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Geschrieben von myself am 14.10.2008 um 18:40:

  Welthunger

Immer wieder liest man über die schrecklichen Folgen des Welthungers, meist können es sich die Kommentatoren nicht verkneifen die USA und Europa, also den Westen, pauschal für das Unglück der Hungernden verantwortlich zu machen.

Aber sind nicht auch die jenigen Schuld die selber nichts zu Essen haben dann aber 8-10 Kinder in die Welt setzen?
Und ist nicht noch viel mehr die Religion Schuld die Kinderreichtum propagiert ohne auf die Folgen zu achten oder dann für die weiblichen Kinder eine unerschwingliche Mitgift fordert, was ganze Familien ins Elend stürzt?



Geschrieben von Vampire am 14.10.2008 um 19:03:

  RE: Welthunger

Gut das du diese wichtige Frage stellst! Am dem Tag, an dem das Verhalten der Europäer und Amerikaner von Heute aus geschichtlicher Sicht beurteilt wird, also in der Zukunft, werden wir nicht allein mit einem blauen Auge davonkommen.

Meiner Erfahrung nach ist es immer sehr schwierig aus einer Kultur heraus eine andere Kultur und deren Vorgänge richtig zu beurteilen. Schuldsprüche würde ich zunächst nicht austeilen.

Leider bin ich KEIN Experte. Aber allein die Tatsache, dass wir es zulassen, nebst allem unnützen Luxus (wie Feuerwerke), dass da unten Menschen verhungern, ist für mich überhaupt in keinster Weise schönzureden.



Geschrieben von Fusel am 14.10.2008 um 23:14:

  RE: Welthunger

Inside Story - Global food crisis - 29 Apr 08 - Part 1
YouTube



UN World Food Programme
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen:
www.wfp.org/german



Im Moment ist bestimmt genug Nahrung für alle da.
Doch so lange nicht ein Gefühl für eine Weltgemeinschaft im Bewusstsein aller ist, wird auch der Hunger und das Sterben nicht so schnell enden.



Geschrieben von Skeptiker am 15.10.2008 um 00:37:

 

Den Menschen hinsichtlich der Kinderanzahl Schuld zuzusprechen ist m. E. nicht zulässig. In der Dritten Welt werden 2 Systeme vermischt, die so nicht kompatibel sind. Die große Kinderanzahl war früher notwendig, da viele Menschen schon sehr früh starben und ein Alter jenseits der 40 schon überdurchschnittlich war. Nun haben wir Hygiene und eine funktioniernde Medizin hingebracht und die Sterberate extrem gesenkt. Nun passt aber die Geburtenrate nicht mehr dazu. Also ist es ein Fehler durch das Mischen der Systeme und keine Schuld im Sinne eines bewussten Zuwiderhandeln der Vernunft.



Geschrieben von wgroiss am 15.10.2008 um 06:23:

 

Ich glaube, das braucht ca. 50 Jahre, bis die Leute bemerken, dass es nicht mehr nötig ist, soviele Kinder zu bekommen. Meine Grossmutter hatte ja auch noch 11 Geschwister, von denen aber 4 schon jung starben.

Beim "Welthunger" ist aber natürlich auch das Verteilungsproblem sehr wichtig. Wahrscheinlich gibt es ohnehin genug Essen für alle, doch wie bringt man das, was zuviel ist, dorthin wo es zuwenig ist? Und man hat gar nicht viel davon, wenn man Essen herschenkt, denn damit unterminiert man ja auch wieder die Landwirtschaft des beschenkten Landes. Also kann man das nur langfristig durch Entwicklungshilfe verbessern. Bei der wird aber gerne gespart.



Geschrieben von darkness am 15.10.2008 um 07:21:

  transportproblem

Heute wird doch schon alles weltweit transportiert. Erdgas, Erdöl, Kinderspielzeug aus China, Birnen und Äpfel aus Chile. Ich sehe kein Transportproblem, ich sehe nur das Problem, dass dadurch die Aktionäre keine Gewinne erzielen würden.

Und wir könnten auch Entwicklungshilfe exportieren - aber du hast es ja gesagt: wie so oft hindert uns das Profitdenken am Fortschritt.



Geschrieben von Friedrich Maximillian am 15.10.2008 um 09:53:

  RE: transportproblem

Die Idee, dass die reichen Länder die armen Länder unterstützen, ist grundsätzlich gut und richtig.
Ich habe im TV (wahrscheinlich N24) einen Bericht gesehen, in dem gezeigt wurde, dass mit dem Eintreffen der Hilfsgüter der lokalen Landwirtschaft der Rest gegeben wurde.
Mir erscheinen die Projekte, die unter anderem mit Kleinstkrediten Hilfe zur Selbsthilfe geben zielführender als die Hilfen, die Almosen sind oder mit Weltbankkrediten darübergefahren wird, mit zum Teil unsinnigen Bedingungen und das Land als Ganzes zusätzlich verschulden und noch abhängiger machen.



Geschrieben von wgroiss am 18.10.2008 um 07:24:

  RE: Entwicklungs-Projekte

Ja es scheint tatsächlich so zu sein, dass diese Kleinprojekte am wirkungsvollsten sind. Ich glaube, die sind meist für die Entwicklungsländer kostenlos.
Entwicklungsländern Kredite zu geben, ist ja sinnlos. Sie können ja nicht einmal ihre alten Kredite bezahlen. Daher schlug doch einst der Herr Herrhausen, immerhin Chef der Deutschen Bank, bei einem Wirtschaftsgipfel vor, den Entwicklungsländern alle alten Kredite zu streichen, sodass diese wenigsten die Chance haben, bei Null anzufangen. Eine gute Idee. Leider hat ihn nach dieser Rede die RAF am nächsten Tag in die Luft gesprengt.


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