Freidenker Community (http://forum.freidenkerin.at/forum/index.php)
- Freidenkerthemen (http://forum.freidenkerin.at/forum/board.php?boardid=2)
-- News und Diskussion (http://forum.freidenkerin.at/forum/board.php?boardid=30)
--- Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung (http://forum.freidenkerin.at/forum/thread.php?threadid=2609)


Geschrieben von landlerin am 08.07.2012 um 09:58:

 

Und Wassermangel.
landlerin



Geschrieben von peter mitterstöger am 08.07.2012 um 10:25:

 

Zitat:
Original von atlana
1) vorhäute hängen eh nur total nutzlos herum
2) die minioperation ist nicht der rede wert, tut so gut wie nicht weh und ist dem baby völlig wurscht.

diese beiden prämissen werden in diskussionen oft sogar von beschneidungsskeptikern akzeptiert.


ja, ich vergleiche die Vorhaut sogar mit dem Blinddarm. Na servas.



Geschrieben von nicolai am 08.07.2012 um 10:48:

 

Wer sagt eigentlich, daß derartige "Körperveränderungen" immer einen "rationalen Grund" haben müssen ?
vgl. etwa : http://de.wikipedia.org/wiki/Lippenteller
http://de.wikipedia.org/wiki/Lotosfu%C3%9F
http://de.wikipedia.org/wiki/Brustb%C3%BCgeln
http://de.wikipedia.org/wiki/Padaung

generell diesbezüglich nicht uninteressant : http://de.wikipedia.org/wiki/Body-Modification



Geschrieben von landlerin am 08.07.2012 um 10:58:

 

Naja, irgendwie scheint dieses Fetzerl Haut auch in der katholischen Kirche nicht unwichtig zu sein...als die einzige Reliquie von Jesus, denn laut dieser ist diese ja übrig geblieben als er ansonsten vollständig in den Himmel aufgefahren ist. Wär recht interessant was die die wirklich hartgesottenen Rabiatniks a la Gloria-tv, Piusbrüder und Co davon halten..... Augenzwinkern
landlerin



Geschrieben von peter mitterstöger am 08.07.2012 um 11:09:

 

Zitat:
Original von landlerin
Naja, irgendwie scheint dieses Fetzerl Haut auch in der katholischen Kirche nicht unwichtig zu sein...als die einzige Reliquie von Jesus, denn laut dieser ist diese ja übrig geblieben als er ansonsten vollständig in den Himmel aufgefahren ist. Wär recht interessant was die die wirklich hartgesottenen Rabiatniks a la Gloria-tv, Piusbrüder und Co davon halten..... Augenzwinkern
landlerin


heißt das, dass der Wahnsinnige vom Ölberg nicht komplett auferstanden ist? Im Vergleich zum Auferstehungswunder wäre eine magische Komplettierung doch kein Problem für Gott als Wunderwuzzi. Eine sehr interessante theologische Frage! lachmitot



Geschrieben von atlana am 17.07.2012 um 09:02:

 

zunder!
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article107288230/Die-Beschneidung-ein-unnuetzes-Opfer-fuer-Allah.html



Geschrieben von Efeu am 17.07.2012 um 10:18:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-beschneidung-vom-richtigen-umgang-mit-recht-1.1413208


Beschneidungskritiker fordern von Juden und Muslimen, über den Sinn dieses Ritus nachzudenken. Muslime und Juden dürfen aber auch von ihren Kritikern ein Nachdenken darüber verlangen, warum die Kritik einen so aggressiv-selbstgerechten Ton anschlägt. Bisweilen kann man den Eindruck haben, dass es nicht nur einen religiösen, sondern auch einen anti-religiösen Fundamentalismus gibt. Die Unversöhnlichkeit der Kopftuch-Debatte findet in der Beschneidungs-Debatte ihre Fortsetzung. Das hat mit Aufklärung nichts zu tun. Aufklärung ist nicht die Verächtlichmachung der Anderen. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist eine, die auf respektvolles Zusammenleben achtet.



Geschrieben von peter mitterstöger am 17.07.2012 um 10:29:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

mutiger Standpunkt, ich finde auch, dass man mit Traditionen behutsam umgehen sollte und nicht besserwisserisch und schulmeisterlich und arrogant seinen Standpunkt durchboxen sollte.

Freut mich Efeu, dich wieder zu lesen.

Aber leider wirst du dich bei deinem Beitrag warm anziehen müssen. Aber das ist ja das Schöne an einer Diskussion, dass manchmal die Fetzen fliegen! Smiley

->"behutsames Vorgehen": ich könnte mir vorstellen (und das ist jetzt kein Witz), dass man damit beginnt, einfach weniger von der Vorhaut wegzuschneiden, sodass im Laufe der Zeit gar nichts mehr weggeschnitten werden muss. Das Beschneiden war lange vor Abraham deshalb "erfunden" worden, weil man von der Opferung des ersten männlichen Nachkommen in einem Stamm/Familie/Clan wegkommen wollte. Damals war man aus humanitären Gründen innovativ, also sollte man es heute auch sein, also bin ich für die halbe Vorhaut als Kompromiss zunächst einmal. Irgendwann wird man von "Verstümmelung" nicht mehr reden können. Meiner Meinung nach kann man das schon heute nicht, auch Körperverletzung ist übertrieben.

Ich bin gegen die Beschneidung, weil sie das Recht auf Nicht-Brandmarkung beschneidet. Aber wie gesagt, slowly by slowly abschaffen.



Geschrieben von BlackWiddow am 17.07.2012 um 12:48:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

Frag mich, was wohl unter "behutsames Vorgehen" gemeint ist, denn derzeit können sich Religionen über alle Menschen- und Tierrechte hinwegsetzen, und das gehört schon längst in die Schranken gewiesen.
Bei Frauenbeschneidung wurde doch auch ein Verbot gesetzt, warum denn nicht bei Männern - ich bin auch da für Gleichberechtigung!



Geschrieben von peter mitterstöger am 17.07.2012 um 13:06:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

Zitat:
Original von BlackWiddow
Frag mich, was wohl unter "behutsames Vorgehen" gemeint ist,( dein Beitrag dürfte sich mit meiner Änderung bzw. Zusatz überschnitten haben, ich hab "behutsam" so erkärt, dass sukzessive weniger weggeschnitten wird) denn derzeit können sich Religionen über alle Menschen- und Tierrechte hinwegsetzen, und das gehört schon längst in die Schranken gewiesen.
Bei Frauenbeschneidung wurde doch auch ein Verbot gesetzt, warum denn nicht bei Männern - ich bin auch da für Gleichberechtigung! - ja schon


ich weiß, man sollte nicht in ein Zitat hineinpfuschen. Sorry.



Geschrieben von nicolai am 17.07.2012 um 18:08:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

Zitat:
Original von Efeu
http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-beschneidung-vom-richtigen-umgang-mit-recht-1.1413208


Beschneidungskritiker fordern von Juden und Muslimen, über den Sinn dieses Ritus nachzudenken. Muslime und Juden dürfen aber auch von ihren Kritikern ein Nachdenken darüber verlangen, warum die Kritik einen so aggressiv-selbstgerechten Ton anschlägt. Bisweilen kann man den Eindruck haben, dass es nicht nur einen religiösen, sondern auch einen anti-religiösen Fundamentalismus gibt. Die Unversöhnlichkeit der Kopftuch-Debatte findet in der Beschneidungs-Debatte ihre Fortsetzung. Das hat mit Aufklärung nichts zu tun. Aufklärung ist nicht die Verächtlichmachung der Anderen. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist eine, die auf respektvolles Zusammenleben achtet.


Daß es "antireligiösen Fundamentalismus" gibt, sei unbestritten, ja, ich würde mich bis zu einem gewißen Grad selbst unter diese "Fundamentalisten" einreihen.
Allerdings geht es in dieser Debatte nicht um "Fundamentalismus" irgendeiner Form, sondern darum, daß "religiöse" oder auch "sonstige Traditionen" nicht über der Verfassung eines souveränen Staates stehen sollen und dürfen; dies allerdings ist letzten Endes der Fall, sollte der Entscheid des Karlsruher Gerichtes in irgendeiner Form gekippt werden und die "Beschneidungsfürworter" ihr angebliches "religiöses Recht" bekommen. Ich möchte es auch nicht verabsäumen, darauf hinzuweisen, daß auch Monarchie, adelige Feudalherrschaft, Leibeigenschaft, "jus primae noctis" und ähnliche nette Dinge "langjährige Tradition" haben, ebenso die "Ungleichberechtigung der Geschlechter", bzw. sogar völlige Rechtlosigkeit der Frauen oder die Blutrache, und mit ebendieser Argumentation eingefordert werden könnten.
Eine "aufgeklärte Gesellschaft" ist eine, die mutig mit vernunftlosen und sinnentleerten Traditionen zu brechen wagt, in der das Menschenrecht über irgendwelchen "religiösen Anordnungen" steht und in der es gar nicht erst zu einem "Machtkampf" Religion gegen Staat kommen kann; auch eine "Verächtlichmachung der Anderen", wie in dem (wie ich doch hoffe, ziemlich aus einem größeren Kontext gerissenen) obigen Zeitungszitat vermag ich hinter der berechtigten Forderung, daß Gesetze und Verfassung eines souveränen Staates für alle seine Bürger in gleicher Weise zu gelten haben, ungeachtet irgendwelcher "religiösen Ansichten", nicht zu erkennen, ebensowenig wie es eine "Respektlosigkeit" darstellt, Gesetz und Verfassung dieses Staates zu respektieren und selbiges auch von anderen einzufordern...



Geschrieben von peter mitterstöger am 18.07.2012 um 06:44:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

hab gerade eine wirklich witzige Karikatur gesehen, die zum Thema passt. (im Kurier, welchen ich im Test-Abo habe - eine mildere Form des Sonntagsfladerns).

Thema: "Woran man Religion erkennt" in 4 Stationen.
1.) Die Chefs sind Männer mit einem komischen Hut.
2.) Es wird immer irgendwas beschnitten (die Vorhaut, die Hand, die Rechte der Frauen, die Haare, der Kopf, alles)
3.) Man ist immer gleich tödlich beleidigt (hat Mohammed gezeichnet, Gott gelästert, hat am Heiligen Freitag mit der falschen Hand unreinen Fisch gegessen (ein fiktionärer Derwisch))
4.) Man haut sich gegenseitig den Schädel ein (Kreuzritter, Muselmane, Ayatollas, IRA, zusammen: "Im Namen Gottes").

Heute mache ich Werbung für den Erwerb des Kuriers, da ich die Karikaturen natürlich nicht adäquat beschreiben kann.



Geschrieben von Ramon am 18.07.2012 um 20:59:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

Zitat:
Original von Efeu
http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-beschneidung-vom-richtigen-umgang-mit-recht-1.1413208


Beschneidungskritiker fordern von Juden und Muslimen, über den Sinn dieses Ritus nachzudenken. Muslime und Juden dürfen aber auch von ihren Kritikern ein Nachdenken darüber verlangen, warum die Kritik einen so aggressiv-selbstgerechten Ton anschlägt. Bisweilen kann man den Eindruck haben, dass es nicht nur einen religiösen, sondern auch einen anti-religiösen Fundamentalismus gibt. Die Unversöhnlichkeit der Kopftuch-Debatte findet in der Beschneidungs-Debatte ihre Fortsetzung. Das hat mit Aufklärung nichts zu tun. Aufklärung ist nicht die Verächtlichmachung der Anderen. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist eine, die auf respektvolles Zusammenleben achtet.


Wenn man der religiösen Seite den Vorschlag macht, doch mit der Beschneidung zu warten, bis das Kind selbst entscheiden kann, also eine kulturelle Tradition durch eine zivilisatorische zu ersetzen vorschlägt, dann hat das mit Fanatismus oder Verächtlichmachung nichts zu tun.



Geschrieben von marven am 23.07.2012 um 10:55:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

Wie kommt man auf die Idee, der moderne liberale Staat könnte die Juden umerziehen?
Schon die Griechen und später die Römer haben versucht den Juden die Beschneidung auszutreiben.
Zeitweilig sogar mit Androhung der Todesstrafe.
Genützt hat es nichts, sie halten unverrückbar an ihrem Glauben fest.
Genau deswegen wurden sie ja zu allen Zeiten angefeindet.
Wer sein Ding macht - egal was der Zeitgeist gerade meint - muss zwangsläufig im Dauerkonflikt mit der Umwelt stehen.
Und zwar egal, welche politische/religiöse Ideologie gerade an der Macht ist.



Geschrieben von atlana am 23.07.2012 um 13:11:

  RE: Religiöse Beschneidung von Buben ist Körperverletzung

na, haben wir wiedereinmal einen rechtfertigungsgrund für zweieinhalbtausend jahre judenhaß gefunden... Augen rollen ?
täter-opfer-umkehr ist, wie ich feststelle, immer noch ein beliebtes hobby.



Geschrieben von BlackWiddow am 23.07.2012 um 13:45:

  Die Hoffnung stirbt zuletzt

vielleicht kommt die Aufklärung doch noch im 21Jhdt an.

Es wird auch an der Infibulation festgehalten, Millionen Frauen leiden ein Leben lang darunter.......... Das war aber auch kein Argument, und sie wurde inzwischen in vielen Ländern verboten.

www.norm-uk.org/geburtsrecht.pdf oder <http://flexikon.doccheck.com/de/Zirkumzision> zB setzen sich mit der Circumcision kritisch auseinander und zerpflücken die Meinung, dass die Beschneidung vor HIV schützen sollte, auch bei "Naturvölkern" sieht man sie eher problematisch: <http://mondofown.blogspot.co.at/2012/06/die-psychologie-der-stamme-die.html>
Die Ärzte meines Freundeskreises sind ebenfalls der Ansicht, dass ein Penis, der eine Verletzung erlitten hatte, anfälliger ist als ein intakter, da die Vorhaut eine gewisse Schutzfunktion hat. Die Beschneidungshysterie kam auch aus dem prüden viktorianischen Vorstellungen, dass Masturbation gesundheitsschädlich ist und es ist bezeichnend, dass in des USA, wo die Beschneidungsrate signifikant hoch ist, es die meisten HIV-Infektionen gibt.



Geschrieben von marven am 24.07.2012 um 06:50:

  Linksammlung zum Thema

https://m.facebook.com/groups/259999748981
https://m.facebook.com/groups/362796610459252/
http://aro1.com/philosophie-brit-mila/
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/juden_raus/
http://blog.ruthwinkler.at/2012/06/29/vom-versuch-die-ausubung-der-religion-zu-beschneiden/



Geschrieben von atlana am 24.07.2012 um 08:00:

  RE: Linksammlung zum Thema

ja, und? die facebooklinks kann ich nicht ansehen (werde mich dafür auch nicht anmelden), aber die anderen verteidigen halt das recht auf kinderbeschneidung mit argumenten, die man alle schon gehört hat.

wie du dazu kommst, in deinem gestrigen beitrag kryptoantisemitischen unfug zu posten, hast du damit noch lange nicht begründet.



Geschrieben von marven am 25.07.2012 um 11:12:

  RE: Linksammlung zum Thema

kryptoantisemitischen unfug
??????



Geschrieben von atlana am 25.07.2012 um 14:19:

  RE: Linksammlung zum Thema

"Genützt hat es nichts, sie halten unverrückbar an ihrem Glauben fest.
Genau deswegen wurden sie ja zu allen Zeiten angefeindet."

hast eh recht - krypto ist daran nichts mehr. das ist antisemitismus in reinkultur: nicht die antisemiten sind schuld am antisemitismus, sondern die juden selbst Augen rollen

paßt aber auch sonst ganz gut: evolutions"detektiv", homophob und herumjammern wegen der böhöösen political correctness. du bist wohl der neue rechtsausleger im forum Augen rollen .


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH