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Geschrieben von peter mitterstöger am 15.08.2012 um 11:31:

  Frauen an den Herd

Kurier heute: "Immer mehr Österreicherinnen hängen dem klassischen Familienbild nach. Waren es 2005 noch deutlich weniger als die Hälfte der Meinung, dass sich Frauen um Haushalt und Familie kümmern sollen, sind es laut aktueller Studie 57 Prozent. Renaissance der "guten alten Zeit"? Kaum. Viele stresst die Doppelbelastung Beruf/Familie, viele wollen nicht mehr "für alles" verantwortlich sein."
Ja, die guten alten Zeiten kommen wieder, wo wir Männer wieder Machos sein dürfen! Augen rollen



Geschrieben von atlana am 15.08.2012 um 11:45:

  RE: Frauen an den Herd

und dann sumsen, wenn sie kaum oder keine pension bekommen...

übrigens hab ich gestern wiedereinmal simone de beauvoirs "das andere geschlecht" gelesen, als tschederwerggates taschenbuch von rowohlt. rowohlt hat(te) ja die angewohnheit, daß sie in ihre taschenbücher werbung in den text eingebettet haben. so auch in die beauvoir, und zwar mit folgendem text:
"Sparsam und fleißig...
... soll die Ehefrau sein, nach Wunsch und Neigung der Männer von jeher. Schon Xenophon wollte sie so. Später, im Mittelalter, pries Fischart den Ehgenoß [sic!] als "Besenfürstin, Windelkönigin, Sparbüchslein, Küchenkaiserin..., die ihrem Mann nach seinem Geschmack kocht und ihm das Seine zusammenhält".
Und der Adam des zwanzigsten Jahrhunderts? Seine Wünsche unterscheiden sich kaum von denen seiner Ahnen: Sparsamkeit, Treue, Sauberkeit, Fleiß – das ist die Reihenfolge der schätzenswerten Eigenschaten eine Frau nach der Meinung des bundesdeutschen Mannes. Eine frappante Konsequenz!
Pfandbrief und Kommunalobligation, Meistgekaufte deutsche Wertpapiere – hoher Zinsertrag – bei allen Banken und Sparkassen, Verbriefte Sicherheit"

diese konkrete ausgabe von "das andere geschlecht" datiert übrigens auf das vorsintflutliche jahr 1990 lachmitot lachmitot lachmitot



Geschrieben von Efeu am 15.08.2012 um 11:52:

  RE: Frauen an den Herd

Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

Solange ich nicht von dieser Sorte "zwangsbeglückt" werde.*g*



Geschrieben von nicolai am 15.08.2012 um 12:09:

  RE: Frauen an den Herd

Und ? Wos regst Di auf - muaßt as jo ned lesen... Happy
Da Du selbiges aber getan zu haben scheinst, hat die Werbung (selbst bei negativer Rezension) ihren Zweck erfüllt; das beworbene Produkt hat Deine Aufmerksamkeit (und durch die "Verbreitung" durch Dich auch noch die von anderen, unbeteiligten Personen) erregt; vgl. etwa die Werbung für humanic mit "Franz", waunnst Di no erinnan kaunnst... Happy Happy Happy
Der Werbung is a Hund, wos ? lachmitot



Geschrieben von atlana am 15.08.2012 um 12:16:

  RE: Frauen an den Herd

ich reg mich nicht auf, ich amüsier mich. ich bin gestern fast vom bett gefallen vor lachen - der bundesdeutsche mann und sein vorfahr xenophon* Lachen Lachen Lachen ! in einem buch von simone de beauvoir!

aber sollte ich einmal zu geld kommen, investiere ich in deutsche pfandbriefe, versprochen lachmitot lachmitot

wie ging die humanic-werbung mit franz?



(*vor allem, weil ich im zug nach innsbruck AUSGERECHNET den oikonomikos von xenophon gelesen hab, auf den sich das gsatzl wohl bezieht)



Geschrieben von nicolai am 15.08.2012 um 12:39:

  RE: Frauen an den Herd

Zitat:
Original von atlana
wie ging die humanic-werbung mit franz?

Das jemand zu erklären, der sie nie gesehen oder gehört hat, ist ziemlich schwierig und langwierig; aber you-tube und google erweisen sich, wie meist, als recht hilfreich :
http://www.youtube.com/watch?v=9oVPdoflqHE
http://www.youtube.com/watch?v=x8JuapMsgKc&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=x8JuapMsgKc&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&NR=1&v=Ag5tKYRlmAQ
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=6cYhOyaHj_4&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=E-ArDbJfvV8&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=W1dKcC4lWQU

http://de.wikipedia.org/wiki/Humanic
http://othes.univie.ac.at/5545/1/2009-06-01_9702893.pdf



Geschrieben von atlana am 15.08.2012 um 13:08:

  RE: Frauen an den Herd

jöh, otto m. zykan...!

dankeschön jedenfalls - (fast) alles lang vor meiner zeit und sehr lustig Lachen
die diplomarbeit werde ich mir sicher zu gemüte führen, so in einer pause zwischen martha ward - the hidden life of tirol und t. c. rypel, gonji, der weg des kriegers...



Geschrieben von landlerin am 15.08.2012 um 13:21:

  RE: Frauen an den Herd

Also irgendwo ist da auch zu lesen dass scheinbar gerade dieses Ziel von Frauen als wünschenswert erachtet wird welche nicht sehr gute Ausbildung erhalten haben......und wenn ich mir viele der sehr jungen hausfrauen und Mütter aus dem Umfeld meiner tochter ansehe, die haben entweder ihre Lehre nicht abgeschlossen oder was noch schlimmer ist, eine davon ist nie im allgemeinen Arbeitsprozess gewesen. Und sowas wird dann hochlobgehudelt von Kirche, ÖVP, FPÖ und wer weiss ich sonst noch....... Augen rollen
Da hatte der Sarazin schon recht.....auch wenn ihm vorgeworfen wird dass er "nur" die moslemischen Germanen da gemeint hat. Er hat auch die urgermaninnen nicht ausgenommen.
landlerin



Geschrieben von Efeu am 15.08.2012 um 19:18:

  RE: Frauen an den Herd

Dem Sarrazin würde ich niemals recht geben nein. Wenn eine Regierung die Bildung verlumpert, sind die Frauen selbst dran schuld?

In meiner Umgebung gibt es derartig verblödete Frauen nur in ganz geringem Maße. Ich bin aus dem Osten Deutschlands, da hat Frau gelernt (schon in der Schule und im Kindergarten gelernt ! ) , dass sie selbst "ihren Mann stehen muss". ;-)



Geschrieben von peter mitterstöger am 16.08.2012 um 08:25:

  RE: Frauen an den Herd

Solange Männer um ein Eckhaus mehr verdienen als die Frauen, werden sie sich weniger um Haushalt und Nachwuchs scheren.
Kurier-Familycoach Martina Leibovici-Mühlberger: "Für die meisten Familien ist es finanziell nicht möglich, dass der Mann weniger arbeitet".



Geschrieben von Friedensreich am 19.08.2012 um 17:16:

 

Ganz so ist das aber nicht. In Gewerbe und Industrie und Handwerk beziehen Frauen und Männer für vergleichbare Tätigkeiten in der Regel die gleichen Gehälter. Das ist über den KV geregelt und auch gut so. Bei Behörden Polizei, Zoll, Beamte ist das auch so. Niedrig bezahlte Tätigkeiten wie Regalbetreuer/innen im Supermärkten werden ebenfalls gleich bezahlt. Bei Höherqualifizierten klafft manchmal ein Unterschied bis zu einem Drittel. Aber macht es Sinn wenn nam bei Gehältern die über das KV-Maximum hinausgehen ebenso regulativ eingreifen würde? Hier herrscht unabhängig vom Geschlecht, beinharter Wettbewerb um die besten Jobs. Das Leben ist eben manchmal hart.

Frau Leibovici-Mühlberger hat erstens:
Ihre Schäfchen sicher in Trockenen. Sie könnte ja aus Solidarität auf ihren Job zugunsten einer jungen Publizistikstudentin verzichten. Also soweit sollte die Solidarität schon gehen.
Zweitens: Der Einkommensverlust in Durchschnittsfamilien würde drastisch den lebensstandard senken. Wenn zb. der Mann seinen Job als Handwerker, an dessen Job Frauen eher weniger interessiert sind, an den Nagel hängt und die Frau dafür im Supermarkt Regale auffüllt.

Es ist einfach für Publizsiten/innen und Politiker/innen von Gewerbe und Industrie Gleichstellung zu verlangen. Firmen müssen im Gegensatz zu staatlichen Organisationen und Behörden Gewinne machen und können das Minus nicht aus dem Steuertopf decken, auch wenn dieser leer ist. Die meisten Leute die das verlangen sitzen beruflich in einer "geschützten Werkstätte" und haben keine Ahnung von der herrschenden Realität in einem Wirtschaftsbetrieb, wo der Markt die Vorgaben macht. Diese Vorgaben müssen erfüllt werden, nur so kann ein Betrieb überleben.

@Peter: Was glaubst Du wieviele Frauen werden sich zum Gleisbau, Strassenbau, Kanalbau, in der Stahlerzeugung und beim Winterdienst, und das noch im Schichtdienst, melden? Also wenn Gleichberechtigung, dann soll das auch konsequent bei allen Berufsgruppen durchgezogen werden, dann wird das Interesse gleich überschaubarer.

@Landlerin: Da hast Du recht. Die Frauen sollten wenn sie schon ein Ausbildungsdefizit haben, bei iher Familie bzw. ihern Kindern bleiben und die lernmäßig auf Vordermann bringen, damit wenigstens dann die nächste Generation ordentlich auf irgendeinen Beruf vorbereitet ist.



Geschrieben von peter mitterstöger am 19.08.2012 um 17:40:

 

in meinem Beitrag, den du @ hast, gehts nicht um Gleichberechtigung, sondern schlicht um die Feststellung, das hart arbeitende und gut verdienende Mannsbilder nicht voll motiviert spät nach Hause kommen und damit als Entertainer für Weib und Nachwuchs schwerlich zu gebrauchen sind und auch als Haushaltshilfe eher fehlbesetzt sich sehen. Entschuldige die schlechte Grammatik.
Eigentlich ist obiges nicht als Lanze für die Gleichberechtigung angetan.
Desgleichen der Spruch der Kurier-Coachin. Sie zeigt Verständnis dafür, warum eher Frauen als Männer im Nachwuchsfall zuhause bleiben, des lieben Geldes wegen eben.
Ausserdem erlaub ich mir einen Beitrag meinerseits in Erinnerung zu rufen, wo ich meinte, dass es unfair gegenüber den Männern sei, wenn bei der Aufnahmeprüfung bei Polizei und Bundesheer die Limits der Frauen niedriger angesetzt sind.
Meine Einstellung zur Gleichberechtigung ist halt ein bissi differenzierter.



Geschrieben von Friedensreich am 19.08.2012 um 18:33:

 

Wenn es einmal soweit ist melde ich mich als Quotenmann im Puff.



Geschrieben von peter mitterstöger am 19.08.2012 um 20:00:

 

Zitat:
Original von Friedensreich
Wenn es einmal soweit ist melde ich mich als Quotenmann im Puff.

Da gibts sicherlich genügend männliche Konkurrenz. Ausserdem, auch Quotenmenschen müssen eine Mindestqualifikation vorweisen. Lachen

Aber noch einen Nachtrag zu Gewinn als Kriterium. Aus genau diesem Grund, nämlich aus wirtschaftlichern Erwägungen sind Firmen gut beraten in ihren Teams für Ausgewogenheit zu sorgen. Die ganze Quotendiskussion bezieht sich auf die Führungsebenen, und nicht auf Arbeiter.

Was ich allerdings für wirklich merkwürdig halte, ist die Situation im Spitzenschach. Während in den unteren Ligen, wo ich herumkrebse, m/w wurscht ist, sind WMs, Olympiaden, grosse Turniere fein säuberlich in m/w getrennt. Für mich unverständlich.



Geschrieben von landlerin am 19.08.2012 um 20:45:

 

Hallo Friedensreich.........das Gfrett dieser jungen Frauen ist leider jenes dass diese fast ausschliesslich aus Familien stammen in welchen das Lernen nicht gerade gut dagestanden hat. Und Lehrer daher fast immer, und oft vor den Kindern, als Trottel und ähnliches bezeichnet wurden.......Meine Tochter sieht das sehr hart, sie meint dass da die nächste Gerneration von Nieten am heranwachsen ist. Meine Tochter ist HTL-Absolventin und steht als Technikerin mitten im Berufsleben.
Ich selber bin 35 jahre lang Bäuerin gewesen, und das nicht nur auf dem Papier......heute bin ich Forstwirtin, und auch das im Wald und nicht anderswo.
landlerin


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