Freidenker Community | Druckvorschau: Was ich gerade lese

Geschrieben von atlana am 14.06.2010 um 08:30:

Jonathan Sumption – The Hundred Years War, Volume II, Trial by Fire
Jonathan Sumption – The Hundred Years War, Volume I, Trial by Battle
(ich warte hart auf band drei! kaum jemals habe ich etwas vergleichbar gutes über irgendeine epoche gelesen, ein absolutes standardwerk)

Christopher Hitchens – Der Herr ist kein Hirte, Wie Religion die Welt vergiftet
George Minois – Die Geschichte des Atheismus; von den Anfängen bis zur Gegenwart
Bärbel und Katja Deschner – "Sie Oberteufel!" Briefe an Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner – Das Kreuz mit der Kirche, Eine Sexualgeschichte des Christentums
Hermann Ley – Geschichte der Aufklärung und des Atheismus, Bd 1
(ein bißchen atheismusgrundlagen)

Michel Onfray – Philosophie der Ekstase
Michel Onfray – Theorie des verliebten Körpers: für eine solare Erotik
Michel Onfray – Die reine Freude am Sein, Wie man ohne Gott glücklich wird
Lukian v samosata – Gespräche der Götter und Meergötter, der Toten und der Hetären
Lukian v samosata – Der Lügenfreund und andere phantastische Erzählungen
(noch mehr atheismusgrundlagen – und ich hoffe, daß onfrays neuestes buch, das sich mit der psychoanalyse/freud befaßt möglichst bald in irgendeine sprache übersetzt wird, die mir zugänglich ist)

Marvin Harris – Kannibalen und Könige: Aufstieg und Niedergang der Menschheitskulturen
(zt überholt, aber interessant)

Raoul Schrott – Fragmente einer Sprache der Dichtung, Grazer Poetikvorlesung
Raoul Schrott – Der wölfische Hunger: über das Alter der Jugend
Raoul Schrott – Die Blüte des nackten Körpers, Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten
(meine andere große liebe neben der geschichte – sprache)

Geschrieben von atlana am 12.07.2010 um 08:33:

Truman Capote - Ich bin schwul. Ich bin süchtig. Ich bin ein Genie. Ein intimes Gespräch mit Lawrence Grobel.
(capotes rundumschläge muß man mögen, um das buch zu ertragen)

Udo Pollmer - Eßt endlich normal!
(interessante hintergründe zu zahlenspielereien und pseudowissenschaft, politik und psychologie der angeblichen "epidemie der dicken")

Hans Christian Scheid - Franz Fuchs, Doch kein Einzeltäter?
(sehr beunruhigend. sonst bin ich nicht sehr für verschwörungstheorien, aber die argumente des journalisten sind äußerst überzeugend. bin gerade auf der suche nach der gegendarstellung, neige aber stark dazu, die einzeltäterthese für blödsinn zu halten; und das ohne, daß ich dafür den alten schmäh mit "kann ich mich erhängen ohne hände" bemühen muß)

Geschrieben von Ramon am 21.07.2010 um 09:49:

Albert Camus - Die Pest

Jack London - Der Seewolf

Hugo A. Bernatzik - Neue Große Völkerkunde

Spiegelt sicherlich nicht mehr den neuesten Stand der Forschung wieder, aber allein die Fotos sind eine Bereicherung.

Geschrieben von atlana am 14.08.2010 um 16:28:

robert d bakker - the dinosaur heresies
(geniales saurierbuch - aber man erfährt auch, wie eine schlange schluckt, ob man besser mit einem elefant oder fünf tonnen hasen kuscheln soll und wie lebensgefährlich kasuare und ameisenbären sein können. sehr lustig, sehr informativ, nicht nur für saurierfans)

baron d'holbach - das system der natur
(schwerere philosophische kost, da sitze ich noch daran)

stephen jay gould - the mismeasure of man
(über den versuch der älteren wissenschaft, den menschen zin zahlen zu erfassen und dabei zu beweisen, daß der kaukasische mann der schöpfung gipfel ist, während andere, etwa andere "rassen" oder frauen sozusagen per schädelumfang minderwertig sind. dabei schreibt er auch eine geschichte der menschlichen anfälligkeit, daten udn fakten ohne böse absicht in die richtung zu manipulieren, die man gerne hätte)

ulrich magin - von ufos entführt (becksche reihe)
(listet die bekanntesten enführungsfälle und ihren hintergrund auf, setzt sie mit älterer literatur, follklore etc in verbindung udn schaut sich einige protagonisten der internationalen ufoszene genauer an. ein basiswerk für skeptiker)

Geschrieben von Ramon am 15.08.2010 um 10:41:

Zitat:

Original von atlana

ulrich magin - von ufos entführt (becksche reihe)
(listet die bekanntesten enführungsfälle und ihren hintergrund auf, setzt sie mit älterer literatur, follklore etc in verbindung udn schaut sich einige protagonisten der internationalen ufoszene genauer an. ein basiswerk für skeptiker)

Es gibt wirklich Behauptungen, die sind so fern jeder Vernunft, da würde ich mich nicht mal mehr als Skeptiker bezeichnen. Womit ich Dir diese Lektüre sicherlich nicht madig machen will. Augenzwinkern

Geschrieben von atlana am 15.08.2010 um 10:51:

das habe ich wohl falsch formuliert - da gehts nicht darum, ufoentführungen sozusagen mit echtheitsstempel zu versehen, sondern genau um das gegenteil.

so ist zb ein immer wiederkehrendes motiv festzustellen - nach der veröffentlichung eines romans oder nach der ausstrahlung eines films tauchen plötzlich elemente in "entführungen" auf, die vor dem film/dem buch nicht berichtet wurden, dafür aber eins zu eins aus film/buch stammen.

Geschrieben von Ramon am 15.08.2010 um 11:00:

Zitat:

Original von atlana
das habe ich wohl falsch formuliert - da gehts nicht darum, ufoentführungen sozusagen mit echtheitsstempel zu versehen, sondern genau um das gegenteil.

so ist zb ein immer wiederkehrendes motiv festzustellen - nach der veröffentlichung eines romans oder nach der ausstrahlung eines films tauchen plötzlich elemente in "entführungen" auf, die vor dem film/dem buch nicht berichtet wurden, dafür aber eins zu eins aus film/buch stammen.

Das war mir schon klar, aber denkst Du wirklich, dass dieses Buch, oder irgendeine andere kritische Publikation, einen wirklich Gläubigen überzeugen wird?
Wer so tief in Verschwörungstheorien verhaftet ist, der will keine Aufklärung, dem ist dieser Mist schon zum Lebenssinn geworden, den man ihm nicht ungestraft rauben darf.
Gegen eine solche Art der Dummheit, kämpft jede Vernunft und jede Wissenschaft vergebens.

Geschrieben von atlana am 15.08.2010 um 11:34:

es wird wahrscheinlich nicht überzeugen, da es entweder nicht gelesen oder nicht berücksichtigt wird. aber es sammelt argumente, die man sich vorher noch selbst zusammenklauben mußte.

Geschrieben von Ramon am 15.08.2010 um 11:58:

Zitat:

Original von atlana
es wird wahrscheinlich nicht überzeugen, da es entweder nicht gelesen oder nicht berücksichtigt wird. aber es sammelt argumente, die man sich vorher noch selbst zusammenklauben mußte.

Und wenn Du sie alle widerlegt hast, dann werden sie die nächste Sau durchs Dorf treiben.
Denn eines ist sicher, nichts interessiert diese Teppichhändler weniger, als ihr Geschwätz von gestern.

Die Sicht auf unsere Geschichte muss geändert werden, denn in Hintertupfing.....

Die Sicht auf die Astronomie muss geändert werden, denn in Vordertupfing....

Die Sicht auf die Biologie und die Evolution muss geändert werden, denn in Untertupfing....

Aber wenn sich wirklich großartige Entdeckungen zeigen, die das Ergebnis oft jahre-und jahrzehntelanger Forschung darstellen (Mensch und Neandertaler gehören der selben Spezies an), dann kommen nur ein paar blöde Bemerkungen, weil sie trotz all ihrer angeblichen Kenntnisse, doch Wissenschaft nur dann interessiert, wenn sie ihre Wünsche und Träume befriedigt. Hollywood hat sie mehr geprägt, als die gesamte Aufklärung.

Geschrieben von atlana am 15.08.2010 um 13:18:

da muß ich dir natürlich recht geben. aber dennoch ist es für mich selbst wichtig, genau zu wissen, warum ich nicht an etwas glauben kann.

"ufos gibt’s nicht, weil ich nicht dran glaube" ist genausowenig ein argument wie "ufos gibt’s, weil ich dran glaube".

wenn man allerdings konkrete argumente für den eigenen standpunkt des nichtglaubens liefern kann, steht man einfach stärker da als jemand mit dem quasireligiösen glauben an ufos.

es gibt auch eine gruppe von menschen, die sich noch nicht auf die eine oder die andere seite geschlagen haben, und für solche menschen ist das buch auch nützlich.

ich habe mit freundinnen zusammen mit etwa zwölf oder dreizehn angefangen, science fiction zu lesen. wir haben uns in einem spektrum entwickelt, das vom totalen desinteresse an aliens und sf bei der einen bis zu blinder esoterikgläubigkeit (aliens als höherentwickelte energiewesen, die man bei bedarf channeln kann) bei einer anderen reicht. bei mir hats zu einem mittelweg geführt – bleib mir mit ufos vom hals, aber sf macht spaß.

vielleicht wäre die esoterikfachfrau sowieso esoterisch geworden, und offensichtlich brauchte ich dieses konkrete buch nicht, um mir immer meine skepsis zu bewahren – ich hatte ja andere lehrer und bücher, die mir logik, skepsis, empirie und nicht zuletzt humor nahegebracht haben.
aber die esoterikfrau hatte keine bücher. sie hatte nur esoterischen blödsinn und totaaaal authentische fallberichte über entführungen, zusammen mit pädagogischen autoritäten wie hexenladenbesitzerinnen und heilpraktikern.

es ist ja auch nicht leicht, an kritische bücher zum thema heranzukommen. man muß zum teil schon sehr tief graben, um solche bücher zu finden, und ob man das einer dreizehnjährigen zumuten kann, ist die frage. aber ulrich magins buch ist in der beckschen reihe herausgebracht worden, steht in buchgeschäften herum, ungefähr so dick wie mein kleiner finger, und damit so "niederschwellig" wie nur möglich.

Geschrieben von Ramon am 15.08.2010 um 19:09:

Zitat:

Original von atlana

es ist ja auch nicht leicht, an kritische bücher zum thema heranzukommen. man muß zum teil schon sehr tief graben, um solche bücher zu finden, und ob man das einer dreizehnjährigen zumuten kann, ist die frage. aber ulrich magins buch ist in der beckschen reihe herausgebracht worden, steht in buchgeschäften herum, ungefähr so dick wie mein kleiner finger, und damit so "niederschwellig" wie nur möglich.

Weil natürlich auch die verschiedensten Fachdisziplinen, sich diesem Phänomen unterschiedlich nähern.
Ich denke ja, dass hier die Soziologen und Psychologen mehr sagen können, als der Astronom oder Astrophysiker. Wenn man sich nur mal die Bevölkerung der USA anschaut, wie sie sich nach 1945 in Rüstungswahn, Verfolgungswahn und Misstrauen gegen die eigene Regierung steigerte, dann erklärt das auch, dass das ganze UFO-Phänomen eine fast rein amerikanische Angelegenheit war. Auch hat sich die Hypnose, die ja in Amerika wesentlich größeren Anklang fand als in Europa, als eher kontraproduktiv erwiesen. Von Hollywood, der SF-Literatur und den Errungenschaften in Luft-und Raumfahrt ganz zu schweigen.

Geschrieben von atlana am 15.08.2010 um 19:32:

ja, natürlich haben astrophysiker in dem fall nichts mehr hinzuzufügen. wenn man sich darauf einigt, daß es eine menschliche frage ist, sind natürlich diverse disziplinen der geisteswissenschaften und auch die psychologie gefragt.

aber es gibt anscheinend auch entführungsfälle bzw. kontakte mit aliens in europa (va england) und süd/mittelamerika (vgl varginha incident). allerdings scheinen die sogenannten greys, diese grauen, großäugigen männchen, die mittlerweile symbolfiguren für den alien schlechthin sind, tatsächlich ein us-amerikanisches phänomen zu sein.

in südamerika scheint man eher chimärenartige aliens zu bevorzugen, und in europa alles in allem sogenannte nordics - groß, blond, penetrant arisch. da brauche ich kein großer psychologe mehr zu sein, wenn ich dahinter einen reflex gewisser brauner herrschaften vermute...

Geschrieben von Ramon am 15.08.2010 um 19:55:

Die besten Jahre haben diese UFO-Storys und Entführungen auch schon lange hinter sich.
Heute taugt es ja nicht mal mehr fürs journalistische Sommerloch.
Wie gesagt, ich finde es wirklich interessant, wie sich solche Phänomene ausbreiten, und unter den verschiedenen Kulturen und Völkern ganz unterschiedliche Erscheinungsformen entwickeln. Trotzdem halte ich die USA für den eigentlichen Ausgangspunkt und das Zentrum dieser Hysterie.

Geschrieben von atlana am 25.08.2010 um 14:54:

augustinus - gottesstaat
(was mich darauf bringt, mir nächtens platon vorzunehmen... aber wenn nur die hälfte von dem stimmt, was augustinus platon schreiben läßt, werde ich wahrscheinlich keine freude daran haben)

Geschrieben von Ramon am 26.08.2010 um 10:42:

Zitat:

Original von atlana
augustinus - gottesstaat
(was mich darauf bringt, mir nächtens platon vorzunehmen... aber wenn nur die hälfte von dem stimmt, was augustinus platon schreiben läßt, werde ich wahrscheinlich keine freude daran haben)

Da denk ich ja mit Schrecken an meine Schulzeit und seine "De doctrina Christiana" zurück.

Geschrieben von atlana am 26.08.2010 um 12:40:

spaßig ist er nicht, aber gegen athanasius ist er noch gold!

Geschrieben von Ramon am 29.08.2010 um 10:05:

Zitat:

Original von atlana
spaßig ist er nicht, aber gegen athanasius ist er noch gold!

Solch humorlosen Schwätzer könnte ich nicht mehr ertragen.
Wenn jemand wirklich was zu sagen hat, oder wenn mich das Thema interessiert, dann sehe ich über vieles hinweg, aber Augustinus und seine Nachfolger, die ja nun wirklich nur Scheiße von sich gegeben haben, würde ich mir nicht mehr antun. Ich mache es wie Voltaire: ich lese nur noch was mir gefällt. Augenzwinkern