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Geschrieben von Skeptiker am 09.02.2009 um 23:20:

  Sterben dürfen

Immer wieder sagen die Leute, dass ihnen die Kirche wurscht ist. Aber dann gibt es da noch die Bereiche, in denen der Arm der Kirche sehr lang ist. In allen möglichen Gesetzen steckt die Ideologie der Kirche so tief drinnen, dass man erst darum kämpfen muss, diese Ideologie zu überwinden.

Wenn es um ein würdiges und um ein schmerzfreies Sterben geht, dann heißt es die Kirche zu überwinden. Wie es dem Vater einer 17 Jahre im Koma liegenden Tochter ging. 10 Jahre hat er für das Sterben dürfen der Tochter vor den Gerichten gekämpft. Jetzt hat er gewonnen.

Standard-Artikel



Geschrieben von Ramon am 10.02.2009 um 07:16:

 

Mir hat da einer der Kommentare zum Artikel sehr gefallen.

Zitat: Einschläfern dient zur Bequemlichkeit der Tierbesitzer.

Ganz falsch ist diese Aussage nun nicht. Wer aber ein paar Vorlesungen in Biologie über sich ergehen hat lassen, und wer Erfahrungen mit Tieren hat, der weiß, daß Tiere kein Leid ertragen können. Wer ein Tier, daß an einer Krankheit "leidet" die man nicht heilen kann, über Jahre mit Schmerzmitteln behandelt, der vergeht sich an dem Tier. Ein Tierarzt von der sogenannten alten Sorte, sollte das eigentlich wissen



Geschrieben von Pata01 am 10.02.2009 um 20:10:

 

Wenn man 17 Jahre lang im Koma liegt,
wie hoch ist da schon die Chance das man wieder aufwacht?

Vielleicht atmet man noch, aber man lebt nicht mehr.

Ich finde jeder Mensch sollte das Recht auf einen würdevollen Tod haben.



Geschrieben von Pallas Athene am 10.02.2009 um 20:34:

 

Zitat:
Original von Pata01
Wenn man 17 Jahre lang im Koma liegt,
wie hoch ist da schon die Chance das man wieder aufwacht?

Vielleicht atmet man noch, aber man lebt nicht mehr.

Ich finde jeder Mensch sollte das Recht auf einen würdevollen Tod haben.


Es geht meiner Meinung nicht primär um den Tod es Mädchens. Wenn sie seit so vielen Jahren im Koma liegt, ihre Hirnfunktion auf der EEG-Nullinie ist, so ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie gelitten hat, obwohl es sich nicht beweisen läßt. Beweisbar und nachvollziehbar ist die die Situtation für den Vater, der seine totkranke Tochter dahinsiechen sieht, ohne Chance auf Genesung und ohne Möglichkeit zu sterben.
Für ihn muß es schrecklich gewesen sein, 17 Jahre lang zu bangen und zu hoffen, jedenfalls nicht Trauerarbeit leisen zu können.
Leben ist nicht nur ein Frage der küntlichen Atmung, sondern auch eine Frage der Lebensqualität; diese war für das Mädchen nicht vorhanden und für den Vater sehr wahrscheinlich ebesnso gering.

Ein würdevoller Tod ist in solchen hoffnungslosen Fällen auch immer eine Frage der Würde aller Betroffenen. Ein heikles Thema, aber man sollte es nicht kategorisch ablehenen über Sterbehilfe grundsätzlich zu diskutieren.



Geschrieben von Bergamascou am 08.03.2009 um 11:22:

  RE: Sterben dürfen

Angst ?

Wovor ?

Vor dem Tod ? Warum ?

Angst vor Verlust ? Anhaftung an materiellen Dingen ? Machen Sie sich klar, dass uns hier nichts gehört, auf der Erde. Besitz ist Illusion. Wenn wir sterben, dann ist alles, was wir je besaßen für uns fort, wir selbst sind fort....ABER



Es gibt kein Nichts, nach dem Tod verschwinden

wir nicht einfach so und sind nicht mehr existent.



Was bleibt, ist in den Erhaltungssätzen der Physik festgelegt. Alles andere ist weg oder verblasst immer mehr.



Jack Allanach schreibt in seinem Buch <<Der Feind in deinem Kopf>>
Kapitel 3 Die einzige Sicherheit ist die Unsicherheit Seite 89 ff:



Zitat:

Wenn Sie dem Tod begegnen, öffnet sich etwas in Ihrem Innern. All' die Energie, die ängstlich und verkrampft eingeschlossen war, wird befreit. Es ist eine große Befreiung.

Wenn Sie keine Angst vor dem Tod haben, haben Sie vor nichts Angst. Dann können Sie die Illusion der Sicherheit fallen lassen und sich mit der Unsicherheit anfreunden...



Geschrieben von Skeptiker am 08.03.2009 um 14:08:

  RE: Sterben dürfen

Zitat:
Original von Bergamascou
Angst ?

Wovor ?

Vor dem Tod ? Warum ?



Es geht nicht um den Tod, sondern ums Sterben. Und auch nicht um nicht sterben wollen, sondern um nicht sterben dürfen. Wenn du also nach der Angst vor dem Tod fragst, stelle sie mal den Christen. Sie haben eine so große Angst davor, dass sie einen Gott dafür erfinden, um der Illusiondroge des Weiterlebens frönen zu können.



Geschrieben von Bergamascou am 08.03.2009 um 18:50:

  RE: Sterben dürfen

Ja, die Christen, oder besser die christlichen Kirchen.
Die Urchristen, bestimmt auch Jesus wußten meiner Meinung nach, wie's wirklich ist. Oder sie ahnten es zumindest, wie ich es ahne.

Die Kirchen allerdings verbreiten die sogenannte Lehre oder auch das Evangelium, um Macht über die Gläubigen zu haben.

Eigentlich sollte das Evangelium DIE FROHE BOTSCHAFT schlechthin sein; jedoch, das duale schwarz-weiß Denken genannt auch die freie Entscheidung impliziert:

Sei für uns, dann kommst Du in den Himmel, bist Du gegen uns ist Dir die Hölle beschieden.

Ich selbst war mal bei den sogenannten Mormonen. Dort ist die "freie Entscheidung" ganz besondern krass. Denker


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