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Geschrieben von darkness am 11.03.2008 um 19:33:

  Freunderlwirtschaft

Ist es erstrebenswert, dass die Menschheit die Freunderlwirtschaft als Untugend erklärt. Sind wir dazu überhaupt in der Lage? Sind uns nahestehende Personen näher als Fremde? Ich sitze auf einem früchtetragenden Bananenbaum der noch Platz für 10 Affen bietet. Wie wähle ich die 10 Affen aus? Vielleicht die 10, die es am Nötigsten haben? Nein! Die 10, von denen ich mir irgendetwas verspreche oder die mit mir verwandt sind!
Überall wo Macht im Spiel ist, ist Freunderlwirtschaft nicht weit. Ist das in Ordnung?
Wie steht es mit Objektivierungsbestrebungen. Sind sie Heuchelei! Du hast einen Sohn und du hast die Macht, einen guten Posten zu vergeben. Gibst du diesen Posten deinem dummen Sohn oder dem talentierten fleißigen Fremden?



Geschrieben von mohammad am 11.03.2008 um 20:11:

  RE: Freunderlwirtschaft

Zitat:
Original von darkness
Ich sitze auf einem früchtetragenden Bananenbaum der noch Platz für 10 Affen bietet. Wie wähle ich die 10 Affen aus? Vielleicht die 10, die es am Nötigsten haben? Nein!


Das wäre ja traurig. Hat vielleicht jetzt nicht viel mit "Freunderlwirtschaft" zu tun, aber dieser Philosophie nach müsste es mir herzlich egal sein, was zB in Afrika passiert, die kenn' ich eh nicht. Oder ich könnte dann auch sagen: "Mir ist wurscht, was in Irak passiert, hauptsache wir haben genug Öl, damit die Wirtschaft bei uns funktioniert".

Wäre Dir das denn recht?

Zitat:
Original von darkness
Sind wir dazu überhaupt in der Lage?


Die wichtigere Frage wäre mE etwa: Warum sind wir nicht in der Lage?



Geschrieben von demophilo am 11.03.2008 um 21:27:

 

Es stimmt zwar, dass wir vom reziproken Altruismus, der auch eine Art von Egoismus ist, bestimmt sind, aber wir belohnen großzügige Leute ebenso. Daher lohnt es sich auch wieder großzügig zu sein. Das Motto heißt somit auch: Sei sozial und zeige es jeden.



Geschrieben von darkness am 12.03.2008 um 14:04:

  RE: Freunderlwirtschaft

Warum wir nicht in der Lage sind?

Weil es uns lieber ist, der Nachbar hat Krebs, einen Autounfall etc. oder der Sturm hat sein Dach abgedeckt.
Weil es uns lieber ist, der Sohn des Nachbarn ist verunglückt und unheilbar krank.
Weil es uns lieber ist, wir haben den Lotto-6-er...
Weil wir erleichtert sind, wenn das Flugzeug auf das Nachbarhaus fällt.



Geschrieben von Friedrich Maximillian am 12.03.2008 um 15:53:

  RE: Freunderlwirtschaft

Bei der „Freunderlwirtschaft“ gibt es für mich 2 Aspekte.

1) wenn die Bevorzugung schief geht und Kosten verursacht, ist es mein Schaden, weil es meine Firma ist

2) oder ist es Geld der Allgemeinheit, das ich verschwende, weil es meine Aufgabe wäre auf die sinnvolle Einstellung neuer Mitarbeiter zu achten.



Geschrieben von mohammad am 12.03.2008 um 16:01:

  RE: Freunderlwirtschaft

Du kritisierst diese "Egoismen" vehement und völlig zu recht. Ich bin auch ziemlich sicher, dass jeder in diesem Forum dergleichen Ansicht ist. Dann wären wir schon doch einige Dutzend! smile

Aber niemand ist davor gefeit, nicht auch mal selbstsüchtig zu sein; das ist "menschlich" (also zu den Menschen gehörend), auch wenn es inhuman sein kann.

Heißt aber auch, glaube ich, dass Jeder Mensch es selbst in der Hand hat und etwas beitragen kann.


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