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Geschrieben von nicolai am 05.02.2010 um 03:24:

 

...also, ich muß doch feststellen, daß "das nicht an irgendeinen Gott glauben" eine geistige Einstellung repräsentiert, die der Einzelne für sich erarbeiten und entwickeln muß, wobei sich eine Allgemeinbezeichnung eigentlich erübrigt, da wohl jeder individuelle Gründe dafür benennen könnte - und die Allgemeinheit hat sich so schön an den Begriff "Atheist" gewöhnt, da hat sie wenigstens eine vage Vorstellung von dem, was der damit Bezeichnete darstellt.

Gegen die Bezeichnung "Freidenker" spricht meines Erachtens vor allem die Tatsache, daß die Verneinung des Gottgedankens nicht automatisch mit allgemein freien Denkschemata gleichzusetzen ist, erstaunlicherweise trifft man so einige Leute, die zwar den Glauben an Gott ablehnen, ansonsten aber alles andere als freie Gedanken zu denken pflegen und deren Vorstellungs- und Gedankenwelt in erschreckend vorgefertigten und engen Bahnen abläuft. Die meisten Rechtsextremisten z.B. sind Atheisten, aber Freidenker würde sie wohl kaum jemand nennen.

Auch die Bezeichnung "Humanist" ist mir suspekt, und zwar aus ähnlichen Gründen; nur, weil jemand nicht an Götter glauben möchte, heißt das noch lange nicht, daß er für allgemein aufgeklärtes und freies Menschentum einzutreten gewillt sein muß - siehe oben.

Ob also der Begriff "Atheist" negativ besetzt ist (für wen eigentlich ? Doch wohl nur für Personen, die ohnehin nicht allzuviel Interesse hegen, ihre Gängelung durch Kirche und Religion abzuwerfen) oder nicht, treffend ist er allemal, und wer aufgrund einer Bezeichnung bereits seine Vorurteile in Betrieb setzt, erscheint mir zumeist ohnehin eher als Diskussions(?)gegner denn als eventuell interessierte Person seine Position gesucht zu haben - so jemand darf mich dann ruhig aufgrund meiner Geisteshaltung und Lebenseinstellung ablehnen, daran wird auch keine noch so subtil einschmeichelnd gewählte Benennung derselben etwas ändern können - schließlich ist er/sie mir ja wahrscheinlich auch zuwider...

Und Klötze am Bein haben schließlich auch ihre positiven Aspekte - sie hindern ein wenig, allzuschnell zu laufen, wobei man schnell den Rundumblick und die Weitsicht verlieren kann, wer aber langsamer ist, dem bleibt (hoffentlich) mehr Zeit zum Denken, und im schlimmsten Fall läßt sich ein Klotz (am Bein) ebenso wie ein Brett (vor´m Kopf) zu Brennholz verarbeiten, was angesichts des diesjährigen frostigen Winters durchaus von Vorteil sein kann... Augen rollen



Geschrieben von Lupe am 05.02.2010 um 08:48:

 

Zitat:
Original von fumatore1991
Hallo eine kurze Frage!
Ich bin mir aber nciht sicher ob das hier hinein passt!

Als ich mich kürzlich bei einer e-mail der kirche über den von mir geplanten Austritt (bin jetzt 18 Lachen ) informiert habe, bekam ich zwar die Infos an wen ich mich wenden soll, aber gleich darauf den Hinweiß das ich an die " konsequenzen" denken soll.

Meine Frage:
Was sind das für negative Folgen ( abgesehen von dem nicht vorhandenen Paradies in das ich nicht komme xD)

Auf einem Friedhof begraben werd ich ja trotzdem??

Oder wie war das gemein???

thx im voraus!


Wer nicht nur wegen der Kirchensteuer austritt - und das wird wohl kaum jemand sein, der in diesem Forum hier liest und schreibt - wird die formal-irdischen Konsequenzen genausowenig fürchten und ablehnen, bzw. lächerlich finden, wie die weltanschaulichen:
- Ich will keine kirchliche Heirat, mich auch von keiner Frau dazu "nötigen" lassen.
- Ich will "um Gottes Willen Augenzwinkern " auch kein kirchliches Begräbnis, keinen Pfarrer, keine Gebete, keine Bekreuzigungen (wegen mir), kein Kreuz, keine letzte Ölung ... (Ich muss das noch irgendwo schriftlich festhalten, damit bei meinem Ableben nichts daneben geht und womöglich versehentlich ein Kuttenträger erscheint, auch kein Altkatholischer)
- Ich will auch keinen Job, bei dem eine (bestimmte) religiöse Einstellung Voraussetzung ist.
Ich bin vor über 30 Jahren, wenige Tage nach meinem 19. Geburtstag ausgetreten (das war damals der frühest mögliche Zeitpunkt). Die paar Tage zusätzlich sind deshalb zustande gekommen, weil man mich von einer Stelle zur anderen gepflanzt hatte. Da hat man heute zum Glück bessere Informationsmöglichkeiten.
Willkommen im selbstbestimmten Leben smile



Geschrieben von Lupe am 05.02.2010 um 14:05:

 

Zitat:
Original von denise_3191
Dass die Leute Unbehagen empfinden, wenn sie "Atheist" oder "ungläubig" hören, ist wirklich ein Problem. Man siehts schon, wenn man dem Lebensgefährten, den Eltern, Freunden, Verwandten, usw "beichtet", Atheist/Freidenker zu sein. Die Reaktionen kann man sich ja vorstellen...
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es nicht am "a" oder am Wort an sich liegt, dass Leute eine Abneigung gegen nicht-religiöse Menschen haben. Vielmehr ist es ein allgemeines Bildungsproblem, das, obwohl in Österreich, Deutschland, eu-weit bestimmt sehr viele gebildete Leute sind, auch bei uns heute noch weit verbreitet ist. Leider. Wir haben einfach zu viele ungebildete Menschen in Österreich und den Nachbarländern.

Ich denke, dass religiöse Fragen, viel mehr noch als andere weltanschauliche, mehr eine Bauchgeschichte sind bei den meisten Menschen, sozusagen als Ursache für ein selektives persönliches Bildungsdefizit. Es ist auch ein soziologisches Problem. Was alle „denken“, da schwimm ich auch mit, da brauch ich mir nicht groß Gedanken zu machen. Und was alle „denken“, das muss auch die Politik bedienen. Es gab da nicht viele Politiker, die ohne Bekenntnis zur Religion (oder zumindest zu Gott) ausgekommen sind. Kreisky etwa war bekennender Agnostiker, aber er konnte auch mit Kardinal König gut und umgekehrt. Das war wohl das politisch maximal mögliche zu dieser Frage. Geblieben ist davon freilich nicht viel. Obwohl, es war schon eine Wonne, wie er dem Papst, anlässlich seines Besuches, die Hand entgegen gestreckt hat und alle anderen (ich glaub, auch fast alle Sozis) haben dem Oberhirten den Handrücken abgeleckt.
Aber wieder zurück von diesem kleinen zeitgeschichtlichen Exkurs:
Ein Stück weit sind bekennende Ungläubige (ob Agnostiker oder Atheisten oder einfach Religionsverweigerer) wohl auch unangenehme Bewusstmacher für die bequemen Mitläufer, was auch nicht wirklich Sympathiepunkte bringt. Sie sind, obwohl schon eine relativ große Gruppe, doch auch eine Minderheit, womit sie auch mehr oder weniger mit der aktuellen gesellschaftlichen „Kultur“ konfrontiert sind, wie man mit Minderheiten umgeht. Außerdem können Minderheiten nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ-strukturell definiert werden. D. h., wir sind etwa rechtlich wesentlich schlechter gestellt als viel kleinere, aber staatlich anerkannte religiöse Gruppen.

Aber, um jetzt doch noch einmal auf den Bildungsaspekt zurückzukommen. In der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion entwickeln sich die Dinge doch und sind im Fluss. Die Diskussion über Kruzifixe in Klassenzimmern sind ein Mosaikstein, der hoffentlich nicht von Religionslehrern geführte und längst überfällige Ethikunterricht ein weiterer ... Mir persönlich liegt das scheinbar unvermeidliche „Grüß Gott“ quer im Magen. Dieser Schwachsinn sollte eigentlich mit der Intelligenz eines Volksschülers zu erkennen und abzuschaffen sein, ganz ohne Bildung - womit wir wieder die Soziologie bemühen müssten Augenzwinkern .

Noch ein PS dazu: „beichtet“ unter Anführungsstrichen, ist schon eine nette Ironie auf die angesprochene Frage Augenzwinkern

Ich möchte noch etwas direkt zum Eingangsthema von Alfred1944 sagen: Es gibt nicht nur atheistische „Gottlose“, es gibt auch agnostische „Gottlose“ etc. In der öffentlichen Meinung wird da wohl nicht großartig unterschieden. Was ein Atheist ist, weiß wohl jede/r, Agnostiker musste ich schon gebildeten Leuten erklären. Ich selber bin Agnostiker, kann mich also redlicherweise auch nicht gut an einer Namenssuche für Atheisten beteiligen, obwohl ich für deren Position sehr viel Verständnis habe. Ich denke auch, dass es wichtiger ist, alle Religionsfreien unter ein Dach zu bringen. Insofern finde ich den Begriff „konfessionsfrei“ im neu gegründeten “Zentralrat der Konfessionsfreien” ausgesprochen geglückt, nicht nur als Sammelbegriff, sondern auch als Botschaft: Nicht „ohne“ etwas, sondern „frei“ von etwas.
Und weil da irgendwo die Anmerkung zitiert war "Ein Agnostiker glaubt dass er nichts weiß, ein Atheist weiß dass er nichts glaubt.", muss ich meine Sichtweise dazu loswerden: Atheisten und Agnostiker glauben nicht an Gott. Aber Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt und Agnostiker (meiner Ausrichtung) wissen, dass Religionen Menschenwerk sind und dass es darüber hinaus keinen Sinn macht, über die Frage nach Gott nachzudenken.



Geschrieben von Dr. Oztafan Kolibril am 14.03.2010 um 01:12:

 

"Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? "

Nein.
Befreiung triffts eher.



Geschrieben von denise3191 am 07.04.2010 um 20:50:

 

Ich fürchte, dass, egal auf welche Bezeichnung man nun kommen könnte, wir immer die Atheisten bleiben werden.
Die Menschen, vor allem die ungebildeten / mindergebildeten Mitmenschen werden von der Bezeichnung "Atheist" nicht abrücken.

Es ist dennoch wirklich interessant, wie die Leute unterschiedlich darauf reagieren, wenn man ihnen mitteilt, "Atheist" zu sein. Als ich damals meinen Eltern erklärte, "Freidenker" zu sein, haben sie kurz überlegt, wie sie darauf reagieren sollten. Als sie dann drauf gekommen sind, dass es sich hiermit (auch) um Atheismus handelt, ist mein Vater total wütend und hysterisch geworden ...
In meinem Freundeskreis traf ich auf unterschiedliche Meinungen. Manche akzeptieren es, manche interessiert es nicht, manche finden verstehen die Welt nicht mehr!
Meine Mutter hingegen hat sich in Ruhe meine Argumente angehört und darüber nachgedacht. Ich denke, sie hat mich verstanden.
Mein Lebensgefährte / Verlobter widerum hat kurz mal die Augen verdreht, dann aber gemeint, dass das ganz alleine meine Sache ist und er mir nicht vorschreiben will, woran ich glaube!

Ich für meinen Teil finde es einerseits diskutabel, das Wort "Atheist" zu verharmlosen, andererseits bin ich stolz darauf Atheist zu sein und finde nichts dabei, mich Atheist zu nennen.



Geschrieben von landlerin am 08.04.2010 um 08:22:

 

Nun, ich scheine jemanden, den ich für einen Freund gehalten habe, nicht "atheistisch" genug gewesen zu sein.......ist ja auch unerhört, wenn man, so wie ich, an keinen Gott glaubt, für strikte Trennung von Staat und Religion ist, aber mit dem Ortspfarrer auskommt, dabei auch noch seiner Einstellung steht und das Laizismusvolksbegehren unterstützt!(Auf dem Gemeindeamt haben sie bis dahin angeblich nicht mal gewusst, dass es ein solches gibt, jetzt wissen sie es) Was ich garantiert nicht empfinde ist Hass gegen egal wen.......wenn man Religionen, allen voran aber die rk hassen muss, um ein ordnungsgemässer Atheist zu sein, dann weiss ich wirklich nicht ob ich das möchte. Wer an keinen Gott glaubt, sollte das menschliche Dasein trotzdem respektieren. Wenn manche meinen dass sich Humanismus ausschliesslich ausserhalb von Religionen aufbaut da komm ich nicht mit.....

Zuerst kommt der Mensch, und dann erst woran er glaubt oder nicht.
landlerin



Geschrieben von denise3191 am 08.04.2010 um 10:17:

 

Ich bin ganz deiner Meinung, landlerin!

Zuerst sollte der Mensch kommen, der Charakter, das Wesen eines Menschen. Dann erst der Rest!



Geschrieben von nicolai am 11.04.2010 um 17:34:

 

...wobei vielleicht nicht ganz zu übersehen sein sollte, daß natürlich persönliches Involviertsein in eine Religion, bzw. ganz besonders die Ausübung eines Amtes in einer solchen durchaus seine Spuren in Geist, Charakter und Person hinterläßt; ich will damit nicht sagen, daß es erforderlich ist, sich voller Haß gegen die Kirche und ihre Priester (obwohl das irgendwie recht hilfreich sein kann) zu stellen, will damit auch keine Wertung über Einzelne abgeben (es gibt durchaus Kleriker, deren Tätigkeiten und Wirken ich als überwiegend positiv sehe), gebe aber zu bedenken, daß Person und Beruf in diesem speziellen Fall nicht wirklich zu trennen sind; selbst der aufgeschlossenste und verständnisvollste Kleriker wird sich im Zweifelsfall für seine Religion entscheiden(müssen), das verlangt allein schon sein Amt. Es gibt eben nicht den Menschen und das Amt, sondern Mensch und Amt sind untrennbar miteinander verbunden, und ein solches gilt es zu bedenken; oder, um´s anders auszudrücken (jaja, ich weiß, der Vergleich hinkt) : Auch der Lagerkommandant von Auschwitz war privat ein liebenswürdiger Mensch und liebender Familienvater...



Geschrieben von landlerin am 11.04.2010 um 19:58:

 

Hallo Nicolai.....so sehr hinkt dein Vergleich auch wieder nicht......denn auch dieser wird wohl des "Glaubens" gewesen sein, das Richtige zu tun. Und wenn es so nicht gewesen ist, dann hat ihn seine "Tätigkeit" zumindest davor bewahrt dort zu sein wo es für ihn weit lebensgefährlicher gewesen ist, z.B. an der Front....
landlerin



Geschrieben von Ramon am 12.04.2010 um 11:51:

 

Zitat:
Original von nicolai
Auch der Lagerkommandant von Auschwitz war privat ein liebenswürdiger Mensch und liebender Familienvater...


Und womöglich sogar auch noch ein frommer Christ. Augenzwinkern



Geschrieben von drowning am 24.03.2011 um 13:18:

  RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein?

Eine sehr gute Frage!

Allerdings können wir das Böse oder satanische nicht mit dem Atheismus assoziieren, weil der ja keinen Satan kennt.

Wer also auf den Globus schaut und sieht von wem das Böse ausgeht, dann kann man mit Fug' und Recht behaupten, dass es der Monotheismus ist.

Nirgendwo ist Krieg, Bürgerkrieg und Ungerechtigkeit so vernetzt und verbreitet wie in jenen Ländern die monotheistisch geprägt sind. Wer auf die Kriegsschauplätze blickt sieht stets Christen , Muslime oder Juden in die vorhandenen Konflikte verwickelt.

Nicht nur vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, sondern auch aus historischer Sicht ist das Böse durch den Monotheismus getragen und verbreitet. ER, der Monotheismus ist es auch, der sich gegen die Menschrechte, Emanzipationen und Aufklärung gestellt hat hat und stellt.

Alle besseren Denkrichtungen wurden vom Monotheismus verfolgt, alle Versuche von Befreiungen von monotheistischen Strukturen unterdrückt und vergewaltigt.

In der Gegenwart ist es ja so, dass im allerchristlichsten Staat, den USA, der Soldat Bradley Manning, der ein Kriegsverbrechen anzeigte, im Gefängnis sitzt, un d diejenigen, die das Kriegsverbrechen begangen haben, frei herum laufen.

Weltweit betrachtet ist es so, dass das aus monotheistischer Sicht heidnische China das Ende von Blutvergießen fordert, aber die monotheistische Ausrichtung der Weltbetrachtung mehrere Kriege führt und Bürgerkriege entfacht oder am Köcheln hält.

Die Legenden der Christen, dass beispielsweise solche perversen politischen Prozesse, wie die Hitlerei oder der Stalinismus Bewegungen von Atheistebn seien, ist längst widerlegt. Hitler und Göbbels waren katholisch erzogen und sind heute noch Mitglieder des Katholizismus.

Himmler ist jesuitisch erzogen worden und Stalin auch, der in der Zeit des 2. Weltkriegs auch zum Gebet gegangen ist(19 mal).

Alle faschistischen Führer waren katholisch. Mussolini und Franco, Salazar und alle lateinamerikanischen Diktatoren, ebenso wie heute die muslimischen Staaten von Despoten und Diktatoren geführt sind.Auch Fidel Castro hat jesuitische Erziehung genossen. Sie standen alle mit der eigentlichen Kirche oder den klerikalen Führern in Verbindung, im Bündnis, die bis heute fortdauern.

Ausgenommen die Juden, die immer Verfolgte waren und selber nicht den Missionierungsgedanken praktizieren oder pflegen. Gefährliche religiöse Personen wie Beck(USA)die nicht nur antidemokratisch denken, sondern wie ERbakan oder al Sawahiri, Khamenei oder Ahmadinedjad den Gottesstaat wollen, den Absolutismus des religiösen Wahns als geeignet erachten, damit die Probleme der Menschen zu lösen, handeln so, dass sich die Probleme vermehren und verschärfen.

Darauf aufbauend wird um religiöse Anhänger geworben, die sich vom "Satan" des Monotheismus einfangen lassen, wenn sie nicht in der Lage sind, das abgeschlossene Weltbild des Monotheismus zu durchschauen.

Mit freundlichen Grüßen



Geschrieben von landlerin am 24.03.2011 um 20:38:

  RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein?

Du hast auf Engelbert Dollfuss vergessen....dem haben wir das Konkordat zu verdanken Scheinheiliger
landlerin



Geschrieben von ALO Atheist am 13.09.2011 um 01:00:

 

In der gestrigen Sendung "Im Zentrum" des ORF haben sich zwei sehr kluge Diskutanten als Atheisten bezeichnet. Das klang schon wie eine Selbstverständlichkeit, auf die man stolz ist.



Geschrieben von atlana am 13.09.2011 um 07:58:

 

gut!
die "ich bin ein atheist, aber doch ein guter mensch"-buhlerei geht mir bisweilen schwer auf die nerven Augenzwinkern !



Geschrieben von Ramon am 13.09.2011 um 10:24:

 

Die heutigen (modernen) Fernsehkonzepte (Maischberger, Jauch, Illner, Lanz...) sind aber auf besagte Buhlerei, und das nicht nur bei religiös-atheistischen Themen, ausgelegt. Dann lieber Radio. Augenzwinkern



Geschrieben von atlana am 13.09.2011 um 11:46:

 

ö1 rules Lachen !



Geschrieben von ALO Atheist am 14.09.2011 um 00:21:

 

Da wurde was missverstanden. Beide Diskutanten sagten das in einem Nebensatz ebenso beiläufig wie klarstellend, als von Islamismus in Zusammenhang mit 9/11 die Rede war. Mit Buhlerei hatte das überhaupt nichts zu tun.

Das wäre ja noch schöner, wenn man sich als Atheist rechtfertigen müsste!



Geschrieben von atlana am 14.09.2011 um 08:19:

 

ja, das ist ein mißverständnis, aber nicht meinerseits. ich habe es genau so verstanden, wie du sagst - daß die diskutanten es einfach nebenbei gesagt und keine große sache draus gemacht haben. das finde ich gut.

unglücklicherweise neigen manche atheisten dazu, sehr defensiv aufzutreten, und sich - meist eh ungefragt - nicht nur zu der genese und den gründen ihres unglaubens zu äußern, sondern auch noch eine aufstellung ihrer ethischen leitlinien vorzutragen, obwohl die situation es nicht im geringsten erfordert. und der satz "ich bin zwar atheist/agnostiker/konfessionslos, aber TROTZDEM ein guter mensch!", mit defensivem unterton vorgebracht, ist in varianten nicht gerade selten zu hören. dieses defensive, unangebrachte erklären habe ich mit buhlerei gemeint.

das dürfte auch keine speziell religiöse frage sein. ein ähnliches verhalten sehe ich zb oft von homosexuellen in den medien.

im prinzip sollten minderheiten aller art einfach das selbstbewußtsein haben, um zu sagen "ich bin atheist/schwul/wasauchimmer" schlußaus. und wenn dann jemand nachfragt oder negativ reagiert, kann man ja noch nachschieben "ich bin atheist und DESHALB ein guter mensch", aber rechtfertigungsdruck sehe ich auch bei einer negativen reaktion nicht. insofern ist ein nebensatz wie "ich als atheist..." oder "ich als lesbische frau..." ein hervorragender idiotenfilter.



Geschrieben von Ramon am 14.09.2011 um 11:20:

 

Wenn du dich in einer Diskussionsrunde als Atheist bezeichnest, dann hast du doch automatisch schlechte Karten. Meistens muss man dann, um seine religiösen Gegner, die natürlich genau wissen, dass ein Atheist nur ein "Gottesleugner" ist und Hitler und Stalin blablabla, noch hinzufügen, man wäre eigentlich Humanist oder Freidenker. Gehe ich aber gleich als bekennender Humanist, Freidenker oder Epikureer (Epikuh, wos is den des?) in den Ring, dann erleichtert das einiges.



Geschrieben von ALO Atheist am 15.09.2011 um 23:29:

 

Zitat:
Original von atlana
unglücklicherweise neigen manche atheisten dazu, sehr defensiv aufzutreten, und sich - meist eh ungefragt - nicht nur zu der genese und den gründen ihres unglaubens zu äußern, sondern auch noch eine aufstellung ihrer ethischen leitlinien vorzutragen, obwohl die situation es nicht im geringsten erfordert. und der satz "ich bin zwar atheist/agnostiker/konfessionslos, aber TROTZDEM ein guter mensch!", mit defensivem unterton vorgebracht ...

Das kommt bei vielen Atheisten daher, weil man im ORF den Papst unkommentiert sagen lässt, dass Atheisten keine guten Menschen wären.

Als Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Tschechien-Reise 2009 Menschen, die nicht an Gott glauben resp. mit Religion nichts am Hut haben, als keine guten Menschen bezeichnete und Ideologien, die ohne Gott auskommen, als schlecht, hat der ORF dies einfach kommentarlos gesendet, womit sich der ORF automatisch auf die Seite von Papst Benedikt XVI. gestellt hat. Meinungsfreiheit ist schon wichtig! Der Papst genießt ja auch Meinungsfreiheit, und der ORF lässt sogar 20 Prozent der ÖsterreicherInnen vom Papst beschimpfen.

Ich muss mal beim ORF-Kundendienst nachfragen, ob ORF "Österreichische Religionsfreiheit" oder "Österreichischer Religionsfunk" heißt.

Zitat:
Original von Ramon
Wenn du dich in einer Diskussionsrunde als Atheist bezeichnest, dann hast du doch automatisch schlechte Karten. Meistens muss man dann, um seine religiösen Gegner, die natürlich genau wissen, dass ein Atheist nur ein "Gottesleugner" ist und Hitler und Stalin blablabla ...

Hitler war katholisch bis zum Schluss und zahlte bis zu seinem Ende Kirchensteuer. Stalin ging nachweislich in die Kapelle beten.

Duden 1941: Atheismus = "Gottesleugnung"; Duden 1996: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes leugnet"; Duden 2000: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint"; es dauerte bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, ehe man in der Duden-Redaktion bei Atheismus von "Gottesleugung" zur Verneinung eines Gottes gelangte.

Atheismus ist die Erkenntnis, dass es keinen Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt. Von Klerikern grenzt man sich entschieden ab: Atheismus und Wahrheit: Nichts für religiöse Weicheier. Wer sich mit dem Super-GAU des Todes nicht abfinden kann, auch gut. Aber blöd angehen lassen sich richtige Atheisten mit Sicherheit nicht.


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