll man sich auf die selbe Ebene begeben?"Trottelimperator"? Ich glaube dass das nichts bringen kann. Aber Antworten welche gut formuliert sind und sich nicht auf das Niveau des Mies-und Verächtlichmachens bewegen, denke ich, haben die besten Chancen, Menschen zum Nachdenken zu bringen......und wenn sie mal nachdenken, denken sie weiter und beginnen die Ideologie welche hinter jeder Religion steht zu hinterfragen und zu durchschauen.
landlerin



Geschrieben von atlana am 29.09.2009 um 10:09:

  RE: Österreichs Atheistinnen und Atheisten protestieren gegen einseitige ORF-Berichterstattung

aber natürlich soll er das! wäre ja noch schöner, wenn er die klappe halten müßte.
aber der orf sollte zur kenntnis nehmen, daß es menschen gibt, die sich da eventuell angegriffen fühlen und wenn man ihnen das per presseaussendung deutlich macht, könnten sie zumindest soetwas sagen wie
"die atheistischen organisationen österreichs haben gegen die darstellung benedikt des xiv widerspruch eingelegt"

und bezogen auf religulous unter mir:

argumentativ bemerkenswert niedrigem Niveau – ich will ja nicht meckern, aber es ist nicht bill mahers argumentationsniveau, das so niedrig ist, sondern die ideen der religionen.

wie ist das, jemand glaubt an einen unsichtbaren freund im himmel, der ständig die finger auf jedem elektron hat, um es am richtigen platz zu halten (copyright r. dawkins), alles hört und überdies die welt in lässigen sechs tagen hingeklotzt und den menschen triceratops zum reiten gegeben hat, aber man darf die webfehler der logik nicht aufdecken, weil man "argumentativ auf einem bemerkenswert niedrigen niveau liegt"?



Geschrieben von Ramon am 02.10.2009 um 09:20:

 

Zitat:
Original von landlerin
Soll man sich auf die selbe Ebene begeben?"Trottelimperator"? Ich glaube dass das nichts bringen kann. Aber Antworten welche gut formuliert sind und sich nicht auf das Niveau des Mies-und Verächtlichmachens bewegen, denke ich, haben die besten Chancen, Menschen zum Nachdenken zu bringen......und wenn sie mal nachdenken, denken sie weiter und beginnen die Ideologie welche hinter jeder Religion steht zu hinterfragen und zu durchschauen.
landlerin


Hier unterscheiden wir uns wohl. Im Gegensatz zu Dir und den meisten anderen Atheisten hier, strebe ich nicht nach einer "Verbesserung" der Welt.



Geschrieben von Skeptiker am 02.10.2009 um 10:52:

 

Zitat:
Original von Ramon
Hier unterscheiden wir uns wohl. Im Gegensatz zu Dir und den meisten anderen Atheisten hier, strebe ich nicht nach einer "Verbesserung" der Welt.


Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits ja. Natürlich ist eine Verbesserung der Welt wünschenswert. Andererseits haben keine Leute so viel Leid über die Menschen gebracht, wie jene Leute, welche das Paradies auf Erden schaffen wollten.

Das Problem liegt aber wahrscheinlich im Satz "Der Zwecke heiligt die Mittel". Es ist eben nicht egal, wie man die Welt verbessert. In der Art und Weise wie man die Welt verändern will liegt auch schon ein Teil das Ergebnisses drinnen.


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